Die Heat führen nicht einmal im vierten Viertel und verlassen das Parkett dank einer irren Schlussphase in der Overtime doch noch als Sieger. Dennis Schröder führt die Thunder zum Comeback-Sieg bei einer schwachen Vorstellung von James Harden.
Cleveland Cavaliers (12-32) - New York Knicks (12-32) 86:106 (BOXSCORE)
- Das Kellerduell in der Eastern Conference ging an die Knicks, und das sogar deutlich. Angeführt von Marcus Morris und Julius Randle mit jeweils 19 Punkten machten die Gäste in der zweiten Halbzeit schnell Nägel mit Köpfen, um den Negativlauf der Cavs auf fünf Pleiten in Serie auszubauen.
- Die erste Hälfte gestaltete sich dabei noch sehr ausgeglichen, kein Team konnte sich mit mehr als 5 Punkten absetzen. Im dritten Viertel gaben die Knicks allerdings mit einem 17:4-Lauf ordentlich Gas, insgesamt ging der Abschnitt mit 30:14 an New York. Im letzten Durchgang bauten die Gäste aus dem Big Apple ihre Führung nach und nach auf 21 Zähler aus, das Spiel war gelaufen.
- An der Seite von Morris und Randle, der sich zudem auch noch 9 Rebounds schnappte, erzielten Reggie Bullock, Bobby Portis und Damyean Dotson jeweils 12 Punkte. Für Cleveland war Collin Sexton zwar bester Scorer (17), er hatte aber genau wie die Teamkollegen arge Probleme mit seinem Wurf (6/20 FG). Die Cavs versenkten nur magere 34 Prozent ihrer Feldwurfversuche, ein Saisontiefstwert für das Team, immerhin legte Tristan Thompson ein beeindruckendes Double-Double auf (13 und 22 Bretter).
Miami Heat (30-13) - Sacramento Kings (15-28) 118:113 OT (BOXSCORE)
- Was für ein Krimi in Miami! Gut siebeneinhalb Minuten vor dem Ende der regulären Spielzeit lagen die Kings mit acht Punkten in Front - die höchste Führung für ein Team in der gesamten Partie -, doch die Heat retteten sich in einer irren Schlussphase in die Overtime, wo die Hausherren den 19. Sieg im 20. Spiel vor eigenem Publikum perfekt machten.
- Nachdem Nemanja Bjelica die Gäste 1,9 Sekunden vor dem Buzzer des vierten Viertels in Front gebracht hatte, antwortete Miami mit einem Out-of-Bounds-Alley-Oop von Goran Dragic zu Bam Adebayo: Overtime! Adebayo (16, 11 Rebounds und 5 Assists) erzielte die ersten 4 Zähler in der Verlängerung, bevor Buddy Hield zwei Dreier versenkte.
- Doch Kendrick Nunn brachte Miami ebenfalls von Downtown wieder in Front, in den letzten gut zwei Minuten ließen beide Teams mehrere Möglichkeiten liegen. So auch die Kings in den Schlusssekunden: Miami schenkte den Gästen mit einem unnötigen Turnover die letzte Chance auf den Ausgleich, doch James Johnson blockte den Dreierversuch von Bogdan Bogdanovic (14, 5/15 FG).
- "Wir haben eine Menge Stehvermögen, eine wilde Entschlossenheit. Solche Jungs willst du in deiner Kabine haben", freute sich Adebayo nach dem knappen Sieg. Johnson hatte daran neben seinem Block auch mit 22 Punkten und 6 Rebounds großen Anteil, Kendrick Nunn (25) sowie Goran Dragic (18) machten in Abwesenheit von Jimmy Butler (Hüfte) ebenfalls einen sehr guten Job.
- Für die Kings war es dagegen eine "unglückliche Niederlage", wie es Head Coach Luke Walton formulierte. Sacramento hatte versucht, mit jeder Menge Dreier der Zonenverteidigung der Heat entgegenzutreten, doch von den 51 Versuchen (Franchise-Rekord) landeten nur 13 im Korb (25,5 Prozent). De'Aaron Fox blieb auf dem Weg zu 14 Punkten und 8 Assists sogar komplett blank von Downtown (0/7), Bjelica (22, 8/13 FG), Hield (20, 5/17 Dreier) und Marvin Bagley (15 und 15 Rebounds) waren noch die besten Kings-Akteure.
Houston Rockets (26-16) - Oklahoma City Thunder (25-19) 107:112 (BOXSCORE)
- Nach dem finalen Buzzer legte James Harden eine 25-minütige Extra-Einheit auf dem Parkett hin, in der Hoffnung, den eigenen Wurf wiederzufinden. In den 48 Minuten zuvor im Duell mit den Thunder war der wieder einmal abhandengekommen: The Beard traf nur 1/17 Dreier, während die Rockets eine 17-Punkte-Führung verspielten. Am Ende stand die bereits vierte Pleite in Serie.
- Im dritten Viertel sah es eigentlich so aus, als ob Houston die derzeitige Krise abwenden könnte. Zwar wollte auch der eigene Wurf nicht fallen, doch immerhin setzten sich die Hausherren mit einem 23:14-Abschnitt scheinbar komfortabel auf eben jene 17 Zähler ab. Doch OKC stürmte zurück.
- Ein 13:0-Lauf der Thunder um den spät aufdrehenden Dennis Schröder brachte die Gäste wieder zurück, bei Harden lief dagegen auch in den Schlussminuten - trotz mehrfacher Versuche, das Glück zu erzwingen - nichts zusammen. Schröder versenkte 28,1 Sekunden vor dem Ende einen Pull-Up-Jumper zum 110:107, auf der anderen Seite schickte Russell Westbrook einen schlechten Wurf von Downtown auf die Reise. Der Ball landete nur am Ring, OKC machte anschließend von der Linie alles klar.
- DS17 hatte am Ende 23 Punkte vorzuweisen, 15 davon erzielte er allein im Schlussabschnitt. Auch Danilo Gallinari war mit 12 Zählern im vierten Viertel (insgesamt 25 und 13 Rebounds) stark, während Chris Paul einen Großteil seines Schadens im zweiten Viertel anrichtete, als er die Thunder mit 20 seiner 28 Zähler im Alleingang im Spiel hielt. Während des Comebacks im letzten Durchgang saß er weitestgehend auf der Bank.
- "Dennis und Gallinari haben wichtige Würfe getroffen, um uns zurück ins Spiel zu bringen", lobte Thunder-Coach Billy Donovan. "Dann haben wir ein paar Stops und Rebounds bekommen. Es war wirklich ein hervorragender Job von den beiden." Einen Wermutstropfen gab es dennoch, Steven Adams verletzte sich bereits im ersten Viertel am linken Knöchel und musste die Partie verlassen.
- Das ließ sich von Harden eher nicht behaupten. Er beendete die Partie zwar mit 29 Punkten, traf aber ähnlich schwach wie in den vergangenen Spielen nur 9 von 29 aus dem Feld. Westbrook machte es abgesehen von seinem letzten Wurf deutlich besser. Dank seiner 32 Punkte, 12 Assists und 11 Rebounds hat er nun gegen jedes NBA-Team ein Triple-Double aufgelegt. Das gelang sonst nur LeBron James.