Die Golden State Warriors haben auch das achte Spiel in Serie gewonnen und kommen dem Heimvorteil in den gesamten Playoffs immer näher. Die Cavs geben sich ebenfalls keine Blöße, während San Antonio Überstunden machen muss. Die Dallas Mavericks verlieren gegen Sacramento.
Philadelphia 76ers (28-50) - Brooklyn Nets (19-59) 118:141 (BOXSCORE)
Einmal kurz Augen reiben, bitte. 141 Punkte? Die Nets? Wie geht das denn? Ach so, Markelle Fultz, potenzieller No. 1 Pick war in der Arena. Da wollten selbst die letztplatzierten Nets Eindruck schinden. Mit 81 Punkten zur Halbzeit stellte Brooklyn einen neuen Franchise-Rekord auf. Es waren gleichzeitig die meisten Zähler, die je im Wells Fargo Center in einer Hälfte aufgelegt wurden.
Die verletzungsgebeutelten Sixers, bei denen Dario Saric aufgrund von Schmerzen im Fuß nur 19 Minuten spielte, hatten allgemein wenig zu Lachen. Richaun Holmes machte zwar mit 16 Punkten, 6 Rebounds, 4 Assists und 3 Blocks ein starkes Spiel, doch defensiv ging bei Philly gar nichts.
Die Nets trafen aus allen Lagen (64 Prozent FG, 52 Prozent Dreier), acht Spieler scorten zweistellig. Mit je 16 Zählern waren Jeremy Lin und Brook Lopez die erfolgreichsten Werfer.
Washington Wizards (47-31) - Charlotte Hornets (36-42) 118:111 (BOXSCORE)
Die Wizards spielen derzeit richtig guten Basketball, durch den Sieg gegen Charlotte zogen die Hauptstädter wieder mit den Raptors auf Rang drei im Osten gleich. Für die Hornets ist die Pleite ein herber Rückschlag im Kampf um Platz acht.
Ausschlaggebend war das starke dritte Viertel von John Wall, in dem er 14 seiner 23 Punkte erzielte und das Washington die Kontrolle über das Spiel gab. "Er war überragend", lobte Scott Brooks seinen Point Guard nach der Partie: "Er ist einer der besten Spieler in der Liga im Drive and Kick. Wir haben 17 Dreier getroffen - und eine Menge davon waren nach seinen Pässen."
Die 50-prozentige Dreierquote half den Wizards, den starken Abend von Kemba Walker zu überstehen (37 Punkte, 13/25 FG). Im vierten Viertel waren es wichtige Triples von Kelly Oubre (15 Punkte) und Otto Porter machten am Ende den Deckel drauf.
Cleveland Cavaliers (50-27) - Orlando Magic (27-51) 122:102 (BOXSCORE)
Die Cavs hatten zuletzt deutliche Schwächen offenbart, doch im Spiel gegen die Magic waren sie wieder sie selbst. Zumindest für 12 Minuten. Das dritte Viertel war eine Blaupause für die Postseason. Die Offense funktionieret fabelhaft (43 Punkte), das bestechende Ball Movement sorgte für einen Dreier-Regen. Die Defense erlaubte im Abschnitt lediglich 20 Punkte und die Magic mussten abreißen lassen. "Das sind wir", so die knappe Aussage von Kevin Love.
Orlando-Coach Frank Vogel äußerte sich da schon etwas ausführlicher: "Das kann niemand überleben. Das Wichtigste ist, dass auch großartige Spieler Hilfe brauchen. Aber Kyrie und LeBron hatten zusammen 13 Assists in dem Viertel, das zeigt ihr Ball Movement, das auf Meister-Level ist. Deshalb sind sie die Champs. Es war zu viel für uns."
Neben James, der das Spiel mit einem Triple-Double (18 Punkte, 11 Rebounds, 11 Assists) dominierte, waren auch die anderen Teile der Big Three gut drauf. Love kam auf 28 Punkte und 11 Rebounds, Kyrie Irving erzielte 24 Punkte (10/15 FG) und 8 Assists.
Cleveland ist mit nun neben den Golden State Warriors (15/16) und den Houston Rockets (16/17) das dritte Team, dass die Schallmauer von 1.000 Dreiern in einer Saison durchbrochen hat.
Mit 788 Spielen in Double Figures in Serie hat LeBron James nun Kareem Abdul-Jabbar überholt, der in dieser Statistik den zweiten Platz inne hatte. In Führung liegt Michael Jordan mit 866 Partien in Serie mit zweistelliger Punkteausbeute.
Indiana Pacers (38-40) - Toronto Raptors (47-31) 108:90 (BOXSCORE)
Wichtiger Sieg für die Pacers! Gegen den Favoriten aus Toronto zeigte Paul George eine Sahne-Leistung und legte mit 35 Punkten und 10 Rebounds den Grundstein für den Sieg.
Die Raptors hatten die Partie nach einem guten Start lange im Griff, doch in der zweiten Hälfte wendete sich das Blatt. Die Indy-Defense erlaubte den Gegnern nur noch 39 Punkte nach der Pause, so wurde es dann doch deutlich.
Bester Mann für die Raptors war DeMar DeRozan mit 27 Punkten, Jakob Poeltl blieb fehlerfrei aus dem Feld und kam in 12 Minuten auf 8 Punkte sowie 3 Rebounds und einen Steal.
Mit 12 Punkten von der Bank hatte der zurückgeholte Lance Stephenson einen Anteil am Sieg, allerdings sorgte er wenige Sekunden vor dem Ende des Spiels für eine unschöne Szene. Statt die Uhr runterzudribbeln versenkte er noch einen Versuch im gegnerischen Korb, sehr zum Missfallen von DeRozan. Es folgte eine Rudelbildung, Lance, DD und P.J. Tucker erhielten Technische Fouls.
Die Pacers liegen nun auf Rang acht, allerdings halten die Bulls (gleiche Bilanz, Rang sieben) und die Miami Heat (ein halbes Spiel zurück, Rang neun) den Tiebreaker gegenüber Indy.
New Orleans Pelicans (33-45) - Denver Nuggets (37-40) 131:134 (BOXSCORE)
DeMarcus Cousins und Anthony Davis haben einmal mehr bewiesen, dass sie beide beeindruckende Zahlen auflegen können, wenn sie zusammen auf dem Court stehen. Doch weder die 41 Punkte, 5 Rebounds und 4 Blocks der Braue noch die 30 Punkte, 14 Rebounds und 9 Assists von Boogie reichten zum Sieg. Damit sind die Pels nun auch endgültig aus dem Playoff-Rennen eliminiert.
Bis zur letzten Sekunde war es eng. Nachdem Cousins das Spiel mit zwei späten Dreiern ausgeglichen hatte, leistete sich Jrue Holiday zwei kostspielige Ballverluste. Anschließend vergab er auch den letzten Dreierversuch zum Ausgleich.
Auf Seiten der Nuggets, die einen wichtigen Sieg im Kampf um Platz acht im Westen feierten, überzeugten vor allem Danilo Gallinari (28 Punkte, 5/10 Dreier) und Nikola Jokic (21 Punkte, 12 Rebounds). Kenneth Faried musste mit Rückenproblemen nach 10 Minuten raus. Die Quoten für Denver: 54 Prozent aus dem Feld und 43 Prozent von Downtown.
New York Knicks (30-48) - Chicago Bulls (38-40) 100:91 (BOXSCORE)
Böses Spiel für die Bulls. 38 Prozent aus dem Feld, 15 Ballverluste, 16 Offensivrebounds zugelassen - und nur zwei potente Scorer. Jimmy Butler (26 Punkte) und Nikola Mirotic (21 Punkte) waren im Big Apple fast auf sich allein gestellt. So musste Chicago einen Rückschlag im Kampf um die Playoff-Plätze im Osten hinnehmen.
"Wir sind nicht mit dem Feuer aus der Kabine gekommen, das wir haben müssten", sagte Butler anschließend: "Sie kamen raus als würde es für sie noch um etwas gehen, wir hingegen nicht. Sie haben uns in allem geschlagen." Vor allem das zweite Viertel war mit lediglich 16 Punkten schwach.
Carmelo Anthony kam zwar auf 23 Punkte, traf aber nur 9 seiner 25 Würfe. Im ersten Start seiner Karriere legte Maurice Ndour gleich mal ein Double-Double auf (13 Punkte, 12 Rebounds). Paul Zipser erlebte offensiv einen schwachen Abend. In 17 Minuten kam er auf 0 Punkte (0/5 FG), 2 Rebounds und einen Assists.
San Antonio Spurs (60-17) - Memphis Grizzlies (42-36) 95:89 OT (BOXSCORE)
Was für ein Finish! Und das nach dem lahmen Start (16:14 nach dem ersten Viertel). Die letzten Sekunden der regulären Spielzeit hatten es in sich. Die Spurs waren dreieinhalb Minuten vor dem Ende mit sieben Punkten vorn, eigentlich eine gute Ausgangsposition für das Team von Gregg Popovich. Doch die Grizzlies kamen noch einmal zurück.
Obwohl Mike Conley das Spiel im vierten Viertel mit einer Augenverletzung verlassen musste, erkämpfte sich Memphis fünf Sekunden vor dem Ende eine Zweipunktführung. Kawhi Leonard (32 Punkte, 12 Rebounds) konterte per Stepback-Jumper, doch das Play nach der Auszeit von Coach David Fizdale ging auf. Zach Randolphs Jumper brachte den Gästen die erneute Führung, da waren noch 2,2 Sekunden auf der Uhr.
Doch Pop wäre nicht Pop, wenn er nicht noch ein Ass im Playbook gehabt hätte. Mit einem gefakten Screen machte sich LaMarcus Aldridge frei und legte den perfekten Pass von Pau Gasol 1,6 Sekunden vor dem Ende in den Korb. Da die Grizzlies keinen Wurf mehr loswurden, ging es in die Overtime. Dort hatten die Spurs den längeren Atem. Dreier von Patty Mills und Gasol besiegelten schließlich den 60. Sieg der Saison.
Utah Jazz (48-30) - Portland Trail Blazers (38-40) 106:87 (BOXSCORE)
Die Blazers haben gegen die Jazz die zweite Pleite in Serie kassiert und müssen nun wieder etwas mehr um den 8-Seed zittern. Nach Denvers Sieg beträgt der Vorsprung auf Rang neun nur noch ein halbes Spiel.
Damian Lillard erlebte eine Off-Night (5/20 FG), während die Stars auf der Gegenseite ablieferten. Gordon Hayward kam für Utah auf 30 Punkte (12/20 FG), Rudy Gobert legte 20 Punkte (6/6 FG), 11 Rebounds und 3 Blocks auf. Ohne Jusuf Nurkic, der das dritte Spiel in Folge verpasste, verlor Portland das Rebound-Duell 47:28.
Die Jazz-Defensive konnte die Kreise aller Blazers bis auf C.J. McCollum (25 Punkte, 11/22 FG) einschränken. Ein 15:6-Lauf Anfang des vierten Viertels brachte das Spiel außer Reichweite von Portland. Dennoch hegt Damian Lillard weiterhin Optimismus: "Wir sind bereit, wieder nach Hause zu fahren und unsere Saison dort stark zu beenden. Wir wissen, dass wir es selbst in der Hand haben."
Golden State Warriors (64-14) - Minnesota Timberwolves (31-46) 121:107 (BOXSCORE)
Zum zehnten Mal in seiner Karriere erzielte Klay Thompson mehr als 40 Punkte. Man, war der heiß! Von überall schraubte Klay seine Dreier rein, stand am Ende bei 7/14 von Downtown. Nach einer schwachen ersten Hälfte drehte auch Stephen Curry nach der Pause auf (19 Punkte, 9 Assists) und sorgte im dritten Viertel dafür, dass er im folgenden frei hatte.
Die elitäre Defense der Warriors doppelte Karl-Anthony Towns (21 Punkte, 6 Rebounds) häufig und sorgte so für viele Angriffe, die mit einem schlechten Wurf eines Minnesota-Akteurs endeten. Die Wolves holten sich zwar satte 19 Offensivrebounds, doch auch zwölf Würfe mehr helfen nicht, wenn man nur 4 von 19 Dreiern verwandelt.
Matt Barnes machte eine starke Partie und zeigte, wie gut er sich in der kurzen Zeit ohne Kevin Durant eingefügt hat. Für die Highlights sorgte der MVP, der die Menge in der Oracle Arena mit einem Dunk und einem Zauber-Assists begeisterte.
Mit Sieg Nummer 204 über drei Saison haben die Warriors einen neuen NBA-Rekord aufgestellt. Das gelang zuvor noch keiner Franchise.
Sacramento Kings (31-47) - Dallas Mavericks (32-45) 98:87 (BOXSCORE)
Kein Dirk Nowitzki, kein Wes Matthews, kein Seth Curry, kein Salah Mejri. Kein Ty Lawson, kein Darren Collison, kein Kosta Koufos. Sie allen bekamen das berühmte DNP-Rest verpasst. Dieses Spiel war eine Art "Jugend forscht" auf beiden Seiten - oder anders formuliert: Keine der beiden Mannschaften wollte unbedingt gewinnen.
Dementsprechend unschön war die Partie in Kalifornien anzusehen. Lange begegneten sich Dallas und Sacramento auf niedriger Augenhöhe, ehe sich die Kings im vierten Viertel dank Ben McLemore absetzen konnten. Der Shooting Guard erzielte 21 seiner 22 Punkte nach der Pause und machte am Ende den Unterschied.
Bei den Mavs zeigte Nicolas Brussino vielversprechende Ansätze. Mit 13 Punkten, 7 Rebounds und 5 Assists und 2 Steals erweckte er den Eindruck, nächste Saison eine solide Bankrolle im Team von Rick Carlisle einnehmen zu können.