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NBA - Los Angeles Lakers passen sich Houston Rockets an: Mobiler, größer, besser

LeBron james blockte gegen die Houston Rockets in Spiel 3 4 Würfe im dritten Viertel.
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Nach einem schwierigen Start haben die Los Angeles Lakers inzwischen die Kontrolle über die Serie mit den Houston Rockets übernommen. Die Lakers führen mit 2-1 und profitieren dabei von einer Umstellung von Coach Frank Vogel, der sich der Spielweise der Texaner anpasste.

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Es wird oft als Zeichen von Schwäche gewertet, wenn sich ein Top-Team an die Spielweise eines niedriger eingeschätzten Teams anpasst. Warum sollte man auch etwas verändern, was eine Saison über erfolgreich funktioniert hat? Die Milwaukee Bucks bzw. Coach Mike Budenholzer versuchten genau das gegen Miami, spätere Anpassungen kamen zu spät und die Bucks haben die Bubble bereits verlassen.

Der andere Top-Seed, die Los Angeles Lakers, mischen dagegen noch voll mit, auch weil sie inzwischen von ihrem Stil abgewichen sind. Die Houston Rockets stellen eine besondere Aufgabe für jedes NBA-Team dar, spielen sie doch so anders als jede andere Mannschaft. Kein Center, viele Isolations, keine Mitteldistanzwürfe, jede Menge Switching und tonnenweise Dreier.

Viel wurde darüber spekuliert, ob die Rockets mit ihren vielen kleinen, mobilen Spielern sowie James Harden nicht ein schlechtes Matchup für die Lakers darstellen würden. Ein Hinweis darauf war ein Spiel im Februar, als die neuformierten Rockets nach dem Capela-Trade das Staples Center eroberten. Auch Spiel 1 der Serie dürfte vielen Lakers-Fans Falten auf die Stirn getrieben haben.

Frank Vogel traf nach Spiel 1 Anpassungen am Spiel der Lakers.
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Frank Vogel traf nach Spiel 1 Anpassungen am Spiel der Lakers.

Los Angeles Lakers: Magere Zeiten für McGee und Howard

L.A. probierte es mit dem Stil der Regular Season, mit klassischem Big Ball, also fast immer mit zwei großen Spielern. Das Ergebnis war eine verstopfte Zone, Big Men, die vor allem Harden immer wieder foulten und eine Behäbigkeit, die gegen die flinken Rockets gnadenlos bestraft wird.

Harden, Russell Westbrook und Eric Gordon erzielten zusammengerechnet 83 Punkte und schon zu Beginn des vierten Viertels war nach einem Westbrook-Sprungwurf die Messe gelesen, als die Rockets mit 15 Punkten führten.

Lakers-Coach Vogel schaffte aber in der Folge die richtigen Anpassungen, vornehmlich kleiner zu spielen. Dwight Howard, der in Spiel 1 nur durch dumme Fouls auffiel, wurde komplett aus der Rotation gestrichen. JaVale McGee behielt dagegen seine Position als Starter, spielte jedoch jeweils nur ein paar Minuten in der ersten Halbzeit.

Los Angeles Lakers: Ständiger Druck auf James Harden

Stattdessen vertraute Vogel vor allem Markieff Morris, welchen die Lakers erst im März als Free Agent holten, nachdem dieser sich mit den Detroit Pistons auf eine Vertragsauflösung geeinigt hatte. Der Forward hatte speziell in Spiel 2 seinen großen Auftritt, als er im ersten Viertel vier Dreier am Stück netzte. Im Spiel darauf kamen zwar nur 2 Pünktchen (1/6 FG) hinzu, dennoch durfte er 23 Minuten ran und hatte mit +10 das beste Plus-Minus-Rating aller Akteure auf dem Feld.

"Er bringt uns Toughness und Vielseitigkeit", lobte Vogel zurecht. "Er spielt unter dem Korb sehr körperlich und ist einfach ein guter Basketballspieler, weil er alle defensiven Systeme versteht."

In der Defense liegt auch der Hase im Pfeffer. Die Lakers verstanden sich schon über die ganze Saison als stolzes Defensiv-Team, das führen sie nun fort, wenn auch mit einer anderen Herangehensweise. Die Kalifornier haben keinen passenden Verteidiger für Harden, also doppeln sie, rotieren viel und sorgen so für stetiges Chaos, was den Bärtigen und die Rockets unter jede Menge Druck setzt. Außerdem wird immer mal wieder eine Zonenverteidigung gezeigt, damit Harden keinen Rhythmus bekommt bzw. selten die gleiche Defense gegen sich sieht.

Los Angeles Lakers: Das dritte Viertel als Vorbild

Das dritte Viertel in Spiel 3 darf als Blaupause für die elitäre Verteidigung herhalten. Nachdem Houston in Halbzeit eins 64 Punkte erzielte, hielten die Lakers den Gegner nach dem Wechsel bei gerade einmal 38 Pünktchen und sogar bei nur 18 im dritten Abschnitt. Die Rockets warfen in diesen zwölf Minuten nur 30 Prozent aus dem Feld und sogar nur 25 Prozent in direkter Ringnähe!

Einen großen Anteil daran hatte vor allem LeBron James, der in diesem Viertel alle seine 4 Blocks verbuchte und eher an Dikembe Mutombo erinnerte. Über die Saison legte der King nur 0,6 Blocks pro Partie auf, in diesen Playoffs sind es 1,3, so viele wie seit zehn Jahren nicht mehr.

"Seit Beginn der Saison wollen wir eines der besten, wenn nicht sogar das beste Defensiv-Team der Liga sein", sagte LeBron nach dem Spiel. "Wenn wir den Gegner stoppen, können wir schnell umschalten und dies in leichte Punkte ummünzen - und genau das haben wir im dritten Viertel geschafft."

6 Zähler waren es in dieser Zeit in Transition, wertvolle 6 Zähler, da so das schwache Shooting aus der Distanz (1/10 im dritten Viertel) ausgemerzt wurde.

Lakers schlagen Rockets mit den eigenen Waffen

Vielleicht war dies auch eine Folge des Kraftakts am hinteren Ende des Feldes. Die Lakers flogen teilweise über den Court, wobei gerade LeBron, der in der Vergangenheit immer wieder für seine Auszeiten in der Defense nicht selten kritisiert wurde, mit gutem Beispiel voranging - unabhängig von seinen 4 Blocks.

Los Angeles nahm nicht nur den Stil der Rockets an, sie machten es sogar besser, da ihre kleine Aufstellung ähnlich mobil, dafür aber deutlich größer ist, nicht zuletzt wegen LeBron und einem gewissen Anthony Davis. So ist es kein Zufall, dass Houston zum 18. Mal in dieser Saison mindestens 40 Prozent seiner Dreier versenkte, aber erst zum zweiten Mal trotzdem verlor - und zwar in den Spielen 2 und 3 gegen die Lakers.

Läuft deswegen alles auf einen Lakers-Seriensieg heraus? Vermutlich, aber die Rockets sind definitiv noch nicht geschlagen. LeBron und Co. profitierten bei ihren Siegen jeweils von starken und unerwarteten (Offensiv-)Leistungen von Morris oder "Playoff-Rondo", das ist nichts, worauf man sich verlassen sollte.

Gewonnen wird die Serie auf jeden Fall aber mit Defense und hier haben die Lakers in den vergangenen Spielen in den entscheidenden Phase geglänzt. Mit einer ähnlichen Leistung in Spiel 4 (ab 1 Uhr live auf DAZN) dürfte der heiß erwartete Showdown mit den L.A. Clippers in den Conference Finals deutlich näher rücken.

Lakers vs. Rockets: Die Serie im Überblick

SpielDatumUhrzeitTeam 1Team 2Ergebnis
15. September3 UhrLos Angeles LakersHouston Rockets97:112
27. September2.30 UhrLos Angeles LakersHouston Rockets117:109
39. September3 UhrHouston RocketsLos Angeles Lakers102:112
411. September1 UhrHouston RocketsLos Angeles Lakers
513. September2 UhrLos Angeles LakersHouston Rockets
6*15. SeptembertbaHouston RocketsLos Angeles Lakers
7*17. SeptembertbaLos Angeles LakersHouston Rockets