Die Oklahoma City Thunder haben die Milwaukee Bucks am Rande einer Niederlage, doch letztlich vermiest Giannis Antetokounmpo den starken Auftritt von Dennis Schröder. Die Suns fegen die Brooklyn Nets aus der Halle, Portland gewinnt einen OT-Krimi. Derweil hagelt es für die New York Knicks die nächste Blamage.
Die Pacers setzen ihre Siegesserie auch in Orlando fort, während Philadelphia einen am Ende deutlichen Sieg gegen die Hornets einfährt.
Minnesota Timberwolves (5-4) - Denver Nuggets (7-2) 98:100 OT (Spielbericht)
Orlando Magic (3-7) - Indiana Pacers (6-4) 102:109 (BOXSCORE)
Sechster Sieg aus den vergangenen sieben Spielen für die Pacers, die nach und nach den eher verpatzten Saisonstart (0-3) vergessen machen. In Florida war es vor allem Domantas Sabonis mit 21 Punkten, 16 Rebounds und 7 Assists, der stark aufspielte. Auch Malcolm Brogdon sowie T.J. Warren (jeweils 19) lieferten einen guten Auftritt ab.
In den ersten neun Spielen konnte die Magic-Offense noch nicht unbedingt für Furore sorgen. In der ersten Halbzeit lief es für Nikola Vucevic (18 und 17 Bretter), Evan Fournier (22) und Co. aber an diesem Ende des Courts ausgesprochen gut. Die Hausherren versenkten über 55 Prozent aus dem Feld sowie acht Dreier und erarbeiteten sich im zweiten Abschnitt eine 13-Punkte-Führung.
Mit einem 12:0-Lauf zu Beginn des dritten Abschnitts sorgten die Gäste jedoch wieder für ausgeglichene Verhältnisse. Ein 18:8-Run im Schlussabschnitt brachte die Pacers schließlich auf die Siegerstraße. Einen wichtigen Anteil daran hatte auch T.J. McConnell (12), der in dieser Phase mehrere Mitteldistanzwürfe versenkte. Auch Doug McDermott machte mit 18 Punkten von der Bank eine gute Partie.
Zum Start des vierten Viertels kehrten gleichzeitig die Offensiv-Probleme der Magic zurück, die nur drei der ersten 15 Würfe im Schlussabschnitt versenkten. Zwar verkürzte Markelle Fultz (8 und 4 Assists in 24 Minuten) in der Schlussminute nochmal auf 6 Zähler, doch das reichte nicht mehr. Für die Magic war es die fünfte Niederlage aus den vergangenen sechs Spielen.
- Kurios: Beide Teams standen in den kompletten 48 Minuten zusammengenommen gerade einmal elfmal an der Freiwurflinie - das war ein neuer NBA-Rekord! Immerhin trafen beide Teams hochprozentig von der Charity Stripe, die Pacers trafen 4 von 5 Freiwürfe, die Magic 5 von 6.
Philadelphia 76ers (6-3) - Charlotte Hornets (4-6) 114:106 (BOXSCORE)
Nach drei Niederlagen in Folge gelang den Sixers endlich wieder ein Sieg, auch ohne Ben Simmons, der weiterhin mit Problemen an der Schulter pausierte. Dafür avancierte Joel Embiid mit 18 Punkten und 9 Rebounds in 26 Minuten zum Topscorer der Hausherren. Vor allem in der ersten Halbzeit gab er die Marschrichtung für Philly vor.
Gegen Ende des ersten Viertels hatte der Center bereits 9 Zähler und die Sixers einen 14-Punkte-Vorsprung auf dem Konto. Allerdings ließen sich die Gäste aus Charlotte zunächst nicht kleinkriegen. Die Hornets beendeten die erste Hälfte mit einem 12:0-Lauf und übernahmen sogar die Führung.
Bester Mann der Hornissen war dabei Cody Zeller, der 17 seiner 24 Punkte in Halbzeit eins auflegte. Auch Devonte' Graham machte mit 19 Punkten und 10 Assists von der Bank kommend eine starke Partie. Doch letztlich übernahm Philly im dritten Viertel wieder die Kontrolle, setzte sich erneut zweistellig ab und baute den Vorsprung im Schlussabschnitt schließlich auf 19 Punkte aus. Das war zu viel für Charlotte.
Neben Embiid kamen fünf weitere Sixers auf eine zweistellige Punkteausbeute, erneut machte Furkan Korkmaz (17) positiv auf sich aufmerksam. Auch Al Horford (15, 7 Rebounds und 5 Assists) oder Tobias Harris (14, 7 und 5) trugen ihren Teil zum letztlich klaren Erfolg der Sixers bei, sodass die Stars in den Schlussminuten geschont werden konnten. Mit mehreren Triples in den Schlussminuten betrieben die Hornets immerhin noch Ergebniskosmetik.
Oklahoma City Thunder (4-6) - Milwaukee Bucks (7-3) 119:121 (BOXSCORE)
Um diesen Erfolg in OKC mussten die Bucks gewaltig kämpfen. Trotz eines 13-Punkte-Vorsprungs entschieden die Gäste die Partie erst in den Schlusssekunden für sich, vor allem dank des bärenstarken Giannis Antetokounmpo, der 15 seiner 35 Punkte (13/19 FG, dazu 16 Rebounds, aber auch 7 Turnover) im vierten Viertel erzielte.
Zuvor lief aus Bucks-Sicht allerdings relativ wenig nach Plan. Nach einer relativ ausgeglichenen ersten Hälfte zerstörte der angefressene Greek Freak auf dem Weg in die Kabine mit einem kräftigen Tritt sogar eine Absperrung. Anschließend setzte sich Milwaukee im vierten Abschnitt zwar zweistellig ab, doch dieser Vorsprung reichte noch lange nicht.
Oklahoma City meldete sich auch unter der Leitung von Dennis Schröder im letzten Durchgang noch einmal zurück. Der Deutsche war mit 25 Punkten (9/12 FG, 3/5 Dreier, +18) Topscorer seines Teams, dazu kam er auf 6 Rebounds sowie 5 Assists. Gut 30 Sekunden vor dem Ende war es jedoch Danilo Gallinari (14, 4/17 FG), der spektakulär ausglich.
Im anschließenden Angriff zog Giannis in die überfüllte Thunder-Zone, brachte den Pass nach außen an den Mann, bevor der Ball schließlich bei Brook Lopez landete. Nach einem Pump-Fanke versenkte der Big Man eiskalt den Dreier zur Führung. Gallinaris Antwort auf der Gegenseite war zu kurz, die Bucks gaben sich von der Freiwurflinie keine Blöße mehr.
Lopez steuerte insgesamt 15 Zähler zum Sieg bei, ebenfalls stark war Eric Bledsoe mit 25 Punkten und 9 Assists. Auf Seiten der Thunder machte Shai Gilgeous-Alexander mit 22 Punkten (9/19 FG), 6 Rebounds und 6 Assists eine gute Partie, Chris Paul legte 17, 5 und 5 auf.
Die Phoenix Suns sind gegen die Nets richtig gut drauf und schießen Kyrie und Co. ab. Während die Blazers einen knappen Erfolg in Overtime feiern, erleben die Knicks ein Desaster.
New York Knicks (2-8) - Cleveland Cavaliers (4-5) 87:108 (BOXSCORE)
Was für ein Debakel für die Knicks! Nach dem Erfolg gegen die Mavs vor wenigen Tagen lief an diesem Abend im heimischen Madison Square Garden gegen die Cavs, die bisher nicht unbedingt zur Elite der Association zählten, von der ersten Minute an wenig bis gar nichts.
Cleveland startete hinter 9 schnellen Zählern von Collin Sexton mit einem 14:4-Lauf in die Partie. Damit setzte Cleveland früh eine erste Duftmarke, von der sich die Knickerbockers offensichtlich nie mehr so ganz erholen konnten. Gegen Ende des ersten Abschnitts bauten die Cavs ihren Vorsprung auf 14 Punkte aus, kurz vor der Halbzeitpause waren es schließlich 19.
Wirklich besser wurde es aus Knicks-Sicht anschließend nicht. Die Hausherren versenkten gerade einmal 36 Prozent aus dem Feld, bester Scorer war noch Julius Randle, der zwar 20 Punkte und 16 Rebounds auflegte, aber ebenfalls nicht besonders effizient agierte (6/14 FG).
Deutlich besser lief es da bei Sexton, der die Partie mit 31 Zählern beendete, Jordan Clarkson und Kevin Love steuerten zudem jeweils 17 Punkte zum lockeren Blowout-Sieg bei. Zwischenzeitlich hatten die Gäste sogar einen Vorsprung von 30 Punkten vorzuweisen.
Im Anschluss an die Partie fühlten sich Teampräsident Steve Mills und General Manager Scott Perry sogar dazu gezwungen, an der Pressekonferenz teilzunehmen, was normalerweise sehr selten vorkommt. "Wir haben Geduld und wir glauben an unseren Coach und an die Gruppe, die wir zusammengestellt haben. Aber wir wissen auch, dass wir einen Weg finden müssen, ein konstantes Level an Einsatz abrufen müssen", ließ Mills verlauten.
Phoenix Suns (6-3) - Brooklyn Nets (4-5) 138:112 (BOXSCORE)
Das Überraschungsteam der bisherigen Saison sind ohne Zweifel die Suns, deren starker Start in die neue Spielzeit sich auch gegen die Nets fortsetzte. Angeführt von Devin Booker mit 27 Punkten schoss Phoenix die Gäste aus dem Big Apple nach allen Regeln der Kunst ab.
Die Suns waren bereits zum Start der Partie so richtig on fire. In den ersten gut siebeneinhalb Minuten trafen die Hausherren knapp 75 Prozent aus dem Feld - und hatten folgerichtig eine 20-Punkte-Führung auf dem Konto. Nach einem frühen, dritten Foul gegen Jarrett Allen schimpfte sich Nets-Coach Kenny Atkinson gegenüber den Refs so in Rage, dass er ein Technisches Foul aufgebrummt bekam.
Damit konnte er sein Team offenbar ein wenig wachrütteln. Im Anschluss kämpfte sich Brooklyn dank der guten Bank um Spencer Dinwiddie (18 und 6 Assists) und DeAndre Jordan (16 und 12 Rebounds) zurück in die Partie. Mitte des zweiten Viertels war der Vorsprung der Suns auf 2 Punkte zusammengeschrumpft, dann machten Booker und Co. aber wieder ernst.
Phoenix beendete die erste Halbzeit mit einem 22:6-Lauf, im dritten Durchgang ging es ganz ähnlich weiter, die Gastgeber setzten sich bis auf 29 Punkte ab. Damit war die Partie natürlich früh entschieden, Phoenix traf insgesamt 52,5 Prozent aus dem Feld und hämmerte den Nets 19 Dreier bei 42 Versuchen um die Ohren (45,2 Prozent).
Booker kam dabei neben seinem Scoring auch noch auf 9 Assists. Ricky Rubio steuerte ein Double-Double bei (22 und 12 Assists), während vier weitere Suns-Akteure um Kelly Oubre Jr. (18) eine zweistellige Punkteausbeute auflegten. Kyrie Irving war noch der beste Nets-Starter mit 15 Zählern (7/15 FG, 1/6 Dreier), ansonsten enttäuschten die Nets aber weitestgehend.
Portland Trail Blazers (4-6) - Atlanta Hawks (3-6) 124:113 OT (BOXSCORE)
Nach vier Niederlagen in Folge gelang den Trail Blazers endlich wieder ein Sieg - auch wenn sie dafür länger zittern mussten, als es ihnen wohl lieb war. Erst in der Overtime fiel die Entscheidung zu Gunsten der Hausherren, bei denen Damian Lillard mit 30 Punkten (dazu 7 Rebounds und 6 Assists) wieder einmal Topscorer war.
Die kompletten 48 Minuten leisteten die Hawks einen starken Kampf. Kein Team konnte sich in der regulären Spielzeit einen zweistelligen Vorsprung erspielen, auch als Lillard 7,6 Sekunden vor Schluss die Hausherren per Layup in Front brachte, gaben sich die Hawks noch nicht auf. Nachdem Trae Young im letzten Spielzug gut aus dem Spiel genommen wurde, versenkte Kevin Huerter einen Runner zum Ausgleich.
In der Overtime war dann allerdings kein Kraut mehr gegen die Blazers gewachsen. Kent Bazemore (20) hämmerte den Gästen zwei Dreier in Folge um die Ohren und stellte damit die Weichen auf Sieg. Die Overtime ging letztlich mit 17:6 deutlich an Portland.
Zudem knackten C.J. McCollum (23) und auch Hassan Whiteside (21 und 12 Rebounds) die 20-Punkte-Marke für die Blazers. Auf Seiten der Hawks war Young mit 35 Punkten erfolgreichster Werfer, zudem verpasste er nur knapp ein Triple-Double (10 Assists, 8 Rebounds, aber 9/30 FG und 7 Turnover). Jabari Parker machte mit 27 Punkten und 11 Brettern ebenfalls einen guten Job.