NBA Ergebnisse: Raptors schaffen Comeback - irrer OT-Krimi in Brooklyn

SPOX
27. Dezember 201808:10
Die Toronto Raptors gewinnen trotz eines 17-Punkte-Rückstands in Miami.getty
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Trotz eines 17-Punkte-Rückstands holen sich die Toronto Raptors den Sieg in Miami. Danny Green versenkt nach einem spektakulären Schlussabschnitt den Gamewinner mitten ins Herz der Heat-Fans. Die Nets und Hornets liefern sich einen irren Overtime-Krimi, während die Spurs Denver schlagen. Die Clippers geben einen sicher geglaubten Sieg fast noch aus der Hand.

Detroit Pistons (16-16) - Washington Wizards (13-22) 106:95 (BOXSCORE)

Die Pistons hatten vor Weihnachten 9 der vergangenen 11 Spiele verloren und auch gegen die Wizards sah es aus Sicht der Hausherren nicht unbedingt rosig aus. Vor allem defensiv hatte Detroit Probleme und erlaubte den Gästen aus der US-Hauptstadt eine Wurfquote von 57,9 Prozent in Halbzeit eins.

Immerhin blieben die Pistons im Spiel, da es auf der anderen Seite vor allem von Downtown lief. Detroit versenkte 12 der ersten 23 Dreierversuche - vier davon auch im dritten Viertel als die Pistons mit einem 22:2-Lauf die Kontrolle übernahmen.

Da anschließend allerdings nur noch einer von 12 Triples erfolgreich auf Seiten der Pistons erfolgreich war, kämpfte sich Washington angeführt vom Backcourt-Duo John Wall (21 Punkte, 8 Assists, 7 Rebounds) und Bradley Beal (21) nochmal zurück. Ein Dreier von Trevor Ariza (16) brachte die Wizards sogar auf 3 Zähler Mitte des Schlussabschnitts heran. Doch drehen konnten sie die Partie nicht mehr.

Bei den Pistons war Blake Griffin mit 23 Zählern (dazu 9 Rebounds und 6 Assists) bester Werfer, Reggie Jackson steuerte 19 Punkte sowie 6 Dimes bei, während Langston Galloway 22 Punkte (8/12 FG) von der Bank kommend erzielte. Auch Andre Drummond zeigte eine gute Partie (16 und 11 Bretter), der Center war es auch, der etwa zweieinhalb Minuten vor dem Ende den Sieg mit zwei Treffern von der Freiwurflinie eintütete.

Orlando Magic (14-19) - Phoenix Suns (9-26) 120:122 OT (BOXSCORE)

"Bei manchen Teams macht es manchmal einfach Klick", versuchte Devin Booker den nun bereits fünften Sieg der Suns aus den vergangenen sieben Spielen zu erklären. "Man weiß nie, wann das passiert, wenn eine Veränderung wirkt oder ein neuer Spieler dazukommt wie Kelly [Oubre], dann macht es einfach Klick."

Den neuerlichen Erfolg hatten die Suns aber nicht irgendeiner Veränderung oder dem guten Oubre (19 Punkte) zu verdanken, sondern in allererster Linie Booker. Der Shooting Guard führte die Suns mit 35 Punkten, 7 Rebounds sowie 8 Assists an, in der letzten Minute der regulären Spielzeit sorgte er dann auch noch im Alleingang für 9 Zähler der Suns.

Ein Dreier zum zwischenzeitlichen Ausgleich sowie zwei Layups brachten die Suns nach einer ausgeglichenen Partie in Front, 4,6 Sekunden vor Schluss sorgte Booker sogar von der Freiwurflinie für die 118:115-Führung für die Suns - doch Orlando rettete sich doch noch in die Overtime!

Mikal Bridges passte nicht auf und foulte D.J. Augustin bei dessen letztem Dreierversuch. Der Point Guard der Hausherren (27 Punkte, 6 Assists) gab sich keine Blöße und versenkte alle drei Freiwürfe. Doch in der Verlängerung lief dann nicht mehr viel zusammen.

Nikola Vucevic (22 und 13 Bretter) sorgte für den einzigen Treffer bei 10 Versuchen der Magic (0/5 Dreier). Obwohl die Suns selbst nur 4 Punkte in der Overtime erzielten, konnten sie also doch noch den Sieg einfahren, nachdem die Gäste bereits früh im Spiel mit 12 Zählern hinten lagen und in den finalen Sekunden der regulären Spielzeit den Sieg zunächst weggeschenkt hatten.

Atlanta Hawks (9-24) - Indiana Pacers (23-12) 121:129 (BOXSCORE)

Die Pacers liegen nach zehn Siegen aus den vergangenen zwölf Spielen auf einem guten dritten Platz in der Eastern Conference - die Hawks sind dagegen eher am anderen Ende des Tabellen-Spektrums zu finden. Und doch blieb die Partie über weite Strecken relativ ausgeglichen, erst im Schlussabschnitt sorgte Indiana für klare Verhältnisse.

Das lag an diesem Abend aber nicht unbedingt an der sonst so starken Defense der Gäste. Vielmehr erlaubten die Pacers den Hausherren einige Freiheiten, die Atlanta unter anderem für 17 Dreier (bei 36 Versuchen, 47,2 Prozent) ausnutzte. Doch gegen die starke Offense der Pacers war für Kent Bazemore (32 Punkte), Dewayne Dedmon (18 und 5 Rebounds) und Co. Kein Kraut gewachsen.

"Wir hatten ein sehr ausbalanciertes Scoring", zeigte sich Victor Oladipo am Ende zufrieden. "Jeder hat gescort." Der Guard erzielte genau wie Bojan Bogdanovic 16 Zähler, insgesamt kamen acht der neun eingesetzten Spieler auf eine zweistellige Punkteausbeute.

Bester Scorer war dabei Thaddeus Young (21), Tyreke Evans sowie Domantas Sabonis steuerten zudem jeweils 19 Zähler von der Bank bei. Insgesamt versenkte Indiana 55,4 Prozent aus dem Feld, die 35 Assists stellten einen neuen Saisonhöchstwert für das Team dar. So übernahmen die Pacers im Schlussabschnitt die Kontrolle, ein Dreier von Evans sorgte dreieinhalb Minuten vor Schluss für eine 11-Punkte-Führung und damit die Entscheidung.

Brooklyn Nets (17-19) - Charlotte Hornets (16-17) 134:132 2OT (BOXSCORE)

Was für ein irres Finish in Brooklyn! Nachdem weder die reguläre Spielzeit noch die erste Overtime eine Entscheidung im Duell zwischen den Nets und Hornets brachte, hätte die Partie verrückter kaum mehr enden können. Es war ein Turnover der Hornets 6,7 Sekunden vor der Sirene bei ausgeglichenem Spielstand, der das Drama ins Rollen brachte.

Die Hornets hatten die Chance, mit dem letzten Wurf die Partie zu entscheiden, doch Malik Monk verdribbelte sich, verlor den Spalding und Joe Harris versenkte auf der anderen Seite den Transition-Layup zum 134:132 für die Nets. 3,4 Sekunden waren noch übrig, genug Zeit, um einen finalen Wurf auf die Reise zu schicken - sollte man meinen.

Doch als Kemba Walker nach vorne sprintete, ertönte plötzlich fälschlicherweise die Shotclock und noch vor dem Ablauf der Game Clock die Sirene. Während die Nets die Arme vor Freude in die Luft rissen, beschwerten sich die Hornets zu Recht bei den Referees. Charlotte bekam mit 1,6 Sekunden auf der Uhr einen Einwurf zugesprochen, der Ball landete erneut bei Monk doch dessen Dreierversuch von der Mittellinie war nicht erfolgreich. Sieg für die Nets, nun also wirklich.

Für die Hausherren war Spencer Dinwiddie mit 38 Punkten der überragende Mann, Harris kam neben seinem Gamewinner noch auf 27 Punkte. Bei den Hornets knackten Kemba Walker (35) und Jeremy Lamb (31) jeweils die 30-Punkte-Marke, doch den neunten Sieg der Nets aus den vergangenen zehn Spielen konnten auch sie letztlich nicht verhindern.

Miami Heat (16-17) - Toronto Raptors (26-10) 104:106 (BOXSCORE)

Aus irgendeinem Grund ließen die Heat 22,7 Sekunden vor dem Ende einen gewissen Danny Green weit offen in der rechten Ecke stehen - ein Fehler, der umgehend bestraft wurde. Der Three-and-D-Spezialist der Raptors bekam den Spalding perfekt serviert und hämmerte den offenen Triple zum 106:104 durch die Reuse. Der Gamewinner!

Trotzt mehrerer Offensiv-Rebounds und mehrerer Versuche in den finalen Sekunden konnte Miami den Ball nicht mehr im Korb unterbringen und musste trotz einer zwischenzeitlichen 17-Punkte-Führung Anfang des dritten Abschnitts nach zuvor fünf Siegen in Serie erstmals wieder eine Pleite hinnehmen.

"Ich bin nicht wütend wegen der Niederlage, ich bin wütend wegen der Art und Weise, wie wir gespielt haben", sagte Dwyane Wade, der auf 10 Punkte sowie 6 Assists kam und einen Tip-In zur möglichen Overtime verpasste. Die Hausherren schienen die Partie über weite Strecken im Griff zu haben, bevor die Raptors im dritten Viertel den Turbo zündeten.

Allein Kawhi Leonard (30 Punkte, 8 Rebounds) erzielte im dritten Durchgang 12 Zähler, gemeinsam mit Fred VanVleet und getragen von einer guten Zonen-Verteidigung drehte Toronto mit einem 31:12-Lauf die Partie. Im wilden Schlussabschnitt bekamen die Fans 12 Führungswechsel geboten, bevor Green 3 seiner 18 Zähler mitten ins Herz der Heat versenkte. Van Vleet kam zudem auf 16 Punkte und die Raptors haben nur mit 26 Siegen und 10 Niederlagen weiterhin die beste Bilanz in der Association vorzuweisen.

Chicago Bulls (9-26) - Minnesota Timberwolves (16-18) 94:119 (BOXSCORE)

Es war ein besonderes Spiel für Derrick Rose an seiner alten Wirkungsstätte. Der ehemalige Bulls-Star hatte 50 Tickets für Freunde und Familie für seine Rückkehr nach Chicago besorgt und präsentierte ihnen sowie seinen alten Fans eine beeindruckende Show. Los ging es mit 8 Punkten und 4 Assists in den ersten gut neun Minuten - damit ermöglichte er den Timberwolves eine frühe 25:12-Führung.

Doch auf der anderen Seite drehte auch Zach LaVine gegen sein altes Team ordentlich auf. In seinem ersten Spiel nach überstandener Knöchelverletzung erzielte der Shooting Guard in den ersten gut vier Minuten des zweiten Abschnitts 14 Zähler (!) und brachte sein Team wieder auf 6 Zähler heran.

Doch drehen konnte die Chicago die Partie nicht. Als LaVine eine Verschnaufpause bekam, übernahmen die Gäste erneut die Kontrolle. Mit einem 14:1-Lauf setzte sich Minnesota schnell wieder ab, zur Halbzeitpause hatten sich die Timberwolves schließlich eine 60:37-Führung erspielt.

Davon konnten sich die Bulls nicht mehr erholen. Näher als 16 Zähler sollte Chicago in der zweiten Halbzeit nicht mehr an die Gäste herankommen, trotz insgesamt 28 Punkte von LaVine und 16 Zählern von Lauri Markkanen (dazu 7 Rebounds).

Letztlich fanden die Bulls aber kein Mittel gegen Rose, der teilweise spektakuläre Würfe versenkte und die Partie mit 24 Punkten und 8 Assists beendete. Im Schlussabschnitt regnete es sogar MVP-Rufe von den Fans in Chicago für den 30-Jährigen. Derweil lieferte Karl-Anthony Towns ein beeindruckendes Double-Double (20 und 20 Rebounds) ab, Taj Gibson erzielte gegen sein Ex-Team 16 Zähler.

Memphis Grizzlies (18-16) - Cleveland Cavaliers (8-27) 95:87 (BOXSCORE)

Schon in den Anfangsminuten machten die Grizzlies deutlich, in welche Richtung diese Partie gehen sollte. Die Hausherren starteten mit 13:1 in den Abend und ließen den Cavs anschließend keine Chance mehr. Die Führung sollten die Grizzlies über die kompletten 48 Minuten nicht mehr aus der Hand geben.

Dank einer ausgeglichenen Teamleistung - alle fünf Starter scorten zweistellig, zudem kam jeder eingesetzte Spieler auf mindestens 2 Zähler - erarbeiteten sich die Grizzlies Mitte des vierten Viertels eine 16-Punkte-Führung. Anschließend nahmen sie es aber offensichtlich ein wenig zu locker, Cleveland kam nochmal auf 4 Zähler 1:19 vor dem Ende heran.

Doch Mike Conley (15 Punkte, 8 Assists) versenkte erst einen akrobatischen Layup, nur um kurz darauf mit einem Steal und zwei versenkten Freiwürfen alles klar zu machen. Neben Conley zeigte auch Marc Gasol mit 20 Zählern, 9 Rebounds sowie 6 Assists eine starke Leistung, bei Cleveland war Jordan Clarkson mit 24 Punkten (15 davon im Schlussabschnitt) bester Werfer. Die vierte Pleite in Folge konnte aber auch er nicht mehr verhindern.

Dallas Mavericks (16-17) - New Orleans Pelicans (15-20) 122:119 (Analyse)

San Antonio Spurs (19-16) - Denver Nuggets (21-11) 111:103 (BOXSCORE)

Die Spurs reiten weiter auf der Welle des Erfolges. Gegen die Nuggets feierten die Texaner den achten Sieg aus den vergangenen zehn Spielen, die starke Defense einerseits sowie das Duo DeMar DeRozan und LaMarcus Aldridge waren dieses Mal für den Sieg verantwortlich.

Die Nuggets trafen gerade einmal 38,9 Prozent aus dem Feld, San Antonio gelang das Kunststück, vor allem Nikola Jokic (4 Punkte, 10 Assists, 1/5 FG) und Jamal Murray (9 Punkte, 4/19 FG) weitestgehend aus dem Spiel abzumelden.

Zwar hielten Juan Hernangomez und Malik Beasley ihr Team mit 27 beziehungsweise 22 Zählern lange Zeit im Spiel, doch im Schlussabschnitt war schließlich kein Kraut mehr gegen de Spurs gewachsen. Zwei Dreier der Spurs in Folge stellten gut dreieinhalb Minuten vor dem Ende auf 102:84 für die Gastgeber. Zwar kämpfte sich Denver dank des erwähnten Gespanns nochmal bis auf 5 Zähler zurück, doch der Comeback-Versuch kam zu spät.

DeRozan führte die Spurs mit 30 Punkten (dazu 7 Rebounds und 5 Assists) an, LMA steuerte zudem 27 Punkte (13/19 FG) bei. Bryn Forbes kam auf 15 Punkte und Marco Belinelli auf 12. Neben dem Sieg an sich gab es noch eine weitere gute Nachricht für die Spurs. Rookie Lonnie Walker stand nach langer Verletzungspause erstmals im Kader, kam allerdings noch nicht zum Einsatz.

Los Angeles Clippers (20-14) - Sacramento Kings (18-16) 127:118 (BOXSCORE)

Eigentlich war schon längst alles klar, das Spiel war entschieden, die Clippers hatten dritten Sieg aus den vergangenen vier Spielen so gut wie sicher in der Tasche. Das könnte man bei einem 27-Punkte-Vorsprung anfang des vierten Viertels zumindest denken - und das haben wohl auch die Clippers selbst gedacht.

Doch Sacramento zeigte Moral. Die Reservisten um Ben McLemore (11 Punkte), Harry Giles (6) oder Kosta Koufos (8) starteten tatsächlich noch einmal einen Lauf. Und der hatte es in sich. Mit einem 27:3-Run machten es die Gäste wieder spannend, ein Dreier von Frank Mason stellte 1:12 Minuten vor Schluss schließlich auf 118:121 aus Kings-Sicht.

Doch näher heran sollte Sacramento trotz des tapferen Kampfes nicht mehr kommen. Lou Williams antwortete mit einem eiskalten Jumper, Danilo Gallinari erhöhte anschließend von der Freiwurflinie wieder auf 7 Punkte. Damit war die Partie dann schlussendlich doch zu Gunsten der Clippers entschieden.

Sweet Lou war mit insgesamt 24 Punkten der Topscorer der Partie, Montrezl Harrell steuerte ebenfalls von der Bank aus 22 Zähler, 9 Rebounds sowie 5 Blocks bei. Tobias Harris kam auf 17 Zähler. Die Clippers kamen also nochmal mit dem Schrecken davon, während die Kings nach zuvor zwei Siegen in Folge erstmals wieder eine Pleite einstecken mussten.