James Harden sichert den Houston Rockets mit einem grandiosen Jumper über Paul Zipser den Sieg in der Overtime. Der Deutsche überzeugt dennoch. Westbrook, Jokic und Cousins legen Triple-Doubles aufs Parkett, Booker trifft den grandiosen Gamewinner mit dem Buzzer.
Orlando Magic (20-32) - Toronto Raptors (30-21) 102:94 (BOXSCORE)
Die Raptors dürften inständig beten, dass DeMar DeRozan endlich von seiner Knöchelverletzung zurückkommt. Ohne den Topscorer gab es die nächste bittere Pleite, die zweite in Folge und insgesamt achte aus den letzten zehn Spielen. Dabei war in Orlando einiges drin.
Zur Pause führten die Kanadier in Florida mit zwei Punkten Vorsprung, ehe die Magic zum Zwischenspurt im dritten Viertel ansetzten. Angeführt von Nikola Vucevic, der 14 seiner insgesamt 18 Punkte in den dritten zwölf Minuten auflegte, erarbeiteten sich die Hausherren einen Sieben-Punkte-Vorsprung.
Als der ansonsten strauchelnde Kyle Lowry (18 Punkte, 5/20 FG, 7 Assists) den Rückstand ganz früh im Schlussviertel mit einem starken Four-Point-Play auf einen Zähler verkürzte, schien wieder alles möglich für die Raptors. Doch Orlando startete umgehend einen vorentscheidenden 8:0-Run.
Trotz großen Kampfes sowie den guten Leistungen von Jonas Valanciunas (18 Punkte, 11 Rebounds) und Norman Powell (18 Punkte, 7/12 FG) kam Toronto nicht mehr richtig heran und musste sich so schon zum zweiten Mal innerhalb einer Woche den Magic geschlagen geben. Bei Orlando überzeugten vor allem Evan Fournier (20 Punkte, 10 Rebounds) und Trade-Kandidat Serge Ibaka (20 Punkte, 12 Rebounds)
Brooklyn Nets (9-41) - Indiana Pacers (27-22) 97:106 (BOXSCORE)
Pflichtsieg für die Pacers, die in Brooklyn ihren fünften Erfolg in Folge feierten. Dabei musste Indiana aber bis zum Schluss kämpfen. Erst als der starke Jeff Teague (24 Punkte, 6/10 FG, 7 Assists) knapp anderthalb Minuten vor dem Ende per Layup das 100:95 besorgte und kurz darauf den Steal gegen Sean Kilpatrick (18 Punkte) besorgte, stand der Sieg der Gäste fest.
Zuvor hatte Brooklyn einen harten Fight geliefert, wobei Rookie Caris LeVert den ersten Starteinsatz seiner jungen Karriere feierte. Der 22-Jährige war zuvor schon zum wiederholten Male von seinem Coach Kenny Atkinson mit Lob überhäuft worden, tat sich bei seinem ersten Start aber gerade offensiv schwer und stand am Ende bei 4 Punkten (1/9 FG).
So war es vor allem die Second Unit, die den Gastgeber im Spiel hielt. 63 der 97 Nets-Punkte gingen auf das Konto der Ersatzspieler um Kilpatrick, Joe Harris (15 Punkte, 5/10 FG) und Spencer Dinwiddie (13 Punkte). Von den Startern konnte lediglich Brook Lopez mit 23 Zählern (9/18 FG) überzeugen.
Die Pacers konnten sich dagegen auf ihren Superstar verlassen, der in den letzten Spielen immer besser in Fahrt kommt. So war Paul George mit 24 Punkten, 11 Rebounds, 2 Steals und 3 Blocks neben Teague auch der Matchwinner der Pacers, die im Osten so langsam Richtung Heimrecht in Sachen Playoffs schielen.
Detroit Pistons (23-27) - Minnesota Timberwolves (19-31) 116:108 (BOXSCORE)
Karriereabend der Rollenspieler in Detroit! Im Duell gegen die "Big Three" der Timberwolves um Andrew Wiggins (21 Punkte, 8/20 FG), Zach LaVine (20 Punkte, 9/13 FG) und Karl-Anthony Towns (24 Punkte, 11 Rebounds) drehten im Palace vor allem zwei Spieler auf, welche die Pistons normalerweise nicht beinahe im Alleingang zum Sieg führen.
Weil es für Andre Drummond (12 Punkte, 18 Rebounds) und Reggie Jackson (10 Punkte, 4/13 FG) offensiv eher wenig zusammenlief, brauchte es in einer engen Schlussphase Rollenspieler, die einspringen. Genau das taten Marcus Morris und John Leuer.
Die beiden Forwards drehten groß auf und liefen gerade aus der Distanz heiß. Das gipfelte in Karrierebestwerten für beide. Während Leuer am Ende bei 24 Punkten (4/7 Dreier) stand, kam Morris sogar auf 36 Zähler (5/9 Dreier). Der Zwillingsbruder von Wizards-Forward Markieff war es auch, der mit zwei verwandelten Freiwürfen 24 Sekunden vor dem Ende alles klar machte.
Zuvor war es in den letzten zwölf Minuten vor allem ein Spiel der Runs. Detroit hatte früh im Schlussviertel einen Zehn-Punkte-Vorsprung, den die Timberwolves aber mit einem 7:0-Lauf beinahe egalisierten. Doch direkt im Anschluss daran antworteten die Hausherren mit einem eigenen 10:0-Run. Den konterte auch Minny noch einmal, kam aber nicht mehr entscheidend ran. Zwei Career-Highs beim Gegner waren dann doch zu viel.
Houston Rockets (37-17) - Chicago Bulls (25-26) 121:117 (BOXSCORE)
Als noch 36 Sekunden in der Overtime zu spielen waren, setzte ein wieder einmal überragend spielender James Harden zum Stepback-Jumper an. Er ließ sich leicht fallen, nahm das Foul und traf den schwierigen Wurf trotzdem. Die Entscheidung in einem waschechten Drama. Der Gegenspieler des Bartes in der entscheidenden Szene? Paul Zipser.
Der Deutsche bezahlte in diesem Moment zwar Lehrgeld, doch es ist wohl Lehrgeld, das man gerne zahlt, wenn man als Rookie bereits in den letzten Sekunden der Overtime den Superstar des Gegners verteidigen darf. Das hatte sich Zipser zuvor mit guter Defense erarbeitet. Er kam in Abwesenheit des verletzten Jimmy Butler nicht nur auf 11 Punkte, sondern auch auf 2 Steals und 2 Blocks in 29 Minuten Einsatzzeit.
Mit den Zahlen von James Harden kann sich das natürlich nicht vergleichen lassen. Houstons Superstar war nicht nur Matchwinner, sondern schrammte mit 42 Punkten, 12 Rebounds und 9 Assists bei nur zwei Ballverlusten knapp am Triple-Double vorbei. Er war auch einer der Garanten dafür, dass es überhaupt in die Overtime ging, denn knapp drei Minuten vor dem Ende hatte Zipser noch für das 108:100 der Bulls gesorgt. Die Rockets allerdings glichen durch einen finalen 8:0-Lauf, bei dem Harden 27 Sekunden vor Schluss per Jumper die letzten Punkte besorgte, aus.
In der Verlängerung schlug "The Beard" dann erneut zu und machte die guten Leistungen von Michael Carter-Williams (23 Punkte, 11/18 FG) und Dwyane Wade wertlos. Bei den Rockets, die mal wieder 16 Dreier durch den Ring jagten, überzeugten dagegen neben Harden auch Clint Capela (14 Punkte, 7/8 FG) und Eric Gordon (21 Punkte, 5/10 FG).
Oklahoma City Thunder (29-22) - Memphis Grizzlies (30-22) 114:102 (BOXSCORE)
Es hätte so ein ruhiger Abend werden können für Russell Westbrook. Nach einer starken ersten Hälfte führten die Thunder schon mit zehn Punkten Vorsprung zur Pause. Seine Teamkollegen waren gut drauf und unterstützten den Point Guard fleißig, die Grizzlies taten sich gerade offensiv schwer.
Doch es kam alles anders: Die Grizzlies liefen nach der Pause heiß, sicherten sich das dritte Viertel mit 34:22 und führte so plötzlich vor dem Schlussviertel. Also war es wieder am OKC-Spielmacher, sein Team auf die Siegerstraße zu bringen. Und Russ lieferte. 19 seiner insgesamt 38 Punkte (8/20 FG) legte Westbrook im letzten Viertel auf, in dem sich die Thunder schnell die Führung zurückholten und sich schließlich deutlich absetzen konnten.
Selbstverständlich beließ es Westbrook nicht bei 38 Zählern. Zusätzlich steuerte er 13 Rebounds und 12 Assists für sein 25. Triple-Double in dieser Saison bei. Das war schließlich auch nötig, um die Grizzlies um einen bärenstarken Marc Gasol (31 Punkte, 14/24 FG, 8 Assists) in ihrer vermeintlichen Domäne "Schlussviertel" zu schlagen.
Immerhin lastete dieses Mal nicht alle Last auf den Schulter des OKC-Stars. Die Big Men Steven Adams (16 Punkte, 13 Rebounds, 11 davon offensiv) und Joffrey Lauvergne (16 Punkte, 6/7 FG, 8 Rebounds) unterstützten Russ fleißig und sorgten für ein mehr als deutliches Übergewicht im Reboundduell, das mit 48:29 an die Thunder ging.
Boston Celtics (32-18) - Los Angeles Lakers (17-36) 113:107 (BOXSCORE)
38 Punkte hatte Westbrook für die Thunder aufgelegt - da musste natürlich auch sein derzeit härtester Konkurrent um den Scorertitel mithalten, also fertigte Isaiah Thomas die Lakers ebenfalls mit 38 Zählern (13/24 FG) ab. Wie nicht anders zu erwarten, kamen die meisten seiner Punkte im Schlussviertel, wo IT4 mit 17 Zählern zur Stelle war. Für seine Verhältnisse beinahe schon wenig.
Dass der Point Guard überhaupt noch so lange auf dem Feld stand, lag daran, dass sich die Lakers nicht so recht abschütteln ließen, obwohl Boston im dritten Viertel zwischenzeitlich schon mit 16 Punkten Vorsprung in Front lagen. So richtig anbrennen ließ Boston schließlich aber auch nichts, unter sechs Punkte fiel der Vorsprung der Gang in Green nie.
Angesichts der kurz zuvor bekanntgewordenen Nominierung von Brad Stevens als Coach der Eastern-Conference-All-Stars meinte Thomas nach dem Spiel mit einem Lächeln im Gesicht: "Er sollte mich in die Starting Five stecken, das wird gut." Die Lakers dagegen haderten auf der anderen Seite vor allem mit den vergebenen Möglichkeiten.
Nur 39,4 Prozent der eigenen Feldwürfe trafen die Gäste im Traditionsduell. "Die Celtics haben im Gegenzug alle wichtigen Würfe gemacht. Davor müssen wir den Hut ziehen", gab deswegen auch Larry Nance Jr. (18 Punkte, 11 Rebounds) zu. Der Forward war Teil einer gewohnt starken Lakers-Bank um Brandon Ingram (14 Punkte) und Lou Williams (21 Punkte). Bei den Celtics machte neben Thomas vor allem Jae Crowder mit 18 Punkten und 6 Rebounds ein gutes Spiel.
Denver Nuggets (22-27) - Milwaukee Bucks (21-28) 121:117 (BOXSCORE)
Schon vor dem Spiel war eigentlich klar, dass es knapp werden würde zwischen den beiden Teams, die in ihren Conferences um den letzten Playoffplatz kämpfen. Zur Halbzeit sah dann allerdings alles nach einer klaren Sache für die Nuggets aus. Die Bucks-Defense bekam die Hausherren überhaupt nicht gestoppt. Mit 39:22 entschied Denver das zweite Viertel für sich und ging mit einer beruhigenden 17-Punkte-Führung in die Pause.
Die Bucks steckten allerdings nicht auf und hatten den Rückstand vor dem letzten Viertel auf neun Punkte verkürzt. Dort schlug dann Giannis Antetokounmpo (23 Punkte, 9/13 FG, 8 Rebounds) zu. Mit etlichen Plays in der Defense brachte der Greek Freak sein Team weiter ran, ehe er per Dreier auf 112:113 verkürzte.
Dann aber setzten die Nuggets in den letzten zweieinhalb Minuten zum 8:2-Run an und entschieden das Spiel für sich. Kenneth Faried (19 Punkte, 11 Rebounds) tütete den Sieg an der Freiwurflinie ein. Zuvor hatte vor allem sein Teamkollege Nikola Jokic brilliert.
Der Center kehrte nach einer Hüftverletzung und drei Spielen Pause aufs Feld zurück, wo er sich gleich mit dem ersten Triple-Double seiner Karriere wieder einführte. 20 Punkte, 13 Rebounds und 11 Assists standen am Ende auf dem Konto des Serben, der sich ein intensives Frontcourt-Duell mit Jabari Parker (27 Punkte, 11 Rebounds) und John Henson (16 Punkte, 4 Blocks) lieferte, aus dem er schließlich als Sieger hervorging.
Sacramento Kings (19-31) - Phoenix Suns (16-34) 103:105 (BOXSCORE)
Fünf Spiele in Folge hatten die Suns zuletzt verloren. Da war ein Sieg in Sacramento eigentlich nur logisch, betätigen sich die Kings doch gerne als Aufbaugegner für strauchelnde Teams. Der gefeierte Held aufseiten der Suns war dabei Devin Booker. Der Shooting Guard war nicht nur mit 33 Punkten Topscorer des Spiels, er sorgte auch für den magischen Moment in der Crunchtime.
Mit ablaufender Uhr hatten die Suns beim Stand von 103:103 den letzten Angriff für sich. Booker bekam den Spalding in die Hände, eng gedeckt von Defensivspezialist Matt Barnes. Der 20-Jährige schüttelte sich, machte einen weiten Schritt nach rechts und drückte dann einen Jumper aus der Mitteldistanz ab. In der Luft ertönte der Buzzer, die Kugel prallte ans Brett. Und von den da durch die Reuse! Gamewinner.
Dank Bookers heldenhaftem Buzzer-Beater schaute auch DeMarcus Cousins einmal mehr in die Röhre. Der Center hatte zuvor zwar Probleme mit dem Wurf (22 Punkte, 6/16 FG), legte mit 12 Rebounds sowie 12 Assists aber ein Triple-Double auf und erhielt dieses Mal auch Unterstützung von Ben McLemore, Ty Lawson (je 18 Punkte) und Daron Collison (19 Punkte).
Es half alles nichts gegen den irren Treffer von Booker, der nicht nur die starke Leistung des Sophomores krönte, sondern auch die 21 Punkte von T.J. Warren sowie die 20 Zähler von Eric Bledsoe in einen Sieg verwandelte.