Der Big Man der Lakers war zwar wie schon in Spiel 3 kein Faktor am Brett (5 Rebounds), erzielte dafür aber bärenstarke 34 Punkte (10/15 FG) und führte die Lakers damit an (die Highlights von Davis im Video). James kam auf 26 Zähler (7/18), 9 Rebounds und 8 Assists, dazu bekamen die Lakers starke Unterstützung von Kentavious Caldwell-Pope (13) sowie Dwight Howard (12, 11 Rebounds).
Der Center hatte einen großen Anteil daran, dass Nikola Jokic nicht so stark zur Geltung kam wie in den vorigen Spielen (16 Punkte, 4 Assists). An seiner Statt übernahm der überragende Jamal Murray die Offense (32, 12/19, 8 Assists - seine Highlights im Video!), Jerami Grant kam auf 17 Punkte, Michael Porter Jr. (13) und Monte Morris (12) lieferten Unterstützung von der Bank.
Nach der ersten Niederlage der Serie reagierte Lakers-Coach Frank Vogel mit einer Veränderung der Starting Five: JaVale McGee wurde auf die Bank beordert, dafür startete Howard zum ersten Mal seit 2017 in einem Playoff-Spiel. Die Nuggets hingegen blieben unverändert im Vergleich zu den ersten drei Spielen.
Die Lakers fütterten zunächst permanent Davis, der Millsap innerhalb von drei Minuten zwei Fouls anhängte und die ersten 10 Punkte seines Teams markierte. Bei 16:12 für die Lakers nahm Denver die erste Auszeit. Fortan schickten die Nuggets Double-Teams zu Davis, dafür übernahm nun LeBron vermehrt das Heft in die Hand und Howard legte schnelle 8 Punkte und 8 Rebounds auf. Murray hielt dagegen (12 Punkte, 2 Assists). 37:30 für die Lakers.
Nach drei Minuten im zweiten Viertel wuchs die Lakers-Führung kurz auf 12 Punkte an, die Nuggets fanden ihren offensiven Rhythmus aber schnell wieder und punkteten durch Dreier von Jokic und Porter. Murray kehrte zurück und versenkte einen unglaublichen Korbleger gegen James, da waren es nur noch 4 Punkte Abstand, die Lakers trafen nur zwei ihrer letzten zwölf Würfe des Viertels. Zur Pause führten sie dennoch mit 60:55.
Denver lässt sich nicht abschütteln
Die zweite Hälfte begann erneut mit einem heißeren Start der Lakers, die schnell drei Dreier trafen, der Vorsprung wuchs wieder auf +10, doch Murray antwortete sofort. Immer wieder setzten sich die Lakers leicht ab, auch dank starker Minuten von Rondo, aber Denver ließ sich einfach nicht abschütteln. Kurz vor der Sirene versenkte Porter einen Dreier, 87:84 Lakers vor dem Schlussviertel.
Die Partie blieb auch im letzten Durchgang zunächst ausgeglichen, knapp sieben Minuten vor Schluss kam dann eine große Schrecksekunde: Davis landete beim Jumper unglücklich auf dem linken Fuß und humpelte, nach kurzer Pause konnte er jedoch weitermachen und erzielte 8 Lakers-Punkte am Stück. Murray traf seinerseits weiter einen wilden Wurf nach dem anderen und bereitete den Rest vor.
Drei Minuten vor dem Ende blockte James, der in den Schlussminuten Murray im Eins-gegen-Eins verteidigte, einen Leger, auf der Gegenseite erhöhte Rondo auf +5. Die Lakers bekamen noch einen Stop, dann erhöhte James an der Linie auf 109:102. Murray verkürzte, wieder traf James seine Freiwürfe. 27 Sekunden vor dem Ende waren es nach Millsap-Freiwürfen noch einmal nur 4 Punkte, danach gelang den Nuggets aber nichts mehr und Davis brachte das Spiel an der Linie nach Hause.
Spiel 5 findet in der Nacht auf Sonntag (ab 3 Uhr live auf DAZN) statt. Die Nuggets müssen nun versuchen, zum dritten Mal nacheinander nach einem 1-3-Rückstand wieder zurückzukommen.
Die wichtigsten Statistiken
Denver Nuggets (3) vs. Los Angeles Lakers (1) 108:114 (BOXSCORE), Serie: 1-3
- Die Lakers waren zu Beginn des Spiels das weitaus präsentere Team insbesondere beim Kampf um die Rebounds, nachdem sie dieses Duell in Spiel 3 mit -19 verloren hatten. Howards Beförderung machte sich bezahlt: 8 Rebounds schnappte sich der frühere Superstar im ersten Viertel, vier davon offensiv - die Lakers dominierten am Brett mit 12:5. Auch nicht ganz unwichtig: Howards Gegenspieler Jokic nahm im ersten Viertel lediglich einen Wurf. Das Rebound-Duell am Ende: 41:33 für die Lakers, darunter 12:6 Offensiv-Rebounds.
- Die Nuggets verloren in Halbzeit eins zwar aufgrund der Rebounds und Turnover (7:4) das Possession-Game, wenn sie Ballbesitze jedoch abschlossen, machten sie das hocheffizient: 59 Prozent ihrer Würfe fielen rein, obwohl die Dreierquote noch zu wünschen übrig ließ (5/16). Bei den Lakers waren es nur 46,9 Prozent, aber auch satte zehn Würfe mehr.
- Es blieb auch in der zweiten Hälfte bei diesem Verhältnis, Denver schloss seine Angriffe effizienter ab - aber die Lakers hatten ein fettes Plus von 25:6 in Sachen 2nd-Chance-Points. Dazu waren sie deutlich häufiger an der Freiwurflinie: 28/35 für die Lakers, 20/23 für die Nuggets. Das waren letztendlich die größten Unterschiede.
- Rajon Rondo legte eine starke Partie hin (11 Punkte, 7 Assists) und schrieb dabei Geschichte: Der Backup-Guard der Lakers hat Scottie Pippen überholt und belegt nun Platz acht bei den All-Time Playoff-Assists.
Nuggets vs. Lakers: Die Stimmen zum Spiel
Mike Malone (Coach Nuggets): "Ich werde so wie sie die angemessen Kanäle nutzen müssen, damit wir ein paar Freiwürfe bekommen."
LeBron James (Lakers) über seine Defense gegen Murray: "Ich wusste, dass es um den Sieg geht, und er war im Rhythmus. Er ist ein besonderer Spieler."
Der Star des Spiels: Anthony Davis
Howard gehört hier ebenfalls erwähnt, aber phasenweise trug Davis die Lakers, als ihnen offensiv zunehmend wenig einfiel. Biss nach seinem Sturz auf die Zähne. Dass er in Halbzeit eins wieder keinen Rebound holte? Nicht ideal, aber Howard konnte es kompensieren. In der Crunchtime spielte dann auch LeBron mit seiner Defense gegen Murray groß auf.
Der Flop des Spiels: Paul Millsap
Der Veteran ist Denvers bester Verteidiger gegen Davis, in dieser Partie nahm sich Millsap mit dämlichen Fouls jedoch selbst aus dem Spiel. Bis zum letzten Viertel stand er keine neun Minuten auf dem Court, agierte seltsam unvorsichtig. Auch deshalb sah sich Malone wohl dazu gezwungen, dem ebenfalls ganz schwachen Plumlee knapp 14 Minuten Spielzeit zu geben. Millsaps fünftes Foul bei der Davis-Verletzung allerdings war ein schlechter Scherz seitens der Schiedsrichter.
Die Szene des Spiels
Jamal Murray ergänzte seine unglaublichen Playoffs um ihr vielleicht größtes Highlight. Gegen Ende des zweiten Viertels zog der Kanadier zum Korb, sah den aushelfenden James, tauchte unter dessen Arm hindurch und versenkte den Layup noch irgendwie im Korb - ein doppelter Handwechsel in der Luft, der an den legendären Korbleger von Michael Jordan erinnerte. Schade, dass der Spitzname Maple Jordan schon vergeben wurde.