Was ist passiert?
Die Blazers haben sich als erstes Team aus den diesjährigen Playoffs verabschiedet - und das in einer Deutlichkeit, die so niemand erwartet hatte. Tatsächlich hatten die allermeisten Experten - darunter alle 22 ESPN-Analysten, was von den Pelicans bei Twitter entsprechend zelebriert wurde - auf einen Sieg der Blazers getippt. Einen knappen zwar in den meisten Fällen, weil erkannt wurde, dass das Matchup für Portland schwierig sein könnte, aber eben doch einen Sieg.
Es kam völlig anders. Die Pelicans waren nicht nur ein schwieriges, sie waren ein unmögliches Matchup für Portland. Auf beeindruckende Weise nahmen sie den Blazers die Stärken und nutzten die Schwächen wiederum gnadenlos aus - beispielsweise wurde Jusuf Nurkic de facto unspielbar, weil die Pelicans auf einen klassischen Center verzichteten und der Bosnier weder Nikola Mirotic noch Anthony Davis glaubwürdig verteidigen konnte. Auch offensiv enttäuschte er auf ganzer Linie.
Alle Spiele der Serie im Überblick
Das galt freilich für beinahe sein ganzes Team, insbesondere aber für Damian Lillard, der von der Pelicans-Defense bisweilen völlig aus dem Tritt gebracht wurde (dazu mehr unter Frage 2). Spiel 1 war noch eine enge Angelegenheit, danach aber setzten die Pelicans ihren Game-Plan noch konsequenter um und dominierten die Serie nahezu nach Belieben.
Als die Lawine erst einmal losgetreten war, konnten die Blazers sie nicht mehr aufhalten und schon früh im dritten Spiel der Serie wirkte es, als sei ihr Wille gebrochen. Im vierten Spiel bäumten sie sich zwar am Ende noch einmal auf, wirklich dran am Sieg waren sie aber auch zu keinem Zeitpunkt mehr.
Die Saison endete damit für 3-Seed Portland wesentlich früher als zu erwarten gewesen war, gerade nach der Siegesserie über 13 Spiele in der Regular Season. Entsprechend groß war im Anschluss natürlich auch die Enttäuschung und Verwirrung der Beteiligten. "Wir haben mehr von uns erwartet und leider sind die Dinge anders gelaufen, als wir es uns erhofft hatten", sagte der konsternierte Lillard nach Spiel 4.