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Junge, was machst du für Sachen?

Kyrie Irving will LeBron James verlassen
© getty
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Welche Optionen haben die Cavaliers?

Vorweg: Die Cavs haben zunächst alles selber in der Hand. Irvings Vertrag läuft noch mindestens bis 2019, ehe der Spieler die Option hat, Unrestricted Free Agent zu werden und sich seinen Arbeitgeber auszusuchen. In einer blöden Situation ist das Front Office trotzdem, da die Trade-Anfrage zu einem sehr ungünstigen Zeitpunkt kam. Hochkarätige Free Agents sind genauso vom Markt wie die prominenten Trade-Kandidaten vom Formate Jimmy Butlers oder Paul Georges, hinter denen auch die Cavs her waren. Nun gibt es - grob zusammengefasst - drei Optionen.

Option 1: Die Cavs halten die Füße still und machen gar nichts. Als Vorbild kann hier die Situation von Kobe Bryant aus dem Jahre 2007 dienen, als er die Lakers um einen Trade gebeten hatte. Diese lehnten in der Hoffnung ab, dass sich die Unzufriedenheit des Superstars schon legen würde - und hatten damit Recht. Die Mamba führte ihr Team zu drei Finals-Teilnahmen in Folge, wobei zwei Titel heraussprangen.

Das dürfte für die Cavs aber ungleich schwieriger werden, da Irving nun einmal kein Top-Fünf-Spieler der Liga ist beziehungsweise nicht mal der beste Spieler des Teams. Geht die Taktik nicht auf und ist die Chemie der Mannschaft erst einmal im Eimer, könnte die jüngste Erfolgs-Ära schnell vorbei sein, zumal auch James nächstes Jahr gehen könnte. In diesem Fall befänden sich die Cavs im kommenden Sommer in der gleichen Situation wie 2014. Sie haben ein Team um Kyrie Irving herum, das Spaß macht, aber keinen Erfolg haben wird. Der Unterschied zu damals: Uncle Drew könnte sauer auf die Franchise sein und seine Zukunft nach wie vor woanders sehen.

Option 2: Die Cavs gehen auf den Wunsch des Spielers ein und involvieren ihn in einen Trade, der das Team nicht signifikant verschlechtert. Gerade im Osten ist es möglich, den Contender-Status aufrecht zu erhalten, schließlich braucht es neben James nicht zwingend einen zweiten Ballhandler.

Das Problem an der Sache ist, dass es kaum Teams gibt, die entsprechendes Material anbieten können beziehungsweise dies gar nicht wollen. Durch die Anfrage Irvings ist dessen Wert nicht gerade gestiegen. Ein weiteres Risiko an dieser Variante ist zudem auch hier, dass LeBron nächsten Sommer geht und die akquirierten Spieler einen Rebuild blockieren.

Option 3: Auch hier gehen die Cavs auf den Wunsch des Spielers ein. In diesem Fall versuchen sie aber nicht, den Contender-Status zu erhalten. Stattdessen nehmen sie ein Angebot an, dass möglichst viele junge Spieler und Draft-Picks einbringt, um einen direkten Rebuild einzuleiten. Dies wäre gleichzeitig ein Eingeständnis dafür, dass man davon ausgeht, James im nächsten Sommer zum zweiten Mal zu verlieren.

Um zu verhindern, dass dies erneut ohne Gegenwert geschieht, wäre auch ein Trade LeBrons in diesem Sommer denkbar, was die radikalste aller Rebuild-Varianten wäre. Komplett ausgeschlossen ist dieses Szenario nicht.