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Blowout! Wizards überrollen eiskalte Hawks

Von Robert Arndt
Paul Millsap gelang im Spiel gegen die Washington Wizards fast nichts
© getty

Dämpfer für die Atlanta Hawks (27-20). Im Duell mit dem Divisions-Rivalen Washington Wizards (26-20) setzte es eine empfindliche 86:112-Niederlage. Dabei gelang Dennis Schröder und Co. im Angriff überhaupt nichts. Am Ende stand der Blowout.

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Das Duell zwischen zwei der heißesten Teams der Liga (ATL: 7-3 WSH: 8-2) der letzten zehn Spiele entwickelte sich zu einer klaren Angelegenheit. Die Gäste aus Washington überzeugten dabei im Kollektiv, alle Starter verbuchten mindestens 15 Zähler.

Bester Punktesammler war Otto Porter mit 21 Punkte (7/11 FG, 5/7 Dreier) und 11 Rebounds, John Wall legte 19 Zähler und 9 Assists obendrauf. Marcin Gortat legte ein starkes Double Double auf (15 Punkte, 12 Bretter) auf, Markieff Morris kratzte daran (15 und 9). Insgesamt trafen die Wizards knapp 50 Prozent aus dem Feld (48,3) und auch von der Dreierlinie zeigte man sich zielsicher (13/31 3FG), auch wenn diesen Quoten speziell in der Garbagetime ein wenig sanken. Nach drei Vierteln waren es in beiden Kategorien rund 50 Prozent-

Atlanta hatte dagegen zahlreiche Totalausfälle zu verzeichnen. Dennis Schröder konnte ebenso seine zuletzt starke Form nicht bestätigen. 9 Punkte (3/11 FG), 5 Assists und 4 Ballverluste standen am Ende im Boxscore.

Topscorer der Hawks war Kent Bazemore mit 15 Zählern, Dwight Howard erzielte zumindest ein Double Double (12 und 13), blieb aber ebenso blass. Es war ein absolutes Backstein-Festival der Hawks. Aus dem Feld standen am Ende schwache 36,1 Prozent. Es war der zweitschlechteste Wert der Saison, nur im November in Utah traf man noch schlechter (31,3 Prozent).

Die Reaktionen:

Markieff Morris (Wizards): "Wir haben im Moment einen Lauf. Es ist einfach verdammt schwer uns zu stoppen, vor allem wenn wir unsere Würfe treffen. Heute war so ein Abend."

Tim Hardaway Jr. (Hawks): "Sie haben uns heute den Hintern versohlt. Mehr gibt es nicht zu sagen."

Der SPOX-Spielfilm:

Vor dem Tip-Off: Keine Veränderungen bei beiden Teams. Die Hawks starteten mit der gewohnten Aufstellung mit Schröder, Bazemore, Sefolosha, Millsap und Howard (Vorstellung mit Jersey von Falcons-Star Julio Jones). Auch den Wizards standen die bekannten Gesichter zur Verfügung. Neben dem Backcourt um Wall und Beal begannen Porter, Morris und Gortat.

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1. Viertel: Washington kam besser aus den Startlöchern und begann mit einem 10:1-Lauf, während die Hawks ihre ersten sechs Würfe nicht trafen. Vor allem Schröder hatte zunächst Probleme die Offense zu orchestrieren und traf nicht immer die richtige Entscheidung. Ein tiefer Dreier von Beal stellte früh auf 24:10. Allgemein hatten die Wizards früh ein heißes Händchen von draußen. Die ersten vier Versuche saßen allesamt (5/9 Dreier nach zwölf Minuten). Dank 56 Prozent aus dem Feld führte Washington mit 37:25.

2. Viertel: Die Verteidigung der Hawks zog ein wenig an, doch die Gäste hatten nun Selbstvertrauen trafen auch schwerste Würfe. Durch Howard war die Rebound-Unterlegenheit nicht mehr so gravierend. Auf der anderen Seite schlichen sich aber auch Flüchtigkeitsfehler ein. Der Abstand zwischen beiden Teams pendelte sich bei rund 15 Punkten ein. Washington hatte hier alles unter Kontrolle. Morris, Gortat und Beal hatten jeweils schon zehn Punkte oder mehr auf der Habenseite. Durch einige Freiwürfe wurde die Führung sogar noch ausgebaut. 67:45 Wizards.

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3. Viertel: Es änderte sich nichts. Bei Atlanta funktionierte gelinde gesagt wenig, Washington machte nur das Nötigste, aber das war völlig ausreichend. Der Distanzwurf fiel solide und unter den Körben räumten Gortat und Co. gewaltig auf. Da auch die sonst so kritischen Bankspieler ablieferten, erhielten die Hawks keine Chance in die Partie zurückzukehren. Es roch stark nach Garbage Time. Washington ging mit einer 93:68-Führung in den Schlussabschnitt.

4. Viertel: Es waren tatsächlich nur noch Reservisten auf dem Parkett. Nur Otto Porter hatte anscheinend noch Lust und schenkte Atlanta prompt seinen fünften Dreier des Abends ein. Auch die Second Unit der Wizards konnte den Vorsprung noch ein wenig ausbauen, in der Halle wurde es dementsprechend ruhig. Am Ende stand ein gewaltiger Blowout. Die Wizards gewannen mit 112:86.

Hawks vs. Wizards: Hier geht's zum BOXSCORE

Der Star des Spiels: Marcin Gortat. Im Schatten von Wall und Beal ackerte der Pole einmal mehr unermütlich und machte Howard das Leben im Angriff verdammt schwer. Im Post Up konnte Superman sich nicht einmal durchsetzen, stattdessen beging er gleich mehrere Schrittfehler. Gortat sammelte zudem gleich sechs offensive Bretter ein und zeigte auch sein Arsenal an Hakenwürfen und Midrange-Jumpern (7/8 FG).

Der Flop des Spiels: Paul Millsap. Hier hätte so ziemlich jeder Hawks-Spieler stehen können, doch der Power Forward ist nun mal der All Star und auch wohl der beste Spieler im Roster. Doch Millsap konnte sich gegen Morris überhaupt nicht behaupten und beendete das Spiel mit nur einem Field Goal. Zudem hatte er im Kampf um die Rebounds gegen die massigen Bigs der Wizards nichts entgegenzusetzen. Am Ende standen magere 4 Punkte (1/7 FG) und 4 Rebounds.

Das fiel auf:

  • Bereits früh war zu sehen, dass Atlanta große Probleme mit der Länge der Wizards hatte. Dies sollte sich wie ein roter Faden durch die Partie ziehen. Lediglich mit Howard konnten die Probleme halbwegs eingedämmt werden. Durch die schwache Verteidigung am Perimeter kamen die Guards der Gäste immer wieder in die Zone, sodass bei Fehlwürfen die Big Men der Wizards gegen kleinere Verteidiger die Rebounds pflücken konnten. Das Duell unter den Brettern ging folgerichtig klar an die Gäste (52:41).
  • Auch im Angriff saß es nicht viel besser aus. Außer Schröder (und dies nicht gut) attackierte niemand ausreichend den Korb. Stattdessen wurde der Ball an der Dreierlinie zu lange gehalten und schwere Würfe mit ablaufender Shotclock waren die logische Konsequenz. Da Atlanta sowieso nicht als gutes Shooting Team verschrien ist, hagelte es einige fiese Backsteine. Kurzum gesagt: Es war nicht schön anzuschauen.
  • Das hatte natürlich auch etwas mit der Leistung von Dennis Schröder zu tun. Der Deutsche fand überhaupt nicht ins Spiel und startete mit 0/5 FGs. Dabei wurde er gleich zweimal von Gortat abgeräumt. Man merkte förmlich wie er es erzwingen wollte, was seinem Team nicht gut tat. Auch seine Defense gegen Wall war ausbaufähig, unter anderem foulte er den Star der Wizards bei einem sehr tiefen Dreier. Zu allem Überfluss schlichen sich auch einige sehr unnötige Ballverluste in sein Spiel ein.
  • John Wall trat im Angriff nicht so dominant wie in den vergangenen Wochen auf, aber da seine Teamkollege kollektiv stark spielten, war dies gar nicht nötig. Dafür zeigte der All Star konstant gute Verteidigung, was in dieser Saison nicht immer der Fall war. Vor allem gegen Schröder machte er einen guten Job und verhinderte zumeist dessen gefürchtete Penetration. Überzeugte zudem bei Switches, als auch einige Male gegen Millsap im Post agieren musste und diesen nicht scoren ließ.

Der Spielplan im Überblick

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