James Harden und Trae Young haben sich einen spektakulären Shootout geliefert und beide ein 40-Punkte-Triple-Double verbucht. Am Ende behalten die Houston Rockets die Oberhand. Die San Antonio Spurs siegen bei den Boston Celtics, die Ejection von Kemba Walker sorgt jedoch für große Aufregung.
Die Boston Celtics verlieren daheim gegen San Antonio, der Aufreger ist aber die umstrittene Ejection gegen Kemba Walker. Miami hat mit Indiana keine Probleme.
Boston Celtics (25-10) - San Antonio Spurs (16-20) 114:129 (BOXSCORE)
- Die San Antonio Spurs scheinen ihren Rhythmus gefunden zu haben und gewannen das schwere Auswärtsspiel in Boston recht souverän. DeMar DeRozan erzielte 30 Punkte (10/17 FG), dazu lieferte Lonnie Walker 19 Zähler von der Bank kommend, um den Sieg unter Dach und Fach zu bringen.
- Die Texaner profitierten dabei von einem echten Blitzstart, bei dem das Team von Coach Gregg Popovich 22 der ersten 25 Punkte im Spiel erzielte. Die Celtics gaben aber nicht auf und holten den frühen Rückstand Stück für Stück wieder auf. Kemba Walker (6, 3/6 FG) war nach Krankheit wieder zurück, spielte aber nur knapp 18 Minuten - und das hatte Gründe.
- Als die Celtics im dritten Viertel auf 7 Zähler verkürzt hatten, kam es zur kontroversen Szene, welche die Schlagzeilen dominieren sollte. LaMarcus Aldridge stellte einen harten Block (an der Grenze zur Legalität) gegen Walker, der umgehend zu Boden ging. Der Celtics-Guard beschwerte sich heftig und fing sich zwei technische Fouls ein, wodurch Kemba erstmals in seiner Karriere disqualifiziert wurde.
- Celtics-Coach Brad Stevens handelte sich dabei ebenfalls ein technisches Foul ein, der TD Garden kochte. Dabei warf ein Fan sogar einen Becher Bier in Richtung der Spurs-Bank und verfehlte nur knapp. Der Zuschauer wurde festgenommen und wird wohl ein Hallenverbot bekommen.
- Die Spurs behielten im Anschluss in der hitzigen Atmosphäre die Nerven und legten einen 11:0-Run hin, womit jegliche Comeback-Hoffnungen der Celtics zunichte gemacht wurden. San Antonio versenkte 55 Prozent aus dem Feld, sechs Spieler punkteten zweistellig. Dazu zählte jedoch nicht Jakob Pöltl, der aber in 14 Minuten immerhin auf 2 Zähler (1/3 FG), 8 Rebounds und 4 Assists kam.
- Bei den Celtics war Gordon Hayward mit 18 Punkten (4/7 Dreier) der beste Scorer, Jaylen Brown steuerte weitere 16 Zähler bei. Daniel Theis kam 20 Minuten zum Einsatz und verbuchte 15 Punkte (5/10 FG) und 5 Rebounds.
Charlotte Hornets (15-25) - Toronto Raptors (25-13) 110:112 OT (BOXSCORE)
- Die Toronto Raptors finden trotz einer ellenlangen Verletztenliste weiter Wege, um Spiele zu gewinnen und in der Spitzengruppe der Eastern Conference zu verweilen. In Charlotte spielte es auch keine Rolle, dass Kyle Lowry (15, 4/13 FG, 9 Assists) eines seiner schwächeren Spiele absolvierte, stattdessen übernahmen andere in den großen Momenten.
- Serge Ibaka war es, der 5 Sekunden vor dem Ende der Verlängerung die entscheidenden beiden Freiwürfe versenkte und zusammen mit Rookie Terence Davis (11 Rebounds) mit je 23 Punkten Topscorer der Gäste war. Dabei hätte Air Congo auch zum tragischen Helden des Spiels werden können. Die Raptors führten wenige Sekunden vor dem Ende des vierten Viertels mit einem Punkt, dann leistete sich Ibaka ein Foul abseits des Balles. Terry Rozier traf den Freiwurf, doch Devonte' Graham (11, 3/15 FG) konnte per Floater nicht für den Gamewinner sorgen, weswegen es in die Verlängerung ging.
- Die Raptors führten im dritten Viertel mit bis zu 12 Zählern, danach traf der Champion aber zeitweise überhaupt nichts mehr, weswegen im Schlussabschnitt auf einmal die Hornets vorne waren. Rozier erzielte dabei 9 seiner 27 Punkte im vierten Viertel. Neben dem Guard machte auch Miles Bridges (26, 10/15 FG) ein gutes Spiel, Rookie P.J. Washington (12, 12 Rebounds, 6 Assists) verbuchte ein Double-Double.
Indiana Pacers (23-15) - Miami Heat (27-10) 108:122 (BOXSCORE)
- Ganz lockere Angelegenheit für die Miami Heat, die in Indiana überhaupt keine Probleme hatten und mit bis zu 31 Punkten führten. Gleich sieben Akteure erzielten mindestens 14 Punkte, bester Scorer war Tyler Herro, der fünf Dreier traf und auf insgesamt 19 Zähler kam.
- Trotzdem ging es zwischen den beiden Rivalen heiß her. Als Miami durch ein 38:25-Viertel davon zog, wurde es hitzig. T.J. Warren hielt Jimmy Butler (14, 5/6, 7 Assists) bei einem Drive zum Korb fest, das gefiel dem Heat-Star überhaupt nicht. Es kam zum Wortgefecht, beide Akteure kassierten ein technisches Foul. Nur sieben Sekunden später zog Butler ein weiteres Foul und Warren kassierte aufgrund einer abfälligen Geste ein weiteres T und musste zum Duschen.
- In der Folge brannte dann nichts mehr für die Heat an. Bam Adebayo legte 18 und 9 auf, Derrick Jones Jr. kam auf 18 Zähler von der Bank kommend. Über das komplette Spiel trafen die Heat 53 Prozent aus dem Feld und 42 Prozent (16/38) von der Dreierlinie.
- Für Indiana war Domantas Sabonis mit 27 Punkten, 14 Rebounds und 6 Assists der beste Akteur, ansonsten kam recht wenig. Aaron Holiday (14, 5 Assists) und Jeremy Lamb (13) waren noch die besten Spieler in einem Indiana-Team, welches Malcolm Brogdon (Rücken) schmerzlich vermisste.
Das gab es noch nie: James Harden und Trae Young liefern sich ein heißes Scoring-Duell und verbuchen am Ende beide ein 40-Punkte-Triple-Double.
Orlando Magic (18-20) - Washington Wizards (12-25) 123:89 (BOXSCORE)
- Die Magic schlugen zwei Fliegen mit einer Klappe. Einerseits festigte Orlando mit diesem Sieg Platz sieben im Osten, auf der anderen Seite wurde mit den Wizards ein potenzieller Konkurrent auf Distanz gehalten. Überragend war dabei Nikola Vucevic, der Center legte 29 Punkte (12/20 FG) und 9 Rebounds auf.
- Das Spiel war bereits frühzeitig entschieden, ein 23:5-Run bis zur Pause sorgte für klare Verhältnisse und auch danach wurde die Führung der Gastgeber immer größer. Die Wizards, welche aufgrund der großen Verletzungssorgen mit gerade einmal neun Spielern antraten, waren völlig überfordert und leisteten sich gegen die gute Defense der Magic 23 Ballverluste.
- Mit 18 Steals stellten die Magic sogar einen neuen Saisonrekord für die komplette NBA auf. Vier davon gingen auf das Konto von Markelle Fultz, der zwar nur 6 Punkte (3/9 FG) erzielte, dafür aber auf je 7 Rebounds und Assists kam und ein Plus-Minus von +40 verbuchte. Evan Fournier streute 19 Zähler ein, D.J. Augustin kam auf 18 Punkte von der Bank kommend.
- Bei den Wizards kam dagegen kein Starter auf eine zweistellige Punkteausbeute, auch nicht Isaac Bonga. Der Deutsche spielte dennoch 32 Minuten, in denen er 6 Punkte (3/5 FG), 4 Rebounds und 2 Assists auflegte. Washingtons beste Scorer waren Rookie Admiral Schofield (18, Career High), Troy Brown Jr. (18, 11 Rebounds) und Anzejs Pasecniks (16).
Atlanta Hawks (8-30) - Houston Rockets (25-11) 115:122 (BOXSCORE)
- 60 Punkte erzielte James Harden beim ersten Aufeinandertreffen mit den Hawks in dieser Saison, dabei brauchte der Guard lediglich drei Viertel. Und auch diesmal wurden es immerhin 44 Zähler, auch wenn die Effizienz (9/34 FG, 4/20 Dreier, 19/23 FT) arg zu wünschen übrig ließ. Am Ende stand aber dennoch mit zusätzlich 10 Rebounds und 10 Assists (dazu 8 Turnover) das zweite Triple-Double der Saison.
- Ohne Russell Westbrook, der geschont wurde, war es also wieder die Harden-Show, welche vor allem in der ersten Halbzeit großen Erfolg hatte. Houston führte zwischenzeitlich mit 23 Punkten, bevor Atlanta, angeführt von Trae Young, noch einmal zur Aufholjagd blies. Der Sophomore erzielte wie Harden ein Triple-Double und kam auf 42 Punkte (11/30 FG), 13 Boards sowie 10 Dimes. Somit wurde an diesem Abend NBA-Geschichte geschrieben, noch nie zuvor hatten gleich zwei Spieler in einer Partie jeweils ein 40-Punkte-Triple-Double.
- Letztlich konnte Young die Niederlage aber nicht verhindern, auch wenn er 14 Punkte im Schlussabschnitt erzielte. Durch zwei Freiwürfe von Alex Len waren die Hawks 20 Sekunden vor dem Ende auf drei Zähler dran, aber Harden behielt in der Folge die Nerven und verwandelte alle seine vier Freebies, die den Sieg sicherten.
- Neben Harden verbuchte Clint Capela (22, 22 Rebounds) ein üppiges Double-Double, Ben McLemore (22, 6/9 Dreier) war als einziger Rockets-Akteur heiß aus der Distanz. Isaiah Hartenstein (2, 2 Rebounds) kam in der ersten Halbzeit lediglich vier Minuten zum Einsatz. Bei Atlanta lieferten John Collins (17, 14 Boards, 4 Blocks) und Len (14, 10 Rebounds) noch die meiste Hilfe für Young.
Dallas Mavericks (23-14) - Denver Nuggets (26-11) 106:107 (SPIELBERICHT)
Die Knicks kassieren den nächsten Blowout, während Giannis Antetokounmpo die Bucks zu einem mühevollen Sieg in San Francisco führt.
New Orleans Pelicans (13-25) - Chicago Bulls (13-25) 123:108 (BOXSCORE)
- Die Rückkehr von Top-Pick Zion Williamson naht und die Pelicans dürfen tatsächlich weiter von den Playoffs träumen, auch wenn sie trotz des Sieges weiterhin den vorletzten Platz im Westen belegen. Das liegt vor allem an Brandon Ingram, der auch gegen Chicago überragend war und 29 Punkte, 8 Rebounds sowie 11 Assists auflegte.
- Allein 16 Zähler erzielte Ingram im dritten Viertel, als die Gastgeber das Gaspedal ordentlich durchdrückten und den Bulls satte 44 Punkte einschenkten. So wurde aus einer Bulls-Führung von sechs Zählern schnell ein Rückstand von 17 Punkten für die Gäste. Unter anderem legten die Pels einen 15:3-Lauf hin, wobei Ingram für 9 Zähler verantwortlich war.
- Neben Ingram erwischte auch J.J. Redick einen guten Tag, der Edelschütze der Pelicans erzielte 24 Zähler bei sechs verwandelten Dreiern. Erfreulich war auch die Vorstellung des fitten Rookie-Duos aus Jaxson Hayes (14, 12 Rebounds) und Nickeil Alexander-Walker (11, 6 Assists), Lonzo Ball steuerte 11 Punkte und 7 Assists zum Sieg bei.
- Chicago kassierte dagegen einen weiteren Dämpfer im Kampf um die Playoffs und rutscht nach der fünften Niederlage am Stück auf Rang elf im Osten ab. Da reichten auch die 32 Punkte (13/24 FG) von Zach LaVine nicht. Thaddeus Young kam auf 18 Zähler, Kris Dunn auf 15, 7 Assists und 5 Steals.
Utah Jazz (25-12) - New York Knicks (10-28) 128:104 (BOXSCORE)
- Die Knicks werden froh sein, dass dieser Auswärtstrip endlich vorbei ist. Im vierten Spiel hagelte es die vierte Niederlage, nun geht es wieder zurück in den Big Apple. In der Höhe von Salt Lake City waren die Gäste absolut chancenlos, nach drei Vierteln war die Sache gegessen. Emmanuel Mudiay schwang sich dabei mit 20 Punkten (8/12 FG) gegen sein ehemaliges Team zum Topscorer auf.
- Insgesamt punkteten gleich acht Spieler für die Gastgeber zweistellig, wobei mit Ausnahme von Royce O'Neale kein einziger Akteur mehr als 26 Minuten auf dem Feld stehen musste. Neben Mudiay erzielte auch Bojan Bogdanovic 20 Zähler, während Rudy Gobert auf 16 Punkte und ebenso viele Rebounds kam.
- Die Knicks mussten derweil neben Dennis Smith Jr. auch auf Marcus Morris (Nacken) und Julius Randle (Persönliche Gründe) verzichten, sodass Frank Ntilikina mit 16 Punkten von der Bank kommend schon der beste Scorer war. R.J. Barrett kam auf 10 Zähler (3/10 FG), Bobby Portis auf 13 und 13 Rebounds (dazu 6 Assists).
- Der Big Man kam nach seinem Schlag gegen Lakers-Guard Kentavious Caldwell-Pope um eine Sperre herum, leistete sich aber gegen Bogdanovic ein ähnliches Foul, als er den Kroaten beim Blockversuch am Kopf traf. Die Referees beließen es aber bei einem Flagrant-1-Foul.
Golden State Warriors (9-30) - Milwaukee Bucks (33-6) 98:107 (BOXSCORE)
- Die Bucks sind nach der Niederlage in San Antonio wieder in der Spur, doch der Sieg in San Francisco war letztlich harte Arbeit und alles andere als schön. Am Ende konnte sich das Team mit der besten Bilanz der Liga aber auf ihren MVP verlassen. Giannis Antetokounmpo erzielte 15 seiner 30 Punkte (10/21 FG, 9/13 FT, 12 Rebounds) im Schlussabschnitt und sicherte den Gästen den bereits 33. Saisonsieg.
- Ansonsten war es ein Spiel mit vielen Fehlwürfen, Airballs und einigen völlig überflüssigen Ballverlusten. Nach nur 40 Prozent Wurfquote in San Antonio trafen die Bucks in der ersten Halbzeit gerade einmal ein Drittel ihrer Würfe - und führten dennoch mit acht Punkten. Golden State unterbot dies nämlich sogar und kam in den ersten 24 Minuten auf mickrige 39 Zähler bei 30 Prozent aus dem Feld.
- Und trotzdem blieb es bis in die Schlussphase eng. Warriors-Coach Steve Kerr ließ Antetokounmpo zwischenzeitlich sogar absichtlich foulen, aber näher als fünf Punkte kamen die Dubs aufgrund ihrer dürftigen Offense nicht mehr heran. Alec Burks war mit 19 Punkten noch der beste Offensivspieler, während Draymond Green (5, 1/7 FG, 8 Rebounds, 8 Assists) keinen Wurfrhythmus fand. Damion Lee und Glenn Robinson erzielten je 15 Zähler.
- Bei Milwaukee streute Khris Middleton 21 Punkte (3/8 Dreier) ein, Eric Bledsoe kam auf 16 Zähler. Ansonsten punktete auch nur noch Brook Lopez (12) zweistellig für die Gäste.