Dabei gab ‚Uncle Dennis', wie Robertson in NBA-Kreisen genannt wird, auch zu, dass Toronto nicht die gewünschte Destination seines Neffen war. "Wenn man wohin getradet wird, wo man nicht hinwollte, ist das zunächst schwer zu akzeptieren", erklärte Robertson im Gespräch mit Chris Haynes von Yahoo Sports.
"Es ging uns dabei auch nie um die Stadt Toronto", beteuerte Robertson weiter. "Toronto ist eine schöne Stadt, Kawhi hat das auch immer wieder betont. Es ging zu Beginn nur um die Reaktion direkt nach dem Trade. Wir genießen die Zeit im Moment und freuen uns auf die Finals."
Vor allem dank Leonard stehen die Raptors nun erstmals in ihrer Franchise-Historie im Endspiel um die Larry O'Brien-Trophy. Der 27-Jährige legte in der Postseason bisher im Schnitt 31,2 Punkte, 8,8 Rebounds sowie 3,8 Assists bei knapp 51 Prozent aus dem Feld auf.
Uncle Dennis: Verletzung von Kawhi sorgte für Vertrauensbruch mit Spurs
Für Kawhi ist es bereits die dritte Finals-Teilnahme, zuvor gewann er mit den San Antonio Spurs 2014 einen Titel und wurde Finals-MVP. Die Beziehung zwischen der Franchise und Leonard verschlechterte sich aber nach Kawhis Quadrizeps-Verletzung. "Es gab kein Vertrauen mehr", klagte Uncle Dennis. "Sie glaubten nicht, dass Kawhi nicht spielen kann. Warum hätte Kawhi einfach nicht spielen wollen? Er ist ein Kämpfer, aber er hatte zu viele Schmerzen."
Dies war für das Leonard-Camp der Grund für die Trade-Forderung, die letztlich darin mündete, dass San Antonio den einstigen Finals-MVP im Austausch gegen unter anderem DeMar DeRozan nach Toronto schickte.
Kawhi Leonard: Free Agency während der Finals kein Thema
Nach der Saison könnte Leonard die Raptors aber schon wieder verlassen, da er aus seinem Vertrag aussteigen kann. Toronto kann der Klaue aber mehr als jedes andere Team bieten (5 Jahre, 190 Millionen), während andere Bieter maximal 4 Jahre und rund 140 Millionen Dollar auf den Tisch legen können.
Was die Free Agency betrifft, gab sich Uncle Dennis jedoch bedeckt. "Ich kann nicht für andere Free Agents sprechen, aber Kawhi denkt nur von Spiel zu Spiel. Wir haben die Chance auf einen Titel, da denken wir nicht an die Free Agency." Für Kawhi und sein Camp liegt der Fokus nun voll auf den Warriors und einem großartigen Abschluss der Saison. "Es war ein tolles Jahr, es macht richtig Spaß", gab Robertson an.
Spiel 1 der Finals startet in der Nacht von Donnerstag auf Freitag in Toronto um 3 Uhr (live auf DAZN).