Mit 22 Punkten hatten die Gastgeber Mitte des 3. Viertels bereits zurückgelegen, dank DeMarcus Cousins und seinen Foulproblemen schien ein Comeback eigentlich bereits außer Reichweite. Angeführt von einem überragenden Ben McLemore (22 Punkte, 9 Rebounds) kämpften sich die Kings jedoch zurück ins Spiel und gewannen durch ein spektakuläres Lay-Up von Darren Collison (22 Punkte, 4 Assists) Sekunden vor dem Ende.
Cousins sammelte 22 Punkte, 11 Rebounds und 7 Assists, hatte während des Spiels allerdings auch mit enormen Problemen zu kämpfen: DMC kam auf 9 Turnover, 5 Fouls und eine Wurfquote von nur 35 Prozent (6/17 FG). Einen richtig guten Abend erwischte dafür Rollenspieler Anthony Tolliver, der in 25 Minuten 5 seiner 7 Dreier für 15 Punkte versenkte.
Dennis Schröder beendete das Spiel mit 20 Punkten (6/12 FG) und 6 Assists. Auch Tim Hardaway Jr. (28 Punkte) und Paul Millsap (25 Punkte) knackten die 20-Punkte-Marke. Dwight Howard (6 Punkte, 11 Rebounds) musste das Spielfeld zwei Minuten vor dem Ende mit 6 Fouls verlassen.
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Die Reaktionen:
Darren Collison: "Ich hatte einen guten Weg zum Korb, es kam kaum Hilfe, das war ein einfaches Lay-Up. Wir hatten anfangs keine Energie, kein Herz. Aber der eine Spieler, der uns im Spiel gehalten hat, war Ben [McLemore], das ist sein Sieg! Insgesamt ist es auch frustrierend, wir können nicht immer so zurückkommen. Wir hoffen, dass wir jetzt mit einem Tag Pause Energie sammeln und es dann besser machen können."
Der SPOX-Spielfilm:
Vor dem Tip-Off: Die Sacramento Kings mussten am heutigen Abend auf Ty Lawson verzichten und gingen somit mit nur einem echten Point Guard ins Spiel. Darren Collison, Ben MCLemore, Arron Afflalo, Kosta Koufos und DeMarcus Cousins bildeten die Starting Five. Bei den Hawks begannen wie gewohnt Dennis Schröder, Kent Bazemore, Tim Hardaway Jr., Paul Millsap und Dwight Howard.
1. Viertel: Ohne Lawson waren die Kings auf Hilfe ihrer Big Men im Aufbauspiel angewiesen, diese blieb zumindest im ersten Viertel allerdings komplett aus. Vor allem DeMarcus Cousins stand anfangs völlig neben sich und leistet sich innerhalb der ersten 7 Minuten 4 Turnover. Mit zu vielen vermeidbaren Fehlern in der Offense fielen die Kings früh deutlich zurück und mussten sich gleich die ersten Buh-Rufe vom eigenen Publikum anhören. Auf Seiten der Hawks überzeugte vor allem Geburtstagskind Paul Millsap, der 2 Dreier versenkte und 12 Punkte sammelte. 28:17 Hawks.
2. Viertel: Die Starting Five der Kings konnte den Startern der Hawks weiterhin kaum etwas entgegen setzen. Cousins litt merklich unter den aggressiven Double-Teams der Gäste und konnte bis zur Pause gerade mal 6 Punkte bei 30 Prozent aus dem Feld und 6 Turnovern sammeln. Auf Seiten der Hawks lief derweil Hardaway Jr. heiß. Ob per Dreier, per Dunk oder von der Freiwurflinie - alles war dabei! Nach 24 Minuten hatte der Shooting Guard bereits 18 Zähler auf dem Konto. Beim letzten Angriff eroberten die Kings per Trap den Ball von Schröder, Collisons Wurf in letzter Sekunde landete jedoch auf dem Ring. 59:43 Hawks.
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3. Viertel: Das Bild blieb auch nach der Pause zunächst gleich. Bei den Kings lief nur wenig zusammen, Cousins kämpte weiterhin sowohl mit Wurf- als auch mit Foulproblemen. Als der Big Man allerdings mit 5 Fouls auf die Bank musste, wurde plötzlich ein Schalter umgelegt. Statt 81:64 hieß es schnell nur noch 81:73! Dank eines cleveren Paul Millsap, der zwei Shooting-Fouls ziehen konnte, beendete Atlanta den Lauf zwar, bevor es richtig eng wurde, doch die Kings hatten sich zumindest die Chance auf den Sieg zurückerkämpft. 84:74 Hawks.
4. Viertel: We got ourselves a Ball-Game! Mit Cousins auf der Bank legten die Kings tatsächlich einen lupenreinen Lauf hin! Über mehr als fünf Minuten ließ Sac-Town gerade mal vier Pünkchen zu, offensiv zeigten sich vor allem McLemore und Tolliver on fire. Sechs Minuten vor dem Ende verkürzte Letzterer den Rückstand per Dreier auf gerade mal zwei Zähler. Mit zwei Minuten auf der Uhr war es dann soweit: Matt Barnes fing einen zu kurzen McLemore-Dreier ab und legte ihn zur Führung in den Korb. Dann geht es Schlag auf Schlag! Schröder, Cousins, Schröder, Cousins, Millsap! Drei Sekunden vor dem Ende gehen die Kings aber wieder in Führung: Collison zieht an Schröder vorbei und legt die Kugel hoch über das Brett über Millsap hinweg in den Korb. Die Chance zum Game-Winner bekommt Hardaway, der beim Drive aber entscheidend gestört wird. Das Comeback ist perfekt! 108:107 Kings.
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Der Star des Spiels: Ben McLemore. Während bei den Kings drei Viertel lang überhaupt nichts zusammen lief, stemmte sich der Shooting Guard gegen die Niederlage. Im dritten Viertel führte er das Comeback seines Teams mit drei Dreiern in Serie an. Mit 22 Punkten und 9 Rebounds legte er letztendlich Season-Highs in zwei verschiedenen Kategorien auf. Ebenfalls stark: Anthony Tolliver.
Der Flop des Spiels: Dreieinhalb Viertel stand hier DeMarcus Cousins. Mit 9 Turnovern, 5 Fouls, schwachen Wurfquoten und einer katastrophalen Körpersprache hätte er die guten Leistungen von McLemore oder Collison beinahe zunichte gemacht. In der Schlussphase fing er sich allerdings und trug seinen Teil zum Sieg bei. Der Flop des Spiels heißt daher DeAndre' Bembry. In 18 Minuten blieb der Swingman ohne Punkte, leistete sich 2 Turnover und wies die schlechteste Plus-Minus-Bilanz aller Spieler auf. Das war einfach gar nichts.
Das fiel auf:
- "Unsere Big Men werden im Spielaufbau mithelfen müssen", hatte Kings-Coach Dave Joerger vor dem Spiel angesichts des Ausfalls von Lawson gefordert. Das funktionierte lange Zeit allerdings überhaupt nicht! Vor allem DeMarcus Cousins, der für gewöhnlich zu den besten Ballhandlern unter den Großen der Liga zählt, leistete sich viel zu viele Ballverluste. Alleine im ersten Viertel standen 4 Turnover für DMC zu Buche, die Kings kamen als Team auf 7. In der Folge spielte Collison den Rest des Spiels fast durch.
- Atlanta verteidigte Cousins besonders aggressiv. Sowohl im Low-Post als auch bei Drives zum Korb, wurde der Kings-Center aggressiv gedoppelt. Der 26-Jährige fand zwar mehrfach den offen gelassenen Mitspieler (7 Assists), die Taktik ging aber dennoch auf. Cousins verursachte nicht nur zahlreiche Turnover (9), sondern war bis zur Schlussphase auch als Scorer nur ein kleiner Faktor.
- Angeführt von einem extrem miesepetrigen Cousins wurden die Kings spätestens in der zweiten Hälfte des Spiels von einem ihrer alten (und größten) Probleme eingeholt: Der Körpersprache. Mit 20 Punkten Rückstand sah man hängende Schultern und fragende Blicke, wohin man schaute. Lange Zeit sah es überhaupt nicht nach einem Comeback aus. Erst mit Cousins auf der Bank ging es aufwärts.
- Die Hawks veränderten ihre Taktik bezüglich Cousins in der Schlussphase des Spiels: Millsap, der lange Zeit einen guten Job gegen ihn gemacht hatte, verteidigte Tolliver, der als zusätzlicher Shooter statt Koufos auf dem Feld stand. Howard, der trotzdem im Spiel blieb, hatte gegen die Schnelligkeit von Cousins merklich Probleme. Man könnte sagen: Klassischer Fall von ausgecoacht!