Detroit Pistons (22-19) - Chicago Bulls (24-16) 101:111 (BOXSCORE)
Nach dem unerwarteten Sieg gegen den Champion von der Westküste waren die Pistons noch immer euphorisiert. Genau so begann das Team von Head Coach Stan van Gundy auch gegen die Bulls. Detroit verwandelte in den ersten zwölf Minuten stolze 68 Prozent seiner Feldwürfe und entschied das erste Viertel mit 32:26 für sich.
Dann aber kämpften sich die Bulls in ihrem ersten Spiel ohne den an der Schulter verletzten Joakim Noah wieder zurück und Detroit verlor zunehmend die Kontrolle. Im dritten Viertel brannte den Pistons allmählich die Sicherung durch, als sie sich gleich drei technische Fouls erlaubten. Alleine zwei davon erhielt Kentavious Caldwell-Pope (14 Punkte, 6/13 FG), der so früher zum Duschen geschickt wurde.
Die Bulls dagegen blieben cool. Immer wieder wurde Pau Gasol in der Mitte gesucht. Der erfahrene Spanier behielt die Ruhe und führte Chicago mit einem bärenstarken Double-Double (31 Punkte, 13/18 FG, 12 Rebounds) zum Sieg, während Jimmy Butler (16 Punkte, 9 Assists) und Aaron Brooks (6 Punkte, 10 Assists) an seiner Seite vorbildlich den Spalding verteilten und Derrick Rose 20 Punkte (9/17 FG) auflegte.
Stan van Gundy jedenfalls war bedient von seinem Team. Detroits Coach regte sich in der zweiten Halbzeit immer mehr an der Seitenlinie auf und betonte anschließend: "Wir haben wirklich gut begonnen, dann aber hat unsere Bank heute nichts hinbekommen und wir sind auseinandergefallen." Der Trainer hatte nicht Unrecht. Chicago gewann das Bankduell mit 33:12.
Toronto Raptors (26-15) - Brooklyn Nets (11-31) 112:100 (BOXSCORE)
Als Mikhail Prokhorov vor gut vier Jahren Deron Williams und Joe Johnson für viel Geld an den Hudson River holte, hatte sich der Russe in seinen Träumen wohl einen Über-Backcourt vorgestellt, der jedem Gegner das Fürchten lehrt. Der Ausgang der Geschichte ist bekannt. Nun bekamen die Nets aber eindrucksvoll vorgeführt, wie so ein richtig starkes Backcourt-Duo auszusehen hat.
Shooting Guard DeMar DeRozan (30 Punkte, 12/25 FG) und Point Guard Kyle Lowry (31 Punkte, 10/13 FG, 8 Assists) harmonierten einmal mehr prächtig und führten die Raptors so vor allem dank eines starken Schlussviertels, das mit 31:16 an die Kanadier ging, zum fünften Sieg in Folge. Saisonbestwert.
Nebenbei sorgte Terrence Ross (12 Punkte, 5/5 FG) mit zwei spektakulären Slam Dunks für die optischen Highlights eines lange Zeit spannenden Spiels, in dem Brooklyn, das dank Brook Lopez (29 Punkte, 10 Rebounds) die Dominanz in der Zone hatte, beinahe einen Sieg nach zuletzt drei Niederlagen eingefahren hätte.
Nachdem es im letzten Viertel 98:98 gestanden hatte, zogen die Raptors allerdings mit einem 14:2-Lauf davon. So steht für die Nets am Ende die achte Pleite aus den letzten neun Spielen und der verschwundene Traum eines eigenen derart starken Backcort-Duos.
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Dallas Mavericks (24-19) - Boston Celtics (22-20) 118:113 OT (BOXSCORE)
Diese NBA meint es einfach nicht gut mit den alten Mavs. Nicht nur, dass Dallas wieder im Back-to-Back-Game ran musste, ging es für die Veteranen zu allem Überfluss wieder einmal länger als 48 Minuten. Mit nun fünf Overtime-Spielen sind die Mavericks gemeinsam mit den Bulls das Team, was die meisten Verlängerungen bestritten hat. Dabei waren es die Mavs gegen Boston selbst schuld.
Wie schon im ersten Spiel gegen die Männer in grün gab Dallas einen Vorsprung aus der Hand und musste schließlich Extraschichten schieben. Nach einem starken ersten Viertel hatten die Texaner bereits mit 29:16 geführt und diesen 13-Punkte-Vorsprung schließlich auch mit in die Pause genommen. Dann allerdings starteten die Celtics angeführt von Isaiah Thomas, der 18 seiner 20 Punkte nach der Halbzeit erzielte, das Comeback.
Alle 16 Dreier von den Mavericks im Video
So kam es, dass das Spiel am Ende auf Messers Schneide stand. 34 Sekunden vor Schluss führten die Celtics sogar mit 95:94, ehe Nowitzki und Williams die Mavs mit drei Punkten in Vorsprung brachten. Doch fünf Sekunden vor dem Ende foulte Felton Ex-Maverick Jae Crowder (12 Punkte, 7 Rebounds), der mit Applaus empfangen wurde, beim Dreierversuch. Der Forward verwandelte alle drei Freiwürfe und schickte das Spiel in die Verlängerung.
Dort riss schließlich Deron Williams (20 Punkte, 6 Assists) das Spiel an sich und brachte die Mavs mit zwei Dreiern auf die Siegerstraße. Der starke Dirk Nowitzki, der sich mit der Einstellung seiner persönlichen Saisonbestleistung von 31 Punkten (8/21 FG) sowie 11 Rebounds für die schwache Leistung gegen die Spurs rehabilitierte (Highlights im Video), sorgte per Eckendreier zum 112:105 für die Vorentscheidung. Die Celtics kämpften zwar noch weiter, kamen aber nicht mehr heran, auch weil Zaza Pachulia sich nahezu jeden Abpraller schnappte und am Ende auf 19 Rebounds kam.
Los Angeles Clippers (27-14) - Houston Rockets (22-21) 140:132 OT (BOXSCORE)
Overtime-Wahnsinn in der NBA. Auch das letzte Spiel des Abends ging in die Verlängerung. Dabei sah nach drei Vierteln alles nach einem ungefährdeten Clippers-Sieg aus. Das Team von Doc Rivers führte bereits mit 14 Punkten Vorsprung und machte eigentlich keine Anstalten nachzulassen. Dann allerdings legten die Rockets ein wahnsinniges Schlussviertel hin, in dem sie insgesamt 42 Punkte erzielten.
Vor allem Marcus Thornton, der 15 seiner 23 Punkte im letzten Abschnitt erzielte, trieb die Clippers zur Verzweiflung. Der Shooting Guard war es auch, der das Spiel mit einem Dreier in die Verlängerung brachte. Dort fanden die Clippers dann wieder zurück. Angeführt vom überragenden J.J. Redick, der einen Karrierebestwert von 40 Punkten erzielte und 9 Dreier verwandelte, brachten die Kalifornier den Sieg nach Hause.
40 Punkte! Redicks Highlights im Video
Bei Houston hielt sich James Harden (20 Punkte, 5/12 FG) merklich zurück. Der Shooting Guard hatte auch allen Grund dazu, schließlich drehte Dwight Howard an seiner Seite mächtig auf. Der Superman entschied das Privatduell gegen DeAndre Jordan (16 Punkte, 15 Rebounds) klar für sich und legte mit unglaublichen 36 Punkten (14/18 FT!) und 26 Rebounds gleich in zweifacher Hinsicht Saisonbestwerte (Highlights im Video) auf.
Zum Sieg hat es für die Rockets trotzdem nicht gereicht, auch weil Chris Paul an der Seite von Redick gerade in der Overtime aufdrehte und am Ende mit 28 sowie fünf Treffern aus der Distanz einen entscheidenden Anteil daran hatte, dass die Clippers mit 22 Dreiern einen neuen Franchise-Rekord aufstellten und nur knapp am NBA-Rekord der Rockets (23) vorbeischrammten.