Der erste Saisonmonat ist durch und am Wochenende erfolgte auch noch der erste Blockbuster-Trade - höchste Zeit also für ein Power Ranking! SPOX-Redakteur Ole Frerks nimmt den (frühen) Puls aller NBA-Teams und ordnet sie mithilfe von Strength of Schedule, Net-Rating und Co. ein.
Alle in diesem Artikel verwendeten Statistiken stammen von basketball-reference.com, Second Spectrum und nba.com/stats.
Von 24 auf 30: Cleveland Cavaliers (2-11).
Der Coach (Ty Lue) ist weg, der Neue (Larry Drew) hatte nur bedingt Lust auf den Posten als Interims-Coach. Ein ehemaliger Assistant Coach (Jim Boylan) hat die Cavs verklagt. Kevin Love und George Hill sind verletzt, Cedi Osman auch. Mehrere Veteranen wollen weg, darunter J.R. Smith, und in der Zwischenzeit zweifeln sie mehr oder weniger offen an Hoffnungsträger Collin Sexton. Ansonsten läuft alles bestens in Cleveland. Um das nochmal zu betonen: Mit fast genau diesem Kader erreichte LeBron letztes Jahr noch die Finals. Das wird mit jedem Tag ein bisschen unglaublicher ...
Von 25 auf 29: Phoenix Suns (2-11).
Devin Booker ist nach wie vor ein klasse Scorer und macht als Playmaker Fortschritte, wenngleich er dabei noch einen weiten Weg vor sich hat (6,4 Assists, 4,6 Turnover). Deandre Ayton ist die erwartete Double-Double-Maschine und T.J. Warren weiß, wo der Korb hängt (seine Nebenleute wiederum ...). Ansonsten funktioniert nicht viel in Phoenix. Nur drei Teams verteidigen schlechter, was nicht schockiert - aber Phoenix stellt dazu auch noch die schlechteste Offense. Wer hätte gedacht, dass Point Guards einen gewissen Nutzen haben? Und was ist eigentlich mit Josh Jackson passiert?
Von 30 auf 28: Atlanta Hawks (3-11).
Es gibt Spiele, in denen man genau erkennen kann, wo Atlanta spielerisch hinwill. Mit einer irren Pace spielen die Hawks ohnehin, an guten Tagen fallen auch die Dreier und Trae Young orchestriert eine schnelle Offense, in der der fast 42-jährige Vince Carter aus irgendeinem Grund immer noch effektiv ist und 360-Dunks versenkt. Diese Tage sind bisher rar gesät und im Normalfall bekommen die Hawks auf die Mütze, weil es vorne einfach an Talent fehlt (das Defensiv-Rating ist mit Platz 23 sogar besser als erwartet). Aber: Die Idee ist da und Young scheint dafür genau der richtige Spieler zu sein.
Von 28 auf 27: New York Knicks (4-10).
Die Knicks sind ohne Kristaps Porzingis an den meisten Tagen in Sachen Talent zwar unterlegen, aber Coach David Fizdale hat es immerhin bereits geschafft, ihnen eine gewisse Grundkompetenz zu vermitteln, auch wenn gerade offensiv noch sehr viel fehlt. Bisweilen würde man sich fast noch etwas mehr Vertrauen für die jungen Spieler wünschen, es geht ja um nicht viel. Nachdem die Kyrie- und Butler-Träume mittlerweile wohl beide abgehakt sind, muss sich New York umso mehr auf Kevin Knox, Frank Ntilikina und Co. konzentrieren. Ein Lichtblick: Mitchell Robinson!
Von 14 auf 26: Washington Wizards (4-9).
Die Wizards sind vom Talent her viel besser als diese Platzierung und es ist gut möglich, dass sie nächstes Mal deutlich höher auftauchen. Aber diese latente Lustlosigkeit, dieser eklatante Mangel an Teamchemie und dieses an Arbeitsverweigerung grenzendes Auftreten vor allem in der Defensive gehört dann doch abgestraft. Ja, Dwight Howard war eine Weile verletzt, eine Entschuldigung für das schlechteste Defensiv-Rating der Liga ist das bei diesem Kader aber nicht. Bei diesem Auftreten drängt sich ein Aufbruch des Beal-Wall-Porter-Kerns Woche für Woche mehr auf.
Von 25 auf 25: Chicago Bulls (4-10).
Zach LaVine ist eine veritable Scoring-Maschine - der Shooting Guard ist wieder fit und legt bei Punkten (27,1), Assists und Rebounds Career Highs auf, auch in der Crunchtime gab es schon einige Heldentaten von ihm. Die Defense der Bulls war zunächst erwartungsgemäß katastrophal, nach der Abschlachtung seitens der Warriors wurde es zuletzt aber besser. Von einem guten Team sind die Bulls noch weit entfernt und Jabari Parker passt bisher nur bedingt rein, aber es gibt Lichtblicke. In Abwesenheit von Bobby Portis und dem Finnisher sieht Wendell Carter wie ein künftiger Star aus.
Von 27 auf 24: Orlando Magic (6-8).
Die erneute Verletzung von Jonathan Isaac war ärgerlich, zumal es eine der Hauptaufgaben von Coach Steve Clifford ist, die richtige Rolle für den jungen Big Man zu finden. Unter anderem bezüglich seines Fits neben Rookie Mo Bamba, der bisher alles andere als gut mit der NBA zurechtkommt. In der Zwischenzeit schmeißen bei den Magic wie gewohnt Evan Fournier, Aaron Gordon und Nikola Vucevic die Show - und Orlando gehört mal wieder zu den drei schlechtesten Offensiv-Teams der NBA. Irgendwann muss eine Lösung auf der Eins her, auch wenn D.J. Augustin ordentlich spielt.
Von 20 auf 23: Dallas Mavericks (5-8).
Eigentlich sollte in Dallas die Freude über den starken Saisonstart von Luka Doncic und auch, zugegebenermaßen in etwas geringerer Dosis, von Maxi Kleber überwiegen. Stattdessen liest man von Neid der Veteranen gegenüber Doncic und von Irritation über schlechte Leistungen von DeAndre Jordan. Ganz nebenbei sind die Mavs laut Net-Rating um mehr als 15 Punkte besser (!), wenn Dennis Smith Jr. nicht auf dem Court steht. Wann gibt Dirk Nowitzki endlich sein Debüt? Vielleicht sorgt seine Präsenz ja für etwas positivere Stimmung in Big D.
Von 15 auf 22: Miami Heat (5-8).
Die Heat haben zwar die besten City Jerseys, dafür aber keine fitten Point Guards. Goran Dragic schlägt sich mit kleineren Verletzungen rum, sein de-facto-Backup Dwyane Wade weilt beim neugeborenen Kind. Wades Erfahrung könnten die Heat dabei gut gebrauchen: Schon viermal verlor Miami noch Spiele, in denen sie zweistellig geführt hatten. James Johnson fehlt vor allem defensiv: Platz 19 beim Defensiv-Rating ist für die normalerweise sehr auf Defense ausgerichteten Heat nicht gut genug. Immerhin macht die Entwicklung von Josh Richardson Spaß (20,5 Punkte pro Spiel).
Von 23 auf 21: Brooklyn Nets (6-8).
Die Verletzung von Caris LeVert ist natürlich ein Dämpfer, auch wenn sie zum Glück nicht so schlimm ausfiel wie zunächst befürchtet. Der Swingman war bis dato ein ganz heißer Kandidat auf den MIP-Award und Brooklyns bester Spieler, dem gemeinsam mit Big Man Jarrett Allen die Zukunft gehören soll. Nun rückt gerade D'Angelo Russell wieder etwas mehr in den Fokus. Bemerkenswert: Trotz des recht niedrigen Talent-Levels hatte Brooklyn dank des Systems von Coach Kenny Atkinson bisher eins der besten Offensiv-Ratings der Liga. LeVert war allerdings der wichtigste Teil davon ...
Von 16 auf 20: Minnesota Timberwolves (5-9).
Schwer einzuschätzen, Teil 1. Die Wolves haben im Butler-Trade zwar ihren besten Spieler verloren und diesen natürlich nicht gleichwertig ersetzt. Gerade Robert Covington sollte aber gut reinpassen - und man darf durchaus auf "Addition durch Subtraktion" hoffen: Die Wolves waren zuletzt ein so dysfunktionaler Haufen, dass selbst die Wizards ihnen emotionale Unterstützung anbieten wollten. Vielleicht nutzt vor allem Karl-Anthony Towns den Trade ja als Intitialzündung. Ansonsten wird es auch für "Defensiv-Spezialist" Tom Thibodeau (Rating: geteilter Platz 30!) bald ziemlich ungemütlich.
Von 18 auf 19: Detroit Pistons (6-6). (18)
Die vier Siege zum Saisonstart haben die Realität etwas verklärt, .500-Ball spiegelt etwas besser die tatsächliche Qualität der Pistons wieder (Net-Rating: -1,1). Bei Detroit darf mittlerweile jeder Dreier werfen, obwohl niemand effektiv trifft - Blake Griffin führt die Pistons sogar mit 36,2 Prozent an, was für ihn spricht, aber auch gegen alle anderen. Apropos Griffin: Nicht viele Spieler im Osten sehen in dieser Saison bisher besser aus. Die größte Starke Detroits ist bisher indes die solide Defense und die Rebound-Arbeit um Andre Drummond (fast 17 Rebounds im Schnitt!).
Von 3 auf 18: Houston Rockets (6-7).
Wir bewerten den ganzen Monat und nicht nur die letzten paar Spiele, sonst stünde Houston schon wieder viel besser da. James Harden und Chris Paul (fit) spielten zum Start kaum zusammen, richtig bewerten kann man die Rockets erst in einigen Wochen. Dennoch: Die Offseason-Verpflichtungen haben sich bisher überhaupt nicht ausgezahlt, das gilt längst nicht nur für den unfreiwilligen Sündenbock Carmelo Anthony. Dass Houston eigentlich besser ist als Platz 18, weiß jeder. Ob die Rockets aber an den Höhen der letzten Saison kratzen können? Bisher sieht es nicht danach aus.
Von 22 auf 17: Charlotte Hornets (7-7).
James Borrego weiß offensichtlich, wo er hinwill. Die Hornets spielen in jedem Fall einen sehr viel frischeren (und besseren) Offensiv-Basketball als zuletzt unter Steve Clifford, ihr Offensiv-Rating ist sogar das fünftbeste der Liga - und trotzdem funktioniert es auch weiterhin defensiv. Charlotte hat insgesamt sogar das sechstbeste Net-Rating (+5,0) und sollte damit eigentlich noch viel besser dastehen. Das Problem ist aber, dass sie in der Crunchtime dann doch wieder viel zu abhängig von Kemba Walker sind und die engen Spiele verlieren. Wenn sie gewinnen, tun sie es dafür deutlich.
Von 9 auf 16: New Orleans Pelicans (7-6).
Einer der schwersten Opening Schedules und ein paar Verletzungen bei fast allen Leistungsträgern haben NOLA zu einem komischen Saisonstart "verholfen": Vier Siege, sechs Niederlagen, nun wieder drei Siege gab es am Stück. Bei den Raptors haben die Pelicans gezeigt, was in ihnen stecken kann, gerade offensiv hat dieses Team unheimliches Potenzial. Die bisher katastrophale Defense (Platz 26 im Rating) hingegen ist eigentlich nicht zu entschuldigen und wird nicht reichen, wenn die Pelicans an die letzte Saison anknüpfen wollen. Bringt die Rückkehr von Elfrid Payton Besserung?
Von 21 auf 15: Memphis Grizzlies (7-5).
Grit-and-Grind ist zurück! Die Grizzlies spielen den langsamsten Basketball der Liga, sind defensiv ein Top-Team und offensiv ... nun ... kein Top-Team. Nur zwei Teams werfen weniger Dreier, dafür gehen die Grizzlies oft an die Freiwurflinie und leben von ihrer Spielintelligenz sowie der Klasse von Marc Gasol und Mike Conley, auch wenn keiner von beiden wahnsinnig effizient aus dem Feld agiert. Jaren Jackson Jr. kann vieles, muss aber noch lernen, auch mal ohne Foul auszukommen. Angesichts eines bisher leichten Spielplans ist es sonst gut möglich, dass der "Höhenflug" nicht ewig andauert.
Von 29 auf 14: Sacramento Kings (8-6).
Man darf natürlich bezweifeln, dass sich die Kings lange so weit oben halten werden, aber bisher ist Sacramento DIE positive Überraschung dieser Saison. De'Aaron Fox ist als Sophomore kaum wiederzuerkennen und diktiert die zweithöchste Pace der NBA, und er hat die richtigen Nebenleute dafür - Nemanja Bjelica, Buddy Hield und Co. sind von draußen on fire und Willie Cauley-Stein sowie Marvin Bagley sind schnell und athletisch genug, um jeden Fastbreak am Ring zu finishen. Zum ersten Mal seit Ewigkeiten (Webber-Ära???) haben die Kings eine Identität. Wunder gibt es immer wieder.
Von 10 auf 13: Los Angeles Lakers (7-6).
Der größte Zirkus der Liga hat sich zuletzt ein wenig gefangen und bessere Ergebnisse eingefahren. Ein komisches Team sind die Lakers trotzdem. Souveräne Siege gibt es kaum, fast immer bleiben die Spiele bis in die Schlussphase spannend. Brandon Ingram gehört nicht nur wegen seiner Suspendierung zu den bisher größeren individuellen Enttäuschungen der Saison. Solange LeBron James im Schongang agiert und Defense über weite Strecken verweigert, werden die Lakers mittelmäßig bleiben - auch wenn sich die Verpflichtung von Tyson Chandler bereits auszahlt.
Von 4 auf 12: Utah Jazz (7-6).
Über die Rockets und Celtics wird zwar mehr gesprochen, aber auch die Jazz hatten sich den Saisonstart anders vorgestellt. Zuletzt wurde es besser, aber Utah hat unter anderem die ersten vier Heimspiele verloren. In den nächsten Wochen sind sie nun überwiegend auswärts unterwegs. Was unabhängig davon Sorgen macht: Wie kann es sein, dass dieses am Ende der letzten Saison so dominante Team defensiv nur Mittelmaß ist? Donovan Mitchell kämpft zudem noch ein wenig damit, dass Teams ihn nun etwas anders verteidigen. Und Ricky Rubio muss raus aus dem Slump.
Von 17 auf 11: San Antonio Spurs (7-5).
Man wird ja fast müde, das immer wieder zu betonen, aber es ist wichtig: Unglaublich, wie Gregg Popovich sich und sein Team immer wieder neu erfindet. Den Schock der Murray-Verletzung hat San Antonio verarbeitet, DeMar DeRozan agiert mehr denn je als Playmaker und spielt eine richtig starke Saison. Die Spurs spielen langsam, werfen den Ball kaum weg und kommen offensiv zurecht, obwohl sie die zweitwenigsten Dreier der NBA nehmen. Allerdings: Der Schedule war bisher recht einfach, eine gewisse Regression ist nicht unwahrscheinlich.
Von 2 auf 10: Boston Celtics (7-6).
Mit einigen Problemen war in Boston zu rechnen, ziemlich bizarr ist der Stolperstart dennoch, zumal die Celtics in vielen Spielen nur in der zweiten Halbzeit offensiv etwas auf die Reihe bekommen. Verderben wirklich zu viele Köche den Brei oder braucht es nur etwas mehr Abstimmung? Die Tendenz geht zu letzterem, zumal Gordon Hayward noch lange nicht der Alte ist und wie ein Fremdkörper wirkt. Boston hat trotz aller Probleme die beste Defense der Liga. Der bisherige Schedule war schwer. Es ist noch zu früh für Alarmstufe Grün. Noch.
Von 11 auf 9: Indiana Pacers (8-6).
Aus irgendeinem Grund verschlafen die Pacers fast jedes erste Viertel und machen es sich dadurch oft schwerer, als sie müssten. Danach wiederum machen sie eigentlich viel richtig: Indiana gehört erneut zu den besseren Defensiv-Teams der Liga und Victor Oladipo bestätigt seine bärenstarke letzte Saison. Was man derweil im Auge behalten muss: Myles Turner wurde vor der Saison bezahlt, sein Backup Domantas Sabonis ist bisher allerdings in fast jeder Hinsicht besser (und ein legitimer Sixth-Man-of-the-Year-Kandidat). Können die beiden auch zusammen spielen?
Von 19 auf 8: Los Angeles Clippers (8-5).
Während ein großer Teil der Western Conference noch seine Identität sucht, haben die Clippers ihre gefunden: L.A.s besseres Team ist extrem tief, vielseitig, spielt hart und schnell und weiß, wie man verteidigt, gerade auf den kleineren Positionen. Danilo Gallinari ist endlich mal gesund und spielt wie ein All-Star-Kandidat, Montrezl Harrell ist eins der besten Schnäppchen der Liga und Rookie Shai Gilgeous-Alexander absolut "NBA-ready". Zweifel sind erlaubt, ob die Clippers diese Form halten können, aber bisher haben nur wenige Teams einen besseren Eindruck hinterlassen.
Von 6 auf 7: Philadelphia 76ers (9-6).
Schwer einzuschätzen, Teil 2. Der Saisonstart der Sixers war offensiv ziemlich ernüchternd, was unter anderem an der veränderten Starting Five und der Stagnation des Spiels von Ben Simmons lag, insbesondere ohne (MVP-Sleeper) Joel Embiid. Nun ist mit Jimmy Butler bekanntlich ein neuer Sheriff in der Stadt, der insbesondere der bisher erbärmlichen Offense im vierten Viertel helfen sollte. Gleichzeitig gibt es Fragezeichen, wie gut die Persönlichkeiten und Spielstile der neuen Big Three zusammenpassen. Es braucht Shooting. Und wohl eine bessere Lösung mit Markelle Fultz.
Von 7 auf 6: Oklahoma City Thunder (8-5).
Der Start in die Saison war mit vier Niederlagen am Stück natürlich schlecht, seither hat sich OKC aber gefangen und einen Sieg nach dem anderen eingefahren, wenn auch gegen überwiegend miese Teams - dafür aber zumeist ohne Russell Westbrook. Die Defense ist richtig stark, die Offense dagegen hat noch viel Luft nach oben, zumal die wenigen Shooter im Team (auch Paul George) alle weit unter ihren Möglichkeiten treffen. Dennis Schröder vertritt Russ gut, die Frage nach dem Zusammenspiel der beiden ist indes noch immer nicht endgültig zu beantworten.
Von 12 auf 5: Denver Nuggets (9-5).
Niemand hatte Zweifel daran, dass Denver offensiv stark sein würde - dass die Nuggets jedoch eine Top-5-Defense haben könnten, hätte wohl auch Mike Malone nicht zu träumen gewagt. Das Konzept um Nikola Jokic, der nun bei Pick'n'Rolls nicht mehr absinkt, sondern am ballführenden Spieler bleibt, geht bisher auf. Die Bank ist stark verbessert, dazu gehört der Murray-Harris-Backcourt zu den talentiertesten der Liga. Fragen gibt es dennoch: Wie werden Will Barton und Isaiah Thomas (re-)integriert, und wie sieht die Defense aus, wenn sich die Gegner mehr darauf eingestellt haben?
Von 13 auf 4: Portland Trail Blazers (10-3).
Die Zweifel an ihrer Entscheidung, das Team zusammenzuhalten, haben die Blazers bisher ziemlich gut ignoriert. Siege gegen die Clippers, Bucks und Celtics sowie in Houston wurden bereits eingefahren, dazu verfügt Portland über das zweitbeste Net-Rating im Westen, haarscharf hinter Golden State (+9,2). Nicht zuletzt liegt das an der Kontinuität, für die Portland kritisiert wurde: Die Blazers kennen einander und wissen, was sie tun, dazu wird Damian Lillard nach wie vor jedes Jahr ein bisschen besser. Nur die Bucks sind wie Portland in der Top 5 bei Offensiv- und Defensiv-Rating.
Von 8 auf 3: Milwaukee Bucks (10-3).
Die Bucks hatten bisher den schwersten Schedule und haben trotzdem das höchste Net-Rating (+11,2) - nicht übel! Auch wenn in diese Formeln nicht mit eingeht, dass etwa Toronto ohne Kawhi und Golden State ohne Draymond (und später Curry) geschlagen wurden. Dennoch: Die Änderungen von Coach Bud ergeben durch die Bank Sinn, die Schützen sind on fire und Giannis ist ein heißer MVP-Kandidat. Die Bucks schießen reihenweise Teams ab, auch gute. Und die Defense ist so gut, dass auch mal schwächere Shooting-Tage kompensiert werden können.
Von 5 auf 2: Toronto Raptors (12-2).
Dieses Team hat nahezu alles - eine klar definierte Identität, zwei legitime Superstars (Kyle Lowry spielt besser denn je!), brutale Tiefe auf dem Flügel und einen Mix aus Athletik, Shooting und Defense, der fast schon furchteinflößend ist. Die Entwicklung insbesondere von Pascal Siakam ist beeindruckend, Serge Ibaka spielt als Vollzeit-Center seine beste Saison seit Jahren. Als Bonus: Kawhi Leonard ist noch lange nicht bei 100 Prozent und trotzdem schon wieder ein Biest. Mit diesem Team ist zu rechnen, derzeit sieht (mindestens) im Osten niemand besser aus.
Von 1 auf 1: Golden State Warriors (12-3).
Selbst wenn Stephen Curry noch ein paar Tage ausfällt und die Dubs zuhause ohne Draymond Green gegen Milwaukee auf die Mütze bekommen haben - der Saisonstart ließ nicht darauf schließen, dass Golden State erneut durch die Saison schlafwandeln wird wie im vergangenen Jahr. Curry und Kevin Durant wollen zudem anscheinend beide um einen weiteren MVP-Award mitspielen. Es wird viel brauchen, um dieses Monstrum vom Thron zu stoßen - mehr als eine hitzige Auseinandersetzung zwischen Draymond und Durant im Locker Room. Kennen wir das nicht alles schon?