Der Superstar der Lakers traf mit Ablaufen der Sirene einen Dreier zum 105:103-Sieg für sein Team, nachdem Jokic die Nuggets kurz zuvor noch mit 1 Punkt in Front gebracht hatte. Während die Lakers in Jubel ausbrachen, blieb Denver trotz eines großen Kampfs nach zwischenzeitlichem 16-Punkte-Rückstand nur der 0-2-Rückstand in der Serie und große Enttäuschung.
"Das hier sind die Western Conference Finals, also gibt es keine moralischen Siege, keine Lichtblicke", sagte Head Coach Mike Malone. "Wir haben uns heute eine Chance auf den Sieg erarbeitet. Wir waren im Spiel. Sie brauchten einen großartigen Wurf von einem großartigen Spieler, um uns mit der Sirene zu schlagen. Aber so lange wir in einer Position sind, um Spiele zu gewinnen, kann man nicht mehr verlangen."
Die Nuggets hatten in Spiel 1 noch die Grenzen aufgezeigt bekommen, im zweiten Spiel der Serie nahmen sie den Kampf hingegen an und sahen im vierten Viertel vor allem dank Jokic (30 Punkte) wie das stärkere Team aus. Dennoch reichte es erneut nicht und so wurde eine verpasste Chance moniert.
Denver: Beinahe gelingt das Comeback
"Ich meine, wir sind hier die Underdogs", sagte Jokic. "Wir müssen kämpfen. Das ist unsere einzige Chance. Sie waren mit 15, 16 Punkten vorne? Wir hätten da auch einfach die Niederlage akzeptieren und aufgeben können. Aber wir wollen kämpfen. Vielleicht sind es am Ende 30 Punkte, aber der Kampf und der Einsatz müssen da sein."
In dieser Hinsicht haben die Nuggets im Lauf dieser Postseason keine Defizite. Sowohl ihre Erstrundenserie gegen die Utah Jazz als auch die Conference Semifinals gegen die L.A. Clippers gewannen die Nuggets nach einem 1-3-Rückstand, noch nie schaffte dies ein Team zweimal in derselben Postseason. Gegen die Clippers drehten sie drei Spiele in Folge nach zwischenzeitlichem zweistelligen Rückstand.
Beinahe wäre ihnen dies auch in Spiel 2 wieder gelungen. Früh im dritten Viertel führten die Lakers mit 70:54, es war die höchste Führung des Abends und Denver hing in den Seilen. Die Nuggets blieben im Spiel, drei Minuten vor Schluss trennten sie jedoch erneut 8 Punkte von der LakeShow. Doch dann war noch einmal Jokic an der Reihe (die Highlights des Centers gibt es hier).
Nikola Jokic machte 11 Punkte in drei Minuten
Der Serbe traf zunächst einen Fade-Away aus der Mitteldistanz, dann folgten zwei Freiwürfe sowie ein Dreier. Einen Airball von Co-Star Jamal Murray dirigierte Jokic in der Luft auf unmögliche Art und Weise um und da die Lakers in der Zwischenzeit offensiv völlig den Faden verloren hatten, führte Denver 31,8 Sekunden vor Schluss auf einmal wieder.
Davis antwortete auf der Gegenseite mit einem Floater, dann fand der Ball erneut Jokic, der Davis auf den Rücken nahm und den Ball 20,8 Sekunden vor dem Ende butterweich im Korb unterbrachte. Es waren die Punkte 29 und 30 für Jokic, der zudem auch 9 Assists und 6 Rebounds verzeichnete. Doch im letzten Play des Spiels warf dann Davis einen Dreier über Jokics ausgestreckten Arm zum Sieg.
"Wir wussten, dass entweder er oder LeBron den letzten Wurf nehmen würden, also hatten wir es ein Stück weit erwartet", kommentierte Jokic die Szene; Mason Plumlee war dabei eigentlich Davis zugeteilt, half jedoch Jerami Grant gegen James aus, wodurch Davis den entscheidenden Moment Platz für seinen Wurf hatte.
"Es ist einfach passiert, eine kleiner Kommunikationsfehler. Ich hatte einen wirklich guten Contest, wenn ich ehrlich bin. Ich glaube, ich war nah dran. Aber er hatte einen guten Wurf, es fühlte sich direkt so an, dass er reingeht. Großartige Spieler treffen großartige Würfe", sagte Jokic.
Mike Malone: "Verlieren ist scheiße"
Den Nuggets war am Ende dennoch bewusst, dass sie eine goldene Chance verpasst hatten, entsprechend groß war der Ärger. "Verlieren ist scheiße", sagte Malone. "Das ist das Fazit. Verlieren ist scheiße. Manche Jungs gewinnen gerne, manche hassen es zu verlieren. Ich glaube, wir sind eine solche Gruppe. Ob es 20 Punkte in Spiel 1 sind oder eine Niederlage mit dem Buzzer wie heute, es zählt genau gleich."
Einen 0-2-Rückstand mussten die Nuggets in dieser denkwürdigen Postseason noch nicht drehen, ein von LeBron James angeführtes Team wiederum hat einen solchen Serienvorsprung noch nie verzockt. Aufgeben kommt indes weiterhin nicht in Frage. "Wir halten den Kopf oben und blicken auf das nächste Spiel", sagte Jokic.