Die Golden State Warriors kassieren eine bittere Heimpleite und unterliegen in der Overtime den Minnesota Timberwolves. Dadurch muss der Champion nun all seine restlichen Spiele gewinnen, um den Rekord der Bulls noch zu knacken. Russell Westbrook wandelt derweil auf den Spuren von Magic Johnson.
nbaPhiladelphia 76ers (10-68) - New Orleans Pelicans (29-48) 107:93 (BOXSCORE)
Die NBA-Welt blickte an diesem vollgepackten Spieltag wohl nicht so wirklich gebannt zum völlig bedeutungslosen Spiel zwischen den Sixers und den Pelicans, dabei schaffte das Heimteam sogar einen wichtigen Meilenstein. In einem Spiel, das eher D-League-Charakter besaß, tütete Philly nämlich den zehnten Saisonsieg ein und kann nun nicht mehr den NBA-Negativrekord (9-73), den man selbst 1972/73 aufstellte, egalisieren.
Dass die Chance auf einen Sieg für die Sixers so groß wie selten war, zeigte sich schon vor dem Spiel mit einem Blick auf das Roster der Pelicans, die mit Davis, Anderson, Evans, Gordon, Holiday und Cole eigentlich auf alle Spieler verzichten mussten, die sonst den Spalding in den Korb befördern. Logischerweise tat sich New Orleans so relativ schwer, leistete sich fast doppelt so viele Turnover wie die Sixers (17:10), was schon höchst ungewöhnlich ist, und hatte bereits vor dem Schlussviertel kaum noch eine Chance auf den Sieg.
Dante Cunningham war mit 19 Punkten (7/9 FG) Topscorer, Alexis Ajinca kam mit 12 Punkten und 10 Rebounds auf ein Double-Double. Bei den Sixers glänzte der enorm effektive Carl Landry als bester Punktesammler mit 22 Zähler und 9 von 10 verwandelten Feldwürfen.
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Toronto Raptors (52-25) - Charlotte Hornets (44-33) 96:90 (BOXSCORE)
Die Hornets fallen im Kampf um eine gute Playoffplatzierung im Osten etwas ab. Zum ersten Mal seit gut zwei Monaten kassierte Charlotte zwei Niederlagen in Folge. Dabei machten die Raptors schon in der ersten Halbzeit alles klar. Toronto baute sich im ersten Viertel ein souveränes Punktepolster auf und führte zur Pause bereits mit 14 Punkten Vorsprung.
Von diesem Rückstand erholten sich die Hornets nicht mehr. Zur Aufholjagd reichte es auch deshalb nicht, weil Charlotte lediglich 36,4 Prozent der eigenen Feldwürfe verwandelte. Deutlich zu wenig, um gegen eines der besten Teams der Liga zu bestehen. Und so beschönigten erst die letzten Spielminuten, in denen die Hornets den Rückstand reduzierten, am Ende das Ergebnis.
Während Jeremy Lin mit 21 Punkten (5/11 FG) Topscorer bei den Hornets war, hatte Kemba Walker Probleme. Der Point Guard traf nur 4 seiner 16 Versuche aus dem Feld und blieb bei 11 Punkten stehen. Bei den Raptors glänzte dagegen wieder einmal der überragende Backcourt. DeMar DeRozan erzielte 26 Punkte und 6 Assists, Kyle Lowry kam auf 21 Zähler (8/16 FG), wobei er alleine 12 Punkte im Schlussviertel erzielte.
Miami Heat (45-32) - Detroit Pistons (41-37) 107:89 (BOXSCORE)
So hatten sich die Pistons die Reise zum South Beach sicher nicht vorgestellt. Detroit hatte sich gegen die Heat durchaus etwas ausgerechnet, schließlich braucht man im Playoffkampf der Eastern Conference jeden Sieg. Doch die Pistons fanden überhaupt nicht ins Spiel und gerieten schon früh in Rückstand. Nach einer enttäuschenden ersten Hälfte war Detroit bereits mit 18 Punkten zurück. Eine Aufholjagd gelang gegen die sattelfeste Heat-Defense schließlich auch nicht.
Angeführt von einem starken Goran Dragic, der 22 Punkte (9/15 FG) und 8 Assists auflegte, sowie mit einer starken Teamleistung hatten die Heat schon früh für klare Verhältnisse gesorgt. Gleich sechs Spieler punkteten zweistellig, insgesamt traf Miami deutlich über 50 Prozent der eigenen Feldwürfe sowie bärenstarke 9 von 14 Dreier. Hassan Whiteside kam mit 14 Punkten und 12 Rebounds auf ein Double-Double.
"Wir wollen in den Playoffs Heimrecht haben. Das ist die wichtigste Sache momentan", definierte Dragic nach dem Spiel die Motivation der Heat, die ihrem Ziel immer näher kommen. Pistons-Coach Stan van Gundy meinte dagegen enttäuscht: "Sie haben uns von vorne bis hinten komplett dominiert." Immerhin konnte sich der Trainer über eine starke Leistung von Tobias Harris (21 Punkte, 8/10 FG, 7 Rebounds) freuen.
Memphis Grizzlies (42-36) - Chicago Bulls (39-39) 108:92 (BOXSCORE)
Es war ein äußerst bedeutsames Spiel für beide Teams. Die Grizzlies wollten nach zuletzt sechs Niederlagen in Folge nicht noch Gefahr laufen die Playoffs zu verpassen, die Bulls wollten dagegen nach drei Siegen aus den letzten vier Spielen ihre Hoffnungen auf jene Playoffs wahren. Nach den Eindrücken der letzten Spiele sowie im Hinblick auf die Verletzungssorgen der Grizzlies standen die Chancen für die Bulls nicht schlecht.
Im Spiel selbst offenbarte sich dann allerdings ein anderes Bild. Die überraschend starken Grizzlies glänzten mit hochintensiver Defense. Tony Allen (6 Punkte, 4 Steals) und Co nahmen Jimmy Butler (5 Punkte, 2/8 FG) fast vollständig aus dem Spiel, wodurch Chicago offensiv nie einen Rhythmus fand. Lediglich Topscorer Nikola Mirotic (20 Punkte, 6/9 Dreier) sowie Pau Gasol (17 Punkte, 7/13 FG, 10 Rebounds) zeigten sch treffsicher.
Memphis zwang Chicago zu 20 Ballverlusten und passte selbst vorne besser auf die Kugel auf. Offensiv machte vor allem Zach Randolph mit 27 Punkten (10/19 FG) und 10 Rebounds sowie 4 Assists ein überragendes Spiel. Vince Carter lieferte mit 17 Zählern (7/15 FG) einen starken Beitrag von der Bank.
nbaMilwaukee Bucks (32-46) - Cleveland Cavaliers (56-22) 80:109 (BOXSCORE)
Lockere Angelegenheit für die Cavaliers, die in Milwaukee ihre aktuell gute Wurfform eindrucksvoll bestätigten und die Bucks in beeindruckender Art und Weise aus deren eigener Halle schossen. Von Beginn an lief der Spalding perfekt durch die eigenen Reihen, die Bucks schauten meistens nur hinterher, so dass Cleveland am Ende bei 30 Assists sowie 18 von 36 verwandelten Dreiern stand.
Angeführt von Topscorer J.R. Smith, der seine 21 Punkte lediglich durch Distanzwürfe (7/11 Dreier) erzielte (alle Dreier im Video), dominierten die Cavaliers mit ihrer starken Offensive gleich vom Start weg. Zur Halbzeit führten die Cavs bereits mit 24 Punkten Vorsprung und ließen auch im Anschluss nicht locker, so dass Head Coach Tyronn Lue freudig zugab: "Das war eines unserer komplettesten Spiele der Saison. Defense und Offense waren das gesamte Spiel über da."
Neben Smith überzeugten auch LeBron James (17 Punkte, 7/9 FG, 9 Assists) und Kevin Love (17 Punkte, 6/11 FG, 9 Rebounds), wobei die beiden Stars früh vom Feld konnten. Den Bucks fehlte vor allem die Präsenz ihres besten Flügelverteidigers Khris Middleton. So war der starke Giannis Antetokounmpo, der mit 22 Punkten, 14 Rebounds und 8 Assists wieder nah am Triple-Double dran war (Highlights im Video), fast vollständig auf sich allein gestellt. Lediglich Jabari Parker (19 Punkte, 7/19 FG) half noch aus.
Denver Nuggets (32-47) - Oklahoma City Thunder (54-24) 102:124 (BOXSCORE)
Es ist mittlerweile schon zur Gewohnheit geworden. Russell Westbrook führt seine Thunder mit einem Triple-Double zum überzeugenden Sieg. Weil die 13 Punkte, 14 Rebounds und 12 Assists (Highlights im Video) beim nie gefährdeten Sieg gegen Denver allerdings bereits das 17. Triple-Double der Saison für den Point Guard bedeuten, ist die abermals starke Leistung von Westbrook definitiv eine Erwähnung wert, schließlich legte zum letzten Mal Magic Johnson vor 27 Jahren genauso viele Triple-Doubles in einer Saison auf.
Dabei brauchte Westbrook dieses Mal auch nur 26 Minuten für seine Werte, länger stand er nämlich nicht auf dem Feld, weil auch seine Teamkollegen stark spielten und das Spiel schon vor dem Schlussviertel, als OKC bereits mit 30 Punkten Vorsprung führte, entschieden war. Topscorer bei den starken Thunder war Kevin Durant mit 26 Punkten (8/14 FG), Enes Kanter kam mit 18 Punkten und 11 Rebounds immerhin noch auf ein Double-Double.
Das Highlight aus Sicht der Nuggets war ein Buzzerbeater von D.J. Augustin (15 Punkte) weit aus der eigenen Hälfte im ersten Viertel. Sonst hatte Denver vor den eigenen Zuschauern, zu denen auch Justin Bieber gehörte, relativ wenig zu lachen. Joffrey Lauvergne (12 Punkte, 10 Rebounds) erzielte ein Double-Double, Gary Harris legte als Topscorer seines Teams 17 Zähler (6/10 FG) auf.
Atlanta Hawks (46-32) - Phoenix Suns (20-58) 103:90 (BOXSCORE)
Die Fans in Atlanta erlebten zwei Halbzeiten, die so unterschiedlich waren wie Tag und Nacht. Anfangs schienen die Hawks das zweitschlechteste West-Team nicht so richtig ernst zu nehmen, weswegen die Suns in einem nicht schön anzusehenden Spiel nach einer äußerst dürftigen Vorstellung Atlantas, an der ein schwacher Dennis Schröder (4 Punkte, 2/13 FG. 3 Turnover) auch keinen geringen Anteil hatte, zur Pause mit 12 Punkten Vorsprung führten.
Dann allerdings wusch Mike Budenholzer seinem Team in der Pause den Kopf. "Dazu hatte er jedes Recht, wir haben schlecht gespielt und er hat uns gefragt, ob wir wirklich um die Playoffs spielen wollen oder nicht", offenbarte Kyle Korver (11 Punkte). Die Ansprache des Trainers schien Wirkung zu haben. Die Hawks rissen sich zusammen und starteten angeführt von Jeff Teague (20 Punkte, 8/18 FG) und Paul Millsap (13 Punkte, 17 Rebounds, 8 Assists) eine Aufholjagd, gegen welche die Suns relativ wenig entgegensetzten.
Phoenix gab den Vorsprung blitzschnell aus der Hand und fügte sich anschließend eher klaglos ins eigene Schicksal. Abgesehen von Rookie Devin Booker, der mit 34 Punkten (12/25 FG) erneut glänzte, schienen die Sonnen plötzlich neben sich und hatten am Ende indiskutable 24 Ballverluste auf dem eigenen Konto. So fanden die Hawks trotz des Rückstands nach zwei Niederlagen in Folge relativ leicht wieder in die Spur zurück.
nbaSacramento Kings (31-47) - Portland Trail Blazers (42-37) 107:115 (BOXSCORE)
Dass eine effektive Offensive und gute Wurfquoten nicht immer zum Sieg führen, bewiesen die Kings in ihrem Heimspiel gegen die Blazers auf eindrucksvolle Art und Weise. Angeführt von einem bärenstarken Rajon Rondo (27 Punkte, 10 Rebounds, 12 Assists), der mit seinem siebten Triple-Double der Saison Chris Webber überflügelte und einen neuen Franchise-Rekord aufstellte (Highlights im Video), traf Sacramento 52,6 Prozent der eigenen Feldwürfe sowie 11 von 22 Dreiern.
Die Trail Blazers dagegen trafen trotz der 30 Punkte von C.J. McCollum nur 43 Prozent aus dem Feld. Was war also der Knackpunkt? Sacramento ließ in Abwesenheit der geschonten Collsion, Gay und Koufos 19 Offensivrebounds von Portland zu und gab so das Reboundduell mit 34:49 komplett aus der Hand. Dank der grandiosen Arbeit von Maurice Harkless, der persönliche Saisonbestwerte von 20 Punkte und 16 Rebounds auflegte, hielten sich die Trail Blazers so lange im Spiel.
In der Schlussphase setzte sich Portland schließlich durch Damian Lillard (22 Punkte, 8 Assists) ab, so dass schließlich auch die 30 Punkte (11/21 FG) und 9 Rebounds von DeMarcus Cousins wertlos waren. Es war erst der zweite Sieg in den letzten elf Auswärtsspielen für die Trail Blazers, die weiter dicht hinter den Grizzlies hängen und auf Rang fünf in der Western Conference schielen.
Golden State Warriors (69-9) - Minnesota Timberwolves (26-53) 117:124 OT (BOXSCORE)
Die Hoffnungen der Warriors auf den Saisonrekord mit den meisten Siegen werden kleiner. In der Overtime besiegelten die Minnesota Timberwolves das Schicksal der Dubs und fügten dem Champion gleichzeitig die zweite Heimniederlage der Saison zu. Die Warriors verspielten dabei eine 17-Punkte-Führung, wodurch auch ihre 115 Spiele andauernden Serie von Siegen in Spielen, in denen sie mindestens 15 Punkte Vorsprung hatten, endete. Damit müssen die Warriors nun ihre letzten Spiele, darunter zwei gegen die Spurs, allesamt gewinnen, um den Siegesrekord der Chicago Bulls zu knacken.
Wie konnte es dazu kommen? Golden State machte schlichtweg wieder zu viele Fehler und hatte zudem Pech, dass die Timberwolves offensiv einen Sahnetag erwischten. 24 Turnover standen am Ende auf dem Konto der Dubs. Draymond Green (12 Punkte, 9 Assists) leistete sich mit sechs Ballverlusten die meisten. Auf der Gegenseite klaute Andrew Wiggins dagegen gleich sechsmal den Ball und war zudem mit 32 Punkten (11/19 FG) neben einem unfassbaren Shabazz Muhammad (Karrierebestwert mit 35 Punkten, 9/12 FG) der spielentscheidende Mann in der Offensive (Highlights im Video).
Während die Timberwolves 51,2 Prozent ihrer Feldwürfe verwandelten und 8 von 17 Distanzwürfen versenkten, trafen die Warriors beim Comeback von Andre Iguodala nach einmonatiger Verletzungspause lediglich 34,3 Prozent ihrer Dreier. Gerade Stephen Curry (21 Punkte, 4/14 Dreier) traf nicht so hochprozentig wie sonst, verteilte aber 15 Assists. Topscorer der Warriors war Klay Thompson mit 28 Punkten (12/22 FG), während Wolves-Rookie Karl-Anthony Towns auf 20 Punkte und 12 Rebounds kam.
Warriors-Coach Steve Kerr meinte nach dem Spiel: "Wir haben nach dem guten ersten Viertel gedacht, dass wir aus dem Spiel eine Show machen können und haben im Anschluss wie verrückt Fehler gemacht." Durch die vielen Fehler holte Minnesota im Schlussviertel auf, der überragende Wiggins schickte das Spiel dann in die Overtime, wo die Timberwolves schließlich frischer wirkten und einen sensationellen Außenseiter-Sieg holten.
Los Angeles Clippers (49-28) - Los Angeles Lakers (16-61) 103:81 (BOXSCORE)
Die Abschiedstournee von Kobe Bryant neigt sich dem Ende entgegen. Nun erhielt die Mamba in der eigenen Halle bereits ein verfrühtes Tributvideo mitsamt Standing Ovations. Es war das letzte "Auswärtsspiel" für Bryant im Staples Center, schließlich traten die Lakers bei den Clippers an, die sich in die Reihe der gegnerischen Teams einreihten, welche der ehrwürdigen Karriere Respekt zollten. Auf dem Court lief es für Bryant im Anschluss, anders als zuletzt gegen die Celtics, nicht so gut. So erzielte Kobe lediglich 6 Punkte (2/12 FG) und musste sich mit seinen Lakers deutlich geschlagen geben.
Die Clippers feierten bereits den zehnten Sieg in Folge gegen ihren Stadtrivalen. Dazu reichten jeweils ein guter Start aus der Kabine heraus. So dominierten die Clippers vor allen Dingen das erste und dritte Viertel, wodurch sie sich letztlich ganz souverän durchsetzten.
Während Chris Paul mit 25 Punkten (10/14 FG) sowie 8 Assists (Highlights im Video) gewohnt stark die Strippen zog, zeigte Jeff Green mit 21 Punkte (7/12 FG) von der Bank, warum ihm die Rolle als Sixth Man hinter Griffin liegt. Griffin selbst offenbarte noch etwas Sand im Getriebe und blieb bei 4 Punkten (1/5 FG) und 4 Ballverlusten stehen. Bei den Lakers, die lediglich 31,3 Prozent ihrer Feldwürfe trafen, war Metta World Peace mit 17 Punkten (5/10 FG) Topscorer.