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Celtics-Coach Brad Stevens im Gespräch: "Wir haben einfach eine gute Gruppe"

Von SPOX
Brad Stevens will seine Boston Celtics in die Finals coachen
© getty

Die Boston Celtics führen in den Eastern Conference Finals mit 2-0 gegen die Cleveland Cavaliers um LeBron James. Vor Spiel 3 (So, 2.30 Uhr live auf DAZN) sprach Celtics-Coach Brad Stevens in einem Conference Call über die bevorstehende Herausforderung und die Entwicklung, die sein junges Team genommen hat.

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Der Call nahm gegen Ende eine kuriose Wendung, als ein Schreiber eines Satire-Blogs die Gesprächsrunde mit einigen Fragen aufmischte und später vorzeitig beendete.

Frage: Mr. Stevens, Steve Kerr gilt als hervorragender Coach, weil er in den Playoffs nicht an ein einzelnes Spiel, sondern immer daran denkt, dass er eine Sieben-Spiele-Serie coachen muss. Haben Sie dies auch immer im Hinterkopf?

Stevens: Ich versuche eigentlich immer nur für den Moment zu denken. Natürlich muss man im Laufe einer Serie Kleinigkeiten verändern, aber für mich persönlich ist es besser, wenn ich nur für den Augenblick coache.

Frage: Sind Sie im Moment zufrieden, wenn Sie sich die Minutenverteilung Ihrer Spieler in dieser Serie anschauen?

Stevens: Durch Spiel 1 ist das Bild ein wenig verzerrt, weil unsere Starter durch den Blowout weniger spielen mussten. Das ist natürlich eine gute Sache. Wann immer dies möglich ist, ist es eine riesige Entlastung. Auf der anderen Seite haben wir nur sieben Spieler, die dann viele Minuten spielen müssen. Dazu haben wir noch einige andere Jungs, die hie und da spielen, wenn es die Matchups so erfordern, deswegen war Spiel 1 für uns so wichtig. Dennoch werden die sieben Spieler den Großteil der Minuten spielen müssen.

Frage: Einer dieser angesprochenen sieben Spieler ist Aron Baynes, der großartig war. Wussten Sie vorher, dass Baynes solch ein guter Schütze aus der Distanz ist oder haben Sie das erst in den Playoffs herausgefunden?

Stevens: Als wir ihn unter Vertrag genommen hatten, kam er im Sommer nach Boston und traf einen Jumper nach dem anderen, allerdings aus der Mitteldistanz. Ich redete dann mit ihm, dass er auch aus den Ecken und von der Birne werfen könnte. Das hat er dann in jeder Einheit trainiert. Wir haben ihn das ganze Jahr ermutigt, diese Würfe zu nehmen, vor allem den Eckendreier. Ich glaube, dass es einem Big Selbstvertrauen gibt, wenn er einige davon trifft. Gute Schützen mit gutem Touch müssen manchmal einfach nur sehen, dass der Ball durch die Reuse geht.

Frage: Wann merkten Sie, dass Baynes nun das Selbstvertrauen hat, diese Würfe zu nehmen?

Stevens: Er war schon immer ein guter Schütze. Wenn er im Training Dreier nimmt, dann trifft er 70 bis 75 Prozent, vor allem aus der Ecke. Das Spiel gegen Toronto zum Ende des Jahres war aber wohl der Dosenöffner. Er traf dabei zwei Dreier gegen Jonas Valanciunas und zog diesen ein wenig aus der Zone. Seit diesem Spiel hat er mehr Selbstvertrauen und wir haben in der Serie gegen Philadelphia viel darüber gesprochen, weil er von Joel Embiid verteidigt wurde. Baynes sollte in die Ecke, um ein wenig Platz zu schaffen und das hat er dann auch so umgesetzt.

Frage: Ein Lineup ohne Baynes, das Sie manchmal nutzen, ist das mit Marcus Smart, Jaylen Brown, Jayson Tatum, Marcus Morris und Al Horford. Damit können sie von 1 bis 5 quasi alles switchen. Sehen Sie dies als ihr sogenanntes Death Lineup an und wollen Sie es im Laufe der Serie häufiger nutzen?

Stevens: Ich nutze dies nicht so oft, weil Terry Rozier in den Playoffs für uns sehr wichtig und Baynes einer der besten Verteidiger in der Liga in dieser Saison war. Es kommt auf das Matchup an und wie das Team performt, aber sicherlich werde ich dieses Lineup wieder ein paar Minuten spielen lassen.

Frage: Was wird sich für Sie ändern, wenn die Serie für Spiel 3 und 4 in Cleveland und nicht mehr im heimischen TD Garden ausgetragen wird. Was erwarten Sie in den kommenden beiden Spielen?

Stevens: Jede Mannschaft fühlt sich wohler, wenn sie vor den eigenen Fans spielen kann. Cleveland war in den letzten Jahren daheim und auswärts ein tolles Team in den Playoffs, wir brauchen also wieder eine starke Leistung. Wir müssen gut beginnen und das dann über 48 Minuten konservieren. Wir haben einige Jungs, die das alles kennen, aber auch Spieler, die zum ersten Mal diese Erfahrung machen. Durch die bisherigen Playoffs glaube ich aber, dass wir zusammengewachsen sind. In Spiel 3 in Milwaukee waren wir richtig schlecht, in Spiel 4 dagegen richtig gut. Auch in Spiel 3 in Philly haben wir toll gespielt. Wir haben mit der Zeit dazugelernt und gehen mit diesen Situationen besser um. Am Ende des Tages musst du einfach guten Basketball spielen, egal wo das Spiel stattfindet.

Frage: Ihr Team spielt in den Playoffs bisweilen sehr physisch, nicht nur gegen LeBron James. War dies von Ihnen schon die ganze Saison über geplant, den Fokus in der Postseason auf Defense und die Physis zu legen?

Stevens: Ich finde nicht, dass wir nun einen anderen Stil spielen. Unsere Jungs haben natürlich herausragend verteidigt in den Playoffs - und das ohne viel zu foulen, immer im Rahmen des Erlaubten. Wir spielen aber schon das ganze Jahr unglaublich hart, helfen uns immer gegenseitig und das mit großem Einsatz. Dies war das ganze Jahr unser Ziel. Wir wollten und mussten ein besseres Defensiv-Team sein. Wir haben unsere Schwächephasen in der Offense, doch die Defense ist Spiel für Spiel stark. Die Jungs stehen voll dahinter, das sieht man in den Playoffs umso mehr. Wir waren aber auch schon in der Regular Season am hinteren Ende des Feldes richtig konstant.

Danach wurde es ein wenig kurios. Ein Journalist stellte sich als Mitarbeiter von MJvsLeBron.net vor, später stellte sich heraus, dass es ein Schreiber des Satire-Blogs Barstool Sports war. Die Frage lautete wie folgt:

Frage: Denken Sie, dass Sie im Moment um Ihre Jobsicherheit coachen?

Stevens: Darüber denke ich gar nicht nach. Wenn du anfängst zu coachen, dann weißt du, dass es wahrscheinlich nicht gut enden wird. Es gibt Dinge, die kannst du einfach nicht kontrollieren. Man genießt es einfach, mit den Spielern, Coaches und dem Front Office arbeiten zu können. Ich versuche einfach diese Zeit zu nutzen und wenn es zu Ende geht, dann ist das eben so.

Stevens antwortete dabei gewohnt seriös und echauffierte sich auch keineswegs über diese Frage. Es ging ohne Probleme weiter.

Frage: Ihre jungen Spieler übernehmen in den Playoffs viel Verantwortung. Wie haben Sie die Jungs soweit gebracht, dass sie in diesem Alter bereits Führungsqualitäten zeigen?

Stevens: Mein alter Chef in Butler sagte dazu immer Folgendes: 'Drücke allem, was zu tust, deinen Stempel auf.' Das hat mir immer viel bedeutet und gilt für jeden, ob jung, alt, Coach oder Spieler. Unsere jungen Spieler sind fantastisch, sie werden nicht nur besser, sondern führen das Team auch mit ihrer authentischen Art und Weise. Gleichzeitig lassen sie sich auch von den älteren Spielern, den Assistant Coaches und jedem anderen coachen. Wir haben hier einfach eine gute Gruppe mit älteren Spielern wie Horford, Baynes oder Morris und natürlich auch den verletzten Kyrie Irving und Gordon Hayward. Das macht es sehr leicht, Dinge zu lernen, wie man sie richtig macht.

Es folgte die letzte Frage des Calls und wieder war es Barstool Sports, diesmal vorgestellt als DraftJoshAllen.net. Diesmal wurde gefragt, ob die Celtics im Sommer LeBron James verpflichten wollen, was Stevens natürlich sofort abblockte, da er über solche Dinge nicht sprechen darf. Die Pressesprecher der Celtics beendeten danach sofort den Conference Call.

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