Die Hoffnungen waren groß, als die Chicago Bulls und die Houston Rockets im Herbst in die Saison gingen. Nicht nur, dass Chicago einen neuen Coach an der Seitenlinie stehen hatte und sich in Jimmy Butler über einen neuen Go-to-Guy freuen konnte.
Auch die unglückliche Leidenszeit von Ex-MVP Derrick Rose schien endlich beendet. Zuletzt mit Double-Double-Maschine Pau Gasol rechnete man sich in Windy City durchaus Chancen auf eine Finals-Teilnahme aus.
Ähnliche Ambitionen hegten auch die Rockets im Westen. Dwight Howard hatte laut eigener Aussage seine Wehwehchen bekämpft und James Harden agierte vergangene Spielzeit ohnehin auf MVP-Niveau. Mit rosigen Aussichten ging es also in die neue Spielzeit.
Doch nun drehen wir die Uhr einige Monate nach vorne: Inzwischen hat sich sowohl in Chicago als auch in Houston Ernüchterung breit gemacht. So ambitioniert die Saison startete, derzeit kratzen beide Teams verzweifelt an einer positiven Bilanz und stehen mit Platz 9 im Osten beziehungsweise Platz 8 im Westen gehörig auf der Kippe für die Playoffs.
"Es ist frustrierend"
Die letzten zehn Spiele der Bulls endeten mit drei Siegen und sieben Niederlagen, die Situation bei den Rockets (4-6) ist nicht viel besser. "Es ist frustrierend, weil wir uns immer wieder selbst ein Bein stellen, sobald wir Licht am Ende des Tunnels sehen", zeigte sich Coach Fred Hoiberg enttäuscht: "Diese Dynamik müssen wir stoppen. Noch haben wir 22 Spiele vor der Brust."
Dabei hofft die Franchise aus Illinois besonders auf die Rückkehr von Jimmy Butler. Der Guard war diese Saison einer der wenigen Lichtblicke bei Rot-Schwarz, mit ihm verbinden die Bulls nach wie vor große Hoffnungen.
Denn seit seinem Ausfall purzelte das Team immer näher an eine Winning-Percentage von .500 heran. Noch eine Niederlage und zum ersten Mal seit sechs Jahren stünden die Bulls mit einer negativen Bilanz da.
Florida tut weh
Während seine Teamkollegen zuletzt eine Reihe von Blowouts in Florida kassierten, unternahm Jimmy Bucket die letzten Schritte seiner Reha. Der Guard soll sogar so fit sein, dass er bei einem Comeback ohne Minutenbegrenzung auflaufen kann. Noch ist aber nicht hundertprozentig klar, ob es bereits gegen Houston für Butler reicht.
Dabei ist vor allem die Defense der Bulls auf ihn angewiesen. 15 Spiele in Folge kassierte man mindestens 100 Punkte ohne den Kettenhund, die längste Serie seit 1986. Inzwischen ist von der vormaligen Defensivstärke kaum noch etwas zu sehen.
"Für solch eine Entwicklung gibt es keine Entschuldigung, die Saison ist noch nicht vorüber. Wir haben immer noch eine Chance auf die Playoffs, die Situation ist ungewohnt, aber wir müssen sie jetzt annehmen und kämpfen", gab Derrick Rose die Marschrichtung für die restliche Saison vor, der allerdings für das anstehende Duell ausfallen wird.
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Dicke Luft in Clutch City
Vielleicht gelingt die Trendwende gegen die ebenfalls strauchelnden Rockets, die sich nun auf einen Fünf-Spiele-Roadtrip begeben. In Texas wurde bereits einmal auf der Trainerbank durchgewechselt und auch zwischen den beiden Superstars des Teams passt es hinten und vorne nicht.
Nach wie vor halten sich die Gerüchte hartnäckig, wonach Howard bereits zur Trade-Deadline das Kapitel in Houston beenden wollte, weil er mit der balldominanten Spielweise von Kollege Harden nicht klar kommt.
Ansonsten hakte es bei Houston zuletzt auf einem Gebiet, das eigentlich zu den klassischen Stärken des Teams zählt: die Dreier. Zwar konnten die Rockets das letzte Spiel gegen die Pelicans gewinnen, vergaben jedoch bei 35 Versuchen von Downtown gleich 32 Würfe. Speziell Harden schloss mit einer grauenhaften Quote ab (1/9 3FG).
"Unsere Hausaufgaben gemacht"
Trotzdem stand dank seiner Fähigkeiten von der Freiwurflinie am Ende eine Ausbeute von 39 Punkten auf dem Scoreboard.
"Auch wenn unsere Würfe nicht gefallen sind, haben wir zumindest am hinteren Ende des Courts unsere Hausaufgaben gemacht. Das hat uns schließlich den Sieg beschert", sagte Harden, der in den letzten fünf Spielen im Schnitt 36 Punkte erzielte.
Ohnehin stehen die Zeichen zumindest im direkten Vergleich deutlich positiver für Clutch City. Von den letzten sieben Begegnungen gingen fünf an Houston. Doch auch für Chicago lässt sich ein Hoffnungsschimmer vor dem Duell (ab 2.30 im LIVESTREAM for FREE) finden. Zumindest vor Heimpublikum konnte man fast zwei Drittel aller Partien für sich entscheiden (19-11).