NBA Ergebnisse: Rekord-Dreierregen bei Warriors-Sieg in Sacramento

SPOX
06. Januar 201919:39
Warriors-Guard Stephen Curry versenkte gegen die Sacramento Kings zehn Dreiergetty
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Die Golden State Warriors und die Sacramento Kings haben sich einen Shootout geleistet und dabei reihenweise Rekorde purzeln lassen. Nikola Jokic hat die Denver Nuggets zum nächsten Erfolg geführt. Währenddessen ist die Serie von James Harden und den Houston Rockets gerissen.

Denver Nuggets (26-11) - Charlotte Hornets (18-20) 123:110 (BOXSCORE)

Es war jetzt schon das zweite Spiel in Folge, in dem Niokla Jokic mit einem Dunk auf sich aufmerksam machte. Der Center bevorzugt ansonsten eher den Korbleger. Entsprechend feierten ihn die Fans und die Teamkollegen ab. "Wenn ich nicht müde und zu 100 Prozent sicher bin, werde ich auch dunken. Aber letztlich sind es auch nur zwei Punkte. Es gibt zwei Punkte, egal wie man scort", kommentierte Jokic die Aktion.

Spektakel gibt es beim Big Man ohnehin genug. So füllte er mal wieder den ganzen Boxscore: 39 Punkte (16/29 FG), 12 Rebounds, 6 Assists, 3 Steals, 1 Block (Highlights im Video). "Er macht, was er will. Er ist ein großartiger Spieler. Ich kann nichts Schlechtes über ihn sagen", lobte auch Gegenspieler Malik Monk die Leistung des Serben.

Für Denver war es der zehnte Heimsieg in Serie. Die Bilanz von 26-11 ist der beste Saisonstart in der Franchise-Geschichte. Letztmalig standen die Nuggets 1977 so spät in der Saison auf Platz 1 im Westen. Dabei konnte es sich Head Coach Mike Malone sogar erlauben, die eigentlichen Starter Paul Millsap (18 Punkte) und Gary Harris (17 Punkte) nach ihren auskurierten Verletzungen von der Bank zu bringen.

"Beide haben gezeigt, dass sie bereit sind, ihre Starting Jobs zurückzubekommen. Ich habe sie von der Bank gebracht, um ihnen wieder Spielrhythmus zu geben", erklärte Malone seine Maßnahme. Bei den Hornets war wieder einmal Kemba Walker der beste Werfer. Der Guard holte 20 Punkte.

Detroit Pistons (17-20) - Utah Jazz (20-20) 105:110 (BOXSCORE)

Es war fast drei Viertel lang überhaupt nicht das Spiel von Donovan Mitchell. Der Jazz-Guard hatte bis dahin nur zwei Punkte erzielt. "Ich habe auf beiden Seiten nicht genug gemacht", zeigte sich Mitchell selbstkritisch. Das war aber auch leicht, denn der Sophomore drehte die Partie und erzielte 24 seiner 26 Punkte in der Schlussphase.

Einen 18-Punkte-Rückstand drehte Utah in eine 11-Punkte-Führung und doch wurde es noch einmal spannend, denn die Jazz ließen Detroit noch einmal auf einen Punkt herankommen. Ricky Rubio blieb dann aber von der Freiwurflinie sicher, anschließend leistete sich Reggie Jackson einen Turnover.

Detroits Coach Dwane Casey sah das Problem bei seiner zweiten Garde: "Ich denke, wir sind mit Herz gestartet und haben gekämpft, aber das ging mit den Bankspielern im zweiten Viertel nicht so weiter. Normalerweise bringen sie richtig Energie, aber die war heute nicht da. Das setzte sich in der zweiten Halbzeit fort."

"Große Mannschaften machen aus einer 18-Punkte-Führung eine 28-Punkte-Führung und halten die dann. Wir haben einfach noch nicht dieses Level, bei dem wir den Fuß auf die Kehle von jemanden drücken und ihn da lassen können. Das ist der nächste Schritt für uns", drückte Blake Griffin das Problem martialisch aus. Der Forward war mit 34 Punkten bester Werfer.

Philadelphia 76ers (26-14) vs. Dallas Mavericks (18-21) 106:100 (Spielbericht)

Cleveland Cavaliers (8-32) - New Orleans Pelicans (18-22) 98:133 (BOXSCORE)

Nur einen Tag nach der 26-Punkte-Pleite gegen die Utah Jazz hagelte es für Cleveland noch eine größere Packung. Dabei hatte sich das Team nach der Niederlage gegen Utah zu einem Meeting getroffen. Es half nichts. Die Cavs kassierten die neunte Niederlage in Serie und verloren die letzten sechs Heimspiele mit einem Punkteunterschied von insgesamt 141. Fünf Heimniederlagen am Stück mit mindestens 20 Punkten sind zudem neuer NBA-Rekord.

"Wir können so nicht weitermachen. Da weigere ich mich. Es ist wichtig, dass die Jungs das verstehen. Das ist nicht akzeptabel. Ich werde nicht zulassen, dass dies in dieser Art und Weise weitergeht. Ich werde etwas ändern", fand Coach Larry Drew deutliche Worte.

Drew fing damit schon während des Spiels an, als er im dritten Viertel nach einem 15:0-Lauf der Pelicans vier Starter auf die Bank setzte. Gegen Indiana dürfte es in der Rotation zu erheblichen Änderungen kommen.

"Wir wussten, dass sie bereits am Vorabend gespielt hatten und wollten daher rauskommen und mehr laufen als sie, damit sie müde werden. Wir wussten, dass sie gerade im dritten Viertel Probleme haben und haben das ausgenutzt", sagte Anthony Davis, der auf 20 Punkte und 10 Rebounds kam. Topscorer der Partie war Clevelands Jordan Clarkson mit 23 Zählern.

Milwaukee Bucks (27-11) vs. Toronto Raptors (29-12) 116:123 (Analyse)

San Antonio Spurs (23-17) - Memphis Grizzlies (18-21) 108:88 (BOXSCORE)

Nach dem emotionalen Sieg über Toronto zwei Tage zuvor, stand die Partie gegen Memphis wieder unter normalen Vorzeichen. Da war es nicht so leicht den Schalter wieder umzulegen. Die Spurs kamen schlecht in die Partie, nach vier Minuten stand es 12:5 für die Grizzlies. "Es war definitiv eine andere Atmosphäre. Wir hatten keinen guten Start, aber haben es dann angenommen und uns den Sieg geholt", sagte Derrick White, der mit 19 Punkten bester Werfer war.

Nachdem die Spurs im Dezember zwischenzeitlich noch auf Platz 14 lagen, sind sie nun nur noch viereinhalb Siege vom ersten Platz im Westen entfernt. Zwölf Siege in den letzten 15 Spielen sei Dank.

Bei Memphis führte die ungewöhnlich hohe Zahl von 21 Ballverlusten zum Genickbruch. "Wenn man gegen ein Team spielt, das so gut ist, dann ist es schwierig zugewinnen, wenn man so viele Möglichkeiten im eigenen Ballbesitz liegenlässt. Wir sind normalerweise kein Team, das sich viele Ballverluste leistet, aber sie hatten immer eine Hand dazwischen", analysierte Grizzlies-Coach J.B. Bickerstaff.

Mike Conley war mit 21 Zählern bester Werfer bei Memphis. Spurs-Center Jakob Pöltl zeigte ein gutes Spiel und kam in 17 Minuten Einsatzzeit auf 11 Punkte, 6 Rebounds und 2 Assists.

Portland Trail Blazers (23-17) - Houston Rockets (22-16) 110:101 (BOXSCORE)

Die Serie ist beendet. Fünf Spiele in Folge hatte James Harden mindestens 40 Punkte erzielt, nun blieb er gegen die Blazers bei 38 Zählern stehen. Dass Portland dies als Erfolg wertete, zeigt auf welchem Niveau der MVP aktuell unterwegs ist. "Also wir haben ihn unter 40 gehalten. Ich denke, das ist ein Erfolg", kommentierte Blazers-Coach Terry Stotts die Leistung seines Teams.

Sein Gegenüber Mike D'Antoni findet die Diskussion absurd: "Das ist unglaublich. Jetzt sagt ihr, er war nicht heiß genug, weil er nur 38 gemacht hat. Wenn er jetzt keine 40 macht, heißt es 'was ist mit ihm los'", fragte der Coach irritiert.

Harden hatte eine schwache erste Halbzeit und ging mit nur 9 Punkten in die Pause. "Meine Würfe waren am Anfang etwas flach, aber ich konnte es in der zweiten Halbzeit anpassen. Ich muss nächstes Mal einfach besser starten", erklärte Harden, der 15 Sekunden vor dem Ende noch einen Korbleger, der die 40 vollgemacht hätte, danebensetzte.

Den Blazers war es egal, sie hatten nicht nur Hardens Serie zerstört, sondern auch die sechs Spiele andauernde Siegesserie der Rockets beendet. Jusuf Nurkic war mit 25 Punkten und 15 Rebounds der beste Werfer des Teams aus Oregon. Damian Lillard kam ebenfalls auf ein Double-Double (17 Punkte, 12 Assists).

Sacramento Kings (19-20) - Golden State Warriors (26-14) 123:127 (BOXSCORE)

Beide Teams schrieben NBA-Geschichte. Erstmals erzielten in einem NBA-Spiel beide Seiten mindestens 20 Dreier. Die 41 getroffenen Distanzwürfe bedeuten zudem neuer NBA-Rekord. Es mag nicht verwundern, dass die alte Bestmarke gerade mal elf Monate hielt.

"Das war ein verrücktes Spiel! Es fühlte sich so an, dass in jedem Angriff jemand einen Dreier versenkte. Das passierte sicher nicht in jedem Spiel, aber es zeigt auch, was für Shooter beide Teams haben", staunte Justin Jackson, der selbst fünf Dreier zum Rekord beisteuerte.

"Ich ziehe den Hut vor uns, dass wir die Würfe getroffen haben und ich ziehe den Hut vor ihnen, dass sie die Würfe getroffen haben. Das war eines dieser Spiele, in denen man dabei sein möchte und man möchte auf der Siegerseite stehen", sagte Kings-Guard Buddy Hield (32 Punkte), der mit acht verwandelten Dreiern ein neues Career High aufstellte.

Auf der Siegerseite stand er nicht, weil bei den Warriors nun einmal auch ein gewisser Stephen Curry auf dem Feld steht. Der Point Guard jagte gleich zehn Dreier durch den Ring und war mit 42 Punkten der überragende Akteur auf dem Feld. Ganz nebenbei krallte er sich auch Kyle Korver in der All-Time-Dreier-Liste und liegt nun auf Platz 4. Jason Terry auf Platz 3 ist der nächste, den sich Curry schnappen wird.