Was für ein Spiel in Atlanta! Die Hawks und Bulls liefern sich einen irren Krimi mit vierfacher Overtime. Derweil erlegt Kawhi Leonard die Portland Trail Blazers per Gamewinner und die Boston Celtics beenden ihren Negativ-Lauf. Zudem gelingt den Clippers ein wichtiger Erfolg im Playoff-Rennen und auch die Pelicans und Hornets fahren Siege ein.
Atlanta Hawks (21-42) - Chicago Bulls (18-45) 161:168 4OT (BOXSCORE)
Von Beginn war es ein sehr umkämpftes Match der beiden Keller-Teams. In der ersten Halbzeit ging es Kopf an Kopf zu und während die Hawks im Kollektiv überzeugen konnten, hielt Zach LaVine die Bulls eigenhändig im Spiel (13 Punkte im ersten Viertel).
Nach dem Seitenwechsel fingen die Bulls allerdings so richtig Feuer und ließen Atlanta keine Luft zum Atmen. Mit 38:24 dominierten sie den dritten Spielabschnitt und auch Markkanen und Otto Porter Jr. hatten nun ihren Rhythmus gefunden. Auf der anderen Seite gab Trae Young sein Bestes, das Match eng zu halten.
Und schließlich erhielt der Rookie die nötige Unterstützung seiner Kollegen. Völlig aus dem Nichts verbesserten die Hawks ihre Defense und Young lieferte eine überragende Performance im Schlussviertel ab. Wenige Minuten vor dem Ende war das Spiel erneut ausgeglichen und der Point Guard verwandelte den, so schien es zu dem Zeitpunkt, entscheidenden Triple 3,3 Sekunden vor dem Ende. Daraufhin wurde Porter jedoch auf der Gegenseite bei einem Dreierversuch gefoult und brachte die Bulls mit drei Freiwürfen in die Over-Time.
Es war nicht zu fassen, was danach alles noch passieren sollte! Vier OTs wurden benötigt, um endlich einen Sieger zu finden. Doch Young, der mit 49 Punkten (17/33 FG, 6/13 3FG) einen neuen Karrierebestwert aufstellte, war der Erfolg Letztlich nicht vergönnt. Atlanta traf nur noch 2 von 8 in der vierten OT, während Markkanen den Bulls mit drei Freiwürfen die Führung und letztlich den Sieg bescherte. So fand das dritthöchste Scoring-Match der NBA-Geschichte (329 Punkte) ein Ende.
Der Finne legte in 54 Minuten 31 Punkte (9/18 FG) und 17 Rebounds auf, Porter kam derweil ebenfalls auf 31 Zähler (7/13 3FG) sowie 10 Boards. Der Bulls-Topscorer, der sich ein unheimlich spannendes Duell mit Young lieferte, war allerdings LaVine mit einem Career-High 47 Punkten (7/11 3FG), 9 Assists und 9 Rebounds. Insgesamt warf Chicago 21/48 von Downtown, bei den Hawks waren es 22/60.
Abgesehen von den 49 Zählern von Young, verteilte dieser auch 16 Assists, unter anderem an Alex Len (24). Hinzu kamen aber auch 9 Turnover in 56 Minuten Spielzeit. Der Oldtimer Vince Carter (13) stand trotz seines fortgeschrittenen Alters von 42 Jahren für ganze 45 Minuten auf dem Parkett.
Brooklyn Nets (32-32) - Charlotte Hornets (29-33) 112:123 (BOXSCORE)
Es war ein Auf und Ab bei den Nets. Nachdem es im ersten Viertel ausgeglichen zuging, brach Brooklyn im darauffolgenden Spielabschnitt völlig ein. Die Bank der Hornets nahm das Heimteam auseinander und schenkte ihnen 37 (vs. 18) Punkte ein. Vor allem Jeremy Lamb und Frank Kaminsky (15) bewiesen ihr Können aus der zweiten Reihe.
Mitte des zweiten Viertels schloss Charlotte dann einen starken 17:2-Lauf ab und Lamb verabschiedete sich mit 16 Punkten in die Halbzeit. Doch auch Kemba Walker drehte auf und fügte seinem Konto 10 weitere Zähler hinzu, sodass er zur Pause ebenfalls mit 16 Punkten glänzen konnte. Mit einigen schlecht verteidigten Layups beteiligte sich der Point Guard am Lauf und die Hornets hatten eine 16-Punkte-Führung inne.
Die Nets mussten sich daraufhin richtig zusammenreißen, bis zu diesem Zeitpunkt konnte nur DeMarre Carroll (20) überzeugen und 3 von 3 Würfe von jenseits der Dreierlinie verwandeln. Und sie machten es auch noch einmal etwas spannender, denn das dritte Viertel schloss Brookyln mit einem 10:2-Run ab. Allerdings war das zu wenig, insbesondere da Nicolas Batum in der zweiten Hälfte zum Leben erwachte. Alle seine 17 Punkte erzielte er nach der Pause, unter anderem verwandelte der Forward vier Dreier (4/8 3FG) und Charlotte lag mit 21 Zählern in Front.
Auch Lamb blieb heiß und beendete das Spiel mit 22 Zählern (7/15 FG), Top-Scorer war dennoch Kemba mit 25 Punkten (12/20 FG) sowie 7 Assists. D'Angelo Russell kam zwar auf 22 Zähler für die Nets, jedoch warf er lediglich 9/24 aus dem Feld. Immerhin kamen für ihn noch 9 Assists hinzu.
Toronto Raptors (46-17) - Portland Trail Blazers (38-24) 119:117 (BOXSCORE)
Die Raptors konnten ihren neunten Sieg aus den letzten zehn Spielen erringen, jedoch blieb das Match bis zum Schluss eng. Nachdem Toronto schneller in seinen Rhythmus fand und im ersten Viertel den besseren Basketball spielte, kamen die Blazers im darauffolgenden Spielabschnitt zurück.
Die Gäste legten mit einem 11:2-lauf los und erarbeiteten sich somit die Führung. Portland wusste die Löcher in der Defense des Heimteams auszunutzen und vor allem C.J. McCollum bewies sein Können. Noch vor der Pause legte er 17 Punkte auf und verwandelte drei Würfe von draußen, der Rest der Blazers war bis dahin eher unauffällig.
Auf der anderen Seite stellte sich ihm Kawhi Leonard entgegen, welcher in der ersten Halbzeit auf 18 Zähler kam und versuchte, die Defense zusammenzuhalten. Mit einem Buzzer-Beater von Marc Gasol (19) ging es schließlich in die Kabine.
Daraufhin schienen die Raptors erneut die Kontrolle zu übernehmen, jedoch startete Portland einen langen 20:5-Run gegen Ende des dritten Viertels und kam somit in den Schlussminuten noch einmal heran. Toronto gab beinahe eine 16-Punkte-Führung aus der Hand, ganze sieben Minuten blieb das Team ohne einen Treffer aus dem Feld. Mit einem weiteren kleinen 9:4-Lauf glichen die Blazers schließlich aus.
Kawhi lies sich aber nicht mehr die Butter vom Brot nehmen, nachdem Damian Lillard (24) das Match 13 Sekunden vor dem Ende erneut ausglich. Mit einem Baseline-Jumper sicherte er den Sieg und kam letztendlich auf 38 Punkte (14/22 FG). McCollum beendete das Spiel mit 35 Zählern (12/20 FG), wobei er alleine 14 davon im dritten Viertel erzielte und zudem 7/11 Dreierversuchen unterbrachte.
Boston Celtics (38-25) - Washington Wizards (25-37) 107:96 (BOXSCORE)
Boston erwischte den deutlich besseren Start in das Spiel. Nach einigen Minuten führten sie bereits mit 13:2 und die Wizards benötigten sechseinhalb Minuten, um überhaupt vier Punkte aufs Scoreboard zu bringen. Den Celtics wurde es viel zu einfach gemacht, simple Pick and Roll-Plays reichten zumeist aus, um die Defense der Gäste alt aussehen zu lassen.
Jedoch konnte sich Washington noch einigermaßen fangen, angeführt von Bradley Beal ließen sie Boston nicht weiter davonziehen. Zur Halbzeit hatte der Guard schon 16 Punkte sowie 6 Rebounds auf dem Konto. Sein Team warf allerdings schwache 6/21 von Downtown und ebenfalls nur 33 Prozent aus dem Feld.
Auf der anderen Seite stach das Zusammenspiel von Kyrie Irving und Al Horford (18) hervor. Der Big Man erzielte 14 Zähler bis zur Pause, Kyrie (5, 2/8 FG) hingegen hatte seine Probleme mit dem Scoren. 8 Assists bis dahin konnten sich aber durchaus sehen lassen.
Die Wizards machten nach dem Wiederanpfiff da weiter, wo sie aufgehört hatten und schafften es beinahe, das Match zu drehen. Beal war jedoch zu oft auf sich alleine gestellt, während die Celtics als Team auftraten und insgesamt sieben Spieler auf eine zweistellige Punkteausbeute kamen. Marcus Morris steuerte 17 Punkte bei, Irving beendete die Partie mit 13 Zählern und 12 Assists.
Auch Daniel Theis lieferte einen guten Auftritt ab, in 18 Minuten Einsatzzeit erzielte der Deutsche 11 Punkte (5/9 FG) und schnappte sich 5 Rebounds sowie 2 Steals. Trotz der Ineffizienz von jenseits der Dreierlinie (10/35 3FG, 28,6 Prozent) entschied Boston das Spiel schließlich mit einem dominanten Schlussviertel (25:15) für sich. Der Top-Scorer der Nacht war mit Abstand Beal, der 29 Zähler (12/23 FG) auflegte, sich zudem 11 Rebounds schnappte und 6 Assists verteilte.
Phoenix Suns (12-51) - New Orleans Pelicans (28-36) 116:130 (BOXSCORE)
Julius Randle brachte den Ball nach dem Seitenwechsel ins Rollen. 16 seiner insgesamt 22 Punkte (8/14 FG) erzielte der Big Man im dritten Viertel, wodurch die Pelicans entscheidend davonziehen konnten. Zuvor bleib das Match ausgeglichen und Phoenix ging sogar mit einer knappen Führung in die Kabine. Innerhalb der ersten zwei Minuten hatte New Orleans schon 4 Turnover auf dem Konto.
Nach der Pause lagen die Pels aber für beinahe den gesamten Rest des Spiels in Front. Kurz vor Schluss kamen die Suns zwar noch einmal mit einem Dreier von Devin Booker in Reichweite (112:119), jedoch behielten die Gäste die Nerven. Es folgte ein 8:0-Lauf der Pels, auch ohne Anthony Davis, der im Schlussabschnitt erneut nicht zum Einsatz kam.
Die Braue stand gut 21 Minuten auf dem Parkett, den Großteil seiner Punkte (15 von 17, dazu insgesamt 8 Rebounds) erzielte AD dabei in der ersten Hälfte mit 6/7 Würfen aus dem Feld. Top-Scorer des Matches war Booker mit 26 Zählern (6/17 FG, 13/14 FT). Kelly Oubre Jr. glänzte dagegen nicht mit Effizienz und legte 19 Punkte bei 8 von 22 aus dem Feld (1/8 Dreier) auf.
Abgesehen von Randle konnte auch Jrue Holiday auf Seiten der Pels überzeugen. Der Guard kam auf 21 Zähler (9/14 FG), 9 Assists sowie 5 Rebounds. E'Twaun Moore versenkte derweil 4/5 Würfe von Downtown und legte somit 20 Punkte auf. Das Turnover-Problem behielt New Orleans allerdings bis zum Schluss bei (24 Ballverluste). Bei den Suns waren es immerhin nur 19, beide Teams waren zu oft unkonzentriert. Vor allem Phoenix nahm sich aber auch viele schlechte, beziehungsweise unbedachte, Würfe und unterlag den Pels deutlich in der Zone (46:64).
Sacramento Kings (31-31) - Los Angeles Clippers (35-29) 109:116 (BOXSCORE)
Wichtiger Sieg für die Clippers im Playoff-Rennen. Mit dem Erfolg gegen den direkten Konkurrenten schob sich L.A. auf den siebten Rang in der Western Conference vor die Spurs. Die Kings liegen dagegen nach der fünften Pleite aus den vergangenen sechs Spielen mittlerweile 2,5 Spiele hinter San Antonio.
Trotz des Negativlaufs zuletzt - leicht machten es die Hausherren den Clippers definitiv nicht. Mit Back-To-Back-Dunks von Harrison Barnes (15 Punkte) und Willie Cauley-Stein (16 und 12 Rebounds) trimmten die Kings einen zwischenzeitlichen 13-Punkte-Rückstand 1:16 Minuten vor dem Ende auf nur noch 3 Zähler.
Doch Lou Williams präsentierte sich auf der anderen Seite eiskalt. Zunächst versenkte er einen kurzen Jumper, anschließend verkürzte De'Aaron Fox (12 und 12 Assists) per Layup. Nach einer wilden Sequenz mit zwei Offensiv-Rebounds für die Clippers bekamen schließlich doch wieder die Kings den Spalding. Allerdings leistete sich Barnes am anderen Ende ein Offensiv-Foul.
Die Gäste bekamen 9,2 Sekunden vor dem Ende den Ball zurück und Sweet Lou machte von der Freiwurflinie alles klar. Der Sixth Man erzielte 17 Punkte, Montrezl Harrell steuerte 15 und 8 Bretter von der Bank bei. Landry Shamet kam zudem auf 20 Zähler (8 im letzten Viertel). Bester Scorer bei den Kings war Buddy Hield mit 23 Punkten (6/19 FG).