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Lowry! Raptors werfen Heat raus

Kyle Lowry führte die Raptors mit einer starken Leistung zum Sieg
© getty

Die Toronto Raptors stehen in den Eastern Conference Finals! Im entscheidenden Spiel 7 bezwang das Team von Dwane Casey die Miami Heat dank der herausragenden Leistung von Kyle Lowry mit 116:89 (BOXSCORE).

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21 Jahre mussten die Fans in Toronto auf diesen Moment warten. Erstmals in der Geschichte der Franchise stehen die Raptors in den Conference Finals. Zu verdanken haben sie das Kyle Lowry und Bismack Biyombo.

Vor allem der Point Guard spielte selbstbewusst und erzielte starke 35 Punkte. In der Zone dominierte Biyombo mit 17 Punkten und 16 Rebounds. DeMar DeRozan steuerte 28 Zähler zum Sieg bei.

Bei Miami kam die gesamte Starting Five in Double Digits, doch das reichte nicht, um den Raptors, die in Halbzeit zwei immer stärker wurden, Paroli zu bieten. Dwyane Wade war mit 16 Punkten (6/13 FG) noch der beste Mann der Gäste.

Toronto trifft nun in der nächsten Runde auf die Cleveland Cavaliers um LeBron James, Kevin Love und Kyrie Irving. Die Conference Finals starten in der Nacht auf Mittwoch.

Die Reaktionen:

Dwane Casey (Coach Raptors): "Ich weiß, es ist ein Klischee: Aber wir haben nie an Kyle und DeMar gezweifelt."

Erik Spoelstra (Coach Heat): "Es war sicher nicht die schönste oder eleganteste Serie, dafür hatte sie jede Menge Kampf und Leidenschaft zu bieten. Es war ein Privileg, daran beteiligt gewesen zu sein."

Die Postgame-PK der Heat im Video

Dwyane Wade (Heat): "Das bessere Team hat heute gewonnen. Da brauchen wir auch keine Entschuldigungen zu suchen."

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Der SPOX-Spielfilm:

Vor dem Tip-Off: Die Heat starteten wieder enorm klein. Dragic, Wade, Johnson, Deng und Winslow begannen. Dwane Casey hielt mit Lowry, DeRozan, Carroll, Patterson und Biyombo dagegen.

1. Viertel: Während beide Teams von Downtown noch keine Range fanden, waren Drives die beste Option, um Punkte zu generieren. Die fehlende Rim Protection machte sich vom Start weg bemerkbar. Wade musste nach wenigen Minuten mit zwei frühen Fouls runter, aber Winslow startete stark. Auf der Gegenseite war DeRozan früh aggressiv, hatte aber wieder Schwierigkeiten mit dem Abschluss (3/10 FG). Mit einem Dreipunktspiel in Transition brachte Dragic die Heat auf 24:25 heran.

2. Viertel: Wade fügte sich gleich wieder mit einem langen Jumper ein, doch Toronto machte den Heat mit guten Defensivrotationen und gelegentlichen Double Teams das Leben schwer. Johnson wachte endlich auf und sorgte mit ein paar guten Plays für Entlastung von Wade. Nach DeRozan kam auch Lowry mit einem seltenen Dreier in Double Figures (11 Punkte). Einen der zahlreichen Offensivrebounds nutzte Patterson für einen Layp and one, der Toronto erstmals ein kleines Polster verschaffte. Mit 53:47 ging es in die Pause.

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3. Viertel: Die Raptors kamen schwungvoll aus der Kabine, vor allem Lowry gab weiter Gas. Erstmals zeigte das Scoreboard eine zweistellige Führung. Biyombo glänzte in Defense und Offense, während Miami lediglich vom effizienten Johnson (6/8 FG) ein wenig Zählbares bekam. Wade war lange untergetaucht, doch dank ihm und Winslow, der vorbildlich ackerte, kämpfte sich Miami nach einem 17-Punkte-Rückstand wieder in Schlagdistanz. 86:78.

4. Viertel: Die Raptors liefen von Downtown heiß und setzten sich immer weiter ab. Nach einem Flagrant Foul von Josh McRoberts kochten die Emotionen hoch, doch die Refs konnten die Tumulte schnell beenden. Lowry blieb eiskalt und stellte die Führung nach einigen Versuchen von Hack-a-Biyombo auf 25 Punkte. Wade saß bereits auf der Bank, da die Heat den Glauben langsam aufgaben - und immer mehr auseinanderfielen. Lowry verließ unter tosendem Applaus das Feld, die letzten zwei Minuten waren eine einzige kanadische Party. 116:89 der Endstand.

Heat vs. Raptors: Hier geht's zum BOXSCORE

Der Star des Spiels: Kyle Lowry. Der Backcourt der Raptors wurde nicht nur in dieser Serie viel kritisiert, doch im entscheidenden Spiel war vor allem Lowry zur Stelle. Der Spielmacher zog ein ums andere Mal hart zum Korb, zog geschickt die Fäden im Halfcourt und traf auch schwierige Würfe von Downtown. Am Ende standen für ihn 35 Punkte (11/20 FG), 7 Rebounds, 9 Assists und 4 Steals zu Buche.

Der Flop des Spiels: Erik Spoelstra. Mit jeder Minute des Spiels wurde die Brett-Überlegenheit der Raptors drückender. Satte 20 Offensivrebounds ließ Miami zu. Für den hart arbeitenden Biyombo hatten die Heat keine Antwort, doch Coach Spoelstra rückte nicht von seiner Small Ball Ansatz ab. Haslem stand lediglich für 30 Sekunden am Ende der ersten Hälfte auf dem Parkett, Amat'e Stoudemire sah nicht eine Minute. Dabei hätten die Gäste dringend einen Big Men in der Zone gebraucht, der ein wenig den Korb hätte beschützen und ausboxen können.

Das fiel auf:

  • Aufgrund der Verletzungen von Hassan Whiteside und Jonas Valanciunas mussten beide Teams erneut ohne ihre besten Big Men auskommen. Doch während Bismack Biyombo für die Raptors ein starkes Spiel hinlegte und defensiv viele Würfe in der Zone beeinflusste, fehlte den Heat komplett die Rim Protection.
  • Toronto nutzte das clever aus und setzte Miamis Defense immer wieder mit starken Drives unter Druck. Die Heat konnten die Penetration oft nur per Foul stoppen. Mit 43 Freiwürfen stand Toronto fast doppelt so oft an der Linie wie Miami (23 Versuche).
  • Die Hack-a-Strategie kann einem Team das Momentum rauben, doch sie funktioniert nur, wenn man nach den Freiwürfen auch den Defensivrebound sichert. Das gelang Miami mehrfach nicht, was nur noch frustrierender war und den Sinn der Taktik quasi umkehrte.
  • Am Ende war der Unterschied der Points in the Paint gar nicht groß (42:40 Raptors), doch der Rebound-Vorteil (50:30 Raptors) generierte zusäzlich zu den vielen Freiwürfen noch 13 zusätzliche Possessions. Dagegen konnte Miami am Ende nichts ausrichten.

Der Spielplan im Überblick

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