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Harden schickt Westbrook in den Urlaub

Von Robert Arndt
James Harden erzielte gegen OKC 34 Punkte
© getty

Die Houston Rockets haben mit einem 105:99-Heimsieg (BOXSCORE) über die Oklahoma City Thunder den Einzug in die zweite Runde perfekt gemacht. In einem hektischen Spiel behielten die Rockets kühlen Kopf, nachdem Russell Westbrook sein Team zurück in die Partie geschossen hatte. Im vierten Viertel konnte sich Houston dann aber auch den eigenen Star, James Harden, verlassen. Die Rockets gewannen die Serie mit 4:1.

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Die Saison für die Thunder ist beendet. Trotz einer weiteren Show von Russell Westbrook (47 Punkte, 15/34 FG, 5/18 Dreier, 11 Rebounds, 9 Assists) musste sich OKC letztlich nach großen Kampf geschlagen geben. Problematisch war dabei erneut die fehlende Unterstützung für Russ. Backcourt-Kollege Victor Oladipo (10 Zähler, 4/17 FG) enttäuschte auf ganzer Linie.

Als Team schoss OKC lediglich 38,5 Prozent, was letztlich zu wenig war, um Houston in ein sechstes Spiel zu zwingen. Houston hatte ebenfalls große Probleme, den Spalding im Korb unterzubringen, gerade von Downtown funktionierte wenig (16,2 Prozent). Doch die Rockets fanden in Person von James Harden (34 Punkte, 8/25 FG, 16/17 FT, 8 Rebounds) Wege, auf andere Art und Weise zu scoren.

Satte 39 Freiwürfe (33 Treffer) nahmen die Rockets. Unterstützt wurde Harden von Lou Williams, der als Anführer der Second Unit 22 Zähler (7/14 FG) beisteuerte. Patrick Beverley klebte erneut an Westbrook und lieferte dazu noch 15 Punkte und 5 Offensiv-Rebounds. Clint Capela überzeugte in der Defense mit 4 Blocks.

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In der zweiten Runde trifft Houston nun auf den Sieger aus der Serie zwischen den San Antonio Spurs und den Memphis Grizzlies (3-2).

Die Reaktionen:

Patrick Beverley (Rockets): "Russ schaute mich an und sagte: 'Keiner kann mich verteidigen. Ich habe 40 Punkte.' Ich habe ihm dann entgegnet, dass dies nett ist, er aber auch 34 Würfe dafür gebraucht hat."

Russell Westbrook (Thunder): "Er [Beverley] meinte, dass er ins First Team All-Defense gehört. Ich habe keine Ahnung, wovon er redet. Vielleicht hat er ein bisschen geträumt."

Der SPOX-Spielfilm:

Vor dem Tip-Off: Beide Coaches setzten auf Altbewährtes. Die Rockets begannen mit Harden, Beverley, Ariza, Anderson und Capela. OKC versuchte es erneut mit Westbrook, Oladipo, Roberson, Gibson und Adams.

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1. Viertel: In der aufgeheizten Stimmung starteten die Teams nervös. Harden produzierte drei Turnover in drei Minuten. Oladipo holte sich dagegen schnell zwei billige Fouls ab, auch Beverley musste mit dem gleichen Problem auf die Bank. Westbrook versuchte dies sofort zu nutzen, zog entschlossen zum Korb und hatte schnell elf Punkte auf dem Konto. Harden hatte dagegen gegen Roberson einen schweren Stand. 22:16 Thunder.

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2. Viertel: Der Trend der Serie bestätigte sich: Die Rockets haben die bessere Bank. In wenigen Minuten war das Punktepolster ohne Russ aufgebraucht. Nach einem Monster-Dunk von Gordon über Grant war auch die Halle wieder da und Houston erarbeitete sich die erste Führung der Partie, auch weil es von Downtown nun besser lief. Bei OKC ging nur noch wenig. Eine Acht-Sekunden-Violation nach einer Auszeit setzte dem Ganzen die Krone auf. 51:44 Rockets.

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3. Viertel: Die Rockets übernahmen mehr und mehr die Kontrolle, auch wenn die offene Würfe nicht fallen wollten. Dennoch war die Führung erstmals zweistellig, da die Offense der Thunder unstrukturiert und verzweifelt wirkte. Also war wieder Russ-Time, der noch nicht in den Urlaub wollte und die Partie auf den Kopf stellte. Plötzlich lief er auch von Downtown heiß. Houston versenkte absolut nichts mehr. Westbrook hatte mit 20 Punkten das Momentum gedreht. 77:72 Thunder.

4. Viertel: Russ saß und Houston setzte zu einem 14:4-Run an. Lou Williams brachte das Toyota Center dabei mit einem ganz tiefen Dreier zum Beben. Doch OKC blieb dran und bekam plötzlich wieder zweite Chancen. Es wurde wild, erst Harden konnte die Rockets mit guten Drives verlässliches Scoring geben. Durch zahlreiche Fouls war der Spielfluss dahin. Westbrook blieb lange ohne Field Goal, dazu funktionierte Hack-an-Andre erneut. Das Spiel schien entschieden, doch Russ verkürzte noch einmal auf vier Zähler und verwarf den Bonusfreiwurf absichtlich. Houston sicherte sich den Ball, Harden blieb an der Linie cool. Die Rockets gewannen mit 105:99.

Rockets vs. Thunder, Game 5: Hier geht's zum BOXSCORE

Der Star des Spiels: Es war erneut lange nicht der Abend des Bärtigen, doch im hektischen Schlussabschnitt behielt er wieder die Nerven. Während Westbrook ausgepumpt Jumper um Jumper nahm, fokussierte sich der Rockets-Star auf den Drive und die daraus resultierenden Freiwürfe. Seine Quoten aus dem Feld waren alles andere als überragend, doch in den letzten zwölf Minuten setzte er lediglich einen Wurf auf den Ring.

Der Flop des Spiels: Victor Oladipo. Das zweite Scoring-Option der Thunder enttäuschente erneut. Dazu als Backup-Point-Guard überfordert, da er keine Struktur ins Spiel bringen konnte. Zudem mit schwacher Wurfquote, was auch an der teils fragwürdigen Auswahl der Abschlüsse lag.

Das fiel auf:

  • Thunder-Coach Billy Donavan mischte seine Rotation ein wenig durch. Norris Cole spielte nur wenige Sekunden, stattdessen durfte sich diesmal Oladipo als Point Guard versuchen, während Westbrook kurz durchschnaufte. Es änderte sich aber wenig. Die Offense war nicht existent. Dipo stand auf verlorenem Posten, da auch Kanter nichts beitragen konnte. Der Türke sah gegen Capela keine Sonne und wurde zu allem Überfluss noch böse abgeräumt. So war die Sechs-Punkte-Führung nach dem ersten Viertel in drei Minuten zusammengeschmolzen. Das gleiche Spiel wiederholte sich zu Beginn des Schlussabschnitts, auch wenn Kanter nicht mehr eingesetzt wurde.
  • Houston hatte einfach mehr Alternativen. Auch die Foulprobleme von Beverley wirkten sich nicht negativ aus. Zwar kam Westbrook häufiger an seinem Gegenspieler vorbei, doch die Schützen der Thunder konnten trotz großer Freiräume die Würfe nicht konstant im Korb unterbringen. Auch in Ringnähe tat sich OKC gegen Capela und Nene unglaublich schwer.
  • Die Strategie der Thunder war es erneut, auf keinen Fall im Dreierregen unterzugehen. Die Closeouts waren hart, offene Gelegenheiten gab es im ersten Durchgang wenig. Fast zwangsläufig öffneten sich so Räume in der Zone, die Houston nach dem schwachen ersten Viertel besser nutzen konnte. Nach der Pause merkten die Thunder allerdings, dass alle Gunner bei Houston kalt waren und ließen Spieler wie Ariza auch mal stehen. 1/12 Dreier im dritten Viertel waren nicht schön anzusehen, über das komplette Spiel traf Houston 6/37.
  • Das dritte Viertel war eine absolute Westbrook-Show. Nachdem er zunächst seine Mitspieler suchte, übernahm er nach wenigen Minuten selbst, da Oladipo und Co. nichts anbieten konnten. Mit dem hohen Pick-n-Roll lief es nun besser, auch weil Russ nun von Downtown das Absinken bestrafte. Die Rockets versuchten alles, jeder durfte ihn mal verteidigen, doch keiner vermochte die Kreise des MVP-Kandidaten einzudämmen. Russ versenkte mehr Würfe (6) als das komplette Houston-Team (5). Im Schlussabschnitt schien dann die Kraft nachzulassen. Es folgten nur noch 9 Punkte bei 2 von 11 aus dem Feld. Insgesamt 18 versuchte Dreier von Russ waren Einstellung des Playoff-Rekords von Klay Thompson aus dem Mai 2016 gegen OKC. Der hatte damals am Ende aber 11 Treffer auf dem Konto.

Das Playoff-Bracket im Überblick

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