Säule 2: Die Draft-Volltreffer Bam Adebayo und Tyler Herro
Wer nach erfolgreichen Draftpicks in der jüngeren Geschichte der Miami Heat sucht, kommt nicht an Edrice Femi "Bam" Adebayo vorbei. Der 14. Pick des Drafts 2017 spielte eine statistisch unauffällige Rookie-Saison und blieb auch im Jahr darauf nur Backup für Whiteside, doch in Miami wusste man ganz genau, was man im früheren Kentucky-Big hat. Im Butler-Deal wurde dann Platz für Bam geschaffen, der teure Whiteside nach Portland abgeschoben und auf die Zukunft gesetzt.
Das Vertrauen in ihn zahlte der Big Man mit starken Leistungen zurück. 15,9 Punkte, 10,2 Rebounds, 5,1 Assists und 1,3 Blocks pro Spiel bei einer Feldwurfquote von 55,7 Prozent brachten Adebayo auf Platz zwei des Most-Improved-Player-Votings hinter Brandon Ingram und noch vor Luka Doncic.
Miami Heat: Small Ball mit Bam Adebayo
Adebayo, im Juli erst 23 Jahre alt geworden, gibt den Heat eine hohe taktische Flexibilität. Er kann - was seit der Ankunft von Crowder und Iguodala eher selten der Fall ist - mit Olynyk gleichzeitig auf dem Court stehen oder aber mit Jimmy Butler beziehungsweise Crowder als nominellem Power Forward der einzige Rim Protector auf dem Parkett sein. Miami verliert dadurch jedoch, im Gegensatz zu den vergangenen Spielzeiten mit Whiteside im Lineup, kaum an Passqualitäten und offensiven Möglichkeiten.
Das führt in dieser Saison häufig zu flüssigen Spielzügen und nicht erzwungen wirkendem Ball Movement, das die Last von Goran Dragic und Butler als primären Ballhandlern und Playmakern nimmt. Außerdem kann Adebayo sowohl auf jemanden wie Antetokounmpo angesetzt werden, als auch auf einen klassischeren Big Man wie - mit dem ersten Schielen auf ein mögliches Finals-Matchup -Anthony Davis.
Miami Heat: Die Picks der vergangenen fünf Drafts
Jahr | Runde | Pick | Spieler | Position | College |
2015 | 1 | 10 | Justise Winslow | SF | Duke |
2015 | 2 | 40 | Josh Richardson | SG | Tennessee |
2017 | 1 | 14 | Bam Adebayo | PF/C | Kentucky |
2019 | 1 | 13 | Tyler Herro | SG | Kentucky |
2019 | 2 | 32 | KZ Okpala | F | Stanford |
Miami Heat: Herro bringt Feuerpower in Jahr 1
Und Riley, der einst für den legendären Adolph Rupp bei Kentucky spielte, nutzte seine Wildcats-Connection noch einmal. Tyler Herro ist einer der Spieler, der Dion Waiters verzichtbar für die Heat und den Trade für Crowder und Iguodala dadurch möglich gemacht hat. Der damals noch 19-Jährige legte bereits im Oktober 2019 durchschnittlich 16.4 Punkte in fünf Spielen auf, in seinem vierten Einsatz kam er schon auf 29 Punkte gegen die Atlanta Hawks.
Mit seinem Scoring und zumindest guten Ansätzen im Playmaking hat Herro sich schnell als zweiter Guard von der Bank hinter Kendrick Nunn etabliert. Der Rookie steht auch spät im Spiel häufig auf dem Feld und hat Spiel 4 gegen die Milwaukee Bucks mit zwei schwierigen Dreiern in der letzten Minute des Spiels noch lange spannend gehalten.
In Kreisen der Heat wird Herro bereits mit Wade verglichen, weil dieser auch sofort in den Playoffs überzeugen konnte. Auch Flash selbst lobte Herro mehrfach über den grünen Klee. Ob aus Herro ein zweiter Wade wird? Abwarten.