Kawhi Leonard hat mit seinen Toronto Raptors kurzen Prozess mit den Cleveland Cavaliers gemacht und keinen Zweifel am achten Sieg in Folge aufkommen lassen. Die Milwaukee Bucks geben hingegen einen sicher geglaubten Sieg in der Overtime aus der Hand. Die Houston Rockets und Boston Celtics fuhren hingegen wichtige Siege ein.
New York Knicks (8-16) - Milwaukee Bucks (15-7) 136:134 OT (BOXSCORE)
Was für ein Overtime-Krimi im Madison Square Garden! Die Milwaukee Bucks müssen im Kampf um die Spitze im Osten weiter federn lassen - auch weil im Endspurt die nötige Konsequenz fehlte.
Denn den besseren Start in die Partie erwischte der Gastgeber und erspielte sich schnell eine zweistellige Führung (17:7). Angeführt von Giannis Antetokounmpo, der das Spiel mit 33 Punkten, 19 Rebounds und 7 Assists beendete, ließen die Bucks allerdings ihrerseits einen 13:0-Run folgen und erspielten sich noch vor der Halbzeit eine komfortable 13-Punkte-Führung.
Im zweiten Durchgang wiederholten sich die Ereignisse des ersten Durchgangs. Wieder kamen die Knicks besser aus dem Locker Room und gingen Mitte des dritten Viertels in Führung, ehe Milwaukee dieses Mal sogar einen 17:0-Run nachlegte. Doch auch von diesem Rückstand erholte sich New York schnell wieder und konnten 24 Sekunden vor Schluss in Person von Mudiay durch einen Dreier zum 124:124 ausgleichen. Die Chance zum Gamewinner vergab Antetokounmpo.
In der Verlängerung avancierte dann Damyean Dotson zum Helden, als er eine Minute vor Schluss von Downtown zur 135:134-Führung traf. Beim Stand von 136:134 hatte Brook Lopez zwar an der Linie die Chance das Spiel auszugleichen, scheiterte jedoch.
Bester Werfer bei den Knicks war Emmanuel Mudiay mit 28 Punkten (10/18 FG) und weiteren 7 Assists. Von der Bank kam zudem mehr als ordentliche Unterstützung von Kevin Knox (26 Punkte) und Dotson (21). Bei den Bucks konnte neben Antetokounmpo vor allem Eric Bledsoe überzeugen (27, 7 Dimes).
Washington Wizards (9-14) - Brooklyn Nets (8-16) 102:88 (BOXSCORE)
Die Washington Wizards haben nach zwei Niederlagen in Folge wieder einen Sieg eingefahren. Gegen die Brooklyn Nets reichte eine solide Vorstellung, da die Nets vor allem offensiv viele gute Ansätze der Vorwochen vermissen ließen.
Nach drei Vierteln hatte Brooklyn gerade einmal 58 Punkte auf dem Scoreboard stehen. Am Ende des Spiels standen desaströse Wurfquoten von 37 Prozent aus dem Feld und 24 Prozent von jenseits des Perimeters zu Buche. Bester Werfer war Allen Crabbe mit 14 Punkten, auch Rondae Hollis-Jefferson punktete zweistellig (11 Punkte, 8 Rebounds). Ein Negativbeispiel war hingegen Shabazz Napier, der in 25 Minuten von der Bank nur 2 seiner 13 Würfe traf.
Auch Washington ließ zu Beginn noch einiges an offensiver Feuerkraft vermissen, weshalb der Halbzeitstand von 42:39 zustande kam. Im dritten Viertel konnten sich die Hauptstädter allerdings durch einen 9:0-Run absetzen und kontrollierte von dort an die Partie.
Auffälligster Akteur bei den Wizards war John Wall, der mit 30 Punkten und 9 Assists nur knapp an einem Double-Double vorbei schrammte. Bradley Beal steuerte 22 Punkte bei und Markieff Morris erwies sich als äußerst effizienter Scorer von der Bank (20 Punkte, 9/12 FG).
Houston Rockets (11-11) - Chicago Bulls (5-19) 121:105 (BOXSCORE)
James Harden hatte offenbar ordentlich Lust auf die heutige Partie und legte gleich zum Start los wie die Feuerwehr. Schon im ersten Viertel hatte The Beard 15 Zähler auf seinem Konto und half seinen Rockets damit zu starken 38 Punkten und einer 16-Punkte-Führung im ersten Abschnitt.
Diese Führung sollten sie im Stile eines echten Topteams über die komplette Spielzeit verteidigen. Bei den Bulls feierte Lauri Markkanen sein langersehntes Saison-Debüt, hatte aber noch deutliche Probleme mit seinem Wurf (10 Punkte, 4/14 FG). Auch seine Teamkollegen sollten ihren Touch von außen nicht wirklich finden, was die mageren 25 Prozent Dreierquote erklären.
Am ehesten an seine Normalform kam einmal mehr Zach LaVine, der in 34 Minuten 39 Punkte auflegte und dabei 11 seiner 17 Field Goals traf. Jabari Parker steuerte ein Double-Double bei (21 Punkte, 12 Rebounds), leistete sich allerdings auch 4 Turnover.
Bei den Rockets kam Harden schlussendlich auf 30 Punkte in ebenso vielen Minuten, verteilte 7 Dimes und schnappte sich 6 Boards. Unterstützt wurde er vor allem von Clint Capela (18 Punkte, 15 Rebounds) und Chris Paul (12, 13 Assists).
Isaiah Hartenstein kam diesmal nur in der dreiminütigen Garbage Time zum Einsatz, da Backup-Center Nene nach langer Verletzung sein Saison-Debüt feiern konnte.
Cleveland Cavaliers (4-18) - Toronto Raptors (20-4) 95:106 (BOXSCORE)
Pflichtaufgabe erfüllt. Unter dieser einfachen Floskel kann der Sieg für die Raptors bei den Cavaliers abgebucht werden. Das aktuell beste Team der Liga legte beim schlechtesten Team der Liga keinen Gala-Auftritt hin, holte aber dennoch den achten Sieg in Folge.
Ohne Kyle Lowry, der mit einer Rückenverletzung aussetzen musste, übernahm bei den Raptors vor allem Kawhi Leonard die Initiative und erzielte starke 34 Punkte (11/21 FG) und griff sich zudem 9 Boards. Auch die anderen Starter um Siakam, VanVleet, Ibaka und Green punkteten zweistellig und entschieden das direkte Duell gegen die Cavs-Starter klar für sich.
Problematisch wurde es immer dann, wenn die Second Unit ran musste. O.G. Anuoby und Delon Wright kamen auf ein Plus/Minus-Rating von -15 bzw. -17. Den 34 Bank-Punkten der Cavaliers konnten nur 17 eigene erwidert werden.
Bei Cleveland erlebte Neuzugang Alec Burks erneut einen ordentlichen Abend von der Bank (13 Punkte, 6 Rebounds). Ob das jedoch seine Zukunft im Team sichert oder lediglich seinen Trade-Wert erhöht, bleibt abzuwarten. Die besten Punktesammler bei den Cavs waren Tristan Thompson und Jordan Clarkson mit jeweils 18 Zählern, wobei Ersterer zudem 19 Rebounds sammelte.
Detroit Pistons (13-7) - Golden State Warriors (15-9) 111:102 (Analyse)
Minnesota Timberwolves (11-12) - Boston Celtics (13-10) 109:118 (BOXSCORE)
Die Minnesota Timberwolves haben gegen die Boston Celtics einen Sieg verpasst, obwohl sie zuvor ein starkes Comeback hingelegt hatten. Eigentlich kamen die Gastgeber besser in die Partie und lagen auch die meiste Zeit der ersten Hälfte in Führung.
Boston beendete die erste Halbzeit allerdings mit einem 20:7-Run und konnte sich im dritten Viertel bis auf 14 Punkte absetzen. Dennoch gaben sich die Wolves vor heimischer Kulisse nicht auf und kämpften sich angeführt von Derrick Rose (26 Punkte, 11/18 FG) wieder bis auf zwei Punkte ran.
In den Schlussminuten war es dann jedoch Gordon Hayward, der zwei Dreier durch die Reuse schmiss und somit das Spiel zugunsten der Kelten entschied. Hayward erzielte eine Saisonbestleistung von 30 Punkten und schnupperte mit 9 Rebounds und 8 Assists sogar am ersten Triple Double seiner Karriere. Kyrie Irving streute 21 Punkte und 9 Assists bei, Jason Tatum kam auf 19 Zähler und 9 Rebounds. Daniel Theis kam auf 4 Punkte (2/4 FG) in acht Minuten.
Bei den Timberwolves konnten neben Rose vor allem Karl-Anthony Towns (20 Punkte, 9 Rebounds) und Robert Covington (17, 10) überzeugen. Schlussendlich war es allerdings die Dreierquote von mageren 32 Prozent, die die Chancen auf einen Sieg zunichte machte.
Sacramento Kings (11-11) - Indiana Pacers (13-10) 111:110 (BOXSCORE)
Die Indiana Pacers haben ohne Victor Oladipo gegen die Sacramento Kings verloren und damit einen kleinen Dämpfer im engen Playoff-Rennen im Osten hinnehmen müssen. Sacramento hat durch den Sieg hingegen wieder eine ausgeglichene Bilanz - dafür benötigte es allerdings einen echten Krimi.
22 Sekunden vor Schluss führten die Pacers noch mit 110:109 ehe Darren Collison ein völlig unnötiges Offensiv-Foul fabrizierte. De'Aaron Fox' Floater landete auf dem Ring, Willie Cauley-Stein rauschte allerdings heran und stopfte den Spalding via Putback-Dunk durch die Reuse. Mit sechs Sekunden auf der Uhr bekam Bojan Bogdanovic im Gegenzug einen offenen Midrange-Jumper serviert, traf allerdings ebenfalls nicht ins Schwarze. Die Sirene ertönte, die Schiedsrichter gaben allerdings noch einen Jumpball zwischen Collison und Hield. Diesen entschied der Pacer für sich und konnte einen letzten Prayer in Richtung Korb senden, der tatsächlich beinahe gefallen wäre. So blieb es allerdings beim knappen Erfolg für die Kings.
Auch zuvor hatte das Spiel bereits 25 Führungswechsel hinter sich und bot für alle anwesenden Zuschauer beste Unterhaltung. Besonders der Auftritt von Bogdan Bogdanovic sorgte für gute Stimmung - der junge Guard war mit 20 Punkten bester Werfer bei den Gastgebern und verteilte zudem noch sechs Assists.
Auf Seiten der Pacers erwischte Bojan Bogdanovic (Achtung, Verwechslungsgefahr!) einen starken Abend und sammelte 27 Punkte. Myles Turner (14 Punkte, 12 Rebounds) und Darren Collison (11, 12 Assists) steuerte jeweils Double-Double bei.