Christmas Games: Vorschau, Livestream zu Warriors vs. Lakers, HOU-OKC & Co.

SPOX
25. Dezember 201814:30
Der Christmas Day hat es in der NBA auch in diesem Jahr wieder in sich!SPOX
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Es ist soweit - der größte NBA-Feiertag steht an! Am Christmas Day kommt es unter anderem zum ersten Duell zwischen LeBron James' Los Angeles Lakers und den Golden State Warriors - zudem sind gleich mehrere deutsche Spieler im Einsatz. Wir blicken voraus und liefern alle wichtigen Informationen!

18 Uhr: New York Knicks vs. Milwaukee Bucks (live zu sehen auf DAZN & League Pass)

Ein Topspiel nach dem anderen soll am Christmas Day stattfinden - und dann sind die Knicks dabei? Zugegeben: Das liegt wohl nicht an ihrer großartigen Erfolgsbilanz in dieser Saison oder den letzten Jahren. Vielmehr liegt es am altehrwürdigen Madison Square Garden, denn irgendwie gehört dieser Basketball-Tempel ja doch zu Weihnachten wie Christbaumkugeln und so weiter.

Eines Tages werden auch die Knicks es wieder rechtfertigen, dass sie nun bereits zum 53. Mal am Christmas Day dabei sind - was natürlich einen Rekord darstellt. Das tun sie aktuell zwar nicht wirklich (Bilanz: 9-25), trotzdem dürfte es sich lohnen, auch schon für die erste Partie an diesem NBA-Feiertag Platz in der Abendplanung freizuhalten. Das hat vor allem mit dem 1. Dezember zu tun.

Viele werden sich vermutlich noch daran erinnern, wie Mario Hezonja "über" Giannis Antetokounmpo dunkte, auch wenn man das Ganze nicht als Poster-Dunk bezeichnen konnte. Die bemerkenswerte Aktion war ohnehin eigentlich nicht der Dunk, sondern der anschließende Stepover - in kroatischer Allen-Iverson-Manier stapfte Hezonja über den Greek Freak, der das verständlicherweise gar nicht lustig fand.

Beim nächsten Mal werde er Hezonja einen Schlag in die Weichteile verpassen, gelobte Giannis. Dieses nächste Mal findet am Dienstag statt - die beiden Teams treffen erstmals seit "Stepover-Gate" wieder aufeinander. Und man darf durchaus gespannt sein, wie die Reaktion des griechischen MVP-Kandidaten ausfallen wird. Aber nicht wegen Tiefschlägen.

Zu einer solchen Aktion wird sich Antetokounmpo nicht hinreißen lassen, auch hat er sich für seine Worte längst entschuldigt, wenngleich er sie "ernst gemeint" hat. Eine gewisse sportliche Rache könnte aber durchaus möglich sein und wäre sicher in seinem Interesse.

Wir erinnern an Giannis' letzten Auftritt im MSG: Damals sprang er bei einem Alley-Oop ÜBER 1,98-m-Mann Tim Hardaway. Vielleicht ist Hezonja (2,03 m) die nächste Herausforderung? Auszuschließen ist das beim vielleicht besten Spieler der bisherigen Saison zumindest nicht ...

Es gibt unabhängig davon natürlich auch noch andere Gründe, um für diese Partie einzuschalten. Laut Net-Rating sind die Bucks das beste Team der Saison und eins, mit dem im Osten sicherlich zu rechnen ist. Bei den Knicks startete Top-Rookie Kevin Knox zwar langsam - im Dezember hat der No.9-Pick seinen Touch aber gefunden. 17,6 Punkte, 6,1 Rebounds, fast 40 Prozent Dreier - das klingt ja vielleicht doch nach dem erhofften künftigen Co-Star für Kristaps Porzingis. Das Potenzial dafür bringt Knox in jedem Fall mit.

Die folgenden Spiele haben wohl noch mehr Brisanz. Aber auch von 18 bis 21 Uhr gibt es weitaus schlechtere Zeitvertreibe!

Inactives: Kristaps Porzingis, Allonzo Trier, Mitchell Robinson (Knicks), Ersan Ilyasova, Malcolm Brogdon (Bucks)

21 Uhr: Houston Rockets vs. OKC Thunder (live zu sehen auf SPOX, DAZN & League Pass)

Für den ersten richtigen Kracher am Dienstag bewegt sich die Liga dann in die Western Conference. Die Rockets empfangen in OKC ein Team, das sie gewissermaßen beerben könnte: Die Thunder sind absolut im Rennen um die beste Bilanz im Westen. Und sie könnten zu den wenigen Teams gehören, die Golden State auf dem Weg zum Threepeat so richtig ins Schwitzen bringen - so ähnlich wie Houston im vergangenen Jahr.

Nicht, dass die Rockets nicht selbst wieder eins dieser Teams sein wollten. Zum Saisonstart erinnerte in Houston zwar wenig an das Team, das letztes Jahr die beste Bilanz und eine der besten Offensiven der Geschichte produziert hat. Verletzungen, Formkrisen und eine gelinde gesagt nicht sehr erfolgreiche Offseason führten dazu, dass die Rockets in den ersten Saisonmonaten zu den großen Enttäuschungen der NBA gehörten und noch vor gut zwei Wochen fast am Ende ihrer Conference standen (11-14).

Zuletzt scheint H-Town jedoch die Kurve gekriegt zu haben, was insbesondere an James Harden festzumachen ist. Von den letzten sieben Spielen gewann Houston sechs, der amtierende MVP legte dabei 38,1 Punkte, 8,7 Assists und 6 Rebounds im Schnitt auf. Und man darf wohl davon ausgehen, dass Harden auch in den kommenden Wochen weiter den Boxscore zum Glühen bringt.

Denn: Durch die neuerliche Verletzung von Chris Paul, der keine sonderlich gute Saison spielt und nun mal wieder Probleme mit dem Oberschenkel hat (der 160-Mio.-Vertrag aus dem Sommer sieht derzeit nicht toll aus), sind die Rockets sogar noch mehr auf Harden angewiesen. Der Bart hat Houston immerhin schon wieder in Reichweite der Playoffs gebracht, es muss aber so weitergehen - denn sonst könnte am Ende die gesamte Saison in einer massiven Enttäuschung enden.

Die Thunder sind derweil in Schlagdistanz zu Denver für den Top-Seed und stehen dank einer der besten Defensiven der Liga voll im Saft - und dabei gibt es immer noch ein gewisses Steigerungspotenzial. Insbesondere bei Russell Westbrook. Der 2017er MVP legt zwar natürlich wieder ein Triple-Double im Schnitt auf, als Scorer ist er aktuell aber bei weitem nicht auf seinem gewohnten Niveau.

Die 20,2 Punkte, die Russ derzeit auflegt, wären sein niedrigster Wert seit seiner zweiten Saison. Dabei ist es sicherlich auch gewollt, dass er Punkte an Paul George, der eine sensationelle Saison spielt, sowie Dennis Schröder abgibt, es muss aber effizienter sein. Auch die Dreierquote (24,3 Prozent!) bewegt sich auf dem schwächsten Niveau seit Russ' Sophomore-Spielzeit.

Dass OKC trotzdem schon so gut dasteht, sollte den ambitionierten Thunder Hoffnung machen. Das Spiel gegen Houston ist auch für DS17 und Co. eine gewisse Standortbestimmung - das erste Duell der Saison gewann man gegen die Rockets bereits deutlich (+18), nun müssen die Thunder aber erstmals in Houston ran. Wird OKC hier endgültig zum neuen "Herausforderer Nr.1"?

Inactives: Chris Paul (Rockets), Terrance Ferguson (Thunder)

23.30 Uhr: Boston Celtics vs. Philadelphia 76ers (live zu sehen auf DAZN & League Pass)

Bei diesem Duell kann man mittlerweile von einer echten Rivalität sprechen. Für die Franchises (und ihre Städte) gilt das ohnehin, aber auch die Teams haben sich in den letzten Jahren immer wieder hitzige Duelle geliefert - und vor allem viele davon. Letzte Saison etwa reisten genau diese beiden Teams zum London Game und trafen sich dann bekanntlich auch in den Playoffs.

Dort hatte Boston trotz mehrerer Verletzungen überraschend deutlich die Nase vorn und auch das erste Duell in dieser Saison in der Opening Night ging an die Celtics. Es wirkte bisweilen ein wenig so, als habe Boston das perfekte Gegenmittel für Joel Embiid gefunden, der wechselweise von Al Horford und Aron Baynes beackert wurde. Auch Ben Simmons kam gegen die Celtics nur bedingt zur Geltung.

Aber: Beide Bigs sind bei den Celtics fraglich, wodurch Daniel Theis eine noch größere Rolle winken könnte. Und unabhängig von den Verletzungen war in Boston zuletzt einiges im Argen: Zwar wurden zeitweise acht Spiele in Folge gewonnen, dann folgte jedoch prompt die nächste kleine Niederlagenserie und ein hitziges Meeting, nach dem Kyrie Irving von "selbstsüchtigen" Aktionen in seinem Team sprach.

Die Celtics sind noch immer nicht auf dem Niveau angekommen, auf dem man sie vor der Saison als möglicher neuer Ost-Primus erwartete. Die Sixers wiederum befinden sich noch immer in einer Art Findungsphase nach dem Trade für Jimmy Butler, der das Team besser, aber auch dünner gemacht hat. Philly ist bisweilen gefährlich abhängig von seinem Star-Trio.

Das ist allerdings auch logisch - für Butler wurden zwei Starter abgegeben, der diesjährige Erstrundenpick Zhaire Smith konnte verletzungsbedingt noch kein Spiel absolvieren, ebenso wenig wie Justin Patton. Das Thema Markelle Fultz ist hinlänglich bekannt. Die Sixers können sich sogar noch glücklich schätzen, dass ihnen mit Zweitrundenpick Landry Shamet offenbar ein Steal gelungen ist.

Dennoch: Beiden Teams fehlt noch ein gewisser Schritt, um zu den beiden bisher besten Teams der Eastern Conference in Toronto und Milwaukee aufzuschließen. Bei den Sixers ist es am ehesten die Tiefe, wobei Philly auf dem sich langsam öffnenden Trade-Markt und in der Buyout-Season sicherlich aktiv werden könnte.

Die Celtics haben nach wie vor wenn dann eher zu viele Spieler und noch keine ideale Rollenverteilung. Das Duell gegen den Lieblingsgegner könnte Boston einen gewissen Auftrieb verschaffen - oder die aktuell angespannte Stimmung noch weiter verschärfen.

Inactives: Aron Baynes (Celtics), Markelle Fultz, Wilson Chandler, Zhaire Smith (Sixers)

2 Uhr: Golden State Warriors vs. Los Angeles Lakers (zu sehen auf DAZN & League Pass)

Und hier kommen wir zum Hauptgang dieses NBA-Festmahls. Seit Jahren begegnen sich LeBron James und die Warriors am 1. Weihnachtstag - nun gibt es dieses Duell erstmals mit den Lakers. In der Preseason sind sich zwar beide Teams schon begegnet, gerade die Lakers hatten da aber noch nicht viel gemein mit ihrer aktuellen Erscheinung.

Obwohl noch lange nicht alles perfekt ist, hat die LakeShow im Westen durchaus Chancen auf den Heimvorteil - was natürlich zu einem großen Teil an LeBron liegt, allerdings auch an einer stark verbesserten Defense sowie dem zuletzt bärenstarken Kyle Kuzma. Moritz Wagner kämpft sich derweil nach seiner langen Verletzungspause gerade erst in die Rotation, hatte aber schon einige vielversprechende Auftritte und könnte die Lakers mit seinem Wurf bereichern.

Will man bei den Lakers noch eine Achillesferse finden, wäre dies nämlich wohl der Wurf - hier sind sie nach wie vor unterdurchschnittlich. Ein großer Unterschied zu den Warriors, die mal wieder eine der bsten Dreierquoten sowie die meisten Assists der Liga aufweisen. Obwohl die Dubs im Laufe der Verletzungspausen von Stephen Curry und Draymond Green einige schwache Auftritte verzeichneten, sind sie längst wieder in Schlagdistanz zu OKC und Denver.

Die Streiterei zwischen Green und Kevin Durant scheint dabei für den Moment abgehakt zu sein. Auch weil die stabilisierende Präsenz Curry zurück ist, der nicht nur auf dem Court unfassbar wichtig für Golden State ist. Um Currys Brillanz mal zu verdeutlichen: Aktuell legt er 29,2 Punkte bei Quoten von 49,4 Prozent (Feld), 46,5 Prozent (Dreier) und 93,9 Prozent (Freiwürfe) auf. Selbst er hat ein solches Statistikpaket bei solchen Quoten noch nie hingelegt - und sonst natürlich auch niemand.

Ohne die Ausfallzeit hätte Curry in dieser Form durchaus gute Karten für MVP-Award Nr.3 gehabt, auch wenn dieser Zug nun wohl abgefahren ist. Dennoch bemerkenswert: Der Christmas Day war bisher nie der Tag von Curry. Letzte Saison fehlte er verletzt, in den Jahren zuvor blieb er mit 13, 19, 14 und 15 Punkten aber stets deutlich unter seinem Saisonschnitt, zweimal gegen die Cavs und zuvor zweimal gegen die Clippers. Platzt nun der Weihnachts-Knoten?

So oder so: In diesem Spiel steckt unheimlich viel Würze, nicht zuletzt wegen der Aussagen von Durant, der kürzlich von einer "toxischen Atmosphäre" rund um jedes LeBron-Team sprach. Dieses Spiel wäre die perfekte Gelegenheit für die Lakers, um zu zeigen, dass sie wirklich schon in diesem Jahr richtig ernst zu nehmen sind.

Inactives: Jacob Evans (Warriors), Tyson Chandler, JaVale McGee, Michael Beasley (Lakers)

4.30 Uhr: Utah Jazz vs. Portland Trail Blazers (zu sehen auf League Pass)

Wer dann auch nach vier Spielen und etwa elf Stunden noch nicht genug hat, kann beim Duell zweier Northwest-Division-Teams auch mitten in der Nacht noch richtig auf seine Kosten kommen. Auch wenn insbesondere die Jazz derzeit bei weitem nicht so gut sind, wie man es vor der Saison noch hatte erwarten dürfen.

Utah galt nach der Teilnahme an den Conference Semifinals im Vorjahr eigentlich als heißer Kandidat auf den Heimvorteil in der ersten Playoff-Runde, stattdessen belegen die Jazz nach einem enttäuschenden Saisonstart aktuell nicht einmal einen Playoff-Platz. Die Defense ist nicht auf dem Niveau der Vorsaison und auch Donovan Mitchell konnte bisher nicht nahtlos an seine überragende Rookie-Saison anknüpfen.

Die Blazers sind derweil sehr gut in die Saison gestartet, zuletzt kam aber teilweise richtig Sand ins Getriebe. Von den letzten 16 Spielen wurden lediglich sieben gewonnen, wobei man unter anderem mit 43 Punkten gegen Milwaukee und 28 Punkten gegen Golden State verlor - und zuletzt auch noch mit 30 Punkten zuhause gegen Utah.

Tatsächlich war dies sogar die höchste Blazers-Heimniederlage seit 2004, Portland will sich also am Dienstag unbedingt revanchieren. "Sie haben ein gutes Spiel gemacht, aber wir sehen sie in ein paar Tagen wieder", kündigte Damian Lillard Wiedergutmachung an.

Der Star-Guard kann sich selbst nicht übermäßig viel vorwerfen. Mit 27,1 Punkten und 5,9 Assists spielt Dame eigentlich erneut eine überragende Saison, im Dezember sind es bisher sogar 28,2 Punkte im Schnitt. Das Problem der Blazers lautet indes weiterhin, dass außer Lillard, C.J. McCollum (21,3 Punkte) und Jusuf Nurkic (14,1) wohl zu viel Mittelmaß im Kader steht.

Es ist gut möglich, dass sich die Jazz, wenn man den Trend der letzten Wochen verfolgt, relativ bald vor die Blazers schieben könnten.

Inactives: -