Hawks desolat, Embiid auf Iversons Spuren

SPOX
19. Januar 201710:03
Dennis Schröder konnte die Schlappe seiner Hawks in Detroit nicht verhinderngetty
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Dank Joel Embiid schocken die Sixers Toronto und sind auf einmal eins der heißesten Teams der Liga. Die Wizards siegen weiter zuhause, Portland wird von den Hornets vermöbelt. Die Hawks kommen in Detroit unter die Räder, während James Harden den Greek Freak in den Schatten stellt. Und: Die Knicks siegen trotz der nächsten Show von Isaiah Thomas.

Philadelphia 76ers (14-26) - Toronto Raptors (28-14) 94:89 (BOXSCORE)

Verkehrte Welt in Philly! Es ist nicht lange her, da sah es noch aus, als würden die Sixers eine weitere Saison als "Lehrjahr" abhaken, doch jetzt haben sie auf einmal sieben der letzten neun Spiele gewonnen - und nun gesellte sich der mit Sicherheit beeindruckendste Sieg der bisherigen Saison dazu. Mit den Raptors war immerhin das zweitbeste Team der Eastern Conference zu Gast - aber auch sie hatten kein Mittel gegen einen gewissen Joel Embiid.

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Der Process stellte Jonas Valanciunas vor unlösbare Probleme und legte in 26 Minuten beeindruckende 26 Punkte, 9 Rebounds und 2 Blocks auf und blieb auch in der Schlussphase eiskalt von der Linie (12/14 FT). Dazu fand er auch noch die Zeit, die Fans zu immer lauteren "Trust the Process!"-Rufen zu animieren - Philly hat seinen neuen Helden gefunden. Embiid steht bei zehn Spielen mit 20+ Punkten in Folge - den Rookie-Rekord bei den Sixers hält Allen Iverson mit elf. In diesem Spiel wurde Embiid vor allem von Ersan Ilyasova (18 Punkte), T.J. McConnell und Robert Covington (beide 10) unterstützt.

Bei den Raptors legten DeMar DeRozan (25 Punkte) und Kyle Lowry (24) die gewohnten Zahlen auf, allerdings konnten auch sie nichts an der ineffizienten Offense Torontos ändern (nur 39,5 Prozent FG).

Washington Wizards (22-19) - Memphis Grizzlies (25-19) 104:101 (BOXSCORE)

Wer hatte das vor wenigen Wochen kommen sehen? Die Wizards gewannen gegen Memphis bereits ihr 13. Heimspiel in Folge - aktuell die längste Serie der NBA - und nehmen im Osten langsam aber sicher Tuchfühlung zu den viertplatzierten Hawks auf. Da verwunderte es kaum, dass John Wall (25 Punkte, 13 Assists) am Ende des Spiels mit "MVP, MVP"-Sprechchören bedacht wurde. Aber der Reihe nach.

Die Hauptstädter hatten die erste Halbzeit komplett dominiert und führten bereits zur Pause mit 15 Zählern. Wall machte von allem etwas, Otto Porter spielte beängstigend effizient (25 Punkte, 9/12 FG, 6/8 3FG) und auch Markieff Morris (17, dazu 12 Rebounds) lieferte eine starke Partie. Doch nach der Pause zeigte Memphis, warum man sie mittlerweile als Comeback-Kids der NBA kennt und fürchtet.

Angeführt von Marc Gasol (28 Punkte), Mike Conley (20) und JaMychal Green (15, dazu 13 Rebounds) bissen sich die Grizzlies schnell zurück ins Spiel und sorgten dann doch noch einmal für eine spannende Schlussphase. 10 Sekunden vor Schluss traf dann auf einmal Oldie Vince Carter einen Dreier, der Memphis auf 3 Zähler ranbrachte, dann klaute Gasol dem schwachen Bradley Beal den Ball - also noch eine Chance! Doch Green verfehlte einen weit offenen Dreier - und damit blieb die Serie der Wizards am Leben.

Charlotte Hornets (21-21) - Portland Trail Blazers (18-26) 107:85 (BOXSCORE)

Es läuft weiterhin nicht gerade optimal für die Blazers. Zum dritten Mal in Folge verließ Portland die Halle als Verlierer, auswärts steht die Bilanz mittlerweile bei 7-17 - in dieser Form wird es eng mit den Playoffs im Westen. Und die Partie gegen Charlotte lieferte nicht unbedingt viele Ansatzpunkte, um auf einen baldigen Aufwärtstrend zu hoffen.

Die erste Halbzeit konnten die Gäste noch eng gestalten, doch im dritten Viertel zog Charlotte nach und nach davon, bevor es im letzten Durchgang richtig deutlich wurde. Es war kaum ein Aufbäumen zu sehen, auch nicht von Damian Lillard (21 Punkte, 7/18 FG) und C.J. McCollum (18, 7/18 FG), die am Ende die einzigen Blazers in Double Figures waren. Als Team kam Portland bloß auf katastrophale 35,1 Prozent aus dem Feld und 25,8 Prozent von der Dreierlinie.

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Das sah bei den Hornets schon deutlich besser aus. Charlotte hatte zuletzt selbst fünfmal in Serie verloren, in dieser Partie war aber wieder einmal auf Kemba Walker (23 Punkte) und Nicolas Batum (17, dazu 7 Assists und 7 Rebounds) Verlass - und dazu wusste auch die Bank zu gefallen. Roy Hibbert, Marco Belinelli und Frank Kaminsky punkteten von der Bank kommend allesamt zweistellig.

"Unser Heimpublikum macht einen Unterschied aus, und heute haben wir endlich wieder mal richtig gut verteidigt", zeigte sich Coach Steve Clifford im Anschluss zufrieden.

Boston Celtics (26-16) - New York Knicks (19-24) 106:117 (BOXSCORE)

Besonders angenehm dürften die letzten Tage für die Knicks nicht unbedingt gewesen sein, insbesondere für Carmelo Anthony, dessen Name - mal wieder - in allen möglichen Gerüchten auftauchte. Da tat so ein unerwarteter Sieg bei einem der besten Ost-Teams mit Sicherheit richtig gut. Und die Knicks arbeiteten hart dafür.

Ohne Kristaps Porzingis und Joakim Noah erarbeiteten sich die Gäste einen Rebound-Vorteil von 57:33, der das Spiel letztendlich entschied - allein 18 Rebounds holten sie am offensiven Brett, Boston bekam die defensiven Possessions einfach nicht sauber zuende gespielt. Dabei konnten sich vor allem Willy Hernangomez (17 Punkte, 11 Rebounds) und Derrick Rose auszeichnen, der zu seinen starken 30 Punkten (13/24 FG) auch noch 10 Rebounds und 5 Assists einsammelte. Melo (13 Punkte, 5/14 FG) war einer von vier weiteren Knickerbockers in Double Figures.

Bei den Celtics war es wieder einmal vor allem Isaiah Thomas, der mit starken 39 Punkten (12/25 FG) Gegenwehr leistete. Abgesehen von Jae Crowder (21 Punkte) fehlte ihm jedoch die Unterstützung - insbesondere Al Horford erwischte einen rabenschwarzen Tag (5 Punkte, nur 2/14 FG). Auch defensiv zeigten die Celtics ohne den verletzten Avery Bradley viel zu wenig Einsatz.

New Orleans Pelicans (17-26) - Orlando Magic (17-27) 118:98 (BOXSCORE)

Selbst für die Pelicans gibt es mal einen ungefährdeten Sieg. Ohne Evan Fournier hatten die Magic am Ende eines Road-Trips über sechs Spiele, von denen fünf in den letzten acht Tagen stattfanden, nicht den Hauch einer Chance und wurden von Beginn an überrannt. Die 38 Fastbreak-Punkte (Season High), die New Orleans sich erspielte, sprachen dabei eine klare Sprache.

Anthony Davis, der am Montag noch mit einer Verletzung ausgewechselt werden musste, zeigte dabei mal wieder die beeindruckendste Leistung: In nur 28:55 Minuten Spielzeit häufte die Braue 21 Punkte, 14 Rebounds und 4 Assists an. Fünf weitere Pelicans punkteten zweistellig, wobei vor allem Tyreke Evans und Langston Galloway mit jeweils 18 Punkten von der Bank auf sich aufmerksam machten.

Bei den Magic waren Aaron Gordon und Elfrid Payton mit jeweils 14 Punkten die Topscorer. Die Talfahrt geht jedoch weiter: Von den letzten acht Spielen haben die Magic nur ein einziges gewonnen.

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Houston Rockets (33-12) - Milwaukee Bucks (20-21) 111:92 (BOXSCORE)

Das Duell zweier der besten Individualisten der Liga wurde mit Spannung erwartet - und weder James Harden noch Giannis Antetokounmpo enttäuschten. Während der Bart ausnahsmweise mal kein Triple-Double erzielte, dafür aber trotzdem absolut beeindruckend agierte (38 Punkte, 14/25 FG, 8 Assists, 6 Rebounds), wusste auch der Grieche absolut zu gefallen (32, 13/20, 6 und 11). Spannung entstand dennoch keine.

Denn im Gegensatz zu Giannis hatte Harden tatkräftige Unterstützung. Im ersten Viertel gelang dem Supporting Cast der Rockets zwar fast nichts, danach fanden Eric Gordon (25 Punkte, 7 Dreier) und Co. aber immer besser ins Spiel und drehten die Partie schon vor der Pause. In der zweiten Hälfte wurde das Ergebnis dann immer deutlicher, ein Aufbäumen seitens der Bucks war nicht mehr wirklich zu sehen.

Bei Milwaukee waren neben Giannis Jabari Parker (15) und Michael Beasley (14) die eifrigsten Punktesammler, beide waren aber nicht besonders effizient - und das galt fast für das gesamte Team. Mit einer Quote von 39,8 Prozent ist bei einem der besten Teams der Liga einfach nichts zu holen, wenn alles normal läuft.

Detroit Pistons (20-24) - Atlanta Hawks (24-18) 118:95 (BOXSCORE)

Was war denn hier los? Die Zuschauer in Auburn Hills hatten erst ein paarmal geblinzelt, da lagen die Pistons schon mit 20+ Punkten vorne - und daran sollte sich das gesamte Spiel über nichts mehr ändern. Nach einem Durchgang stand es 42:18, nach drei Vierteln 95:68 für Detroit - und dann war eine lange und ausführliche Garbage Time angesagt. Den Trip nach Michigan hätten sich die Hawks im Endeffekt wohl sparen können.

Dabei wurden vor allem die Starter komplett an die Wand gespielt. Paul Millsap (21 Punkte) und Dennis Schröder (13, dazu 6 Assists) leisteten noch am meisten Gegenwehr, das Trio aus Kent Bazemore, Dwight Howard und Thabo Sefolosha kam dagegen auf magere 14 Punkte. Bei den Pistons dagegen scorte die komplette Starting Five zweistellig, wobei vor allem Reggie Jackson (26 Punkte) und Marcus Morris (14, dazu 10 Rebounds und 7 Assists) zu gefallen wussten.

Der größte Unterschied zwischen beiden Teams bestand aber zweifellos bei der Reboundarbeit. Während Detroit 60 Rebounds holte und dabei allein 18 eigene Fehlwürfe wieder einsammelte, kamen die Hawks nur auf 32 und 8 - eine gewaltige Lücke. Exemplarisch: Während Andre Drummond in 23 Minuten stolze 17 Rebounds holte, kam sein Gegenüber Howard in 21 Minuten auf ganze drei Bretter.

Sacramento Kings (16-25) - Indiana Pacers (22-19) 100:106 (BOXSCORE)

Was für ein bitterer Abend für die Kings. Sacramento verzockte nicht nur eine 19-Punkte-Führung zur Halbzeit, die Kings verloren auch noch ihren wohl zweitbesten Spieler - Rudy Gay riss sich in der zweiten Hälfte allem Anschein nach die Achillessehne. Sollte sich dieser Verdacht bestätigen, wäre die Saison für den Forward höchstwahrscheinlich Geschichte. Da ging das Sportliche beinahe unter.

Und dabei war dies bitter genug. Sacramento hatte die erste Hälfte komplett dominiert und den verschlafenen Pacers 60 Punkte eingeschenkt, vor allem DeMarcus Cousins machte unter dem Korb, was er wollte (am Ende 25 Punkte, 12 Rebounds, 10 Assists und 3 Blocks, aber auch 9 Ballverluste). Bis zu seiner Verletzung hatte auch Gay eine richtig gute Partie gemacht (21 Punkte, 8/13 FG). Doch dann ging alles den Bach runter.

Der in der ersten Halbzeit schwache Paul George (24 Punkte) fand bei den Pacers besser ins Spiel. Ebenso wie Jeff Teague (22, dazu 11 Assists) und Al Jefferson (20). Nach und nach robbten sich die Pacers heran, bis sie zwei Minuten vor Schluss erstmals überhaupt die Führung übernahmen. Danach gaben sie sie nicht mehr her.

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