Neben dem Duell zwischen Zion Williamson und R.J. Barrett war das Debüt von Coby White für die Chicago Bulls das große Thema. Der Guard zeigt dabei gute Ansätze, aber auch klare Schwächen. Die Dallas Mavericks schlagen ein hochkarätiges Nets-Team, während der Ulmer David Krämer wegen des Erdbebens am Abend auf seinen ersten Einsatz für die Phoenix Suns warten muss.
Kroatien (0-1) - Detroit Pistons (1-0) 80:96
Punkte: Zeljko Sakic (17) - Khyri Thomas (26)
Rebounds: Marjan Cakarun (7) - Matt Costello (8)
Assists: Roko Rogic (5) - Bruce Brown (7)
Die Detroit Pistons hatten gegen die kroatische Auswahl, bei der so gut wie alle wichtigen Spieler fehlten, keine große Mühe. Erstrundenpick Sekou Doumbouya musste kurzfristig mit Oberschenkelproblemen absagen. Stattdessen nutzte vor allem Khryi Thomas die Bühne, der Sophomore traf 9 seiner 20 Würfe und kam auf 26 Zähler.
Besonders das Zusammenspiel mit Backcourt-Partner Bruce Brown (7 Assists) klappte teilweise hervorragend und dürfte den Pistons-Fans Mut machen. Die Kroaten konnten nur in der ersten Halbzeit dagegenhalten, verloren das dritte und vierte Viertel dann allerdings jeweils mit 10 Punkten. Einzig Zeljko Sakic, der für Stelmet Zielona Gora in Polen spielt, konnte offensiv für Gefahr sorgen und 17 Zähler (6/12 FG) auflegen.
Milwaukee Bucks (0-1) - Philadelphia 76ers (1-0) 106:107
Punkte: Jock Landale (25) - Marial Shayok (17)
Rebounds: Jock Landale (10) - Norvel Pelle, Christ Koumadje (je 7)
Assists: Elijah Bryant (8) - Shake Milton (7)
Was für ein verrücktes Spiel der Sixers gegen die Bucks. Nachdem sich Philadelphia früh in der Partie absetzen konnte und Mitte des dritten Viertels sogar mit 19 Zählern führte (75:56), kam Milwaukee in der Schlussphase fast noch einmal ran und hatten drei Sekunden vor Schluss sogar die Chance auf den Sieg, ehe Bonzie Colson ein dummes Offensiv-Foul beging, was den 76ers zum Sieg reichte.
Phillys Firstround-Pick Mathis Tybulle zeigte bei seinem Debüt zwar noch einen unauffälliges Spiel (7 Punkte, 2/6 FG, 4 Turnover), dafür machte Zaire Smith es deutlich besser und verwandelte unter anderem zwei Alley-Oop-Dunks auf dem Weg zu ordentlichen 10 Punkten (5/8 FG) und 5 Assists. Bei den Bucks stach vor allem Center Jock Landale heraus, der mit 25 Zählern bester Werfer war und unter anderem alle seine 10 Freiwürfe traf.
Cleveland Cavaliers (0-1) - Minnesota Timberwolves (1-0) 75:85
Punkte: Dylan Windler (15) - Keita Bates-Diop (17)
Rebounds: Dylan Windler (8) - Kelan Martin (11)
Assists: Naz Mitrou-Long (6) - Josh Okogie (4)
Aus der Distanz lief es für No.26-Pick Dylan Windler zwar nicht so gut wie noch in Utah (1/5 Dreier), dennoch könnte den Cavs spät in der ersten Runde mit dem Shooter ein Steal gelungen sein. Windler war wieder Topscorer der Cavs, die wieder auf No.5-Pick Darius Garland verzichteten. Neben Windler machte erneut Guard Naz Mitrou-Long (14, je 6 Rebounds und 6 Assists) auf sich aufmerksam.
Den Sieg holten aber die Wolves dank einer furiosen zweiten Halbzeit, welche sie mit 50:29 für sich entschieden. Für die Männer aus dem hohen Norden überzeugten dabei Forward Keita Bates-Diop (17, 7/10 FG) und auch Sophomore Josh Okogie. Der Nigerianer kämpfte zwar mit seinem Wurf (2/8 FG), erzielte dafür aber 10 seiner 14 Zähler an der Freiwurflinie.
China (0-1) - Miami Heat (1-0) 62:103
Punkte: Wang Zhelin (12) - Tyler Herro (23)
Rebounds: Wang Zhelin (14) - Chris Silva (10)
Assists: Zaho Jiwei (6) - Tyler Herro, Kendrick Nunn (je 4)
Die Heat hatten vor zwei Tagen noch das California Classic in Sacramento gewonnen und hatten auch gegen die Chinesen überhaupt keine Probleme. Angeführt vom erneut gut aufgelegten Tyler Herro führten die Heat schon zur Pause mit über 30 Punkten, am Ausgang des Spiels gab es also schnell keinerlei Zweifel mehr.
Neben Herro stachen für Miami auch Guard Kendrick Nunn (15, 6 Rebounds) und Forward Duncan Robinson mit 14 Punkten heraus. Für die Chinesen legte Guard Wang Zhelin mit 12 Zählern (4/12 FG) und 14 Rebounds ein Double-Double auf. Seine Wurfquote deckte sich aber mit der seines Teams, China traf gerade einmal magere 31 Prozent aus dem Feld und wurde auch noch ausgebuht, als der chinesische Trainer knapp eine Minute vor dem Ende eine mehr als unnötige Auszeit nahm.
Brooklyn Nets (0-1) - Dallas Mavericks (1-0) 92:96
Punkte: Jarrett Allen (19) - Antonius Cleveland (22)
Rebounds: Jarrett Allen, Jaylen Hands (je 8) - Yudai Buda (6)
Assists: Jarrett Allen, Josh Gray (je 3) - Cameron Payne (4)
Mit Jarrett Allen, Rodions Kurucs oder auch Dzanan Musa stellten die Nets ein starkes Team und das zeigte sich auch gleich. Zwar führten die Mavs, angeführt vom starken Antonius Cleveland (22, 7/12 FG) die meiste Zeit, doch Brooklyn drehte nach dem Wechsel auf.
Dallas fing sich aber und ging dank Ex-Lottery-Pick Cameron Payne (18, 7/10 FG) knapp vier Minuten vor dem Ende wieder in Führung. Bei noch zehn Sekunden auf der Uhr waren die Nets auf einen Zähler dran, doch Cleveland netzte zwei Freiwürfe und brachte das Spiel nach Hause.
Mavs-Zweitrundenpick Isiaiah Ruby verbuchte 10 Punkte, während Kostas Antetokounmpo als Center eingesetzt wurde und auf 9 Zähler kam. Bei Brooklyn verbuchte die komplette Starting Five eine zweistellige Punkteausbeute, darunter auch Musa (12), Kurucs (14) und Allen (19), der außerdem 3 Blocks verbuchte.
Chicago Bulls (1-0) - Los Angeles Lakers (0-1) 96:76
Punkte: Daniel Gafford (21) - Zach Norvell Jr. (15)
Rebounds: Daniel Gafford (10) - Devontae Cacok (10)
Assists: Walter Lemon Jr. (5) - Zach Norvell Jr. (5)
Dominante Vorstellung der Bulls, welche die Lakers immer wieder kalt in Transition erwischten. Profiteur war häufig Zweitrundenpick Daniel Gafford, der als Big Man den Großteil seiner 21 Zähler (dazu 10 Rebounds) im Fastbreak verbuchen konnte, weil er einfach entschlossener als die Bigs der Lakers agierte.
Doch nicht nur der Center machte ein gutes Spiel, auch Point Guard Shaquille Harrison glänzte mit 14 Punkten, 6 Rebounds und 5 Steals. An seiner Seite gab No.7-Pick Coby White sein Debüt für Chicago und der Guard zeigte vielversprechende Ansätze, auch wenn er für seine 17 Punkte satte 18 Würfe brauchte (0/7 Dreier). Von seinen vier Würfen aus der Mitteldistanz waren alle drin, Probleme hatte er dagegen beim Abschluss mit Kontakt am Ring und natürlich mit seinem Distanzwurf.
Das war aber gar nicht gegen die schwache Vorstellung der Lakers, die unter 30 Prozent aus dem Feld warfen. Lichtblick war wie schon in Sacramento Zach Norvell (15, 5 Assists), den die Lakers inzwischen mit einem Two-Way-Contract ausgestattet haben.
Golden State Warriors (0-1) - Charlotte Hornets (1-0) 85:93
Punkte: Jordan Poole (15) - Dwayne Bacon (25)
Rebounds: Alen Smailagic (7) - Kennedy Meeks (8)
Assists: Jacob Evans (6) - Isaiah Hicks (5)
Die Hornets setzten in Las Vegas auf jede Menge NBA-Erfahrung und so überraschte der Erfolg über die Warriors nicht. Forward Dwayne Bacon, der sich bereits in der NBA festgespielt hat, steuerte 25 Punkte (9/20 FG) zum Sieg bei, auch Sophomore und Backup-Spielmacher Devonte Graham (21, 4 Assists) wusste zu überzeugen. Erstrundenpick P.J. Washington kam dagegen nicht zum Einsatz. Der letztjährige Bamberger Arnoldas Kulboka legte in 14 Minuten 8 Punkte und 6 Rebounds auf.
Bei Golden State scorten dagegen alle Starter zweistellig, wobei Erstrundenpick Jordan Poole mit 15 Zählern noch der Beste war. Ansonsten konnten auch die beiden Zweitrundenpicks Eric Paschall (12) und Alen Smailagic (13, 7 Rebounds) ein wenig Eigenwerbung betreiben.
New Orleans Pelicans (1-0) - New York Knicks (0-1) 80:74 7:53 4. Viertel abgebrochen
Punkte: Frank Jackson (30) - Allonzo Trier (21)
Rebounds: Kenrich Williams (9) - Mitchell Robinson (10)
Assists: Kenrich Williams (6) - Allonzo Trier (4)
Einen ausführlichen Bericht zum Spiel und zum Erdbeben gibt es hier.
San Antonio Spurs (0-1) - Orlando Magic (1-0) 59:75 nach drei Vierteln abgebrochen
Punkte: Lonnie Walker IV (28) - Eric McCree (16)
Rebounds: Ben Moore (6) - Deyonta Davis (6)
Assists: Josh Maggette (5) - Abdul Gaddy (5)
Auch dieses Spiel wurde vom Erdbeben beeinflusst, auch wenn die Sorgen geringer waren, da im Cox Pavilion, wo das Spiel stattfand, kein Videowürfel vorhanden ist. Zur Pause gab es Beratungen der Referees, die zunächst entschieden, dass weitergespielt wird. Nach einem weiteren Viertel wurde das Spiel dann aber doch für beendet erklärt.
Bis dahin war es die Show des Lonnie Walker. Der Sophomore sammelte 28 Punkte (11/17 FG) in gerade einmal 24 Minuten, doch ansonsten ging nicht viel für sein Team, auch nicht für No.19-Pick Luka Samanic (4, 1/8 FG). Auch der andere Erstrundenpick, Keldon Johnson (2, 1/8 FG) machte kein gutes Spiel. Für Orlando machte dagegen Sophomore Mo Bamba mit 15 Punkten in ebenso vielen Minuten einen guten Eindruck.