Tibor Pleiß ist gegen New Orleans Teil eines starken Jazz-Kollektivs, während Maodo Lo bei den Sixers kaum glänzen kann - im Gegensatz zu Ben Simmons. Kris Dunn zeigt erneut eine richtig gute Vorstellung. Das Duell zwischen Jaylen Brown und Dragan Bender verläuft dagegen ziemlich enttäuschend - dafür brilliert Devin Booker.
Washington Wizards (1-1) - Atlanta Hawks (2-0) 80:88 (BOXSCORE)
Punkte: Kelly Oubre (21) - Bryce Cotton (21)
Rebounds: Michael Eric (8) - DeAndre Bembry, Matt Costello (6)
Assists: D.J. Cooper (3) - DeAndre Bembry (7)
Es läuft für die Hawks - vor den Augen von Dennis Schröder fuhr Atlanta den zweiten Sieg der Summer League ein. Und dabei gab es neben den durchaus ansehnlichen Quoten (50,8 Prozent aus dem Feld, 51,9 Prozent von der Dreierlinie) noch mehr Grund zur Freude, denn No.21-Pick DeAndre Bembry zeigte mit 7 Punkten, 7 Assists und 6 Rebounds seine beeindruckenden Allrounder-Fähigkeiten.
Neben Topscorer Bryce Cotton (21 Punkte) war er damit der beste Hawks-Spieler neben Walter Tavares - der Big Man dominierte mit 10 Punkten (4/5 FG), 5 Rebounds und starken 4 Blocks im Post. Dagegen kam das starke Wizards-Trio aus Kelly Oubre (21 Punkte), Michael Eric (20) und Jarell Eddie (19) nicht wirklich an. Zwischenzeitlich lagen die Hauptstädter mit stolzen 18 Punkten zurück, bevor sie am Ende zumindest noch Ergebniskosmetik betrieben.
D-League Selection (1-1) - Milwaukee Bucks (1-1) 91:86 (BOXSCORE)
Punkte: Jabril Trawick (15) - Rashad Vaughn (24)
Rebounds: Patrick Christopher (6) - Thon Maker (17)
Assists: Jaron Johnson (5) - Rashad Vaughn, Malcolm Brogdon (4)
Das Spiel gegen das All-Star Team der D-League verloren? Geschenkt! Die Bucks dürften nach diesem Spiel trotzdem durchaus glücklich gewesen sein, und dafür gibt es einen ganz einfachen Grund. Er hört auf den Namen Thon Maker.
Der No.10-Pick machte unter dem Korb, was er wollte, und legte mit 17 Punkten und 17 Rebounds ein bärenstarkes Double-Double auf, womit er sein gutes Debüt (15 und 13) sogar noch einmal übertrumpfen konnte. Er war der Hauptgrund dafür, dass die Bucks am Brett regierten (48:30 Rebounds) und hatte in Zweitjahresprofi Rashad Vaughn (24 Punkte, 6 Rebounds, 4 Assists) und No.36-Pick Malcolm Brogdon (14 Punkte, 4 Assists) starke Running Mates.
Dass die Bucks die Partie dennoch nicht gewinnen konnten, lag an einer sehr ausgeglichenen Leistung des D-League Select Teams, bei dem stolze 14 Spieler zum Einsatz kamen. Jabril Trawick war mit 15 Punkten Topscorer.
Toronto Raptors (2-0) - Minnesota Timberwolves (0-2) 82:80 (BOXSCORE)
Punkte: Norman Powell (29) - Kris Dunn (21)
Rebounds: Norman Powell (8) - Kris Dunn (9)
Assists: Norman Powell, Delon Wright (3) - Kris Dunn, Tyus Jones (4)
Bei dieser Partie waren die meisten Augenpaare wenig überraschend auf Jakob Pöltl und Kris Dunn gerichtet - schließlich standen sich hier der No.9- und der No.5-Pick gegenüber. Auch wenn die Raptors und Pöltl dabei knapp gewinnen konnten, ging diese Runde allerdings an Minnesotas neuen Guard: Denn mit 21 Punkten, 9 Rebounds und 4 Assists stellte Dunn den Österreicher Pöltl (6 Punkte, 5 Rebounds, 3 Blocks) trotz einer sehr ordentlichen Leistung in den Schatten.
Etwas alarmierend waren bei Dunn allerdings die 8 Fouls, die er in 33 Minuten Spielzeit anhäufte, aber das ist in der Summer League ja noch nicht so tragisch. Über drei Viertel ging das Timberwolves-Rezept ohnehin gut auf (66:57 vor dem letzten Viertel), doch dann hatte Norman Powell seinen großen Auftritt. Der Zweitrundenpick von 2015 führte sein Team zu einem 25:15-Run im letzten Durchgang und machte in der Schlussphase fast alle wichtigen Punkte höchstselbst - am Ende konnte er sich 29 Punkte (7/15 FG, 4/8 3FG, 11/12 FT) in den Statistikbogen schreiben.
Sacramento Kings (0-2) - Houston Rockets (1-1) 73:85 (BOXSCORE)
Punkte: Malachi Richardson (20) - Sam Dekker (19)
Rebounds: Malachi Richardson (7) - Chinanu Onuaku (9)
Assists: David Stockton (5) - Isaiah Taylor (5)
Die Geschichte dieser Partie ist schnell erzählt: Über drei Viertel lieferten sich beide Teams eine enge Partie und gingen bei Gleichstand in den letzten Durchgang, dann aber übernahm Houston mit einem zwischenzeitlichen 16:0-Run - Messe. Gelesen. Den Unterschied machten dabei die Rockets-Spieler mit NBA-Erfahrung: Die Topscorer Sam Dekker (19), Montrezl Harrell (14) und K.J. McDaniels (10) haben allesamt schon einige Spiele bei den Großen auf dem Buckel.
Bei den Kings sah das etwas anders aus. Der beste Mann war mit Malachi Richardson (20 Punkte, 7 Rebounds) der diesjährige No.22-Pick, und auch sein Rookie-Kollege Georgios Papagiannis (8 Punkte, 5 Rebounds) präsentierte sich immerhin solide.
New Orleans Pelicans (0-2) - Utah Jazz (1-1) 72:79 (BOXSCORE)
Punkte: Buddy Hield (21) - Tyrone Wallace (15)
Rebounds: Cheick Diallo (11) - Joel Bolomboy (11)
Assists: Larry Drew II (6) - Marcus Paige, Quincy Ford (3)
Die Jazz traten ohne Trey Lyles, ihren vermutlich besten Spieler im Summer-League-Roster an und trafen bloß 36 Prozent aus dem Feld. Zudem bekamen sie No.6-Pick Buddy Hield (21 Punkte) nicht in den Griff, vor allem im letzten Viertel nicht. Dennoch gewannen sie relativ komfortabel - und zwar wegen ihrer Ausgeglichenheit.
Sechs Jazz-Spieler punkteten in dieser Partie zweistellig, darunter auch Tibor Pleiß: Der deutsche Center kam auf 10 Punkte (3/9 FG, 1/3 3FG) und sammelte zudem 4 Rebounds ein. Allerdings war er mit -10 auch der einzige Jazzer mit negativem Plus/Minus-Rating - und wurde vor allem von Nebenmann Joel Bolomboy klar in den Schatten gestellt, der mit 13 Punkten und 11 Rebounds ein starkes Double-Double lieferte. Pleiß kassierte zudem ein Technisches Foul, nachdem er mit Liam McMorrow aneinander geriet.
Philadelphia 76ers (0-2) - Chicago Bulls (2-0) 70:83 (BOXSCORE)
Punkte: Ben Simmons (18) - Cristiano Felicio (17)
Rebounds: T.J. McConnell, Christian Wood (6) - Cristiano Felicio (10)
Assists: T.J. McConnell (4) - Cristiano Felicio, Spender Dinwiddie (4)
So kann man die Chance nutzen, die sich in der Summer League bietet! Cristiano Felicio hat in dieser Partie unter Beweis gestellt, dass er bei den Planungen der Bulls durchaus eine größere Rolle einnehmen könnte. Der Brasilianer glänzte mit 17 Punkten, 10 Rebounds und 4 Assists - und brillierte dabei auch noch mit einer perfekten Quote (8/8 FG). Gemeinsam mit dem starken No.14-Pick Denzel Valentine (13 Punkte, 6 Rebounds) und Spencer Dinwiddie (14) führte er die Bulls zu einem letztlich ungefährdeten Sieg.
Dagegen konnte auch der No.1-Pick wenig anrichten. Ben Simmons gefiel mit 18 Punkten dennoch recht gut, als Passer und Rebounder trat er diesmal aber nicht wirklich in Erscheinung. Rookie-Kollege Timothe Luwawu-Cabarrot erging es allerdings wesentlich schlechter (4 Punkte, 1/6 FG) und auch Maodo Lo konnte sich nicht einbringen. Der Deutsche durfte zwar 13 Minuten auf den Court, kam in dieser Zeit aber nur auf 2 Punkte (1/3 FG) und einen Ballverlust.
Portland Trail Blazers (0-2) - San Antonio Spurs (2-0) 69:85 (BOXSCORE)
Punkte: Noah Vonleh (16) - Kyle Anderson (23)
Rebounds: Noah Vonleh (12) - Cady Lalanne (9)
Assists: Russ Smith (4) - 5 Spieler mit 2
Kyle Anderson und Las Vegas - das scheint einfach zu passen! Nachdem "Slow-Mo" 2015 bereits MVP in Sin City wurde, präsentiert er sich auch nun wieder in richtig guter Form. Das bekamen die in dieser Partie chancenlosen Blazers deutlich zu spüren. Mit seinen 23 Punkten war Anderson aber nicht der einzige gute Spurs-Spieler. Jonathon Simmons gefiel mit 16 Zählern, Bryn Forbes lieferte 14. No.29-Pick Dejounte Murray offenbarte derweil große Probleme (3/13 FG, 6 Turnover).
Aber egal: San Antonio traf 43,5 Prozent seiner Dreier und siegte daher ungefährdet. Die Blazers trafen nichts (5/19 3FG), reboundeten schwächer und hatten abgesehen von Noah Vonleh (16 Punkte, 12 Rebounds, 7/10 FG) nahezu keinen effektiven Scorer.
Boston Celtics (0-2) - Phoenix Suns (2-0) 74:87 (BOXSCORE)
Punkte: Jordan Mickey (18) - Devin Booker (24)
Rebounds: Jordan Mickey, Abdel Nader (6) - Marquese Chriss (14)
Assists: Jaylen Brown, Corey Walden (3) - Devin Booker (7)
Der No.3-Pick und der No.4-Pick im direkten Duell? Klingt gut! War es in diesem Fall aber nicht. Weder Jaylen Brown (5 Punkte, 0/6 FG) noch Dragan Bender (3 Punkte, 1/6 FG, 5 Turnover) zeigten Vorstellungen, die ihren Lottery-Status in irgendeiner Form rechtfertigen würden. Das sah bei Marquese Chriss schon ganz anders aus: Mit seinen 15 Punkten, 14 Rebounds und 2 Blocks verdiente der Forward sich Bestnoten, auch Tyler Ulis gefiel für Phoenix mit 10 Punkten, 5 Assists und 6 Steals.
Lichtblicke bei den schwachen Celtics (35,2 Prozent aus dem Feld) waren mit Jordan Mickey (18 Punkte) und R.J. Hunter (17) zwei Zweitjahresprofis - ihr bester Rookie war No.58-Pick Abdel Nader (13 Punkte). Ohnehin wurden allerdings sämtliche Akteure von Sophomore Devin Booker in den Schatten gestellt, der die Partie mit 24 Punkten und 7 Assists klar dominierte.