Die Brooklyn Nets haben sich nach einem holprigen Start in Spiel 1 der ersten Playoff-Runde souverän mit 104:93 gegen die Boston Celtics durchgesetzt. Während sich die Nets insbesondere auf zwei ihrer Big Three verlassen konnten, brachen die Stars der Celtics völlig ein.
Brooklyn Nets (2) - Boston Celtics (7) 104:93 (BOXSCORE), Serie: 1-0
Nach schwacher erster Halbzeit drehte Brooklyn die Partie im dritten Viertel mit einem 11:0-Lauf und blickte nicht mehr zurück. Allein in diesem Abschnitt erzielten Kevin Durant, James Harden und Kyrie Irving 28 Punkte, in der Folge gab der Titelfavorit die Führung nicht mehr ab, die Celtics betrieben in den Schlussminuten lediglich Ergebniskosmetik.
Durant, der mit seinem dritten Punkt des Abends an Tony Parker im Ranking der besten Playoff-Scorer aller Zeiten vorbeizog und nun Platz neun belegt, beendete die Partie als Topscorer mit 32 Zählern (10/25 FG, 12 Rebounds). Ähnlich gut machte es Irving (29, 11/20 FG), während Harden neben 21 Zählern je 8 Assists und Rebounds beisteuerte.
Die miserable Performance aus der Distanz konnte kompensiert werden (23,5 Prozent, 8/34 Dreier). "Es war einer dieser Tage, an denen die Würfe nicht fallen wollten, aber wir sind dran geblieben und unsere Defense hat uns getragen", sagte Durant. "Wir wollten physisch agieren und sie zu schweren Würfen zwingen", erklärte er weiter und bezog sich dabei vor allem auf Jayson Tatum.
Nach 15 Punkten in der ersten Hälfte traf dieser im Anschluss keinen einzigen Wurf mehr (22, 6/20 FG). Ähnlich erging es Kemba Walker (15, 5/16 FG). Dessen beide Treffer aus der Distanz kurz vor Schluss waren die einzigen Dreier des gesamten Teams in der zweiten Halbzeit nach starkem Start (11/30 FG, 36,7 Prozent).
Stattdessen hielten die Rollenspieler um Robert Williams (11 Punkte, 9 Rebounds, 9 Blocks), Jabari Parker (9) oder der überzeugende Marcus Smart (17, 6/13 FG) die Celtics bis zu Beginn des Schlussviertels am Leben, ehe der vorentscheidende Run der Gastgeber folgte.
Durant führt Nets zum Sieg - Tatum und Co. brechen ein
Die Nets konnten mit der Starting Five um Irving, Harden, Durant, Joe Harris und Blake Griffin auf ihre Bestbesetzung zurückgreifen. Erst zum neunten Mal standen die drei Nets-Star gemeinsam auf dem Feld (bisher 202 Minuten). Nachdem Harris, der beste Dreierschütze der Liga, die finalen drei Spiele der Regular Season aufgrund einer Hüftverletzung verpasst hatte, war er wieder verfügbar. Die Celtics begannen mit Walker, Smart, Evan Fournier, Tatum und Tristan Thompson. Für Jaylen Brown (Handgelenk) ist die Saison bereits beendet.
Irving eröffnete mit einem Midrange-Jumper, Tatum - im Play-In gegen die Wizards mit 50 Punkten - brachte die Celtics auf Scoreboard und legte nach. Walker und Tatum versenkten Dreier zu einer frühen 9-Punkte-Führung. Zwar ließ Irving Fournier ganz alt aussehen und die Nets legten einen Zwischensprint hin, doch offensiv gelang überhaupt nichts (Durant 2/10 FG). Nach zwölf Minuten stand Brooklyn bei 16 Punkten, hatte keinen der neun Dreierversuche verwandelt und lag mit 5 Zählern zurück.
"Wir müssen besser scoren", übte Celtics-Coach Brad Stevens trotz der Führung Kritik. Dies setzte sein Team in der Folge gut um, insbesondere in Transition. Parker stellte mit dem sechsten Dreier auf +12. Nach zehn Fehlwürfen in Folge beendete Harden die Nets-Misere und befeuerte einen 8:0-Lauf. In Person von Tatum, der bereits bei 15 Zählern stand, schlugen die Kelten zurück. Die Energie bei den Celtics stimmte, ob bei Williams oder Aaron Nesmith. Einen harten Sturz überstand Durant schadlos, der elfte Dreier der Nets saß endlich. Zur Pause war Boston mit 6 Punkten vorne (53:47), es hätten mehr sein können.
Durant hatte sich für die zweite Hälfte etwas vorgenommen. Vier Punkten ließ er einen Block gegen Thompson folgen, Harden bescherte den Nets die erste Führung seit dem Stand von 2:0. Die Celtics hatten zunehmend Probleme, mit den deutlich verbesserten Nets mitzuhalten. KD legte nach und stand nach drei Vierteln bei 29 Punkten. Dank guter Plays von Smart und Williams waren es nur -5 vor dem Schlussabschnitt. 78:73 Brooklyn.
Die persönliche Block-Show von Williams ging mit Nummer sieben weiter, die Zonen-Verteidigung der Celtics konnten die Nets nicht bestrafen. Parker stellte an der Linie auf 79:82, dann spielte nur noch Brooklyn. Auf 5 Irving-Punkte folgte ein Durant-Steal samt Dunk, kurze Zeit später war der Vorsprung zweistellig. Mit einem Tip-In stellte Irving gut drei Minuten vor Schluss auf +13, Jeff Green legte aus der Distanz nach, Sieg Nets. Weiter geht es in der Nacht auf Mittwoch, erneut im Barclays Center.
Nets vs. Celtics: Die Spiele der Serie
Spiel | Datum | Uhrzeit | Heim | Auswärts | Ergebnis |
1 | 23. Mai | 2 Uhr | Nets | Celtics | 104:93 |
2 | 26. Mai | 1.30 Uhr | Nets | Celtics | |
3 | 29. Mai | 2.30 Uhr | Celtics | Nets | |
4 | 31. Mai | 1 Uhr | Celtics | Nets | |
5* | 2. Juni | tba | Nets | Celtics | |
6* | 4. Juni | tba | Celtics | Nets | |
7* | 6. Juni | tba | Nets | Celtics |