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NBA - Pro und Contra zur Causa Kawhi Leonard: Bestform geht nur mit Load Management

Kawhi Leonard spielt seit diesem Sommer für die L.A. Clippers.
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Load Management und die Causa Kawhi: Ein einziges Theater

von Robert Arndt

Wir sind uns einig, dass dies alles nur Scharade ist, oder? Entweder ein Spieler ist verletzt oder eben nicht. Dass dies nun auch der NBA langsam zu doof wird, ist verständlich - auch wenn 50.000 Dollar Strafe natürlich ein lächerlicher Betrag ist, wenn man bedenkt, dass nur zwölf Personen auf dieser Welt reicher sind als Clippers-Besitzer Steve Ballmer.

Wenn sich Doc Rivers hinstellt und sagt, dass Kawhi Leonard sich in einer prächtigen Verfassung befindet, kann das nur noch Hohn sein. Natürlich, Leonard war lange verletzt und hat schon seine komplette Karriere über mit Knieproblemen zu kämpfen, aber langsam wird es echt albern.

Sicherlich sind zwei Spiele in zwei Tagen ein Umstand, der eigentlich der Vergangenheit angehören sollte. Aber solange sich daran nichts ändert, müssen sich die Teams damit arrangieren und so ziemlich jedes Team macht das auch - außer eben Leonard, sei es in Toronto oder nun bei den Clippers.

Man kann ESPN, TNT und Co. verstehen, wenn sie sich über die Absenz der Klaue in ihren Übertragungen beklagen, scheint es doch, dass es Leonard gut geht. Spielt er, dreht er beständig auf, nimmt die Clippers in engen Spielen auf seine Schultern.

Es ist schade, dass die Fans dies nicht häufiger sehen können. Heutzutage müssen die Stars schließlich nicht 40 Minuten Abend für Abend auf dem Feld stehen, sieht man vielleicht einmal von den New York Knicks ab. Stattdessen werden die Minuten bedacht verteilt, die Clippers sollten mit ihrem tiefen Kader ohnehin dazu in der Lage sein.

Die Partie gegen Milwaukee war dafür ein gutes Beispiel. Selbst ohne Leonard und dem verletzten Paul George hielten die Kalifornier das Spiel gegen einen Titelanwärter bis in die Schlussphase eng. Würde es also weh tun, wenn Leonard statt wie bisher durchschnittlich 31 Minuten nur, sagen wir 26 oder 27 Minuten spielt?

Die Clippers scheinen mit dem Status Quo jedenfalls kein Problem zu haben, im Gegenteil, sie unterstützen das Load Management im Hinblick auf das große Ziel - den Titel. Trotzdem müssen auf dem Weg dahin eben 82 Spiele absolviert werden, für die die Spieler auch bezahlt werden, wie ein gewisser Michael Jordan sehr richtig anmerkte.

Ein Ansatz wäre es, das Gehalt an die tatsächlichen Einsätze zu koppeln. Ausgeschlossen davon sollten natürlich die wirklich verletzten Spieler sein, das gilt schließlich für jeden Berufstätigen auch. Wird ein Spieler aber geschont, sollte er dafür kein Geld bekommen. Klar, die Spieler reisen mit, absolvieren Workouts - was auch Arbeit ist - aber sind wir ehrlich: Was interessiert, ist, was in den richtigen Spielen passiert.

Noch einmal: Niemand soll verheizt werden, ein verletzter Spieler soll zwingend pausieren, schließlich muss die Gesundheit des Einzelnen immer im Vordergrund stehen. Was aber seit über einem Jahr in der Causa Leonard passiert, ist schlichtweg ein einziges Theater, bei dem alle Beteiligten keine gute Figur abgeben.

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