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NBA - Maxi Kleber von den Dallas Mavericks im Interview: "Wird Zeit, dass wir da unten rauskommen"

Die Dallas Mavericks beendeten die Saison 2018/19 mit einer Bilanz von 33 Siegen zu 49 Niederlagen auf dem 14. Platz im Westen.
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Wie steht es denn um Ihre Rolle im Team? Dirk Nowitzki hat seine Karriere beendet, dafür ist Porzingis wohl fit.

Kleber: Meine Rolle wird sich nicht großartig verändern. Ich bin Verteidiger und nehme meine Würfe, die ich bekomme. Den Ball habe ich eher selten in der Hand, da haben wir andere Spieler, die kreieren sollen. Ich möchte aber als Spieler einen Schritt nach vorne machen, dem Team helfen. Letzte Saison habe ich 21 Minuten im Schnitt gespielt. Ob das jetzt ein bisschen mehr oder weniger wird, spielt keine Rolle.

Das heißt, sie sind damit absolut zufrieden?

Kleber: Klar würde ich gerne mehr spielen, aber das kann ich nicht beeinflussen. Wir werden sehen, wie gesund Porzingis ist, wie viele Spiele er machen kann. Es kann auch sein, dass ich alleine dadurch mehr spielen werde, mehr Minuten sehe. Als Spieler willst du bis zu einem gewissen Punkt immer spielen und wenn ich mehr Minuten bekomme, dann nehme ich die natürlich.

Wo werden Sie denn die meiste Spielzeit sehen? Auf der Vier oder vielleicht noch mehr als Small Ball Center?

Kleber: Durch die Verpflichtung von Boban Marjanovic vermutlich mehr auf der Vier. Wie die Verteilung genau aussehen wird, weiß ich auch noch nicht, aber das ist meine Vermutung.

Dallas war in der vergangenen Saison 18. im Defensivrating. Gar nicht so schlecht, wenn man bedenkt, dass mit Dirk ein 40-Jähriger oft den Korb beschützen musste. Kann das eventuell in der kommenden Saison ein Schlüssel für mehr Erfolg sein?

Kleber: Wir werden auf jeden Fall anders spielen, wobei es auch so war, dass Dirks Plus-Minus trotzdem positiv blieb. Wenn er auf dem Feld war, hat er immer so viel richtig gemacht, dass wir besser waren. Wir können jetzt ein bisschen aggressiver nach vorne spielen, ein bisschen schneller. Mit unserem Personal können wir gute Defense spielen. KP ist gut am Ring, Dorian Finney-Smith ist ein guter Verteidiger, Justin Jackson ist sehr ambitioniert, das gleiche gilt für Jalen Brunson. Wir haben viele junge Spieler, die sich beweisen wollen. Das wird uns sicherlich helfen.

Ihr Team blieb in den Grundfesten zusammen, das lässt sich nicht von vielen Teams sagen. Wie haben Sie diese Free Agency, mal unabhängig von Ihnen selbst, erlebt?

Kleber: Das war die verrückteste Free Agency, die ich je erlebt habe. Die Anzahl der Stars, die gewechselt sind, das war Wahnsinn. Und dann war da noch der Deal mit Kawhi Leonard, der so lange gewartet hat. Die komplette NBA war damit lahmgelegt. Es ging nichts, bevor Kawhi sich entschieden hatte. Das war schon faszinierend, weil ich schließlich auch zum ersten Mal Free Agent war. Bei mir ging es zum Glück recht schnell, weil ich mich schon vor der Kawhi-Nummer mit Dallas geeingt hatte.

Wann haben denn die Mavs mit ihrem Pitch bei Ihnen angeklopft?

Kleber: Die Free Agency ging dieses Jahr bereits um 17 Uhr Ortszeit in Texas los und um Punkt 17 Uhr kam der Anruf von General Manager Donnie Nelson, dann Besitzer Mark Cuban und dann Coach Rick Carlisle. Das war verrückt, ich saß dabei und wusste, dass es gleich losgeht und habe das natürlich alles verfolgt. Ich war gespannt, was bald passieren wird und plötzlich bekomme ich auch schon den Anruf.

Die Statistiken von Maxi Kleber bei den Dallas Mavericks

SaisonSpiele/MinutenPunkteReboundsAssistsBlocksFG%Dreier%
2017/1872 / 16,85,43,30,70,748,931,3
2018/1971 / 21,26,84,611,145,335,3

Maxi Kleber über sein Standing: "Jordan rief: 'Wer ist Kleber?'"

Dann waren Sie der Erste, den die Mavs am 30. Juni angerufen haben?!

Kleber: Das weiß ich nicht. Die Recruiting Calls waren nicht sonderlich lang und die drei Leute werden sich schon abgesprochen haben, wer wen anruft. Ich glaube nicht, dass ich der Erste war, da gab es mit Sicherheit wichtigere Leute. Das ist mir ja klar. Sie haben das bestimmt alles gestaffelt, damit das schnell geht.

Haben Sie dann für Dallas mitgefiebert, dass Spieler X oder Y kommt? Es schien ja erst einen Trade für Goran Dragic zu geben, der dann doch noch platzte.

Kleber: Klar fieberst du da mit. Du willst schließlich, dass die Mannschaft gut besetzt ist. Dann liest du das alles, weißt aber selber nicht so genau, was da abgeht. Die ganzen Verantwortlichen hatten sich eingeschlossen und arbeiten die ganze Zeit. Da kannst du auch nicht nachfragen. In der Halle redest du mal mit dem einen oder anderen Trainer und vielleicht weiß der ein bisschen mehr, doch viel habe ich nicht mitbekommen.

Maxi Kleber unterschrieb im Sommer einen neuen Vierjahresvertrag für 35. Mio. Dollar bei den Dallas Mavericks.
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Maxi Kleber unterschrieb im Sommer einen neuen Vierjahresvertrag für 35. Mio. Dollar bei den Dallas Mavericks.

Wie steht es denn grundsätzlich um Ihr Standing in der NBA? Sie haben jetzt einen neuen, gut dotierten Vertrag, davor zwei gute Jahre gespielt. Macht sich sowas dann auch auf dem Feld bemerkbar?

Kleber: Auf jeden Fall, das merke ich ganz extrem. Als ich in meinem Rookie-Jahr auf das Spielfeld gekommen bin, waren wir meist entweder 30 Punkte vorn oder hinten. In einem Spiel gegen die L.A. Clippers stand ich einmal ganz frei in der Ecke und bekomme den Ball. Die Spieler der Clippers schrien in Richtung DeAndre Jordan, dass er zur Hilfe kommen soll. Er winkte aber nur ab. 'Lass ihn werfen, lass ihn werfen. Wer ist Kleber?' Das habe ich häufiger gehört und war schon witzig. Sie kennen dich eben nicht. Das hat sich dann aber gelegt. Ich habe dann ein paar Blocks gegen prominente Spieler gehabt, was viele verwundert hat. So kennen sie deinen Namen und der Respekt wird größer. Trotzdem: Die NBA ist eine Liga voller großer Egos und ich muss mich immer wieder behaupten, das wird sich nicht ändern. Auch in der Mannschaft hat sich mein Standing verändert. Am Anfang war ich halt der Europäer, bei dem keiner weiß, was er kann. Wir schmeißen ihn einfach mal rein und schauen. Jetzt bin ich ein Spieler, der eine Aufgabe hat, dem Team helfen kann. Sie sehen, was ich kann und wertschätzen das auch.

Beeinträchtigt Sie sowas oder kontern Sie einfach?

Kleber: Eigentlich nicht. Das geht alles hier rein, da raus. Das gab es schließlich auch in Europa. Da hat auch jeder versucht, dich abzulenken, wenn du geworfen hast. Klar, wenn mir jemand richtig auf den Geist geht, sage ich auch mal was zurück. Ansonsten bin ich aber keiner, der viel redet.

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