Können Joel Embiid und Ben Simmons auf dem Feld zusammenspielen? Diese Frage wurde in Philadelphia heiß diskutiert, nun darf sich Doc Rivers an dieser Aufgabe versuchen. Mit Ex-Rockets-GM Daryl Morey zieht zudem ein neuer starker Mann im Hintergrund die Fäden.
Philadelphia 76ers: Die Transaktionen
Neuzugänge
- Draft: Tyrese Maxey (Nr. 21), Isaiah Joe (49), Paul Reed (58)
- Trade: Danny Green (Los Angeles Lakers via Oklahoma City Thunder), Terrance Ferguson (Oklahoma City Thunder), Seth Curry (Dallas Mavericks), Tony Bradley (Utah Jazz)
- Free Agency: Dwight Howard (Los Angeles Lakers), Ryan Broekhoff (Dallas Mavericks)
Abgänge
- Trade: Al Horford (Oklahoma City Thunder), Josh Richardson (Dallas Mavericks), Zhaire Smith (Detroit Pistons)
- Free Agency: Alec Burks (New York Knicks), Raul Neto (Washington Wizards), Ryan Broekhoff, Kyle O'Quinn, Glenn Robinson III
Philadelphia 76ers: Die wichtigsten Statistiken 2019/20
Bilanz Regular Season | Offensiv-Rating | Defensiv-Rating | Net-Rating |
43-30 (Platz 6 im Osten) | 110,7 (14.) | 108,4 (8.) | 2,3 (10.) |
Philadelphia 76ers: Die Strategie
Altlasten abstoßen, Platz für Embiid und Simmons schaffen. So kann die Offseason der Sixers in einem Satz zusammengefasst werden. Die großen Verpflichtungen des Vorjahres (Horford, Richardson) sind weg, dafür wurden mit Green und Curry zwei Rollenspieler geholt, welche die beiden Stars besser ergänzen sollten.
GM Morey ist überzeugt, dass Philly mit Embiid und Simmons ein Powerhouse im Osten sein kann, mit Rivers wurde ein erfahrener und respektierter Coach geholt, der mit seiner Authorität die beiden großen Egos im Zaum halten soll. Schon bei den ersten PKs wurde Simmons nicht müde zu betonen, dass das Team "Verantwortung übernehmen" müsse. Ein Umstand, der selbstverständlich klingt, im Vorjahr so aber nicht gegeben war.
Nicht gegeben war auch, dass kaum gute Werfer im Kader standen. Mit Curry, Green oder auch Rookie Tyrese Maxey wurde hier nachgebessert. Sie alle brauchen kaum den Ball, gerade die ersten beiden haben in der Vergangenheit bewiesen, dass sie auch in den Playoffs abliefern können. Mit Dwight Howard kam zudem die Versicherung für Embiid, der in einer kürzeren und kompakteren Saison hier und da ein Spiel pausieren wird.
Philadelphia 76ers: Die Schwachstellen
Alle Probleme konnte auch Morey in dieser kurzen Zeit nicht lösen. Curry und Green sind zwar gute Schützen, doch davon abgesehen werden die Sixers fast immer Aufstellungen haben, in denen zwei Spieler keine große Gefahr aus der Distanz darstellen.
Dazu bleibt die Frage, wer denn neben Simmons das Spiel machen wird. Noch immer fehlt der klassische Guard, der hier und da ein Pick'n'Roll einstreuen kann. In der Bubble versuchte Philadelphia das mit Shake Milton, doch es wurde deutlich, dass er nicht die Lösung ist. Mit Maxey und Curry hat Rivers zwei Spieler, die das gelegentlich machen können, für das allerhöchste Niveau wird das aber nicht reichen.
Der Kader der Philadelphia 76ers
Point Guard | Shooting Guard | Small Forward | Power Forward | Center |
Ben Simmons | Seth Curry | Danny Green | Tobias Harris | Joel Embiid |
Shake Milton | Furkan Korkmaz | Matisse Thybulle | Mike Scott | Dwight Howard |
Derrick Walton Jr. | Tyrese Maxey | Terrence Ferguson | Justin Anderson | Tony Bradley |
Isaiah Joe |
Philadelphia 76ers: Der Hoffnungsträger
Joel Embiid. Es mag überraschen, aber der Kameruner wurde in der vergangenen Saison tatsächlich in keines der drei All-NBA-Teams gewählt. Es dürfte den Center gewurmt haben, war aber absolut so zu vertreten. "The Process" fehlte es weiter an Konstanz, womit wir wieder beim Thema "Verantwortung" wären.
Embiid sieht sich als das Aushängeschild der Franchise, nun gilt es das auch zu beweisen. Ausreden gibt es keine mehr, schließlich ist dieses Team zwar nicht optimal, aber um Längen besser zusammengestellt als noch in der Vorsaison. Spielt Embiid eine "MVP-Saison" und kann er eine Top-5-Defensive verankern, werden Sixers-Fans träumen dürfen.
Philadelphia 76ers: Das Fazit
Neues Jahr, neues Glück? Bei aller Kritik an den Sixers muss man immer beachten, dass in Simmons ein All-NBA-Spieler in den Playoffs nicht zur Verfügung stand. An guten Tagen konnten die Sixers auch gegen die absoluten Top-Teams nicht nur mithalten, sondern auch dominieren.
Die wichtigsten Teile für ein elitäres Team sind weiter gegeben, nun gilt es, die PS auch mal konstant auf die Straße zu bringen. Dass das Duo aus Embiid und Simmons weiterhin nicht über die Conference Semifinals hinausgekommen ist, ist bedenklich, aber womöglich kehren die neuen Besen in Philly wirklich besser als in der jüngeren Vergangenheit.
Prognose: Platz 2 in der Atlantic Division.