Lillard leitete mit mehreren tiefen Dreiern einen 19:6-Lauf in den Schlussminuten ein, mit dem sich Portland den Überraschungserfolg in Spiel 1 sicherte. Am Ende hatte Big Game Dame 34 Punkte auf dem Konto (9 davon im vierten Viertel) bei 9 von 21 aus dem Feld und 6 von 13 von Downtown. Zusätzlich kam der Point Guard auf 5 Rebounds und 5 Assists (hier gibt es alle Punkte von Lillard gegen die Lakers).
Unterstützung lieferte C.J. McCollum in Form von 21 Zählern (8/20 FG), Jusuf Nurkic legte ein starkes Double-Double auf (16 und 15 Rebounds) und Carmelo Anthony kam auf 11 Zähler (2/11 FG, 10 Rebounds, 5 Assists).
Auf Seiten der Lakers war LeBron James der überragende Mann mit einer beeindruckenden Statline von 23 Punkten, 17 Rebounds und 16 Assists (hier geht es zu den LeBron-Highlights). Letzteres stellte ein neues Career-High in den Playoffs dar. Bester Scorer bei den Lakers war Anthony Davis (28, 11 Rebounds). Ansonsten erreichten aber nur Kyle Kuzma (14) und Danny Green (10) eine zweistellige Punkteausbeute.
Gegen eine der bisher schwächsten Defenses des Restarts erlebten die Lakers einen Start zum Vergessen. Abgesehen von zwei Tip-Ins von JaVale McGee startete L.A. mit 1 von 14 aus dem Feld, deutlich besser lief es bei Portland. Lillard schenkte Purple-and-Gold trotz viel Aufmerksamkeit der Lakers-Defense 15 Zähler ein und die Blazers setzten sich bis auf 16 Zähler ab.
LeBron und Co. trafen dagegen im ersten Viertel magere 30 Prozent aus dem Feld und in acht Versuchen keinen einzigen Triple. Das änderte sich erst nach gut drei Minuten im zweiten Abschnitt, als Danny Green nach mehreren Airballs erstmals einen Dreier versenkte. Kurz darauf folgte direkt der nächste Dreier auf dem Weg zu einem 13:1-Lauf.
Dame Time im vierten Viertel! Lillard erlegt die Lakers
Portland lebte in dieser Phase an der Freiwurflinie (die ersten 10 Blazers-Punkte kamen von der Charity-Stripe), ansonsten hatte nun aber die Blazers-Offense Probleme. Drei Minuten vor der Halbzeitpause übernahm L.A. erstmals die Führung, ein Melo-Dreier brachte Portland wieder zurück in Front. 57:56 für die Blazers zur Halbzeitpause.
Nach dem Seitenwechsel legten die Blazers ihren Fokus darauf, McCollum ins Spiel zu bringen. Die Offense lief nun hauptsächlich über den Shooting Guard, der 11 Zähler in diesem Durchgang auflegte. Die Lakers kämpften derweil weiter mit ihrem schwachen Shooting, ließen sich dank Floor General LeBron aber nicht abschütteln.
So gingen die Blazers mit einem 78:75-Vorsprung in den Schlussabschnitt, in dem schnell aber die Lakers die Kontrolle übernahmen. Ein 9:0-Lauf, bei dem L.A. auch von 4 Turnover der Blazers profitierte, brachte die Lakers etwas weg, bevor Lillard mit seinem ersten Field Goal in der zweiten Hälfte wieder verkürzte und Mitte des Viertels mit einem langen Dreier den Ausgleich besorgte.
Vier vergebene Lakers-Freiwürfe in Folge (zwei von AD, zwei von LeBron) und zwei Blocks von Hassan Whiteside ebneten den Weg für eine spektakuläre Blazers-Schlussphase: Dame Time war nun in vollem Gange, Lillard versenkte seinen nächsten Triple vom Logo. Melo legte kurz darauf ebenfalls von Downtown nach.
L.A. hielt mit den beiden Superstars dagegen und versuchte auf der Gegenseite mit Double-Teams den Ball aus Lillards Händen zu bekommen - das bestrafte Gary Trent Jr. (5) mit einem weiteren Triple. LeBron und Caruso scheiterten auf der Gegenseite, Nurkic erhöhte per Dunk nach Lillard-Assist auf 100:93 und damit war die Partie gelaufen.
Die wichtigsten Statistiken
Los Angeles Lakers (1) vs. Portland Trail Blazers (8) 93:100 (BOXSCORE), Serie: 0-1
- Für alle Offensiv-Fanatiker war die erste Halbzeit definitiv kein Leckerbissen. Im ersten Viertel waren es die Lakers, die kaum etwas trafen (9/30 FG, 30 Prozent), im zweiten Durchgang erwischte es dann die Blazers (3/19 FG, 15,8 Prozent). Zusätzlich machten zahlreiche Foulpfiffe einen Spielfluss regelmäßig zunichte. Bereits zur Halbzeitpause stand Portland bei 22/27 FT und LAL bei 16/20 FT.
- Wie schon in allen anderen Bubble-Spielen auch war das Shooting der Lakers den kompletten Abend über katastrophal. Von den 32 Versuchen aus der Distanz landeten nur 5 im Korb (15,6 Prozent). Darunter waren einige weit offene Würfe, die nur am Ring landeten. Oder noch schlimmer. Allein Green hatte mehrere Airballs.
- Schon vor dem Start der Serie wurde die Defense der Blazers als Schwachstelle ausgemacht, vor allem auf dem Flügel. LeBron kam gegen Melo, Trent Jr. oder andere Verteidiger oftmals relativ leicht zum Korb. Zwar versuchte Portland, in der Zone eine Wand vor dem King aufzubauen, doch der bewies in solchen Situationen seine starke Übersicht. Von den insgesamt 34 Field Goals der Lakers hatte LeBron bei 25 seine Finger durch eigenes Scoring (9 FG) oder teils spektakuläre Assists (16) im Spiel.
- Mit seinen 16 Vorlagen stellte James zudem einen neuen, persönlichen Playoff-Karrierebestwert auf. Seit Magic Johnson hat kein Laker so viele Assists in einem Playoff-Spiel verteilt. Zudem ist LeBron der einzige Lakers-Spieler, der ein Triple-Double in seinem Postseason-Debüt für die Franchise aufgelegt hat.
- Noch mehr Historisches von LeBron: Er ist der erste Spieler in der langen Historie der NBA, der in einem Playoff-Spiel mindestens 20 Punkte, 15 Rebounds und 15 Assists aufgelegt hat.
- Mit den Pleiten der Bucks und Lakers haben zum ersten Mal seit den Playoffs 2003 (Spurs und Pistons) beide 1-Seeds ihre Auftaktpartie in der Postseason verloren.
Los Angeles Lakers vs. Portland Trail Blazers: Die Stimmen
Damian Lillard (Blazers): "Jedes Spiel seit wir hier sind war ein Playoff-Spiel. Das hat uns gut auf eine Partie wie diese vorbereitet. Es ist aber nur ein Sieg. Ich bin froh, in den Playoffs zu stehen, aber wir müssen weitermachen."
LeBron James (Lakers): "Wir hatten ein paar Pannen, was du dir am Ende eines Spiels nicht erlauben darfst, vor allem gegen ein Team wie Portland."
Star des Spiels: Damian Lillard
Keine Frage, an wen diese Auszeichnung geht. In der zweiten Halbzeit war es lange Zeit still um den Guard, auch weil die Lakers sich mit einer Full Court Press und zahlreichen Double-Teams Mühe gaben, ihn unter Druck zu setzen. Im vierten Viertel machte dies aber kaum einen Unterschied mehr. Seine drei Dreier, einer tiefer als der andere, waren einfach Extraklasse!
Flop des Spiels: Kentavious Caldwell-Pope
Wie bereits angesprochen, das Shooting der Lakers war durch die Bank weg schwach. Der Blick auf die Statline von KCP dürfte bei den Lakers-Fans dennoch für besonders viel Kopfschütteln sorgen: 1 Punkte, 1 Rebound, 1 Assist und immerhin 3 Steals - bei 0 von 9 aus dem Feld und 0 von 5 von Downtown!
Szene des Spiels
Mittlerweile sind wir in der Bubble Dreier vom Logo fast schon gewöhnt, dafür sorgten in den vergangenen Wochen in erster Linie Devin Booker und Lillard. Nichtsdestotrotz ist es immer wieder spektakulär, wenn Big Game Dame kurz hinter der Mittellinie abdrückt und der Spalding nichts als Netz berührt. Genauso geschehen gut drei Minuten vor dem Ende. Mit diesem Triple brachte Lillard die Blazers auf die Siegerstraße.