In einer spektakulären Partie haben die Utah Jazz die Serie gegen die Memphis Grizzlies ausgeglichen. Beim 141:129 verspielten die Gastgeber fast eine haushohe Führung, zudem war der sensationelle Ja Morant nicht zu stoppen. Am Ende durfte Utah beim Comeback von Donovan Mitchell dennoch jubeln.
Utah Jazz (1) - Memphis Grizzlies (8) 141:129 (BOXSCORE), Serie: 1-1
Mit 22 Punkten führte Utah gegen den Underdog, der in Spiel 1 überrascht hatte. Durch das 43:29 im dritten Viertel schnupperten die Gäste am erneuten Coup und konnten auf bis zu 2 Zähler verkürzen, für den zweiten Sieg kam die Aufholjagd allerdings zu spät. Bei Utah purzelten hingegen nur so die Franchise-Rekorde.
Nie hatten die Jazz in ihrer Geschichte eine höhere Punktzahl aufgelegt, zudem versenkten sie 19 ihrer 39 Versuche aus der Distanz (48,7 Prozent). In dieser Hinsicht erspielten sie sich einen entscheidenden Vorteil gegenüber den Grizzlies (8/23, 34,8 Prozent). Besonders auf sich aufmerksam machen konnte bei seinem Comeback Mitchell mit 25 Punkten in nur 26 Minuten (8/19 FG, 5/10 3FG). "Mein Körper fühlt sich gut, aber es gibt definitiv noch Dinge, an denen ich arbeiten kann", sagte er nach dem Spiel.
Eine ganz starke Performance lieferte auch Rudy Gobert ab, dem neben 21 Punkten und 13 Rebounds auch 4 Blocks gelangen, aus dem Feld traf er 9 von 11. Ebenfalls auf ein Double-Double kam Mike Conley (20 und 15), auch Royce O'Neale (14, 4/6 3FG), Bojan Bogdanovic (18), Sixth Man of the Year Jordan Clarkson (16) und Joe Ingles (14) scorten zweistellig. Beide Teams versenkten über 54 Prozent ihrer Würfe.
Trotz der Niederlage war der Auftritt von Morant historisch. Nie erzielte ein Grizzly in den Playoffs mehr Punkte als er, nur George Mikan kam in der NBA-Geschichte in seinen ersten beiden Playoff-Spielen auf eine höhere Punkteausbeute (75, Morant 73). Für ihn persönlich waren die 47 Punkte selbstverständlich auch ein Career-High (15/26 FG, 15/20 FT, 7 Assists). Obwohl beständig in Foulproblemen, lieferten auch Dillon Brooks (23, 10/14 FG) und Jonas Valanciunas (18) ab, deutlich zu wenig kam von der Bank (Grayson Allen 0/6, insgesamt nur 14 Punkte).
Im Vergleich zu Spiel 1 ersetzte Mitchell bei den Jazz Ingles in der Starting Five. Bei der Auftaktpleite musste dieser noch frustriert zuschauen. Sein erster Dreier saß direkt. Valanciunas kassierte nach gut drei Minuten bereits sein zweites Foul, mit Desmond Bane stellten die Grizzlies auf Small Ball um. Doch die Bühne gehörte Mitchell, der zwei Treffer aus der Distanz nachlegte, jede Menge Trash Talk betrieb und Brooks ebenfalls das zweite Foul anhängte. Utah traf 7 Dreier (von 10), Memphis nur 1, 36:27 nach einem Viertel.
Morant zaubert - Jazz gleichen Serie aus
Einem Dunk ließ Gobert auf der anderen Seite einen Block gegen Allen folgen, Sekunden später packte er nach schönem Conley-Zuspiel den nächsten Hammer aus. Den Jazz gelang alles, sogar ein Clarkson-Dreier mit Brett. Gobert räumte auch noch Morant eindrucksvoll ab. Dieser versuchte weiter sein Möglichstes und verkürzte zwischenzeitlich auf -11, die Dreier bei den Jazz fielen jedoch weiter, zudem wurde Utah 25-mal an die Linie geschickt. 74:54 zur Pause.
Nach Dreiern von Morant und Brooks war der Rückstand von Memphis schnell auf -14 geschrumpft, nach dem vierten Foul von Brooks und einem Treffer von Mitchell aus der Distanz war die Euphorie schnell wieder gedämpft. Doch die Grizzlies wehrten sich tapfer, obwohl Mitchell schon bei 5 Dreiern stand. Mit seinen Punkten 32 und 33 stellte Morant auf -6 gegen schlampige Jazz, die mit 22 Punkten vorne gewesen waren.
DeAnthony Melton versenkten einen Distanzwurf zum Stand 91:93 und hatte sogar die Chance zum Ausgleich, gerade noch rechtzeitig bekamen die Jazz die Kurve. Clarkson traf 3 Freiwürfe, viertelübergreifend erzielten die Gastgeber 10 Punkte in Folge, stets hatten Mitchell oder Gobert die Hände im Spiel. Der Lauf weitete sich auf 21:6 aus, nach einem spektakulären Reverse-Alley-Oop stand Morant bei 40 Punkten und machte immer weiter.
Brooks schaffte es per Slam, das Defizit nochmal in den einstelligen Bereich zu bringen, nach einer Auszeit sammelten sich die Jazz jedoch und brachten den Sieg souverän ins Ziel. Memphis gelangen zu wenige Stopps, insbesondere mit dem Pick'n'Roll von Gobert hatten sie große Mühe. Zudem sezierte Conley immer wieder die Defense. O'Neale sorgte aus der Ecke für den Dagger.
Jazz vs. Grizzlies: Die Spiele der Serie - Stand: 1:1
Spiel | Datum | Uhrzeit | Heim | Auswärts | Ergebnisse |
1 | 24. Mai | 3.30 Uhr | Jazz | Grizzlies | 109:112 |
2 | 27. Mai | 4 Uhr | Jazz | Grizzlies | 141:129 |
3 | 30. Mai | 3.30 Uhr | Grizzlies | Jazz | |
4 | 1. Juni | 3.30 Uhr | Grizzlies | Jazz | |
5* | 3. Juni | tba | Jazz | Grizzlies | |
6* | 5. Juni | tba | Grizzlies | Jazz | |
7* | 7. Juni | tba | Jazz | Grizzlies |