In der ersten Halbzeit passte nahezu kein Blatt zwischen die beiden Teams. Golden State traf zwar deutlich effizienter, allerdings schenkten die Dubs auch dreizehnmal den Ball her - und so ging es mit 56:56 in die Pause. Im dritten Viertel setzte sich der haushohe Favorit dann aber doch uneinholbar ab.
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Zuvor hatte Russell Westbrook wieder einmal alles versucht. Mit 27 Punkten, 15 Rebounds und 13 Assists legte der Point Guard sein 21. Triple-Double der Saison auf, allerdings leistete er sich auch 10 Ballverluste und traf nur 8 seiner 23 Würfe. Unterstützung bekam er von Enes Kanter (22 Punkte, 9 Rebounds) und Victor Oladipo (20 Punkte).
Gegen den alten Kumpel Durant reichte dies jedoch alles nicht. Der MVP von 2014 kam auf 40 Punkte bei Fabelquoten (13/16 FG), zudem sammelte er 12 Rebounds. Auch Draymond Green kam auf ein Double-Double (12 Punkte, 10 Rebounds), während Stephen Curry (24) und Klay Thompson (14) KD beim Scoring unterstützten.
Der einzige Wermutstropfen für die Warriors: David West verletzte sich während des Spiels am Daumen und wird vorerst ausfallen. Wie das Team bekanntgab, wird der Veteran in zwei Wochen neu evaluiert.
Die Reaktionen:
Russell Westbrook (Thunder) über das Flagrant Foul von Zaza Pachulia: "Ich weiß nicht genau, was passiert ist. Er hat mich ziemlich hart erwischt, aber das ist in Ordnung. Ich werde seinen Arsch kriegen. So einfach ist das. Keine Ahnung, wann das passieren wird, aber dieses Spiel mache ich nicht mit."
Steve Kerr (Coach Warriors) über Kevin Durant: "Er wird wahrscheinlich nicht den MVP-Award gewinnen, aber es gibt keinen effizienteren Spieler als ihn."
Der SPOX-Spielfilm:
Vor dem Tip-Off: Die Warriors konnten wieder auf Thompson zurückgreifen, der aufgrund eines Krankheitsfalls in der Familie zuletzt nicht beim Team gewesen war. Also starteten wie gewohnt Curry, Thompson, Durant, Green und Pachulia. Bei den Thunder fehlte derweil erneut Steven Adams (Gehirnerschütterung) - es begannen daher Westbrook, Oladipo, Roberson, Sabonis und Grant.
Westbrook: Mehr als der moderne Oscar
1. Viertel: Vom Start weg gingen beide Teams ein atemberaubendes Tempo. Während Westbrook sich zu Beginn zurückhielt, erzielte Oladipo die ersten 7 Punkte für OKC. Die Warriors kamen derweil zu gleich mehreren Transition-Dunks durch Durant und Green, zudem war auch Steph sofort in der Partie. Doch die Thunder bissen - und übernahmen die Führung, als Kanter seinen Gegenüber McGee innerhalb von vier Minuten 10 Punkte anhängte. 31:30 OKC.
2. Viertel: Ohne Westbrook baute OKC die Führung auf 7 Punkte aus, bevor Kerr genervt eine Auszeit nahm und sein Team ermahnte, nicht so lethargisch zu spielen. Wenige Minuten später hatte Durant die Dubs wieder in Führung gebracht. Die Gastgeber trafen fast jeden Wurf, die eigenen Turnover hielten sie jedoch immer wieder davon ab, sich irgendwie abzusetzen. Mit 56:56 ging es in die Pause.
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3. Viertel: Die Thunder verloren ein wenig den Faden. Westbrook leistete sich einen der dümmsten Ballverluste der Geschichte, als er beim Ballvortrag einfach nicht dribbelte. Die Dubs nutzten das für einen schnellen 7:0-Run, der auch die Oracle Arena endlich mal wieder aufweckte. Westbrook fing sich wieder, aber nun hatte Golden State Oberwasser. Dank KD zogen sie bis Ende des Durchgangs auf 93:78 davon.
4. Viertel: Die Dubs hatten es eilig und zogen auf 22 Punkte davon, bevor Westbrook nach seiner üblichen Pause wieder eingewechselt wurde. Da war es allerdings schon zu spät. Golden State verwaltete die Führung, bei 2:05 Minuten vor Schluss wurden auch die letzten Starter runtergenommen.
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Der Star des Spiels: Kevin Durant. Schon beim ersten Wiedersehen mit OKC in dieser Saison war KD mit 39 Punkten der beste Mann - und das war auch jetzt wieder der Fall. KD legte nicht nur Videospiel-Zahlen in Sachen Effizienz auf (40 Punkte, True Shooting Percentage von 98 Prozent!), er war auch der beste Verteidiger der Dubs - immer wieder versperrte er für Westbrook den Weg zum Korb, dazu sammelte er 3 Blocks und 12 Rebounds.
Der Flop des Spiels: Andre Roberson. Natürlich ist der Forward bei OKC eher für die Defense zuständig und diese war zumindest in der ersten Halbzeit sehr solide, allerdings sollte man zumindest erwarten können, dass er Layups verwandelt. Tat er aber nicht: Roberson verfehlte sechs seiner sieben Würfe und produzierte dazu auch noch einen Airball von der Freiwurflinie.
Das fiel auf:
- Das Fehlen von Adams machte sich bei OKC vor allem defensiv bemerkbar. Golden State fand immer wieder den Weg in die Zone und weder Grant, noch Sabonis oder Kanter waren in der Lage, Curry und Co. beim Abschluss legal zu stören - die Folge waren etliche Fouls, gerade gegen Pachulia. Gut für die Thunder, dass Zaza immer wieder gute Chancen unterm Korb liegen ließ.
- Was ohne Adams allerdings noch besser funktionierte als sonst, war die Perimeter-Defense von OKC. Sie hatten sich offenbar als Hauptziel gesetzt, den Dubs den Dreier zu nehmen, und verteidigten am Flügel daher nahezu hyperaktiv. Selbst das tolle Ball Movement der Warriors kam gegen die harten Closeouts kaum an, weshalb Golden State in Halbzeit eins gerade einmal sieben Dreier versuchte. Nach der Pause änderte sich das (insgesamt 10/21 3FG).
- Beide Teams gehören zu den besten Fastbreak-Teams der Liga, allerdings hatte Golden State in dieser Partie klar die Nase vorn (29:12) - obwohl die Dubs sich ziemlich viele Turnover leisteten. Der Hauptgrund: Die Transition Defense der Warriors nach Ballverlusten wirkte deutlich disziplinierter, gerade gegen Westbrook. Wann immer er oder Oladipo Fahrt aufnehmen wollten, stand ihnen schon wieder mindestens ein Warrior im Weg. So musste OKC für seine Punkte in der Regel deutlich härter arbeiten.
- A propos hart arbeiten: Als Kanter zu Beginn des Spiels von Pachulia und vor allem McGee verteidigt wurde, punktete er nahezu nach Belieben (12 Punkte in 6 Minuten). Danach erklärte Green die Angelegenheit aber zur Chefsache. Gegen Draymond sah der Türke überhaupt kein Land. Im weiteren Verlauf des Spiels war er immer nur dann ein Faktor, wenn er nicht von Green verteidigt wurde.
- Abgesehen von KD machten die Warriors in der ersten Hälfte teilweise einen etwas lethargischen Eindruck - bei den Ballverlusten, aber auch beim Kampf um die Rebounds. Erst im dritten Viertel gingen sie alle die Partie mit dem nötigen Ernst an. Und siehe da: Sofort zogen sie davon.