Aufgrund einer Fußverletzung aus dem Suns-Game musste Kawhi Leonard in Los Angeles aussetzen, weshalb uns das Superstar-Duell zwischen der Klaue und LeBron James verwehrt blieb.
Aber auch ohne ihren neuen Publikumsliebling rollten die Raptors wie die Feuerwehr ins restlos ausverkaufte Staples Center. Serge Ibaka (20 Punkte 8/8) und Kyle Lowry (9 Assists) konnten im ersten Quarter machen was sie wollten, weil die defensiven Switches der Lakers zu Beginn der Partie überhaupt nicht stimmten. Kombiniert mit einer schlechten Wurfauswahl in der Offensive war es auch nicht weiter verwunderlich, dass LeBron und Co. nach zwölf Minuten mit 25 (!) Punkten hinten lagen - 17:42.
Auch im zweiten Spielabschnitt war wenig Besserung in Sicht. Obwohl die Lakers nun merklich versuchten sich in der Offensive bessere Würfe zu erarbeiten, war die Defensive in weiten Teilen haarsträubenden. Ibaka, Powell oder auch Anunouby flogen mehrmals frei durch die gegnerische Zone und ließen die ohnehin verhaltene Stimmung in der Halle immer weiter sinken. Hinzu kam, dass auch der King bisher keinesfalls sein A-Game an den Tag legte und zur Pause bei mageren 9 Punkten, 2 Assists und auch zwei Turnovern stand.
Raptors lassen den Lakers keine Chance
Mit frischem Elan startet die Franchise aus Tinseltown in die zweite Spielhälfte und nach einem toughen Last-Second-Shot von LeBron sah es erstmals so aus, als könnten sich die Lakers vom Momentum tragen lassen und den Rückstand unter zwanzig Punkte drücken. Vor allem Ibaka, der den Low-Post an diesem Abend fast für sich alleine hatte, hatte jedoch anderer Pläne und verbuchte seinen 14ten (!!) Korberfolg in Folge, der die Raptors Mitte des dritten Viertels wieder gemütliche 25 Punkte in Front brachte.
Ein kleines Aufbäumen des Kings, der zwei tiefe Dreier in Folge traf, führte erneut zu einem 7-0-Run, auf den Lowry und Co. jedoch erneut die passende Antwort parat hatten. So verzichtete der King im kompletten vierten Viertel darauf das Parkett zu betreten und schaute zu wie seine neue Liebe die nächste Niederlage kassierte.
Ibaka war folgerichtig am Ende mit 34 Punkten und 10 Rebounds auch der Topscorer der Raptors, während Lowry zusätzlich 21 Punkte und 15 Assists beisteuerte. Auf Seiten der Lakers war Kyle Kuzma der erfolgreichste Werfer (24 Punkte, 10/16 FG), gefolgt von einem enttäuschenden James (18 Punkte, 2 Rebounds, 6 Assists). Der beförderte Moe Wagner muss weiterhin auf sein NBA-Debüt warten.
Die wichtigsten Statistiken
Los Angeles Lakers vs. Toronto Raptors 107:121 (BOXSCORE)
- Das Defizit von -25 Punkten im ersten Viertel bedeutet einen neuen Franchise-Negativrekord für die Lakers. Noch nie lag die Franchise nach den ersten zwölf Minuten mit mehr Punkten zurück.
- Serge Ibaka hat seine ersten 14 Field Goals getroffen. Der letzte Spieler dem das gelang war Shaquille O'Neal am 25. Februar 2006.
- Die Lakers haben von jedem ihrer bisherigen Gegner mindestens 110 Punkte eingeschenkt bekommen.
- Bei beiden Teams wollte der Dreier heute nicht so recht fallen. Obwohl Toronto im ersten Viertel einige schnelle Körbe von Downtown traf, kamen sie am Ende nur auf auf 28,6 Prozent getroffene Würfe von Downtown. Bei den Lakers war die Ausbeute mit 25 Prozent noch magerer.
Der Star des Spiels
Serge Ibaka. Der Kongolese machte ohne Frage eines der besten Spiele seiner Karriere. Er blieb fast perfekt aus dem Feld (15/17), pulverisierte kurzerhand sein bisheriges Career-High an 31 Punkten (34), schnappte sich 10 Boards und lieferte zudem einige spektakuläre Dunks ab.
Der Flop des Spiels
JaVale McGee. Es war einfach nicht das Spiel des Centers. Der bis dato Führende in der Kategorie Blocks konnte seine Zone gegen die kräftigen Raptors nicht sauber halten und sah auch bei defensiven Switches oft ganz schlecht aus, was zu vielen freien Würfen für die Kanadier führte. 6 Rebounds und 8 Punkte (1/6 FG) können zudem niemandem das Fürchten lehren.
Coaching Move des Spiels
Nick Nurse hatte seine Männer bestens auf die schwache Zonenverteidigung der Lakers eingestellt, die neben McGee nur sporadisch Zubac als nominellen Center aufstellten. Immer wieder switchen die Raptors daher mit ihren kräftigen Forwards, um Mismatches im Low-Post zu erzeugen, die Ibaka und Co. eiskalt ausnutzten. Die Folge waren viele einfache Dunks oder Kickouts auf die wartenden Dreierschützen.