Verletzungen prägen die Ära Anthony Davis
Die Verflechtung der Saints und Pelicans birgt aber auch Nachteile, das NFL-Team ist die Cash Cow und wird entsprechend bevorzugt behandelt. Besitzerin Benson hatte zuletzt sicher auch andere Probleme, als sich mit der Thematik Anthony Davis auseinanderzusetzen. Vielmehr lag der Fokus auf den Saints, die durch eine klare Fehlentscheidung den Super Bowl verpassten, Benson spuckte via Statement Gift und Galle.
Doch das Schattendasein der Pelicans zeigt sich nicht nur in solchen speziellen Fällen. Auch die medizinische Abteilung teilt sich das Team mit den Saints, die Ärzte sind aber weitaus mehr auf die Football-Spieler spezialisiert. Innerhalb der NBA spricht man angeblich von "Football Guys", die keinerlei Erfahrungen mit basketball-spezifischen Verletzungen haben.
Ist es dann Zufall, dass die Pelicans so viele Verletzungen wie kaum ein anderes Team in den vergangenen Jahren zu beklagen hatten? Allein Davis hat in seiner Karriere über ein Fünftel aller Spiele mit mehr oder wenigen schlimmen Verletzungen verpasst (91), dazu fielen in regelmäßigen Abständen diverse Schlüsselspieler aus.
Eigentlich muss eher die Frage gestellt werden, wer denn nicht verletzt war. Seit 2013 konnten nur neun Spieler über 75 Spiele in einer Saison absolvieren, das sind nicht einmal zwei Akteure pro Spielzeit.
Bei einem solchen Flickenteppich ist es natürlich schwer, eine gewisse Konstanz zu etablieren, ein weiterer Grund dafür, dass die Pelicans über Jahre hinter den Erwartungen zurückblieben. Auch dem Image der Franchise schadet dies enorm. Als kleiner Markt ist die Chance auf die großen Fische ohnehin gering, aber wenn dann der Ruf des medizinischen Stabs so schlecht ist, wird es sich Free Agent X sicherlich noch genauer überlegen, ob er in New Orleans unterschreiben wird.