NBA Ergebnisse: Thriller! Rockets mit irrem Comeback-Sieg gegen Lakers

SPOX
20. Januar 201909:29
James Harden schenkt den Lakers 48 Punkte beim Overtime-Thriller ein.getty
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Angeführt vom erneut bärenstarken James Harden gelingt den Houston Rockets ein spektakulärer Comeback-Sieg nach Overtime. Die Lakers müssen dabei nicht nur die Niederlage verkraften, sondern auch eine schwere Verletzung von Lonzo Ball. Die Boston Celtics entgehen nur knapp einer Blamage in Atlanta, während die Toronto Raptors, Denver Nuggets und Charlotte Hornets Blowout-Siege feiern.

Philadelphia 76ers (30-17) - Oklahoma City Thunder (27-18) 115:117 (Spielbericht)

Charlotte Hornets (22-23) - Phoenix Suns (11-36) 135:115 (BOXSCORE)

Klare Angelegenheit in Charlotte. Die Hausherren ließen von der ersten Sekunde an keine Zweifel aufkommen, wer das Parkett an diesem Abend als Sieger verlassen wird. Schon nach gut der Hälfte des ersten Abschnitts hatten die Hornets eine 29:11-Führung auf der Habenseite, dabei trafen sie 10 ihrer ersten 14 Wurfversuche.

"Es ging los mit unserer Defense", analysierte ein zufriedener Jeremy Lamb. "Wir haben Stops bekommen und waren dann in der Lage, in der Transition einfache Punkte zu machen. Und wir haben den Ball heute gut bewegt." Letzteres unterstrich der Blick auf den Statistikbogen: Die Hornets verzeichneten 31 Assists, versenkten insgesamt 54,5 Prozent aus dem Feld und hämmerten den überforderten Gästen 16 von 34 Dreier um die Ohren.

Gegen Ende des dritten Viertels hatte Charlotte angeführt vom überragenden Backcourt-Duo bestehend aus Kemba Walker (21 Punkte, 9/22 FG) und Lamb (18, 5/7 Dreier) den Vorsprung auf 23 Zähler ausgebaut, spätestens da war die Partie entschieden. Insgesamt kamen acht Hornets-Akteure auf eine zweistellige Punkteausbeute, bei den Suns war Devin Booker (32, 11 Assists) noch der Topscorer. Ohne den Shooting Guard auf dem Parkett standen die Suns jedoch bei -20!

Detroit Pistons (20-25) - Sacramento Kings (24-22) 101:103 (BOXSCORE)

Etwa 40 Minuten lang hatten die Pistons die Führung in der Hand, Mitte des Schlussabschnitts lagen die Hausherren sogar noch mit 12 Zählern in Front - doch das reichte nicht. 1:11 Minuten vor dem Ende brachte Buddy Hield die Kings mit einem Dreier erstmals seit den Anfangsminuten wieder in Front - zum Helden des Spiels avancierte er allerdings erst in den Schlusssekunden.

Nachdem die Pistons in ihrem letzten Angriff nicht scoren konnten, bekam Sacramento mit 3,4 Sekunden auf der Uhr den Ball zurück. Dieser ging beim Inbounds-Play sofort in die Hände des brandheißen Hield. Irgendwie verschaffte sich der 26-Jährige gegen gleich drei Verteidiger Platz, schickte einen Off-Balance-Dreier von einem Bein auf die Reise und traf tatsächlich mit dem Buzzer!

Die letzten 3 seiner insgesamt 35 Punkten (13/22 FG, 7/9 Dreier) brachten also die Entscheidung und den für fast nicht mehr möglich gehaltenen Erfolg für die Kings. Hield überzeugte neben seinem Scoring zudem auch mit der Arbeit und den Brettern (9 Rebounds), De'Aaron Fox (10 Assists) und Marvin Bagley III steuerten jeweils 14 Zähler zum Comeback-Sieg bei.

Auf Seiten der Pistons sorgte Blake Griffin mit 38 Punkten (12/23 FG, 13/15 FT) lange Zeit für Kopfzerbrechen bei den Gästen. Ansonsten scorte allerdings nur Luke Kennard zweistellig (19), vor allem Reggie Jackson (4 Punkte, 1/5 FG) sowie Reggie Bullock (8, 3/12 FG) blieben dagegen blass. Die Pistons mussten dabei auf Andre Drummond verzichten, der mit Verdacht auf Gehirnerschütterung nach dem Spiel gegen Miami aussetzen musste.

Indiana Pacers (30-15) - Dallas Mavericks (20-25) 111:99 (Analyse)

Orlando Magic (19-27) - Milwaukee Bucks (33-12) 108:118 (BOXSCORE)

Den aktuellen Lauf der Bucks konnte auch Orlando nicht stoppen. Die Magic lieferten den Gästen jedoch einen starken Fight, und das obwohl das Team ohne den verletzten Aaron Gordon (Rücken) auskommen musste und im dritten Viertel bereits mit 16 Zähler im Hintertreffen war.

Doch angeführt von Nikola Vucevic (27 Punkte) und Terrence Ross (16) kämpfte sich Orlando nochmal zurück in die Partie. Zu Beginn des vierten Viertels verkürzten die Hausherren sogar auf 85:87, doch drehen konnten sie die Partie nicht mehr. Das lag vor allem an Eric Bledsoe.

Der Point Guard der Bucks half seinem Team mit schnellen 9 Zählern, den Vorsprung wieder etwas auszubauen. Zwar schien es Orlando vier Minuten vor der Sirene noch einmal spannend zu machen (102:106), allerdings punkteten die Bucks in sieben der nächsten acht Possessions und machten damit alles klar.

Bledsoe erzielte insgesamt 30 Punkte (dazu 7 Bretter) und versenkte dabei überragende 12 seiner 14 Versuche aus dem Feld. Giannis Antetokounmpo legte zudem ein Double-Double auf (25 Punkte, 13 Rebounds, 5 Assists), Malcolm Brogdon steuerte 18 und Khris Middleton 15 Zähler bei. Milwaukee feierte damit den elften Sieg aus den vergangenen 13 Partien, während Orlando die siebte Pleite aus den vergangenen neun Spielen einstecken musste.

Atlanta Hawks (14-31) - Boston Celtics (28-18) 105:113 (BOXSCORE)

Gegen Mitte des zweiten Viertels roch es ganz nach einer Blamage für die Kelten. Boston lag nach etwa 16 Spielminuten bereits mit 34:50 gegen die Hawks - die immerhin seit Saisonbeginn im Tabellenkeller der Eastern Conference herumdümpeln - zurück. Dann nahm allerdings Kyrie Irving das Heft in die Hand.

Der Point Guard setzte seinen starken Scoring-Run auch gegen die Hawks fort und erzielte 15 der letzten 19 Zähler der Gäste im zweiten Viertel. Damit war Boston wieder in Schlagdistanz (60:67 zur Halbzeit), doch ein Knackpunkt in der Partie war dies noch nicht.

Der starke Kevin Huerter, der den angeschlagenen Kent Bazemore (Knöchel) erneut in der Starting Five vertrat, führte Atlanta mit 18 Zählern an, Trae Young kam auf 16 Zähler und 7 Assists (allerdings 2/9 Dreier) und Alex Len sowie John Collins steuerten jeweils 15 Zähler bei. So erarbeitete sich Atlanta im dritten Durchgang erneut eine zwischenzeitliche 11-Punkte-Führung. Zu diesem Zeitpunkt musste Boston bereits ohne Marcus Smart auskommen.

Kurz nachdem Smart sein erstes technisches Foul erhalten hatte, geriet der Guard mit DeAndre' Bembry aneinander. Nach einem Wortgefecht mussten die beiden voneinander getrennt werden, doch Smart konnte sich nicht beruhigen. Er kämpfte sich aus dem Halt seiner Teamkollegen und Coaches frei und sprintete in Richtung Bembry. Bevor die Situation eskalieren konnte, wurde Smart wieder eingefangen und von den Referees in die Kabine geschickt.

Im Schlussabschnitt sorgten die Celtics dann wieder sportlich für Furore. Nachdem die Gäste über weite Strecken der Partie hinten lagen, übernahm Boston mit einem 9:0-Lauf die Führung. Schließlich stellten ein Drive von Irving und 4 Freiwürfe von Al Horford auf 109:100 mit 1:11 Minuten auf der Uhr. Das war die Entscheidung, die Kelten holten sich doch noch den dritten Sieg in Serie. Neben Irving war dabei auch Jayson Tatum (19) stark, Daniel Theis kam in 6 Minuten Einsatzzeit auf 5 Punkte und 1 Rebound. Gordon Hayward war in Erwartung seines dritten Kindes nicht mit von der Partie.

Toronto Raptors (35-13) - Memphis Grizzlies (19-27) 119:90 (BOXSCORE)

Eine Halbzeit lang konnten die Grizzlies richtig gut mit einem der bisher besten Teams der Association mithalten. Dann fing allerdings Danny Green so richtig Feuer, versenkte allein im dritten Viertel 7 Dreier und führte die Raptors zu 45 Zählern in diesem Durchgang. Memphis bekam dagegen im selben Zeitraum gerade einmal 14 Pünktchen aufs Scoreboard - Toronto zog davon und ließ sich anschließend den Sieg nicht mehr nehmen.

Zu Beginn des Schlussabschnitts lagen die Hausherren sogar mit 100:62 in Front, aus diesem Loch konnte sich Memphis nicht mehr herausspielen. Dass Marc Gasol aufgrund von Rückenproblemen fehlte, half dabei natürlich ebenfalls nicht. Auch Mike Conley konnte keine Akzente setzen (10 Punkte), Rookie Jaren Jackson Jr. war mit 16 Punkten und 9 Rebounds noch bester Mann bei den Gästen.

Auf Seiten der Raptors war Green mit insgesamt 24 Zählern und 8 von 12 Dreiern Topscorer - mit dieser Ausbeute von Downtown stellte er im Übrigen auch ein persönliches Career-High ein. Serge Ibaka steuerte zudem noch 18 Zähler bei, auch Pascal Siakam (17, 8 Rebounds, +40) und Norman Powell (14 Punkte von der Bank) zeigten im insgesamt sehr starken Raptors-Teamgefüge (ohne den pausierenden Kawhi Leonard) gute Auftritte. Die Kanadier feierten damit den neunten Heimsieg in Folge.

Chicago Bulls (10-36) - Miami Heat (22-22) 103:117 (BOXSCORE)

Emotionaler Abschied für Dwyane Wade und die Bulls-Fans: Zum letzten Mal in seiner illustren Karriere stand D-Wade an diesem Abend in Chicago, seiner Heimatstadt, auf dem Parkett. Nach einem warmen Empfang und lauten, öfters wiederkehrenden Ovationen der Heim-Fans startete Father Prime erst einmal mit einem Airball in die Partie.

Kurz darauf lief es aber besser, Wade versenkte mit seinem zweiten Versuch einen Dreier und beendete die Partie schließlich mit starken 14 Punkte, 10 Rebounds und 7 Assists. Ganz nebenbei verhalf er seinem Team so auch noch zum letztlich deutlichen Sieg. In der ersten Hälfte lieferten die Bulls allerdings noch starke Gegenwehr, Chicago ging angeführt von Lauri Markkanen (20 Punkte und 9 Rebounds) sogar mit einer 57:55-Führung in die Halbzeitpause.

Nach dem Seitenwechsel nahm Miami jedoch das Heft in die Hand. Jason Richardson erzielte 11 seiner 26 Zähler im dritten Durchgang, Wade steuerte in dieser Zeitspanne 5 Punkte bei und die Gäste setzten sich immerhin bis auf 7 Zähler ab. Mit einem 14:2-Lauf im Schlussabschnitt machten die Heat schließlich den Deckel zu.

Für die Bulls, bei denen Zach LaVine mit 22 Punkten Topscorer war, hagelte es damit bereits den zehnte Pleite in Serie, zu feiern gab es für die Bulls-Fans erst wieder etwas, als Wade etwa zwei Minuten vor dem Ende unter lautem Applaus ausgewechselt wurde. Neben Wade und Richardson war auf Seiten der Heat übrigens auch Dion Waiters mit 21 Zählern von der Bank stark.

Houston Rockets (26-19) - Los Angeles Lakers (25-22) 138:134 OT (BOXSCORE)

Was für ein Spiel im Toyota Center und was für ein Comeback der Rockets! Die Hausherren lagen über einen Großteil der Partie zurück, zwischenzeitlich betrug der Rückstand sogar 21 Zähler gegen das junge Lakers-Team, das weiterhin ohne LeBron James (Leiste) auskommen musste. Doch gegen einen James Harden in dieser Verfassung scheint kein Vorsprung sicher.

Nachdem The Beard in den vergangenen beiden Partien 57 beziehungsweise 58 Punkte aufgelegt hatte, legt er gegen LAL 48 Zähler nach - es war das 19. Spiel in Folge, in dem Harden mindestens 30 Punkte auflegte, gleichzeitig hat er in zehn der vergangenen 13 Partien mindestens 40 Punkte erzielt. Einfach unfassbar!

Zu Beginn der Partie hatte Houston noch enorme Probleme mit der Zonenverteidigung, doch je länger die Partie andauerte, desto besser kamen Harden und seine Kollegen in ihren Rhythmus. Mit einem 15:0-Lauf im dritten Viertel machten es die Rockets wieder spannend, dies war in dieser Phase nicht die einzige schlechte Nachricht für die Lakers.

Kurz vor diesem Lauf verletzte sich Lonzo Ball bei einem Drive zum Korb, indem er übel mit seinem linken Knöchel umknickte. Der Point Guard lag mehrere Minuten mit schmerzverzerrtem Gesicht auf dem Boden und musste von Teamkollegen vom Feld getragen werden. Ball war offenbar nicht in der Lage, Gewicht auf seinen linken Fuß zu verlagern. Eine erste Diagnose steht allerdings noch aus.

Nach dem Lauf der Rockets konnte sich im Schlussabschnitt schließlich kein Team mehr bedeutend absetzen, es lief auf eine absolut irre Schlussphase hinaus, in der die Lakers auf einmal ohne Coach da standen. Luke Walton bekam nach zahlreichen Beschwerden gegenüber den Referees gegen Ende des dritten Viertels sein zweites technisches Foul aufgebrummt und musste vorzeitig in die Kabein.

Von dort musste er mit ansehen, wie sein Team den Sieg doch noch aus der Hand gab. Vor dem letzten Angriff der regulären Spielzeit hatten die Rockets noch 4,9 Sekunden auf der Uhr bei einem 3-Punkte-Rückstand. Harden wurde jedoch nur als Decoy eingesetzt, vielmehr bekam Eric Gordon am Perimeter den Ball. Der zuletzt noch äußerst kalte Shooting Guard drückte ab und versenkte den Ball - Overtime.

In der Nachspielzeit legte Gordon direkt mit einem weiteren Dreier nach (es war die erste Führung für die Rockets in der Partie), kurz darauf versenkte Harden einen nächsten Triple und die Rockets waren nicht mehr von der Siegerstraße wegzukriegen.

Neben seinen 48 Zählern (14/30 FG, 8/19 Dreier) kam der 29-Jährige zudem auf 8 Rebounds, 6 Assists sowie 4 Steals. Gordon beendete die Partie mit starken 30 Zählern (5/10 Dreier), insgesamt traf Houston 25 Würfe von Downtown bei 68 (!) Versuchen. Bei den Lakers war Kyle Kuzma mit 32 Punkten bester Werfer, Lance Stephenson (16, 4/8 Dreier) zeigte ebenfalls eine starke Leistung, genau wie Brandon Ingram (21). Isaiah Hartenstein kam wie Moritz Wagner bei den Lakers nicht zum Einsatz.

Denver Nuggets (31-14) - Cleveland Cavaliers (9-38) 124:102 (BOXSCORE)

Leichtes Spiel für die Nuggets. Nach einem relativ ausgeglichenen ersten Viertel machten die Hausherren im zweiten Durchgang ernst und blickten anschließend nicht mehr zurück. Mit einem 8:0-Lauf zum Start des zweiten Abschnitts setzte sich Denver bis auf 45:25 ab, anschließend hatten die Cavaliers nicht mehr den Hauch einer Chance.

Auch die 23 Zähler von Ante Zizic oder die 18 Punkte von Rodney Hood konnten nicht viel an der deutlichen Unterlegenheit der Gäste ändern. Cleveland hat damit die dritte Niederlage in Folge und die 15. Pleite aus den vergangenen 16 Spielen einstecken müssen. Vor allem gegen das Dreierfeuerwerk der Nuggets fanden die Gäste keine Antwort.

Die Nuggets versenkten 15 Triples bei 37 Versuchen (40,5 Prozent), vor allem Jamal Murray (26, 4/7 Dreier), Malik Beasley (13, 3/6) und Monte Morris (15, 3/4) stellten ihr heißes Händchen unter Beweis. Selbst Nikola Jokic ließ sich den Spaß nicht entgehen. Der Big Man hämmerte den Cavs ebenfalls 3 Dreier um die Ohren und legte beim ungefährdeten Sieg gleichzeitig sein sechstes Triple-Double der Saison auf (19 Punkte, 12 Assists, 11 Rebounds).