Die Brüder Ozzie und Daniel Silna träumten immer davon, eine NBA-Franchise zu besitzen. Bei der Fusion der NBA mit der American Basketball Association am 17. Juni 1976 wurden sie jedoch mit ihrer ABA-Franchise, den Spirits of St. Louis, außen vor gelassen. Als Entschädigung handelten sie den "besten Deal der Menschheitsgeschichte" aus, an dem die NBA noch Jahre später zu knabbern hatte.
Der gemeinsame Traum von Ozzie und Daniel Silna sollte sich nie erfüllen. Trotz zahlreicher Anläufe, trotz eines Millioneninvestments blieb das Bruderpaar aus New Jersey immer außen vor. Ihr Traum war allerdings nicht der typische Traum zweier Jungs, die sich in den Basketball verlieben und sich auf der großen Bühne mit den Legenden des Sports messen wollen.
Zwar entwickelte sich bei den Söhnen lettischer Einwanderer bereits in der Kindheit die Liebe zum orangefarbenen Leder, allein das sportliche Talent fehlte. Die logische Konsequenz: "Ich habe immer gesagt, wenn ich nicht spielen kann, ist es das beste, einfach ein Team zu besitzen", scherzte Daniel 2011 in einem Interview mit Forbes.
Gleich mehrmals waren die Silnas tatsächlich nah dran, sich diesen lang gehegten Wunsch zu erfüllen. Was sie stattdessen bekamen, ist heute bekannt als der "beste Deal der Menschheitsgeschichte".
Die Silna-Brüder: Über die ABA in die NBA
Die Silnas häuften ein beachtliches Vermögen in der Textilindustrie an, die Voraussetzungen waren also gegeben, als sie Mitte der Siebzigerjahre den ersten Versuch starteten, sich in die NBA einzukaufen. 1974 waren die Detroit Pistons zu haben, doch Eigentümer Fred Zollner entschied sich gegen das Angebot der Silnas und für einen etwas lukrativeren Deal.
Enttäuscht, aber nicht entmutigt, schaute sich das Brüderpaar nach einem Plan B um - und fanden ihn in der American Basketball Association (ABA). Sieben Jahre zuvor wurde die ABA als Konkurrenzprodukt zur damals noch relativ jungen NBA ins Leben gerufen, als spektakulärere, glitzernde Variante mit einem farbigen Ball, einer Dreierlinie und einem gewissen Julius "Dr. J" Erving.
Ozzie und Daniel schlugen bei den Carolina Cougars zu, für die sie gerade einmal eine Million Dollar auf den Tisch legen mussten - deutlich günstiger als das Angebot, was sie für die Pistons abgegeben hatten. Anstatt sich also in den exklusiven NBA-Klub einzukaufen, setzten die Silnas ihre Hoffnungen in eine nahende NBA-ABA-Fusion, um über Umwege in die Liga zu kommen.