Außerdem erklärte Schröder, was die Ziele der Thunder in dieser Saison sind. Über seine eigene Zukunft hielt sich der Point Guard dagegen bedeckt.
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Herr Schröder, unser letzter Besuch bei Ihnen liegt jetzt schon eine Weile zurück und viel hat sich verändert. Sehen wir das richtig?
Dennis Schröder: Es hat sich definitiv viel verändert. Der Kleine läuft inzwischen, sagt "Mama" und "Papa". Es hat sich in kurzer Zeit viel verändert, vor allem für mich aus positiver Sicht. Ich kann es kaum erwarten, wenn bald das Mädchen kommt.
Besteht so eine besondere Verbindung zu Oklahoma City, Ihr Sohn kam schließlich auch bereits in Oklahoma City zur Welt?
Schröder: Natürlich, der Junge ist hier geboren und hat einen amerikanischen sowie deutschen Pass. Es wird für immer seine Heimatstadt sein - so wie bei uns Braunschweig die Heimat ist.
Wenn man diese Verbindung berücksichtigt: Erlebt man dann die Trade Deadline ein wenig anders?
Schröder: Ich habe davor mit GM Sam Presti gesprochen und der hatte mir versichert, dass ich nicht getradet werde. Ich habe mich sicher gefühlt, wir wussten, dass wir als Familie bleiben können. Nun schauen wir mal, was dann im Sommer passiert.
Dennis Schröder über Zukunft: "Habe genug Zeit, um nachzudenken"
In der NBA ist es ohnehin schwer zu planen ...
Schröder: Es hat nicht jeder eine Karriere wie Dirk Nowitzki, der für immer bei einem Team bleiben kann. Mal sehen, wo für mich die Reise hingehen wird. Ich war fünf Jahre in Atlanta, nun bin ich in meinem zweiten Jahr in Oklahoma City. Mein Vertrag läuft noch bis 2021, bis dahin habe ich genug Zeit, um nachzudenken.
Ein Grund für Ihren Trade aus Atlanta war, dass Sie bei einem Contender spielen wollten. Nun wurde aber im Sommer das Team um Russell Westbrook und Paul George aufgebrochen. Wie haben Sie das erlebt?
Schröder: Ich hatte ein gutes Verhältnis zu beiden, auf und neben dem Feld. Das war schon komisch, aber ist nun einmal ein Geschäft. Das habe ich in meinen sieben Jahren in der NBA gelernt. Sie haben eine bessere Situation gesucht und die haben sie zum Glück auch gefunden. Wir müssen eben mit den Leuten arbeiten, die wir hier haben. Wir sind auf einem guten Weg, so wie wir gerade spielen. Wir können in dieser Saison etwas erreichen, aber dafür müssen wir jeden Tag hart arbeiten und dann wird sich das auch auszahlen.
Im Sommer war auch die WM mit dem DBB in China, die nicht so verlaufen ist, wie Sie sich das vorgestellt haben. Dafür gab es viel Kritik, auch an Ihrer Person. In den USA ist es ein bisschen anders. Fühlen Sie sich von den deutschen Medien missverstanden?
Schröder: Missverstanden ist vielleicht das falsche Wort. Ich spiele jedes Jahr für die Nationalmannschaft, ich mache das in meiner Freizeit. Es ist definitiv eine Ehre, den Adler auf der Brust zu tragen. Manchmal fehlt aber auch die Wertschätzung dafür. Meine Familie reist immer mit und ich habe wenig Freizeit. Die Medien kann ich nicht kontrollieren, sie werden immer schreiben, was sie wollen. Wir können nur an uns arbeiten und das Beste daraus machen.
Sie sprechen die spärliche Freizeit an. Wie ist es als Vater, wenn man ständig unterwegs ist?
Schröder: Ich versuche, meine Frau und meinen Sohn so oft wie möglich mitzunehmen, damit ich die beiden immer sehen kann. Wenn du weg bist, hast du dann auch mal Heimweh. Es ist aber auf der anderen Seite auch mein Job. Ich bin gerne mit meinem Team unterwegs, um Spiele zu gewinnen.
Dennis Schröder über Chris Paul: "Einerseits Spieler, andererseits Coach"
In der Offseason kam im Trade von Russell Westbrook in Chris Paul ein anderer kommender Hall of Famer nach OKC. Ist Paul, der auch die gleiche Position wie Sie spielt, auch einer, von dem Sie sich noch etwas abschauen können? Vielleicht sogar eher als von Westbrook?
Schröder: Das sind zwei völlig verschiedene Spielertypen. Beide sind sichere Hall of Famer. Ich habe viel von Russell gelernt und nun auch von Chris. Er redet viel mit dem Team, versucht alle zu involvieren. Er hat seine All-Star-Nominierung auf jeden Fall verdient. Er ist einerseits Spieler, andererseits aber auch Coach. Das macht er schon sehr, sehr gut.
Hat es Sie ein wenig geärgert, nicht in Chicago gewesen zu sein?
Schröder: Ich komme von der Bank, da ist es schwierig, zum All-Star Game eingeladen zu werden. Ich weiß nicht, ob das überhaupt schon einmal vorgekommen ist. Ich bin aber noch jung und nächstes Jahr werde ich noch einmal angreifen.
Ist aber auch nicht schön, mal ein Wochenende einfach frei gehabt zu haben?
Schröder: Natürlich. Im Januar hatten wir glaube ich 19 Spiele, das war schon recht hart. Ich konnte nun mit der Familie und meinen Freunden ein bisschen abschalten und war ein paar Tage im Urlaub. Danach ging es aber sofort wieder mit der Vorbereitung auf die letzten Saisonspiele los.