NBA

Ohrfeige für die Mavs!

Von Philipp Jakob
Dirk Nowitzki (l.) war mit seiner Leistung noch einziger Lichtblick bei den Mavs
© getty

Die Dallas Mavericks gehen in Spiel eins mächtig baden und entgehen nur knapp einer historischen Klatsche. Gegen die Oklahoma City Thunder haben die Mavs nicht den Hauch einer Chance und verlieren mit 70:108 (BOXSCORE). Dirk Nowitzki wehrt sich umsonst, Kevin Durant und Russell Westbrook haben leichtes Spiel.

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Am 28. April 1984 erlebten die Mavericks wohl einen der schlimmsten Abende in der Franchise-Historie als Dallas in den Western Conference Semifinals gegen die Los Angeles Lakers mit 43 Punkten aus der Halle gefegt wurde. 32 Jahre später schrieben die Mavericks fast erneut traurige Geschichte.

Von Beginn an hatten die Mavs nicht den Hauch einer Chance gegen perfekt vorbereitete Thunder. Angeführt von Kevin Durant (23 Punkte, 5 Rebounds, 5 Assists) und Russell Westbrook (24 Punkte, 11 Assists, 5 Turnover) setzte sich Oklahoma City schon in der ersten Halbzeit mit 28 Zählern ab. Da Dallas so gut wie gar nichts aus dem Feld traf (am Ende nur 29,8 Prozent FG) wuchs dieser Rückstand sogar immer weiter an.

So etwas wie Gegenwehr kam allein von Dirk Nowitzki. Der Deutsche kam immerhin auf 18 Zähler und 4 Rebounds. Ansonsten enttäuschten die Mavericks aber ausnahmslos und mussten sich schon früh ihrem Schicksal fügen. Damit stellten die Thunder einen neuen Rekord auf und erreichten im ersten Spiel der ersten Runde gegen die Mavs den höchsten Playoff-Sieg in der Franchise-Geschichte.

Die Reaktionen:

Dirk Nowitzki (Dallas Mavericks): "Wir haben am Anfang ein paar Würfe daneben gesetzt und das hat uns etwas entmutigt. Anstatt weiter hart zu spielen, uns zurückzukämpfen und den anderen das Leben schwer zu machen, sind wir immer weiter zurückgekrochen. Das ist enttäuschend."

Devin Harris (Dallas Mavericks): "Das war eine Demontage. Sie kamen aus der Kabine und haben uns direkt einen verpasst. Wir konnten einfach nichts treffen. Das hat unsere Defense beeinflusst und davon konnten wir uns nicht mehr erholen."

Kevin Durant (Oklahoma City Thunder): "Wir wollten da raus gehen und unseren Willen durchsetzen. Wir wollten nicht locker in das Spiel reingehen. Wir wollten der Aggressor sein."

Billy Donovan (Thunder-Coach): "Das war nur ein Spiel. Ich glaube nicht, dass das Ergebnis unbedingt einen Hinweis auf diese Serie gibt."

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Vor dem Tip-Off: Mavs-Coach Rick Carlisle ging von Beginn an ungewohnte Wege. Neben Deron Williams und J.J. Barea im Backcourt starteten Wesley Matthews, Dirk Nowitzki und Salah Mejri. David Lee musste übrigens aufgrund einer Fußverletzung pausieren. Auf Seiten der Thunder stand die wohlbekannte Starting Five bestehend aus Russell Westbrook, Andre Roberson, Kevin Durant, Serge Ibaka und Steven Adams auf dem Parkett.

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1. Viertel: Katastrophen-Start für die Mavericks! Nach einer frühen 9:0-Führung der Thunder fand nur einer der ersten zehn Mavs-Würfe den Weg durch die Reuse. Oklahoma City setzte sich also kontinuierlich ab, ein Dreier von Kyle Singler brachte die Thunder sogar schon mit 17 Zählern in Front! Mit 26:11 ging es in den nächsten Abschnitt.

2. Viertel: Viel besser sah es für Dallas im zweiten Abschnitt aber auch nicht aus - eigentlich sogar noch schlechter. Die Wurfquote der Gäste sank zwischenzeitlich auf unglaubliche 17,1 Prozent aus dem Feld! Kein Wunder also, dass Oklahoma City wenig Probleme hatte und relativ schnell mit 28 Zählern davonzog. 59:33 für die Thunder.

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3. Viertel: Weitere schlechte Nachrichten für Dallas: J.J. Barea blieb aufgrund einer Leistenverletzung in der Kabine und konnte nicht weiterspielen. Das erhöhte natürlich nicht unbedingt die Chancen auf ein Comeback, genauso wenig wie die Performance der Mavs im dritten Viertel. Der Wurf wollte immer noch nicht fallen und OKC machte keine Anstalten, den Fuß vom Gas zu nehmen. OKC führte mit 93:51.

4. Viertel: Selbst in der Garbage Time war ein 5:0-Lauf schon das höchste der Gefühle für Dallas. Auch die Reservisten konnten keine wirkliche Ergebniskosmetik betreiben. Zwischenzeitlich gingen die Thunder sogar mit 44 Zählern in Front! Am Ende gewann Oklahoma City mit 108:70.

Oklahoma City Thunder vs. Dallas Mavericks: Hier geht's zum BOXSCORE

Der Star des Spiels: Kevin Durant. Der 27-Jährige hat die Playoffs sichtlich vermisst. Nachdem es in der letzten Saison aufgrund Verletzungssorgen bei Durant und den Thunder nicht geklappt hatte, schien der Small Forward in seinem ersten Spiel zurück in der Postseason topmotiviert. Die Mavericks stellten allerdings überhaupt kein Problem dar und so führte der MVP von 2014 sein Team mit 23 Punkte, 5 Rebounds sowie 5 Assists zum lockeren Sieg.

Der Flop des Spiels: Deron Williams. Schwierige Wahl, denn Dallas lieferte gleich mehrere Optionen für den Flop des Spiels. Williams bewarb sich vor allem mit einer ganz schwachen Wurfleistung. Nur einer seiner neun Feldwurfversuche fand den Weg durch die Reuse. Dazu hatte der 31-Jährige nur 3 Assists, 4 Fouls und als krönenden Abschluss einen Plus/Minus-Wert von -32 auf dem Konto vorzuweisen.

Das fiel auf:

  • Chancenlos! Absolut chancenlos. Anders lässt sich die Leistung der Mavericks in der ersten Hälfte einfach nicht beschreiben. Gerade einmal 26,2 Prozent der Feldwurfversuche der Mavs fanden in den ersten 24 Minuten den Weg durch die Reuse. Der Länge und der Athletik der Thunder-Defense hatte Dallas wenig entgegenzusetzen - obwohl auch die weit offenen Würfe nicht fallen wollten. Damit war den Mavs der Eintrag in die Geschichtsbücher sicher. Oklahoma City hielt den Gegner noch nie in einer Halbzeit in den Playoffs bei so wenigen Punkten (33).
  • Apropos Länge und Athletik: Das stellte auch auf der anderen Seite des Courts für Dallas ein großes Problem dar. Durant und Westbrook überpowerten immer wieder die Mavs-Defense mit ihren aggressiven Drives. Zudem sah Dallas gegen die Thunder auch in Sachen Rebounds kein Land. Oklahoma City hatte deutlich mehr Rebounds auf dem Konto (56:33) und dominierte dementsprechend auch die Zone (34:28 points in the paint).
  • Da weder Matthews noch ein anderer Verteidiger im Eins-gegen-Eins gegen das Star-Duo der Thunder mithalten konnte, setzte Mavs-Coach Rick Carlisle immer mal wieder auf eine Zonenverteidigung. Damit brachte Dallas den Gegner zumindest ein klein wenig aus dem Rhythmus und schränkte zumindest die vielen Drives von OKC ein. Immerhin ein positiver Aspekt, den Carlisle aus diesem Spiel ziehen konnte.
  • Die Mavs konnten sich bei Dirk Nowitzki bedanken, dass sich dieser Abend nicht noch schlimmer entwickelte als es eh schon der Fall war. In den ersten drei Vierteln war der Deutsche der einzige, der so etwas wie Gegenwehr leistete. Mit seinen 18 Zählern (7/15 FG) und 4 Rebounds war er klar der beste Mann bei den Gästen. Der Rest des Teams traf gerade einmal 26 Prozent aus dem Feld (18/69 FG). Unglaublich schwache Performance der Mavericks.

Der Spielplan im Überblick

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