NBA Preseason: Maxi Kleber und Isaiah Hartenstein überzeugen - LaMelo Ball mit Licht und Schatten

SPOX
13. Dezember 202008:40
Maxi Kleber und die Dallas Mavericks haben ihr erstes Preseason-Spiel gegen Giannis Antetokounmpo und die Bucks gewonnen.getty
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LaMelo Ball zeigt ein zwar spektakuläres NBA-Debüt, aber auch noch mit viel Luft nach oben. Die Mavs-Bank erwehrt sich gegen einen Giannis Antetokounmpo in hervorragender Frühform, ein Cavs-Rookie versenkt einen Gamewinner. Und: Zwei Deutsche überzeugen mit guten Auftritten.

Gordon Hayward und LaMelo Ball feiern ihr Hornets-Debüt, Nr.5-Pick Isaac Okoro dreht im vierten Viertel so richtig auf. Die Mavs schlagen die Milwaukee Bucks.

Charlotte Hornets (0-1) - Toronto Raptors (1-0) 100:111

  • Punkte: Miles Bridges (12) - Matt Thomas (16)
  • Rebounds: LaMelo Ball (10) - O.G. Anunoby und Aron Baynes (5)
  • Assists: Lamelo Ball (4) - Fred VanVleet und Matt Thomas (5)

Hornets-Debüt für die Zukunft der Franchise: Nr.3-Pick LaMelo Ball stand in seinem ersten Spiel in der NBA von der Bank kommend 16 Minuten auf dem Parkett - mit einem zweischneidigen Resultat. Einerseits begeisterte er mit spektakulären Assists wie diesem Behind-The-Back-Schmuckstück (insgesamt 4 Vorlagen) und arbeitete gut an den Brettern (10 Rebounds), andererseits wurde deutlich, dass der 19-Jährige eben auch noch viel Arbeit vor sich hat. Er beendete die Partie mit 0 Punkten bei 0/5 aus dem Feld und 4 Turnover.

Ball steht ohnehin mehr für die langfristige Zukunft der Hornets, kurzfristig wird erst einmal Gordon Hayward das Heft in die Hand nehmen. Der zeigte mit 11 Punkten (4/8 FG, 4 Rebounds und 2 Assists in 20 Minuten) ein ordentliches Debüt nach seinem Wechsel in der Offseason. Bester Scorer des Teams war aber Miles Bridges (12), der zudem einen krachenden Poster-Slam durch die Reuse hämmerte.

Der Sieg ging dennoch an die Raptors, die sich Mitte des vierten Viertels bis auf 27 Punkte absetzten. Pascal Siakam (9, 3/10 FG in 20 Minuten) und Fred VanVleet (9, 3/9 FG und 5 Assists) hielten sich noch etwas zurück. So waren O.G. Anunoby (11), Terence Davis (13) und Matt Thomas (16) die einzigen Spieler mit einer zweistelligen Punkteausbeute. Einen guten Eindruck hinterließ Rookie Malachi Flynn mit 9 Zählern und 4 Assists.

Cleveland Cavaliers (1-0) - Indiana Pacers (0-1) 107:104

  • Punkte: Cedi Osman (23) - Domantas Sabonis und Malcolm Brogdon (16)
  • Rebounds: Larry Nance Jr. und Thon Maker (10) - Domantas Sabonis (13)
  • Assists: Dante Exum (5) - T.J. McConnell (9)

Gamewinner im NBA-Debüt - das liest sich in der Vita gar nicht mal so schlecht! Nr.5-Pick Isaac Okoro schenkte den Pacers als Starter in 33 Minuten 18 Punkte ein (6/9 FG, 2/4 Dreier), kam auf 3 Steals und vergoldete seinen Abend mit dem entscheidenden Bucket.

Zunächst erschwerte er den Wurf von T.J. McConnell 4,3 Sekunden vor dem Ende zur möglichen Pacers-Führung. Der Jumper landete nur am Ring, die Cavs machten das Spiel schnell, der Ball fand den sofort nach vorne gesprinteten Okoro und der 19-Jährige versenkte 0,3 Sekunden vor Schluss den Layup zum Sieg. Dabei war zu Beginn der Partie noch recht wenig zu sehen gewesen von Okoro, der mit 16 Punkten im Schlussabschnitt aber nochmal ordentlich aufdrehte.

Ansonsten lieferte auch Cedi Osman mit 23 Punkten in 22 Minuten (6/11 FG) eine gute Partie ab, Darius Garland kam auf 14 Zähler. Auf Seiten der Pacers waren Domantas Sabonis (26 Minuten) und Malcolm Brogdon (24) mit jeweils 16 Punkten die besten Werfer. Victor Oladipo kam in 21 Minuten nur auf 6 Zähler, 1 Assist und 4 Turnover.

San Antonio Spurs (0-1) - Oklahoma City Thunder (1-0) 108:121

  • Punkte: Patty Mills (24) - Theo Maledon (20)
  • Rebounds: Jakob Pöltl (10) - Hamidou Diallo (10)
  • Assists: DeMar DeRozan (7) - Shai Gilgeous-Alexander (4)

Starker Einstand der Thunder-Rookies, allen voran Theo Maledon zeigte mit 20 Punkten (7/14 FG) und 5 Rebounds in 29 Minuten, was in ihm steckt. Der Nr.34-Pick bekam hilfreiche Unterstützung von Nr.17-Pick Aleksej Pokusevski, der 14 Punkte sowie 8 Rebounds in 23 Minuten auflegte und allein im Schlussabschnitt 3 Dreier versenkte (insgesamt 4/8 3FG).

So hielt OKC die Spurs auf Abstand, die sich im vierten Viertel nach einem zwischenzeitlichen 20-Punkte-Rückstand und schwacher Defense nochmal herangekämpft hatten. Dabei feierte auch Spurs-Rookie Devin Vassell mit 12 Punkten, 6 Rebounds, 2 Assists und 3 Steals ein gelungenes Debüt.

Aus Sicht der Veteranen präsentierte sich Patty Mills bereits in ordentlicher Frühform. Der Australier erzielte 24 Punkte bei 9/16 aus dem Feld, dagegen hatte LaMarcus Aldridge (14) noch mit etwas Rost zu kämpfen (5/16 FG). Jakob Pöltl durfte von Beginn an ran und legte 6 Punkte, 10 Rebounds und 4 Blocks auf - setzte allerdings jeden seiner 4 Freiwürfe daneben. Bei den Thunder starteten noch Mike Muscala (18), Hamidou Diallo (14 und 10 Rebounds) sowie Shai Gilgeous-Alexander (12 und 4 Assists) ordentlich in die Preseason.

Milwaukee Bucks (0-1) - Dallas Mavericks (1-0) 102:112

  • Punkte: Giannis Antetokounmpo (25) - Luka Doncic und Maxi Kleber (13)
  • Rebounds: Bobby Portis (13) - Maxi Kleber (7)
  • Assists: unter anderem Jrue Holiday und Khris Middleton (4) - u.a. Luka Doncic und Jalen Brunson (4)

Nach einer ausgeglichenen ersten Hälfte sorgte die Bank der Mavs für die Entscheidung im ersten Preseason-Spiel der Texaner. Angeführt von Maxi Kleber als bester Scorer seines Teams machten die Reservisten mit guter Defense und einem 38:15-Viertel direkt nach dem Seitenwechsel alles klar. "Sie waren großartig", lobte Head Coach Rick Carlisle seine Bank-Spieler. "Sie haben eine echte Synergie. Sie wissen, wie sie zusammenspielen müssen, sie kennen ihre Stärken und helfen einander."

Kleber, der von der Bank kam, in der zweiten Halbzeit aber startete, erzielte 8 seiner 13 Zähler nach dem Seitenwechsel. Dabei versenkte er 3 seiner 5 Wurfversuche aus dem Feld (alle von Downtown), traf alle seine 4 Freiwürfe und schnappte sich in 16 Minuten auch noch 7 Rebounds.

Auch Luka Doncic, der genau wie alle anderen Starter 16 Minuten auf dem Parkett stand, legte 13 Punkte und 4 Assists auf, hatte aber noch kleinere Probleme mit seinem Wurf (5/13 FG). Dafür freuten sich die Mavs über das Comeback von Dwight Powell nach langer Verletzungspause, ein ordentliches Debüt von Neuzugang Josh Richardson (9) sowie gelungene Auftritte von beispielsweise Undrafted Rookie Nate Hinton (8 Punkte, 8 Rebounds und 4 Assists).

Giannis Antetokounmpo wurde derweil äußerst unsanft zurück auf dem NBA-Parkett begrüßt. Der Grieche bekam im ersten Viertel unabsichtlich einen Ellbogen ins Gesicht, konnte aber weitermachen - und das tat er in MVP-Form. In 25 Minuten erzielte er 25 Punkte (9/19 FG) und schnappte sich 10 Rebounds, in der zweiten Halbzeit spielte Dallas dann aber auch gegen den Greek Freak starke Defense. Khris Middleton kam auf 18 Zähler, Bobby Portis (14 und 13 Rebounds) sowie D.J. Wilson (14) machten ebenfalls eine gute Partie.

Nr.1-Pick Anthony Edwards kommt bei seinem NBA-Debüt noch nicht so richtig in Schwung, Stephen Curry versenkt dafür schon wieder verrückte Dreier - wenn auch vor dem Spiel. Isaiah Hartenstein gibt sein Nuggets-Debüt.

Minnesota Timberwolves (0-1) - Memphis Grizzlies (1-0) 105:107

  • Punkte: Jaylen Nowell (22) - Ja Morant (20)
  • Rebounds: Karl-Anthony Towns (8) - Jonas Valanciunas (9)
  • Assists: D'Angelo Russell und Malik Beasley (3) - Ja Morant (11)

Der amtierende Rookie of the Year feierte einen äußerst gelungenen Einstand in seine zweite Preseason. Ja Morant führte die Grizzlies mit 20 Punkten (8/12 FG), 11 Assists, einem Buzzer-Beater zum Ende der ersten Halbzeit sowie gleich mehreren Top-10-würdigen Dunks an - und das in nur 25 Minuten.

Mindestens genauso erfolgreich verlief das Debüt von Nr.30-Pick Desmond Bane, der in 22 Minuten 12 Zähler bei 5/8 aus dem Feld auflegte. Zudem kamen auch Jonas Valanciunas (13 und 9 Rebounds), Kyle Anderson (12 und 6) sowie De'Anthony Melton (11) im ersten Preseason-Spiel der Grizzlies gut ins Rollen.

Gleiches lässt sich nicht unbedingt von Nr.1-Pick Anthony Edwards sagen. Der 19-Jährige startete seine NBA-Karriere mit einem Airball aus der Distanz und kam am Ende auf nur 5 Punkte (2/9 FG), 4 Rebounds, 3 Turnover und 5 Fouls. Deutlich besser lief es bei Jaylen Nowell, der 20 seiner 22 Zähler im Schlussabschnitt erzielte. Die beiden Stars des Teams D'Angelo Russell (14, 3/8 FG in 23 Minuten) und Karl-Anthony Towns (13 und 8 Rebounds, 4/13 FG), waren noch nicht ganz in ihrem Rhythmus.

Golden State Warriors (1-0) - Denver Nuggets (0-1) 107:105

  • Punkte: Kent Bazemore (13) - Nikola Jokic (26)
  • Rebounds: Eric Paschall (7) - Nikola Jokic (10)
  • Assists: unter anderem Stephen Curry und Kevon Looney (3) - Nikola Jokic (5)

Der Abend von Steph Curry begann schon beim Aufwärmen mit einem wilden Dreier aus den Zuschauerrängen, auf das Parkett konnte er dieses heiße Händchen nach neun Monaten ohne ein professionelles Basketballspiel aber nicht ganz übertragen. Der Splash Brother startete mit 10 Punkten bei 3/10 aus dem Feld (2/7 Dreier) und 3 Assists in 21 Minuten in die Preseason.

Gemeinsam mit Neuzugang Kelly Oubre Jr. war er damit aber schon bester Werfer aus der Starting Five der Warriors, die womöglich die komplette Vorbereitung ohne Draymond Green und Nr.2-Pick James Wiseman aufgrund einer COVID-19-Infektion absolvieren werden. Rückkehrer Kent Bazemore machte derweil mit 13 Punkten von der Bank auf sich aufmerksam, auch Damion Lee (12) lieferte eine gute Partie ab.

So setzten sich die Warriors zwischenzeitlich bis auf 20 Punkte ab, doch Denver machte es nochmal spannend. In erster Linie dank Nikola Jokic, der nicht nur 26 Punkte in 23 Minuten erzielte, sondern dabei auch ganz starke 9/11 aus dem Feld versenkte, sich 10 Rebounds schnappte und 5 Assists verteilte - darunter einer seiner Touchdown-Pässe über den kompletten Court. Jamal Murray (4) war dagegen noch nicht in Bubble-Form.

Besonders erfreulich aus deutscher Sicht war das Nuggets-Debüt von Isaiah Hartenstein. Der Big Man, der in der Offseason für zwei Jahre in Denver unterschrieb, durfte als Backup-Center 9 Minuten ran und legte dabei 9 Punkte (3/5 FG) und 4 Rebounds auf. Rookie R.J. Hampton versenkte derweil nur 1 seiner 4 Wurfversuche und beendete sein erstes Preseason-Spiel mit 4 Zählern.

Utah Jazz (1-0) - Phoenix Suns (0-1) 119-105

  • Punkte: Jordan Clarkson (19) - Langston Galloway (17)

  • Rebounds: Rudy Gobert (8) - Deandre Ayton (14)

  • Assists: Joe Ingles (7) - Devin Booker (6)

Auf das Debüt von Chris Paul im Suns-Trikot müssen sich die Fans noch etwas gedulden, der Point God saß gegen die Jazz nur in zivil auf der Bank. Dafür hat Phoenix ja aber immer noch einen gewissen Devin Booker in der Hinterhand. Der erzielte 12 seiner 16 Punkte im ersten Viertel (dazu 6 Assists), kühlte im weiteren Spielverlauf aber ab (5/14 FG in 24 Minuten).

So avancierte Langston Galloway (17) zum besten Scorer der Suns, Mikal Bridges (14) und Deandre Ayton (11 und 14 Rebounds) zeigten ebenfalls einen soliden Preseason-Einstand. Nur konnte Phoenix die Jazz einfach nicht stoppen, die 50 Prozent aus dem Feld und 17/41 von Downtown (41,5 Prozent) trafen.

Besonders Jordan Clarkson tat sich mit 19 Punkten und 5/10 Dreiern nach seiner lukrativen Vertragsverlängerung positiv hervor. Guard Nigel Williams-Goss, der vergangene Saison viel Zeit in der G-League verbrachte, überzeugte mit 15 Punkten in 14 Minuten. Donovan Mitchell zeigte eine solide Leistung mit 12 Zählern und Bojan Bogdanovic kam bei seinem Comeback auf 11 Punkte.