NBA: Rekordnacht für Joel Embiid und Giannis, Theis stark bei Celtics-Blowout

SPOX
15. Dezember 201812:27
Giannis Antetokounmpo stellte gegen die Cavs eine persönliche Bestleistung in Sachen Punkten auf.getty
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Giannis Antetokounmpo hat die Milwaukee Bucks mit der Einstellung seines Career Highs zum nächsten Sieg geführt, während ein 40/20-Spiel von Joel Embiid den Sixers nicht ausreicht. Daniel Theis spielte beim nächsten Blowout der Celtics bärenstark, Emmanuel Mudiay schockte die Hornets. Die Raptors verloren derweil in Portland.

Boston Celtics (18-10) - Atlanta Hawks (6-22) 129:108 (BOXSCORE)

Die Celtics hatten zuletzt einen Lauf - und es war schon abzusehen, dass die Hawks nicht das Team sein würden, das ihren Höhenflug beenden könnte. In dieser Annahme sah man sich bereits früh bestätigt. Es waren erst wenige Minuten gespielt, da führte Boston schon mit 17:3, Kyrie Irving nahm einen irren Wurf nach dem anderen und den Celtics gelang schier alles.

Nach einem Viertel stand es 42:19, Daniel Theis bei zwei Dunks und die Hawks bereits bei neun Ballverlusten. Es sah also alles nach einem Spaziergang aus - bis die Celtics im zweiten Viertel dann komplett den Faden verloren. Ein 22:2-Run (!) seitens der Hawks brachte die Gäste fast umgehend wieder in Schlagdistanz und Celtics-Coach Brad Stevens war die Verzweiflung am Seitenrand anzusehen.

Erst kurz vor der Halbzeitpause fing sich Boston wieder und konnte sich erneut auf 11 Punkte absetzen. Danach ließen die Celtics dann auch wirklich nichts mehr anbrennen, im dritten Viertel bauten Irving und Co. den Vorsprung erneut auf über 20 Punkte aus und auch der starke Kevin Huerter (19 Punkte, 5/8 Dreier) konnte nun kein Comeback mehr initiieren.

Die Topscorer bei den Celtics hießen am Ende Irving (24 Punkte), Marcus Morris (22) und Jayson Tatum (20), Gordon Hayward lieferte von der Bank 19 Punkte und 5 Assists und auch Theis spielte richtig stark: In 21 Minuten auf dem Court lieferte der Deutsche 18 Punkte (6/9, 2/3 3FG FG) und 7 Rebounds. Bei den Hawks kam John Collins mit 11 Punkten und 14 Rebounds auf ein Double-Double, Nr.5-Pick Trae Young enttäuschte mit 9 Punkten (2/11 FG) und 3 Assists.

Charlotte Hornets (14-14) - New York Knicks (9-21) 124:126 OT (BOXSCORE)

Kemba Walker wird immer wieder mit den Knicks in Verbindung gebracht, egal, wie oft er betont, dass er zufrieden bei den Hornets ist. Motiviert ist er gegen das Team seiner Heimat aber so oder so meistens: Auch in dieser Partie brachte Walker im ersten Viertel drei Dreier im Korb unter. Und er hatte großen Anteil daran, dass sein Team nach diesem Durchgang mit 33:16 führte.

Die Knicks wachten danach auf und erzielten im zweiten Viertel eindrucksvolle 37 Punkte. Das Problem dabei? Charlotte antwortete mit 39 - und bescherte den Gästen mit 72 gegnerischen Punkten einen Negativrekord in dieser Saison. New York verlor zudem im Lauf der Halbzeit Rookie Mitchell Robinson, der sich den Knöchel verdrehte. Es schien mal wieder nicht der Tag der Knickerbockers zu sein.

Die Hornets wiederum feierten in der Pause Franchise-Legende Muggsy Bogues und überreichten ihm den Schlüssel zur Stadt. Auch danach schien alles nach ihrem Geschmack zu laufen, nach drei Vierteln führten sie mit 15. Doch dann brach das Heimteam auseinander - und nachdem Emmanuel Mudiay einen Jumper nach dem anderen traf, waren rund vier Minuten vor Schluss die Knicks in Führung.

Nun wurde es doch wieder richtig brenzlig und die Führung pendelte hin und her - nach verpassten potenziellen Gamewinnern von Walker und Mudiay ging es folglich in die Overtime. Dort schien sich New York dank Mudiay (Career High 34 Punkte!) endgültig abzusetzen, nach einem Dreier von Nicolas Batum (21 Punkte) und zwei verfehlten Freiwürfen von Kevin Knox (20) hatte Walker aber noch einmal die Chance - wie bei fast allen seiner Aktionen nach dem ersten Viertel blieb der Point Guard jedoch glücklos (16 Punkte, 10 Assists, 6/20 FG). Nach 21 Punkten Führung eine mehr als bittere Niederlage für die Hornets.

Brooklyn Nets (12-18) - Washington Wizards (11-18) 125:118 (BOXSCORE)

Spencer Dinwiddie befindet sich weiter in bestechender Form. Nachdem der Guard am Freitag einen neuen Vertrag bei den Nets unterschrieb, lieferte er gegen die Wizards bereits sein drittes Spiel in Folge mit mindestens 25 Punkten von der Bank. Und auch wenn es am Ende noch einmal etwas enger wurde als nötig, konnte Brooklyn diesen Sieg über die Zeit bringen.

Nach drei Vierteln lagen die Gastgeber bereits mit 16 Punkten vorne, bevor Bradley Beal (31 Punkte, 9 Assists) und John Wall (17 und 13) doch noch einmal in Schlagdistanz brachten. In der Crunchtime waren es dann aber Dinwiddie (27 Punkte) sowie Joe Harris (19) mit mehreren Clutch-Dreiern, die die Gäste auf Abstand hielten.

Brooklyn konnte dadurch nach seinem Zwischentief bereits den vierten Sieg in Folge einfahren, wobei neben Dinwiddie und Harris auch noch vier weitere Spieler in Double Figures landeten. Die Wizards wiederum haben ebenso viele Pleiten in Serie kassiert. Laut Adrian Wojnarowski scheint die Franchise indes kurz davor zu sein, einen Trade für Trevor Ariza einzufädeln, auch wenn der Deal vorerst platzte - derzeit scheinen sie jede Hilfe bitter nötig zu haben.

Cleveland Cavaliers (7-22) - Milwaukee Bucks (19-9) 102:114 (BOXSCORE)

Ohne Khris Middleton und Malcolm Brodgon reisten die Bucks nach Cleveland, dennoch war die Favoritenrolle in dieser Partie natürlich klar verteilt - schließlich beschäftigt Milwaukee trotzdem noch einen gewissen MVP-Kandidaten namens Giannis Antetokounmpo. Und der Grieche wurde diesem Status gerecht, wütete in der Zone und stand schon nach der ersten Hälfte bei 21 Punkten.

Die Partie war dabei auch zum zweiten Mal in dieser Woche ein Wiedersehen zweier Spieler, die kürzlich erst füreinander getradet wurden: Ex-Cav George Hill blieb jedoch blass, im Gegensatz zu Matthew Dellavedova (10 Punkte, 5 Assists) - der Australier zeigte zudem, warum er in Cleveland noch immer ein Publikumsliebling ist, als er in der ersten Hälfte nach einem Loose-Ball hechtete und dabei über das Kommentatorenpult sprang.

Basketball gespielt wurde auch noch, die Gastgeber hatten aber letztendlich nicht viel zu melden. Milwaukee führte zur Pause mit 14 Zählern und auch wenn die Cavs danach noch einige Male etwas näher heran kamen, machte es nie den Anschein, als könnten sie die Partie wirklich drehen. Denn dafür war gegen den alles überragenden Giannis einfach zu wenig zu machen.

Insgesamt 21mal spazierte der Greek Freak an die Freiwurflinie und versenkte 16 dieser Würfe. Seine Statline am Ende? 44 Punkte, 14 Rebounds und 8 Assists - bei den Punkten egalisierte er damit sein Career High. Obwohl ansonsten nur Brook Lopez (19), Eric Bledsoe (16) und Ersan Ilyasova (11) zweistellig punkteten, reichte es so für den Pflichtsieg. Bei den Cavs war Jordan Clarkson mit 23 Zählern von der Bank Topscorer.

Philadelphia 76ers (19-11) - Indiana Pacers (19-10) 101:113 (BOXSCORE)

Eins der Topspiele im Osten begann zunächst mit einer schlechten Nachricht: Jimmy Butler musste pausieren und konnte das Duell mit dem kürzlich zurückgekehrten Victor Oladipo damit nicht annehmen. Aber Philly hat ja immer noch zwei weitere Stars, von denen vor allem einer in Spiellaune war. Joel Embiid legte 28 Punkte und 14 Rebounds auf - wohlgemerkt in der ersten Halbzeit!

Der Center zeigte dabei mal wieder sein ganzes Arsenal und trieb seine Verteidiger zur Weißglut, unter anderem hing er Myles Turner (3) und Domantas Sabonis (2) Foul um Foul an und war einfach nicht zu kontrollieren. In der ersten Hälfte erzielte Embiid alleine mehr Punkte als die Starter Indianas (25) - dass die Pacers überhaupt noch in Schlagdistanz waren (-10), lag zu diesem Zeitpunkt fast nur an der guten Bank um Sabonis und Cory Joseph.

Nach der Pause wendete sich das Blatt jedoch komplett. Embiid verlor an Durchschlagskraft und die fehlende Unterstützung seiner Mitspieler kam nun stärker zum Tragen: Abgesehen von J.J. Redick (22 Punkte) und Ben Simmons (18) blieb das gesamte Sixers-Team blass, gerade nach der ersten Hälfte. Bei den Pacers lief das ganz anders. Thaddeus Young (26 Punkte) blühte auf, Oladipo hatte zwar seine Probleme mit dem Wurf (14, 5/16 FG), orchestrierte dafür aber vor allem in der Schlussphase stark die Offense (9 Assists).

Die Pacers übernahmen Schritt für Schritt die Kontrolle, Embiid alleine (40 Punkte, Career High 21 Rebounds) konnte sie nicht davon abhalten - obwohl er zum ersten Sixer seit Charles Barkley wurde, der eine solche Statline für die Franchise verzeichnet hat. Mit einer geschlossenen Mannschaftsleistung konnten sich Sabonis (14, 16 Rebounds) und Co. ennoch den sechsten Sieg in Folge holen - womit sie auch in der Tabelle an Philly vorbeizogen. Beeindruckender Auftritt bei einem der besten Heimteams der NBA!

Memphis Grizzlies (16-12) - Miami Heat (12-16) 97:100 (BOXSCORE)

Bittere Niederlage für die Grizzlies, die sich im umkämpften Westen genau solche Auftritte eigentlich nicht leisten können. Doch die Heat waren gerade in der Schlussphase das bessere Team und konnten den Sieg so entführen - ein 14:2-Run im vierten Viertel brachte sie auf die Siegerstraße, danach verteidigten vor allem Kelly Olynyk und James Johnson mit einigen Dreiern zum idealen Zeitpunkt den knappen Vorsprung.

Das Ergebnis sah dabei sogar noch etwas knapper aus, als es tatsächlich war, da Marc Gasol erst 1,5 Sekunden vor Schluss einen (zu späten) Dreier traf, der im Wesentlichen Ergebniskosmetik darstellte. Es war ohnehin nicht der Abend des Spaniers, der nur 6/16 Würfen für 14 Punkte traf. Besser machten es bei Memphis Mike Conley (22 Punkte) und Rookie Jaren Jackson (15), der allerdings nach der Pause merklich an Impact verlor.

Bei den Heat lief das anders, vor allem auf Olynyk und Josh Richardson (je 18 Punkte) war in der Schlussphase Verlass und auch Tyler (17) sowie James Johnson (12) hatten ihre Momente. Nach zuvor zwei Niederlagen am Stück könnte dieser unerwartete Auswärtssieg den Heat mitten im 6-Spiele-Auswärtstrip Auftrieb geben, zumal sie dabei auf Dwyane Wade verzichten mussten.

Denver Nuggets (19-9) - OKC Thunder (17-10) 109:98 (Spielbericht)

Portland Trail Blazers (16-13) - Toronto Raptors (23-8) 128:122 (BOXSCORE)

Nach den beeindruckenden Back-to-Back-Siegen bei den Clippers und Warriors mussten die Raptors nun erneut auswärts bei einem der besseren Teams im Westen ran. Diesmal fehlte jedoch der andere Star: Während Kawhi Leonard nach seiner Verletzungspause ins Lineup zurückkehrte, war es diesmal Kyle Lowry, der mit Wadenproblemen pausieren musste. Und obwohl Kawhi individuell eine bärenstarke Partie hinlegte - die ordnende Hand Lowrys fehlte den Raptors. Und somit kam auch ihre Serie zu ihrem Ende.

Das Ganze hätte eigentlich sogar weitaus deutlicher ausfallen müssen, denn Damian Lillard und Co. hatten das Geschehen eigentlich lange gut im Griff - doch Leonard initiierte im letzten Viertel dann noch einmal einen 16:4-Run, mit dem Toronto 2:45 Minuten vor Schluss wieder auf 4 Punkte herankam. Finalisiert wurde das Comeback aber nicht, dafür sorgten wohlgetimte Dreier von Lillard, C.J. McCollum und Al-Farouq Aminu.

Topscorer der Blazers, deren Niederlagenserie damit bei zwei endete, war mal wieder Lillard mit 24 Punkten, allerdings präsentierte sich das ganze Blazers-Team sehr vielseitig: Insgesamt punkteten acht Spieler zweistellig. Bei den Raptors beendete Leonard die Partie mit 28 Zählern, Lowry-Vertreter Fred VanVleet kam auf 21 sowie 8 Assists.

Sacramento Kings (15-13) - Golden State Warriors (20-10) 125:130 (BOXSCORE)

Beinahe hätten die jungen Kings diese Partie gehabt. Eigentlich hätten sie sie sogar haben müssen - 4:23 Minuten vor Schluss hatte Sacramento das Spiel auf den Kopf gestellt und zwei Freiwürfe von Willie Cauley-Stein komplettierten einen 10:0-Run, an dessen Ende Sacramento mit genau 10 Punkten vorn lag. Wie gesagt: Eigentlich hätte man die Partie nun haben müssen. Stattdessen kam dann mal wieder die Brillanz der Warriors und ihrer drei Edelschützen zum Vorschein.

Allerdings auch die Unerfahrenheit der Kings. Der zuvor überragende De'Aaron Fox (25 Punkte, 9 Assists, 4 Turnover) traf mehrere schlechte Entscheidungen und gab einige Male unnötig den Ball her, sodass Sacramento beinahe vier Minuten ohne Punkt blieb.

Die Warriors hingegen hatten Kevin Durant, der zunächst 6 Punkte in Folge erzielte und nach einem Treffer von Stephen Curry dann auch erstmals ausglich. Und als Fox dann bei 46,8 Sekunden vor Schluss noch einmal für die Führung sorgte, meldete sich auch der dritte im Bunde - Klay Thompson wurde von KD zum Dreier freigespielt und versenkte bei knapp 40 verbleibenden Sekunden eiskalt.

Einige Chancen bekam Sacramento dann zwar noch, es sollte aber nicht mehr reichen, zumal Curry in der Folge alle vier Freiwürfe versenkte. Steph war mit 35 Punkten auch Topscorer der Partie, wobei KD (33, 8 und 8) und Klay (27) nicht weit weg waren. Draymond Green machte Draymond-Green-Dinge (2 Punkte, 14 Rebounds, 10 Assists).

Die Kings konnten dennoch mal wieder unter Beweis stellen, dass sie in dieser Saison durchaus Spaß machen. Neben Fox spielten auch Buddy Hield (27 Punkte) und Cauley-Stein (22, 11 Rebounds) richtig gut, auch wenn es am Ende nicht ganz reichen sollte. Neben der Niederlage außerdem bitter: Marvin Bagley verletzte sich nach nur fünf Minuten am Knie (Knochenprellung) und konnte nicht weiterspielen. Der Nr.2-Pick wird damit 10-14 Tage ausfallen und dann neu untersucht.