Die Thunder feierten angeführt vom wieder einmal starken Floor General Chris Paul einen am Ende ungefährdeten Start-Ziel-Sieg. CP3 avancierte mit 21 Punkten (8/12 FG) zum Topscorer seines Teams, dazu sammelte er 7 Rebounds sowie 6 Assists und hatte den mit Abstand beste Plus/Minus-Wert aller Spieler auf dem Court (+25).
Hilfreiche Unterstützung lieferten Danilo Gallinari (19 Punkte und 7 Rebounds), Steven Adams (18 und 7) sowie die beiden restlichen Starter Luguentz Dort (14) und Shai Gilgeous-Alexander (13). Dennis Schröder fehlte nach der Geburt seines zweiten Kindes erneut, seiner Frau und dem Neugeborenen soll es laut Medienberichten aber gut gehen. Wann er in die Bubble zurückkehren wird, ist derzeit noch ungewiss.
Auf Seiten der Lakers war LeBron James zwar mit 19 Punkten (dazu 11 Bretter und 4 Assists) der beste Punktesammler seines Teams, doch auch der King hatte enorme Probleme in der Offense. Selbst in direkter Ringnähe ließ er ein paar Mal gute Möglichkeiten liegen, von Downtown ging nichts (0/5 Dreier). Insgesamt stand LeBron bei nur 7 von 19 aus dem Feld.
Einen Abend zum Vergessen erlebte auch Anthony Davis, der die Partie mit nur 9 Punkten (3/11 FG), 8 Rebounds und 5 Assists beendete. Ansonsten knackten nur Dion Waiters (14) und Kyle Kuzma (10) eine zweistellige Punkteausbeute, insgesamt kam die Offense der Lakers aber nie in einen Rhythmus. So verließ L.A. erstmals in dieser Saison das Parkett, ohne auch nur eine Sekunde im Spiel geführt zu haben.
Los Angeles Lakers: Enorme Probleme in der Offense
Sowohl LeBron als auch AD agierten bereits in den Anfangsminuten recht unauffällig. Auch der Rest der Lakers hatte so seine Anlaufschwierigkeiten, vor allem offensiv. In den ersten 12 Minuten versenkte L.A. schwache 28,6 Prozent aus dem Feld und nur einen von 12 Dreierversuchen. Die Thunder dagegen strahlten vielseitig Gefahr aus und lagen mit bis zu 10 Zählern vorne.
Zwar blieb die Offense der Lakers auch im zweiten Durchgang weitestgehend harmlos, doch immerhin machte die Defense einen stabilen Eindruck. Das ermöglichte es dem Spitzenteam der Western Conference trotz eines zwischenzeitlichen 13-Punkte-Rückstands bis zur Halbzeitpause in Schlagdistanz zu bleiben (52:45 Thunder).
Nach dem Seitenwechsel mussten beide Teams erst einmal kleine Schockmomente verkraften. Zunächst verletzte sich Kentavious Caldwell-Pope nach einem Zusammenprall mit CP3 an der Hüfte. Wenig später musste auch Steven Adams das Parkett nach einem merkwürdigen Fall und Schmerzen im linken Knie Richtung Katakomben verlassen. Mitte des dritten Viertels kam er aber auf die Bank zurück, beide konnten schließlich weitermachen.
OKC Thunder ziehen an den Houston Rockets vorbei
Zu diesem Zeitpunkt hatte OKC die Führung wieder auf 15 Zähler erhöht, vor allem mit Paul und seinen unwiderstehlichen Midrange-Jumpern hatten die Lakers so ihre Probleme. Dazu lieferte Gallinari einige gute Aktionen in der Offense und die Thunder zogen bis auf 20 Zähler davon, bevor Kuzma und LeBron den Rückstand zum Ende des dritten Abschnitts immerhin wieder auf 15 verkürzten.
Wirklich spannender wurde es anschließend allerdings nicht mehr. Zwar lieferte Dion Waiters mit 11 seiner 14 Punkte im letzten Durchgang noch etwas Gegenwehr und auch LeBron versuchte in einer kurzen Phase nochmal den Druck zu erhöhen - heiß lief er aber nicht mehr.
So nahm Lakers-Coach Frank Vogel gut drei Minuten vor dem Ende seiner Starter vom Parkett und hisste die weiße Fahne. So durfte sich immerhin Kostas Antetokounmpo, der jüngere Bruder von Bucks-Star Giannis, über ein paar Minuten freuen.
Am Ende stand aber die zweite Niederlage im vierten Spiel nach dem Restart für die Lakers. Oklahoma City feierte derweil den zweiten Sieg im dritten Spiel und zieht damit an den Houston Rockets (42-25) vorbei auf Platz 5 im Westen - nur 0,5 Spiele hinter den Jazz auf Rang vier.
Die wichtigsten Statistiken
Los Angeles Lakers (51-16) vs. OKC Thunder (42-25) 86:105 (BOXSCORE)
- Vor der Partie gegen die Thunder stellten die Lakers die bisher schlechteste Offense in der Bubble (100,6 Punkte pro 100 Ballbesitze), in dieser Partie taten LeBron und Co. wenig, um dieses Bild aufzuhübschen. Die Horror-Statistiken: 35,2 Prozent aus dem Feld (31/88 FG) und 13,5 Prozent von Downtown (5/37 Dreier) - letzteres war ein Saisontiefstwert.
- Dass L.A. dennoch in der ersten Halbzeit in Schlagdistanz blieb, war der guten Effizienz in der Restricted Area zur verdanken. In direkter Ringnähe trafen die Lakers 11 ihrer 14 Versuche - ansonsten aber nur katastrophale 4 von 30! Die Probleme mit dem Wurf setzten sich auch in der restlichen Partie fort.
- Die Thunder schafften es zudem, die Transition-Offense der Lakers wegzunehmen, eigentlich eine Stärke von LeBron und Co. Nach 48 Minuten hatte das Team aus der Stadt der Engel allerdings nur 13 Fastbreak-Punkte auf dem Konto. Die langsame Pace kam den Thunder zugute, deren Halbfeld-Offense einen deutlich besseren Eindruck hinterließ.
- Allerdings fehlte durch den Ausfall von Schröder die Fire-Power von der Bank. Der Deutsche führt 2019/20 die Liga mit 18,9 Punkten von der Bank an, die konnte OKC an diesem Abend nicht ersetzen. Das Duell der Reservisten ging mit 38:20 an die Lakers.
Los Angeles Lakers vs. Oklahoma City Thunder: Die Stimmen
Chris Paul (OKC Thunder): "Wir haben einfach versucht, uns an den Gameplan zu halten. Wir wollten sie so gut es geht von der Freiwurflinie fernhalten. Wir haben versucht, um LeBron eine Wand aufzubauen, um es ihm schwer zu machen."
LeBron James (Los Angeles Lakers): "Wir hatten ein paar großartige Possessions. Ich denke, manchmal haben wir im Laufe der Spiele eine schlechte Wurfauswahl, aber wir hatten großartige Looks. Unsere Defense ist ziemlich gut, die Thunder haben nur 43 Prozent aus dem Feld getroffen. Wir werden in einen Rhythmus kommen und anfangen, ein paar Würfe zu treffen."
Der Star des Spiels: Chris Paul
Effizienz pur, so lässt sich der Auftritt des Point Gods wohl am besten zusammenfassen. Paul traf 8 seiner 12 Würfe für 21 Punkte und füllte auch sonst das Boxscore. Der 35-Jährige hatte das Geschehen jederzeit unter Kontrolle, einzig die 5 Turnover dürften ihm nicht ganz gefallen haben.
Der Flop des Spiels: Danny Green
Der 3-and-D-Spezialist ist in der Disney-Bubble bisher noch auf der Suche nach dem ersten Teil seiner Berufsbezeichnung. In den drei Partien vor dem Duell mit OKC traf er nur 2 seiner 13 Versuche aus der Distanz, auch an diesem Abend lief es nicht wirklich besser (9 Punkte, 2/7 Dreier). Bis zu den Playoffs sollte sich Green dringend in einen Rhythmus ballern. Auch von AD war wenig zu sehen.
Die Szene des Spiels
Besonders viel zu lachen hatten die Lakers-Fans an diesem Abend nicht, abgesehen von einer Szene Mitte des zweiten Viertels. Im Fastbreak bekam Alex Caruso den Spalding serviert, er zog mit Geschwindigkeit am letzten Thunder-Verteidiger vorbei in die Zone, hob ab - und ließ es krachen! Auch in schwierigen Zeiten können sich die Lakers-Fans auf die Bald Mamba verlassen.