NBA: Utah Jazz schlagen Philadelphia 76ers trotz Simmons-Bestwert - Brooklyn Nets kratzen am Dreier-Rekord

SPOX
16. Februar 202107:01
Ben Simmons verbuchte bei den Utah Jazz 42 Punkte.getty
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Die Philadelphia 76ers haben das Spitzenspiel ohne Joel Embiid bei den Utah Jazz verloren. Auch ein Karrierebestwert von Ben Simmons von 42 Punkten reichte nicht. Die Brooklyn Nets kratzen in Sacamento am Dreierrekord und Stephen Curry nimmt mit Draymond Green die Cleveland Cavaliers auseinander.

Mit 44 Punkten hat Julius Randle die New York Knicks zu einem wichtigen Sieg gegen Atlanta geführt. Die Rückkehr von John Wall nach Washington endet ohne ein Happy End für den Point Guard.

Indiana Pacers (14-14) - Chicago Bulls (11-15) 112:120 OT

  • Eine erneut starke Vorstellung von Zach LaVine hat den Bulls den ersten Sieg gegen die Pacers seit Dezember 2017 beschert, auch wenn es letztlich 53 Minuten dauerte. Der Shooting Guard war es aber, der Chicago in diese Position brachte. 12 seiner 30 Zähler (11/25 FG) machte der Bulls-Star im vierten Viertel, unter anderem mit einem schwierigen Stepback-Dreier, der Chicago kurz vom dem Ende mit 2 Zählern in Front brachte.
  • Malcolm Brogdon (23, 15 Rebounds, 7 Assists) erzwang mit einem Hakenwurf 10 Sekunden vor Schluss die Verlängerung, weil LaVine den möglichen Gamewinner liegenließ. Danach machten die Bulls aber kurzen Prozess und trafen fünf ihrer acht Würfe in der Verlängerung und feierten im Playoff-Rennen einen wichtigen Sieg gegen einen direkten Konkurrenten.
  • Chicago führte für den Großteil des Spiels, konnte sich aber nie entscheidend absetzen. Domantas Sabonis (25, 10 Rebounds, 8 Turnover) führte die Pacers im vierten Viertel wieder zurück. Alle Pacers-Starter punkteten zweistellig, darunter auch Myles Turner (11, 6 Blocks), der in der Defense wieder ordentlich aufräumte. Für den kurzfristig verletzten Doug McDermott feierte T.J. McConnell (19, 8/9 FG) ein gutes Starting-Five-Debüt in dieser Saison.
  • Für die Bulls kehrte Wendell Carter Jr. in die Starting Five nach Verletzung zurück. In 20 Minuten verbuchte der Center 11 Zähler und 9 Rebounds. Coby White legte 19 Punkte und 8 Assists auf, Ex-Pacer Thaddeus Young (13, 11 Rebounds) lieferte wichtige Produktion von der Bank.

Washington Wizards (8-17) - Houston Rockets (11-16) 131:119

  • Zweiter Sieg in Folge für die Wizards, die bei der Rückkehr von John Wall nach Washington keine Geschenke verteilten. Der Point Guard verbuchte zwar 29 Punkte und 11 Assists, doch mit einem dezimierten Rockets-Team reichte das nicht, um einen Sieg zu feiern. Walls Kumpel Bradley Beal übertrumpfte dies zudem und machte erneut satte 37 Punkte (14/24 FG).
  • Standesgemäß gab es für Wall im leeren Verizon Center ein Video-Tribute für den früheren Franchise-Star. Der dankte auf seine Art und schenkte den Wizards im ersten Viertel 15 Zähler ein. Danach kühlte Wall jedoch ab und die Wizards übernahmen langsam die Kontrolle. Ein 11:2-Run zum Ende des dritten Viertels brachte die Gastgeber endgültig auf die Siegerstraße.
  • Russell Westbrook, der erstmals in dieser Saison ein Back-to-back absolvierte, verbuchte mit 16 Punkten (8/22 FG), 13 Rebounds und 15 Assists sein sechstes Triple-Double der Saison, Davis Bertans steuerte 18 Zähler zum Sieg bei. Aus deutscher Sicht war erfreulich, dass Moritz Wagner erneut starten durfte und dies erneut rechtfertigte. Der Berliner legte in 24 Minuten 15 Zähler (6/10 FG), 3 Boards und 4 Steals auf. Isaac Bonga kam hingegen nicht zum Einsatz.
  • Houston trat auf der anderen Seite mit lediglich zehn Spielern an. P.J. Tucker verpasste dabei als Akteur der Rockets erstmals eine Partie, seine Serie von 267 Spielen ging damit zu Ende. Auch Eric Gordon (Hüfte) fehlte, dafür nutzten Danuel House Jr. (17), David Nwaba (19, 11 Rebounds) und Jae'Sean Tate (18) die verfügbare Spielzeit.

New York Knicks (14-15) - Atlanta Hawks (11-16) 123:112

  • Die New York Knicks sind voll im Playoff-Rennen und Julius Randle ist der Hauptgrund dafür. Der Forward reichte ein beeindruckendes Bewerbungsschreiben für einen All-Star-Spot ein und legte gegen Atlanta mit 44 Punkten (14/22 FG) und 9 Rebounds einen neuen Karrierebestwert auf. Für die Knicks war es bereits der dritte Sieg in Folge.
  • Für die ambitionierten Hawks geht der Trend dagegen in die andere Richtung, Atlanta hat nun sieben der vergangenen acht Spiele verloren. Trae Young führte seine Farben mit 23 Punkten (6/19 FG, 8 Assists) an, dazu kam John Collins auf 19 Zähler (8/14 FG). Der Forward wurde im vierten Viertel aber überhaupt nicht mehr eingebunden und nahm nur noch einen Wurf.
  • Ein Collins-Dunk hatte die Gäste Mitte des dritten Viertels mit 72:66 in Front gebracht, bevor Randle mit 8 Zählern am Stück die Wende einleitete. Die Knicks legten einen 15:2-Lauf hin und gaben in der Folge die Führung nicht mehr ab. In der Schlussphase traf der Power Forward einen weiteren Dreier und fand danach R.J. Barrett (21), danach war die Angelegenheit gelaufen.
  • Bei den Knicks wusste zudem Immanuel Quickley zu gefallen, der 16 Zähler (4/8 Dreier) und 5 Assists von der Bank kommend lieferte. Bei Atlanta verbuchten Cam Reddish und Danilo Gallinari je 16 Zähler. Clint Capela (15, 18 Rebounds) legte ein Double-Double für die Gäste auf.

Die Utah Jazz sind nicht zu stoppen. Gegen Philadelphia holen die Jazz den 19. Sieg aus den vergangenen 20 Spielen. Stephen Curry läuft gegen Cleveland richtig heiß.

Utah Jazz (23-5) - Philadelphia 76ers (18-10) 134:123

  • Die Utah Jazz können einfach nicht mehr verlieren. Im Duell mit dem besten Team aus der Eastern Conference gab es erneut einen zweistelligen Sieg. Hierbei muss jedoch erwähnt werden, dass sich Joel Embiid kurz vor Spielbeginn mit Rückenproblemen abmeldete, das heiß erwartete Duell des MVP-Kandidaten mit Edel-Verteidiger Rudy Gobert fiel somit leider aus.
  • Und trotzdem führten die Gäste früh mit 14 Punkten, weil Ben Simmons diesmal so aggressiv wie noch nie in dieser Saison den Weg zum Korb suchte. Der Australier legte ein Career-High von 42 Punkten (15/26 FG, 12/13 FT) auf, spielte 12 Assists und schnappte sich zudem noch 9 Rebounds. Auch Tobias Harris (36, 14/24 FG) erwischte einen guten Abend und dennoch war das gegen das beste Team der NBA nicht genug.
  • Donovan Mitchell war mit 24 Punkten (9/24 FG) recht unauffällig, dafür fing Sixth Man Jordan Clarkson Feuer. Mit 40 Zählern (13/20 FG) kratzte der Guard an seinem Karrierebestwert (42) und stellte mit acht verwandelten Dreiern den Franchise-Rekord der Jazz ein. Es zeigte auch, wie gut und tief die Jazz sind, in der Crunchtime blieb die Mikrowelle trotz seiner heißen Hand auf der Bank.
  • Seine Dienste wurden auch nicht mehr benötigt. Vier Minuten vor dem Ende waren die Sixers nach einem zwischenzeitlichen Rückstand von 16 Zählern wieder auf 5 dran, doch Royce O'Neale (11) versenkte zwei Dreier am Stück und brach so die Moral der Gäste. Joe Ingles legte 20 Zähler (8/12 FG) auf, Gobert (11, 9 Rebounds) verpasste ein Double-Double, hatte aber einen wichtigen Block in der Crunchtime gegen Dwight Howard (14, 12 Boards).

Golden State Warriors (15-13) - Cleveland Cavaliers (10-19) 129:98

  • Die Warriors erledigen ihre Hausaufgaben und konnten es sich gegen Cleveland erlauben, dass Stephen Curry und Draymond Green das komplette vierte Viertel gemütlich von der Bank verfolgen konnten. Zuvor hatten beide Stars die Cavs mit ihrem Zusammenspiel auseinander genommen. Curry legte 36 Punkte (13/19 FG, 7/11 Dreier) und 6 Assists in knapp 30 Minuten auf und profitierte immer wieder von klugen Zuspielen von Green.
  • Dieser verbuchte zum bereits vierten Mal in seiner Karriere 16 Assists und füllte mit 6 Punkten sowie 8 Rebounds auch ansonsten den Boxscore. Doch auch andere Dubs-Spieler wussten zu überzeugen, gleich sieben Spieler punkteten zweistellig, was bei den Warriors in dieser Saison keine Selbstverständlichkeit ist. Speziell Juan Toscano-Anderson (13, 4/5 FG) und Scharfschütze Mychal Mulder (12, 4/6 Dreier) wussten zu gefallen.
  • Insgesamt versenkten die Warriors 17 ihrer 37 Dreier und setzten sich erstmals nach einem Run kurz vor der Pause zweistellig ab. Das sorgte für Ärger bei den Cavs. Die Kamera fing mit der Halbzeitsirene Jarrett Allen (13, 14 Rebounds) und Collin Sexton (23, 9/20 FG) ein, wie diese sich ein hitziges Wortgefecht lieferten.
  • Auch Curry und Green schauen gespannt zu, nach dem Wechsel kam es aber nicht zu einem Aufbäumen der Gäste. Andre Drummond, der nicht mehr für Cleveland spielen wird, musste auf der Bank zusehen, wie der Vorsprung der Gastgeber Stück für Stück größer wurde. Die Cavs trafen nur 39 Prozent aus dem Feld und gerade einmal acht Dreier. Drei davon gingen auf das Konto von Cedi Osman (17).

Die Clippers schlagen auch ohne ihre beiden All-Stars die Heat. Auch Brooklyn siegt in Sacramento ohne Probleme und kratzt sogar an einem NBA-Rekord.

L.A. Clippers (21-8) - Miami Heat (11-16) 125:118

  • Kein Kawhi Leonard, kein Paul George und auch kein Patrick Beverley - die Vorzeichen für die Clippers vor der Partie gegen Miami waren nicht gut und doch schaffte es der zweite Anzug der Kalifornier, den Finalisten des Vorjahres nicht nur zu ärgern, sondern auch zu schlagen. Marcus Morris führte sein Team mit 32 Punkten (11/15 FG, 6/8 Dreier) zum vierten Sieg in Folge.
  • Auch ohne die beiden All-Stars brummte der Offensiv-Motor der Gastgeber, die Clippers versenkten 55 Prozent aus dem Feld und 47 Prozent von der Dreierlinie, was nicht unbedingt für die Defense der Heat sprach. Lou Williams (18, 10 Assists) legte ein Double-Double auf, Ivica Zubac lieferte 22 Punkte (9/11 FG) und 8 Rebounds von der Bank kommend.
  • Das große Problem der Heat war die Treffsicherheit bei den Sprungwürfen. Als Team wurden zwar satte 70 Zähler in der Zone erzielt, auf der anderen Seite blieben sie jedoch von Downtown kalt (8/36 3FG, 22 Prozent). Tyler Herro (27, 4/10 Dreier) war noch der einzige Gäste-Spieler, der eine annehmbare Quote aus der Distanz schoss.
  • Der Guard sorgte zudem für das Kuriosum des Spiels, als er an die Freiwurflinie ging und zunächst zum Üben einen Versuch nahm und diesen vergab. Die Referees werteten dies jedoch als regulären Versuch und Herro schaute dumm aus der Wäsche. Jimmy Butler (30, 10/19 FG) versenkte hingegen alle seine 10 Freebies, dazu kam Bam Adebayo auf 27 Zähler (12/15), 12 Rebounds und 7 Assists, was letztlich aber nicht genug war.

Sacramento Kings (12-15) - Brooklyn Nets (17-12) 125:136

  • Wenn diese Brooklyn Nets den Schalter umlegen, dann sind sie einfach nicht zu stoppen - auch ohne Kevin Durant, der angeschlagen auf der Bank saß. Aber die New Yorker hatten ja auch noch Kyrie Irving, der mit 40 Punkten (15/22 FG, 9/11 Dreier) einfach nicht danebenwerfen konnte.
  • Gut 30 Minuten war es ein ausgeglichenes Offensiv-Spektakel, bevor die Nets beschlossen, dass sie Nägel mit Köpfen machen würden. Die Gäste legten einen 20:0-Lauf hin und führten zum Ende des dritten Viertels plötzlich mit 107:88. James Harden (29, 10/18 FG, 13 Rebounds, 14 Assists) hatte da schon sein Double-Double im Sack.
  • Kings-Coach Luke Walton gefiel dies überhaupt nicht, die poröse Defense seiner Truppe wurde immer wieder auseinander genommen. Die Nets versenkten 27 Dreier, was einen neuen Franchise-Rekord für Brooklyn darstellte. Den NBA-Rekord von 29 Triples verpassten die Nets knapp, diesen hatte Milwaukee Ende Dezember 2019 in Miami aufgestellt. Neben Harden und Irving beteiligten sich auch Jeff Green (13, 3/6 3FG) und Landry Shamet (13, 3/7 3FG) am Dreierfeuerwerk der Gäste.
  • Und Sacramento? Die versenkten zwar auch über die Hälfte ihrer Würfe, waren am Ende aber ohne Chance. Zwar bereitete Hassan Whiteside (26, 12/15 FG, 16 Rebounds, 5 Blocks) den Nets große Probleme, dafür kam De'Aaron Fox (19, 8/17, 8 Assists) nicht wie gewohnt zu Geltung. Die 20 Punkte knackten ansonsten noch Buddy Hield (21, 6/9 Dreier) und Cory Joseph (22, 10/13).