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NBA Playoffs: Miami Heat schnappen sich Spiel 1 nach Verlängerung gegen Celtics dank Butler und Adebayo

Jayson Tatum war gegen Miami der beste Mann auf dem Feld.
© getty

Die Miami Heat setzen ihre Erfolgsgeschichte fort und haben auch zum Auftakt der Eastern Conference Finals gewonnen. Gegen die Boston Celtics siegen die Heat mit 117:114 nach Verlängerung. Jimmy Butler erzielte die entscheidenden Punkte und Bam Adebayo sorgte mit einem Monster-Block für den Schlusspunkt. Hier geht es zu den Highlights der Partie.

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Bei den Heat war Goran Dragic (29 Punkte, 11/19 FG) der Topscorer, während Jae Crowder (22, 5/9 Dreier) aus der Distanz ein heißes Händchen bewies. Jimmy Butler (20) drehte erst in der Crunchtime auf, während Tyler Herro (12, 11 Rebounds, 9 Assists) von der Bank kommend an einem Triple-Double kratzte. Bam Adebayo lieferte 18 Punkte, 9 Assists und den entscheidenden Block.

Jayson Tatum (30, 14 Rebounds) sammelte zusammen mit Marcus Smart (26, 6/13 Dreier) bei den Celtics die meisten Punkte. Der Guard der Celtics war früh heiß und ballerte über die 48 Minuten immer wieder aus der Distanz auf den Korb. Zweistellig scorten zudem Jaylen Brown (17), Kemba Walker (19, 6/19) und auch der Ex-Bamberger Brad Wanamaker (11, 6 Assists, 5 Steals). Daniel Theis hatte erneut Foulprobleme (sein sechstes Foul kam in OT) und kam in 35 Minuten auf 4 Punkte, 4 Rebounds, 3 Assists und das beste Plus-Minus-Rating aller Akteure auf dem Feld (+12).

Die Celtics erwischten einen richtig guten Start, Smart und Tatum versenkten ihre ersten beiden Würfe. Miami hatte dagegen Probleme mit Bostons Defense und traf in den ersten sechs Minuten nur einen Wurf. Smart kühlte in der Folge deutlich ab, nahm aber weiter fleißig Würfe. Die Heat bekamen dagegen einen kleinen Schub von der Bank, lagen nach einem Viertel dennoch mit 8 Punkten hinten.

Aber Boston hatte in den letzten vier Minuten des Viertels kein Field Goal mehr erzielt. Miami spielte nun vermehrt Zonenverteidigung, was den Rhythmus der Celtics brach. Die Heat hatten diesen dagegen gefunden und gingen nach einem And-One von Butler Mitte des zweiten Viertels erstmals in Führung. Die Heat trafen nun fast alles, vor allem aus der Distanz. Miami erzielte im Abschnitt 37 Punkte, bevor Boston auch wieder etwas besser traf, auch wenn Kemba Walker (1/7 FG in der ersten Halbzeit) absolut kein Faktor war. Es ging ausgeglichen in die Kabinen (55:55).

Butlers And-One und ein Bam-Block sichern Heat-Sieg

Es blieb auch nach dem Wechsel eng und hart umkämpft. Zunächst hatte Miami Vorteile, dann hatte Smart mal wieder für ein paar Minuten die heiße Hand. Auf Seiten der Heat machte Rookie Herro einige gute Plays. Erst zum Ende des Viertels setzten sich die Celtics leicht ab, da Tatum einige schwere Würfe traf. Boston schloss das Viertel mit einem 13:2-Lauf ab und führte plötzlich wieder zweistellig (83:71).

Die Heat blieben aber in Schlagdistanz, auch wenn etwas überraschend Wanamaker für Boston einige gute Aktionen zeigte und vor allem durch Steals auffiel. Die Heat waren sieben Minuten vor dem Ende aber bereits im Bonus und verbuchten so einige leichte Punkte. Bostons Vorsprung schmolz vier Minuten vor dem Ende auf 4 Zähler zusammen. Drei Minuten später waren es nach einem Herro-Dreier sogar nur noch 2.

Und dann war Jimmy-Time. Mit noch 22 Sekunden auf der Uhr versenkte der Heat-Star den Dreier zur Führung, nachdem Walker zuvor von Crowder abgeräumt wurde. Smart zog dann das Foul, bevor der Ball eingeworfen wurde, glich aus und Boston hatte weiter den Ball. Tatum konnte jedoch nicht profitieren und vergab aus der Distanz. Es gab Overtime.

Dort erzielte Boston die ersten 4 Punkte, bevor Dragic das sechste Foul von Theis zog. Miami legte einen 7:0-Run hin, welchen erst Brown per Tip-In stoppte. Danach konnte niemand mehr scoren, erst Walker brachte Boston per Jumper 22 Sekunden vor der Sirene wieder in Front. Und wieder hatte Butler die Antwort. Diesmal zog er gegen Tatum und scorte mit Foul. Nicht weniger spektakulär dann die spielentscheidende Szene von Adebayo, der den Dunk von Tatum bei noch 3 Sekunden aus der Luft fischte. Ein Freiwurf reichte danach, weil Boston keine Auszeit mehr hatte. Tatum vergab einen Verzweiflungsdreier.

Die wichtigsten Statistiken

Boston Celtics (3) vs. Miami Heat (5) 114:117 OT (BOXSCORE), Serie: 0-1

  • 18 Punkte verbuchten die Heat gerade einmal im ersten Viertel, das war für das Team von Erik Spoelstra ein Tiefstwert in den diesjährigen Playoffs. Die Celtics verteidigten die Hand-Offs von Adebayo gut, wodurch Miami wenig offene Dreier bekam. Gleichzeitig lief es für die Heat auch nicht in der Zone. Nur drei der 13 Versuche im Zweierbereich saßen, in der Zone waren es auch nur 30 Prozent.
  • Ein komplett anderes Bild war dann im zweiten Abschnitt zu sehen. Plötzlich konnten die Heat gefühlt nicht mehr daneben werfen. Der Ball lief wie am Schnürchen, es gab kaum Stillstand, stattdessen sorgten zahlreiche Cuts für Verwirrung in der Celtics-Defense. Miami traf nun 15 von 22 Würfen und 6/8 aus der Distanz, viele davon offen durch das ständige Kollabieren der Verteidigung. Von den 37 Würfen kamen 36 vom Perimeter oder in der Zone.
  • Boston hatte gegen Toronto große Probleme Dreier zu nehmen und diese auch zu treffen. Diesmal waren es dagegen satte 42 Versuche, was Coach Brad Stevens sicherlich gefallen haben dürfte. Aber nicht nur das Volumen passte, sondern auch die Quote - zumindest bis in die Schlussphase. Am Ende waren es 35 Prozent, Miami traf jedoch 44,4 (16/36).
  • Dass Miami trotz 12-Punkte-Rückstand noch eine Verlängerung erzwang, war wie schon gegen die Bucks dem Umstand geschuldet, dass sie im vierten Viertel enorm viele Fouls zogen. Sieben Minuten vor dem Ende waren die Heat bereits im Bonus und kamen so zu vielen leichten Punkten. Die Heat sammelten 10 Punkte (12 Versuche) an der Freiwurflinie.

Boston Celtics vs. Miami Heat: Die Stimmen zum Spiel

Kemba Walker (Celtics): "Ich spiele zurzeit einfach nur schlecht, da gibt es nichts zu beschönigen. Ich muss mich dringend verbessern."

Erik Spoelstra (Head Coach Heat) über den Adebayo-Block: "Wenn es blöd läuft, ist das ein Poster-Dunk. Es gibt nicht viele Spieler, die in dieser Situation den Mumm haben und versuchen, den Dunk zu verhindern. Bam hat uns heute gerettet."

Der Star des Spiels: Jimmy Butler

Es war wie so oft. 46 Minuten lang war Butler sehr unauffällig, aber in den großen Momenten war der Heat-Star wieder zur Stelle. Erst traf er zum Ende des vierten Viertels den schweren Dreier, dann in der Verlängerung den Korbleger mit Foul gegen niemanden Geringeren als Tatum. Es waren die Winning Plays, die Butler zusammen mit Adebayo vom Rest abhoben.

Der Flop des Spiels: Kendrick Nunn

Miamis große Schwäche ist die Backup-Position von Goran Dragic, das wurde heute wieder deutlich. Nunn konnte sich offensiv nicht in Szene setzen, es fehlt offensichtlich die Spritzigkeit, die ihn während der Regular Season zu einem der besten Rookies der Spielzeit werden ließ. Wann immer er auf dem Feld stand, attackierten die Celtics ihn und damit hatten sie auch völlig recht. In 13 Minuten erzielte er nur 3 Punkte (1/5 FG) und beging dafür 4 Fouls.

Die Szene des Spiels

Wo kam bitteschön Bam Adebayo her? Miami führte mit zwei Punkten, als Jayson Tatum entschlossen zum Korb zog, um eine zweite Verlängerung zu erzwingen. Der Dunk sollte ein Statement sein, doch Tatum hatte nicht den Heat-Center auf der Rechnung. Dieser stand in der Luft und rupfte Tatum nach allen Regeln der Kunst.