NBA Power Ranking im Januar: OKC und Philly stürmen nach vorne, Cavs durchgereicht

Thorben Rybarczik
29. Januar 201811:31
Paul George und die Thunder sind on fire.getty
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Der Januar hat die Kräfteverhältnisse der Association durchgewirbelt. Die Thunder und Sixers sind die großen Gewinner, während die Spurs oder Cavs an Boden verlieren. An der Spitze sind die beiden Topteams unantastbar, während die Mavs und Hawks erneut im Keller herumdümpeln. Das Power Ranking!

Von 30 auf 30: Orlando Magic (14-34, 2-9 im Januar). Die beiden Siege im Januar gab es gegen die Wolves und Celtics - nicht schlecht. Und auch bei den Cavs gelang ihnen fast ein Riesencomeback, aber das ist ja dieser Tage nichts Besonderes. Ansonsten tröpfelt die Saison mit den erwartet vielen Niederlagen vor sich hin, Elfrid Payton ist gut drauf, Jonathan Isaac verletzt.

Von 26 auf 29: Sacramento Kings (15-34, 3-10). Coach Joerger (ihm geht es wieder gut!) nimmt regelmäßig Veteranen aus der Rotation, um den Jungspunden Spielzeit zu geben. Ein anderes Wort dafür ist Tanking. Immerhin: Jungs wie Fox, Bogdanovic oder Cauley-Stein lassen immer wieder ihr Potential aufblitzen. Bei Hill würde es verwundern, wenn er nach der Deadline noch in Sac-Town spielt.

Von 25 auf 28: Phoenix Suns (17-33, 3-9). Die Suns haben - in Person von Bender, Canaan oder Daniels - ihre Dreierquote stabilisiert. Das ist wichtig, damit Booker genügend Platz für seine Kreationen hat. Über die Defense sollte man aber keine Worte verlieren, ist sie doch nach wie vor die schäbigste der Liga. Weniger schäbig: Siege gegen OKC und in Denver.

Von 22 auf 27: Dallas Mavericks (16-34, 3-9). Nach einem vielversprechenden Dezember sind die Mavs wieder im Keller angekommen. Dirk wirkt nur noch vereinzelt frisch, Klebers Leistungen sind stabil. Sein Platz in der Starting Five scheint sicher. Eine weitere gute Sache: Dennis Smith Jr. spielte seinen besten Monat (16,9 Punkte, 5,7 Assists). Weniger gut: Die erste Fünf wird in der Anfangsphase viel zu oft überrannt.

Paul George und die Thunder sind on fire.getty

Von 28 auf 26: Atlanta Hawks (14-35, 4-9). Schröder erlebt eine schwierige Phase. In den letzten 5 Spielen kam er auf bloß 15,6 Punkte bei 37 Prozent aus dem Feld - und die Gegner waren nicht immer Hochkaräter. Aber das gehört wohl zum Lernprozess dazu. Und angesichts der Tatsache, dass er nur selten Unterstützung hat (zweitbester Scorer: Kent Bazemore), sind Aussetzer nach unten erlaubt. Immerhin: Mitte des Monats gab's mal 4 Siege aus 6 Spielen.

Von 16 auf 25: Detroit Pistons (22-26, 2-11). Motor City läuft Gefahr, sich selbst aus dem Playoff-Rennen zu katapultieren. Kein Team verlor im Januar mehr Spiele, trotz mehrerer Top-Leistungen von Andre Drummond. Gegen die Cavs gab es die achte Pleite in Folge. Was fehlt, ist ein hochwertiger Point Guard, der den verletzten Reggie Jackson vertritt - Ish Smith in allen Ehren. Kommt der Trade für Kemba Walker? Hoffnung für die Rest-Saison macht ein einfacherer Schedule als zuletzt.

Von 23 auf 24: Brooklyn Nets (18-32, 5-9). Stauskas und Okafor haben zuletzt produktive Spiele geliefert, der Trade für sie scheint sich auszuzahlen. Auch Russell ist zurück und wird zunächst als Bankspieler wieder ans Team herangeführt. Vor der Trade Deadline sollte man die Nets immer im Auge behalten - denn wenn jemand Talent und/oder Picks anbietet, ist fast niemand unantastbar.

Von 15 auf 23: New York Knicks (22-28, 4-10). Das war irgendwie zu befürchten. Die Zeiten, in denen die Knicks im Playoff-Rennen zu sein schienen, waren von vielen einfachen Heimspielen geprägt. Inzwischen kommt die eklatante Auswärtsschwäche (7-19) immer mehr zum Tragen. Die Deutlichkeit vieler Niederlagen lassen die Alarmglocken schrillen. Porzingis (20,1 Punkte im Januar) ist müde, die Defense löchrig. Hardaway Jr. legt Career-Highs auf.

Von 29 auf 22: Memphis Grizzlies (17-31, 5-6). Sie gewannen zwischenzeitlich 5 aus 7 Spielen - aber soll man sich darüber wirklich freuen? Denn die Saison ist gelaufen, das steht nicht erst seit dem bestätigten Saisonaus von Mike Conley fest. Ein Rebuild muss her und ein Haufen anstehender Auswärtsspiele könnte zu diesem Zweck einen hohen Pick begünstigen.

Von 18 auf 21: Chicago Bulls (18-32, 5-9). Der Mirotic-Hype ist etwas verflogen, der um Markkanen ist dafür ungebrochen. Kein Spieler erreichte schneller 100 Dreier als er, zudem streut der Finne - was ziemlich wichtig ist - auch seine Drives ein. Zach LaVine feierte ein vielversprechendes Comeback, Zipser ist aus der G-League zurück. Ist der Kern der Mannschaft für die Zukunft doch nicht so schlecht, wie man ihm einst vorwarf?

Von 20 auf 20: Utah Jazz (21-28, 5-7). Werden Hood oder Favors getradet? Viel hängt davon ab, ob man einen letzten Run auf die Playoffs wagt. Möglich ist ein solcher allemal, da Gobert zurück ist (und hoffentlich mal niemand in sein Knie stürzt) und der kommende Schedule einfacher zu verkraften als der vergangene. Außerdem: Mitchell macht immer noch richtig Laune und die Defense kratzt trotz der ständigen Abwesenheit des Stifle Towers an der Top 10.

Von 24 auf 19: Charlotte Hornets (20-28, 7-5). Die Playoff-Hoffnungen leben immer noch, ein Run erscheint zumindest nicht ausgeschlossen. Der Rückstand auf Platz 8 beträgt 5,5 Spiele. Nur: Trotz zahlreichen Double-Doubles von Dwight Howard schaffen es die Hornets nicht, Erfolgserlebnisse zu bestätigen. Gibt es durch die Rückkehr von Coach Clifford mehr Konstanz - oder wird durch ein Kemba-Trade eh alles umgeworfen?

Von 13 auf 18: Milwaukee Bucks (26-22, 7-7).Die Entlassung von Coach Kidd kam nicht wirklich aus heiterem Himmel, hat Giannis aber offenbar hart getroffen. Seiner Leistung hat das aber nicht geschadet: Im ersten Spiel ohne seinen Ziehvater legte er 41 Punkte auf, im zweiten 27. Wie sich die Defense entwickelt, die ja der Hauptauslöser der Kidd-Entlassung war, wird sich erst zeigen. Jabari Parker kehrt bald zurück - in welcher Verfassung?

Von 4 auf 17: Cleveland Cavaliers (29-19, 5-7). Die Defense in Ohio hat ihren Namen nicht verdient. 148 Punkte? Nicht mal in Videospielen gibt es sowas, maulte LeBron James. Die Stimmung im Team scheint vergiftet, es hagelt gegenseitige Schuldzuweisungen wegen der Krise. Thomas ist noch nicht der Alte, Rose wird dies ohnehin nie mehr werden. Coach Lue versucht es nun mit einer Umstellung der Starting Five. Das brachte zuletzt zwei Siege in Folge - ein Aufwärtstrend?

Von 19 auf 16: Los Angeles Clippers (25-24, 9-5). Coach Rivers denkt gar nicht daran, die Saison abzuschenken und holt das Beste aus seinem verletzungsgebeutelten Team heraus. Lou Williams spielt aus dem Nichts eine Saison, die ihn gut und gerne ins All-Star Game hätte spülen können. Nur von Blake Griffin könnte ab und zu mal etwas mehr kommen, während Teodosic inzwischen konstant seine Skills unter Beweis stellt. Im Februar steht ein ekliger Roadtrip auf dem Programm, der zeigen wird, ob es legitime Playoff-Ambitionen gibt.

Von 9 auf 15: Washington Wizards (27-22, 6-6). Die Team-Chemie scheint etwas aus den Fugen geraten zu sein, wenn Wall und Beal schon öffentlich sagen, dass einige Jungs bei Meetings schlechte Stimmung verbreiten. Vielleicht war es aber auch nur Kalkül von den Beiden? Wie dem auch sei: Nach wie vor gibt es keine Konstanz in der Hauptstadt, was übrigens auch für die Gesundheit von Walls Knie gilt. Otto Porter durchläuft eine persönliche Krise (9,8 Punkte, 40 Prozent FG im Januar).

Von 27 auf 14: Los Angeles Lakers (19-30, 8-6). Seit der harschen Kritik von LaVar Ball an Luke Walton läuft es plötzlich rund in Tinseltown. Kuzma zeigt, dass er mehr ist als "nur" ein Volume-Scorer, Clarkson und Randle lassen sich von den Trade-Gerüchten um ihre Person anstacheln. Selbst der Ausfall von Lonzo Ball ist kein Problem und der jüngste Sieg im Klassiker gegen die Celtics versetzte das Staples Center in Ekstase.

Von 14 auf 13: New Orleans Pelicans (27-22, 9-4). Man, das ist bitter. Gerade als es so aussah, als ob sich die Twin-Towers der Pels eingegroovt hatten (Platz 4 war in Reichweite), riss sich DeMarcus Cousins 15 Sekunden vor dem Ende des Spiels gegen die Rockets die Achillessehne. Die Saison ist gelaufen, gute Besserung, Boogie!

Von 10 auf 12: Denver Nuggets (26-23, 7-6). Nach einer kleinen Schwächephase waren die Nuggets plötzlich nur noch auf Rang 9, korrigierten das aber umgehend mit drei Siegen in Folge. Zudem unterstrichen sie immer wieder, dass sie auch über die Defense Spiele gewinnen können. Trotzdem kann das Comeback von Paul Millsap nicht früh genug kommen.

Von 11 auf 11: Indiana Pacers (27-23, 8-5). Oladipo im All-Star Game? Damit hat vor einem halben Jahr wohl niemand gerechnet. Doch er blüht in der Offense von Coach McMillan auf und hat sich den Spot verdient, auch Sabonis bestätigt seine gute Form. Man sollte zudem nicht vergessen, dass die Überraschungs-Saison bis dato möglich ist, obwohl Myles Turner wegen Verletzungen noch nicht in Tritt gekommen ist.

Von 5 auf 10: San Antonio Spurs (33-19, 8-7). Coach Pop würde vermutlich auch noch mit einer Schulhof-Crew aus Meppen genügend Spiele in der Regular Season gewinnen, um in die Top 4 zu kommen. Aber nach aktuellem Stand erscheint es unwahrscheinlich, dass sie den Warriors gefährlich werden können. Kawhis Verletzung gibt Rätsel auf, Parker ist nicht mehr gut genug für die Starting Five. Einzig Aldridge spielt eine überragende Individual-Saison.

Von 7 auf 9: Boston Celtics (35-15, 5-5). Der Januar ist der bis dato unbeständigste Monat der Kobolde in der laufenden Saison. Auf 7 Siege folgten 4 Niederlagen in Folge, darunter einige Low Scoring Games, die Probleme in der Offensive offenbarten. Beim jüngsten Clash gegen die Warriors schob Kyrie Irving diese aber beiseite - trotz der Niederlage war das Duell wieder ein Schritt in die richtige Richtung. Und: Ein Comeback von Hayward noch in dieser Saison ist nicht komplett auszuschließen.

Von 17 auf 8: Portland Trail Blazers (27-22, 9-5). Damian Lillard ist endlich kein Snub mehr und wurde von den Coaches ins All-Star Game gewählt. Durch die Verletzung von Cousins in NOLA und einem eigenen Aufwärtstrend (5 Siege aus den letzten 6 Spielen) scheinen die Playoffs nur noch Formsache zu sein. Mehr geht jedoch erstmal nicht, Moves vor der Deadline für den nächsten Schritt sind aufgrund des verbauten Caps schwierig bis unmöglich. Die Defense - ehemals auf Rang 2 - hielt ihr Niveau im Januar nicht.

Von 12 auf 7: Miami Heat (28-21, 9-4). Die Heatles spielen um den Heimvorteil in den Playoffs mit, was angesichts der Verletztenmisere beachtlich ist. Coach Spoelstra ist dadurch ein legitimer Kandidat im Rennen um den Coach of the Year. Immer wieder schafft er es, aus Rollenspielern Closer in der Crunchtime zu machen, in der Miami besonders stark ist. Acht Spieler im Kader punkten im Schnitt zweistellig - das macht sie unberechenbar!

Von 21 auf 6: Von Philadelphia 76ers (24-22, 7-3). Der Slump im Dezember, der bei einem so jungen Team obligatorisch ist, scheint überwunden. Seit den London Games haben sie nur noch zweimal verloren - darunter unnötigerweise in Memphis. Das ändert aber nichts am positiven Trend in Philly, zumal mögliche Playoff-Gegner/Konkurrenten wie Boston und Toronto besiegt wurden. Joel Embiid ist völlig zurecht All-Star.

Von 8 auf 5: Minnesota Timberwolves (32-20, 9-6). Inzwischen stehen sie bei 10 Heimsiegen in Folge und kamen zwischenzeitlich sogar ohne Jimmy Butler aus (sogar gegen ein Top-Team wie die Raptors). Die Defense kommt leicht verbessert daher, im Januar belegt sie beim Rating immerhin Rang 18. Der Februar-Spielplan meint es zunächst gut mit den Wolves, die somit die Chance haben, den dritten Platz zu attackieren. Alles im Lot also!

Von 3 auf 4: Toronto Raptors (33-15, 9-5). Die Offense stotterte zuletzt ein wenig, 4 der letzten 10 Partien beendeten die Kanadier mit weniger als 100 Punkten. Trotzdem bleiben sie auf Kurs, wenn DeRozan und Lowry ihre Würfe treffen - worauf sie nach wie vor angewiesen sind. Daran ändert auch das inzwischen nicht mehr so neue Ball Movement nichts. Wird DDR in der MVP-Diskussion zu Unrecht übergangen?

Von 6 auf 3: Oklahoma City Thunder (30-20, 10-3). George ist nun doch noch All-Star, womit Westbrook seinen Willen bekommen hat. Nebenbei klettert OKC in der Tabelle nach oben - dank zuletzt acht Siegen in Folge. Die gab's zugegebenermaßen aber nicht gegen die Liga-Elite. Die 148 Punkte gegen die Cavs stehen sinnbildlich für den offensiven Aufschwung, doch die Defense erlitt durch den Verlust von Andre Roberson einen herben Dämpfer.

Von 2 auf 2: Houston Rockets (35-13, 9-4). Die Regular Season Series gegen die Warriors haben sie gewonnen. Entsprechend groß ist das Selbstvertrauen bei den Texanern, auch wenn es gegen die Pels die erste Niederlage gab, bei der CP3, Harden und Capela zusammen am Start waren. Der Bart kratzt nebenbei am Saison-Double-Double (31 Punkte, 9,1 Assists) und Paul arbeitet an seiner Zweit-Karriere als Mineur. Sie sind die größte Gefahr für den Champion!

Von 1 auf 1: Golden State Warriors (40-10, 11-2). Ein Wahnsinns-Lauf von 14 Auswärtssiegen in Folge fand gegen die Rockets ein Ende. Die Dubs spielen nicht immer voll fokussiert. Wer will es ihnen verdenken? Umso beängstigender ist es, dass die trotzdem unangefochten auf dem Top Seed hocken. Currys jüngste Leistung gegen die Celtics (Win!) war sein Highlight eines Januars (30,9 Punkte, 6,8 Assists, 52 Prozent FG), der ihn ins MVP-Rennen katapultiert. Und: KD hat den Playmaker in sich entdeckt.