Ist Dwane Casey der richtige Coach?
Seit sieben Jahren steht Casey nun an der Seitenlinie in Toronto und glaubt man Kevin O'Connor von The Ringer, dürfte es in den kommenden Wochen ungemütlich für den 61-Jährigen werden. Laut dessen Bericht glaubten schon vor Spiel 4 gegen die Cavs einige Executives in der Liga daran, dass die Raptors bei einem Ausscheiden auf der Trainerbank etwas verändern werden, auch wenn Toronto 59 Spiele gewann und Casey eventuell sogar Coach of the Year werden könnte.
Werbung für sich selbst machte der amtierende Coach gegen die Cavs mit zahlreichen fragwürdigen Entscheidungen aber nicht. Es wirkte zeitweise verzweifelt, was der Übungsleiter für Lineups auf den Court ließ. Als Cleveland in Spiel 2 mit einen Run das dritte Viertel begann, mischte Casey seine Formation fast komplett durch und verunsicherte seine Spieler mit Aufgaben, die sie so überhaupt nicht gewohnt waren. Als Beispiel darf Dreierspezialist C.J. Miles herhalten, der plötzlich den Center gab und gegen Love im Post verteidigen musste.
Die Toronto Raptors unter Dwane Casey
Saison | Bilanz | Platz Saison | Aus Playoffs | Gegner |
2011/12 | 23-43 | 11 | - | - |
2012/13 | 34-48 | 10 | - | - |
2013/14 | 48-34 | 3 | Erste Runde | Nets (3-4) |
2014/15 | 49-33 | 4 | Erste Runde | Wizards (0-4) |
2015/16 | 56-26 | 2 | Conference Finals | Cavs (2-4) |
2016/17 | 51-31 | 3 | Conference Semifinals | Cavs (0-4) |
2017/18 | 59-23 | 1 | Conference Semifinals | Cavs (0-4) |
Es gäbe genug Gründe, um Casey zu feuern, letztlich ist er das schwächste Glied in der Kette. Seine Bezüge fließen nicht mit in den Salary Cap ein, Casey wäre also noch am Leichtesten zu ersetzen. Unter ihm waren die Raptors stets ein starkes Team in der Regular Season, doch unter seinen Regentschaft wurden gerade einmal vier Playoff-Serien gewonnen, die Bilanz von 21-30 ist ebenfalls wenig schmeichelhaft.
Vielleicht kann dieses Team auch frischen Wind gebrauchen, um neue Impulse für einen erneuten Run zu bekommen. Vor allem wie Toronto auf Rückschläge in den Playoffs reagierte, war teils bedenklich. Spiel 4 wurde letztlich ohne großen Kampf aufgegeben, nach dem Run der Cavs im zweiten Viertel ergaben sich die Kanadier ihrem Schicksal.
Natürlich liegt das nicht nur an Casey und die Spieler, insbesondere DeRozan, sollten hier ebenso in die Pflicht genommen werden. Ersetzbar ist aus den genannten Gründen aber eben doch immer wieder als allererstes der Head Coach, so unfair das erscheinen mag.