Die Los Angeles Clippers haben die Dallas Mavericks mit 126:111 in Spiel 7 besiegt und stehen damit in der nächsten Runde der NBA Playoffs. Dabei trotzte das Team aus L.A. einer irren Show von Luka Doncic.
Der Slowene stand am Ende bei 46 Punkten (17/30 FG), 7 Rebounds und 14 Assists. 29 Punkte hatte er alleine in der ersten Halbzeit, in der zweiten kühlte er dann merklich ab, was auch an der überragenden Defensive von Kawhi Leonard lag.
Die Klaue war auf beiden Seiten des Feldes der beste Clippers-Spieler und stand am Ende bei 28 Punkten (10/15 FG), 10 Rebounds, 9 Assists, 4 Steals und 1 Block. Marcus Morris (23) und Paul George (22) waren die zweitbesten Schützen, PG13 spielte zusätzlich 10 Assists. Auch Reggie Jackson (15), Terance Mann (13) und Luke Kennard (11) spielten mit ihrem Shooting eine wichtige Rolle.
Auf Seiten der Mavs bekam Doncic wenig Unterstützung. Kein weiterer Dallas-Spieler erzielte mehr als 18 Punkte (Dorian Finney-Smith), Kristaps Porzingis steuerte unauffällige 16 Punkte (6/12 FG) bei. Tim Hardaway Jr. war mit 1/9 Dreiern (11) ein Komplettausfall.
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Doncic in der ersten Halbzeit nicht zu stoppen
Beide Teams starteten heiß in die Partie, Doncic und Porzingis trafen jeweils ihre ersten zwei Würfe, Kawhi sogar seine ersten drei. Während die Klaue danach den Fuß etwas vom Gas nahm, drehte Doncic richtig auf.
Der Slowene war von den Clippers nicht zu stoppen und versenkte in der ersten Halbzeit 10 von 14 Würfen für 29 Punkte - die meisten in der ersten Halbzeit eines Spiel 7 in den vergangenen 25 Jahren!
Allerdings fehlte Doncic die Unterstützung seiner Teamkollegen, nur Porzingis (12) punktete auch zweistellig. Hardaway Jr. war nach einem frühen Verletzungsschock noch nicht in der Partie angekommen (3/10 FG).
Anderes Bild bei den Clippers. Mann, der aufgrund der Foulprobleme von Morris viele Minuten sah, machte das vielleicht beste Spiel seiner Karriere und überragte auf beiden Seiten des Courts (13 Punkte in der ersten Halbzeit). Da auch PG-13 gute 13 Punkte im zweiten Viertel erzielte (4/7), ging das Heimteam mit +8 in die Pause.
gettyKawhi Leonard trägt die Clippers zum Sieg
Nach der Pause starteten die Mavs wie die Feuerwehr und versenkten in Person von Hardaway und Finney-Smith zwei schnelle Dreier, die sie auf 2 Punkte ran brachten. Die Clippers kühlten dagegen ab und die Mavs schnappten sich Mitte des Viertels ihre bis dato höchste Führung der Partie (+5).
Die Antwort der Clippers? Ein 21:2-Lauf, der ihnen zum Ende des dritten Viertels die höchste Führung des Abends einbrachte (+15). Doncic bekam nach seiner überragenden ersten Hälfte zunehmend Probleme mit seinem Wurf (nur 6 Punkte im 3. Viertel) und schaffte es nicht mehr, die Offensive zu tragen.
Auch im letzten Viertel starteten die Mavericks eiskalt und die Clippers dehnten ihre Führung weiter aus (+19). Überragender Mann dabei war Kawhi, der in der Defensive mit seinen schnellen Händen für Steals und Deflections sorgte und in der Offensive alles traf.
Zwar kamen die Mavs noch mal auf -7 ran, zwei wichtige Dreier von Jackson sorgten aber für die Entscheidung.
Die wichtigsten Statistiken
L.A. Clippers (4) vs. Dallas Mavericks (5) 126:111 (BOXSCORE), Serie: 4-3
- Die Clippers zeigten als Team eine richtig starke Shooting-Performance, trafen 50 Prozent aus dem Feld und 46,5 Prozent von Downtown bei 43 Versuchen (20 Treffer). Auch von der Freiwurflinie blieben sie fehlerfrei (24/24). Anderes Bild bei den Mavs, Dallas traf nur 49,5 Prozent aus dem Feld, 27,8 Prozent von Downtown (10/26) und 64,7 Prozent vom Charity Stripe (11/17). Alleine Doncic vergab vier Freiwürfe.
- Die Mavericks dominierten an den Brettern - 47 zu 35 stand es in dieser Kategorie am Ende. Porzinigis, Marjanovic und Finney-Smith sammelten allesamt zweistellig Rebounds. DFS überzeugte vor allem am offensiven Brett.
- Die schlechte Shooting-Nacht machte Dallas durch konsequentes Play in der Zone großteils wett. 62 Punkte erzielten die Mavs in der Zone, die Clippers nur 32.
- Turnover waren hingegen ein Problem der Mavs, 14 Mal warfen Doncic und Co. den Spalding weg. Die Clippers nur neunmal.
- In der Defensive waren die Clippers deutlich aktiver, 11 Steals und 2 Blocks unterstreichen das. Die Mavs kamen gerade einmal auf 4 Steals und 1 Block.
L.A. Clippers - Dallas Mavericks: Die Stimmen zum Spiel
Rick Carlisle (Head Coach Mavericks)...
... über Luka Doncic: "Er hat gezeigt, dass er einer der fünf besten Spieler der Welt ist. Diese Serie hat das bestätigt. Wir müssen weiterhin das Team um ihn herum bilden."
... auf die Frage, ob er noch der richtige Coach für die Mavs ist: "Das müssen sie Mark Cuban fragen. Ich glaube das natürlich, aber ich werde ihm schreiben und ihn fragen, was er dazu denkt."
Mark Cuban (Besitzer der Mavericks) über eine mögliche Veränderung auf der Coaching-Position: "Man nimmt keine Veränderung vor, nur um eine Veränderung vorzunehmen. Außer man hat jemand, der deutlich besser ist, aber das Gras auf der anderen Seite ist selten grüner."
Tyronn Lue (Head Coach Clippers): "Wir sind jetzt nach dem Spiel 7 kampferprobt. Ich glaube, Dallas hat uns gut auf die nächste Serie vorbereitet."
Der Star des Spiels: Kawhi Leonard
Der Clippers-Star führte die Offensive in den wichtigsten Momenten an und kümmerte sich in der zweiten Hälfte um die Überwachung von Doncic, der dadurch mächtig Probleme bekam. War überall zu finden und hatte immer seine Hände im Spiel. Das war der Kawhi, der die Raptors zur Championship trug.
Der Flop des Spiels: Tim Hardaway Jr.
Der Guard der Mavs verletzte sich im ersten Viertel, kam nach wenigen Minuten zurück, aber fand nie in die Partie. Er warf 1/9 von Downtown und 5/14 aus dem Feld. Ein Plus-Minus von -15 spricht Bände.
Die Szene des Spiels
Zum Ende hin droht es noch einmal spannend zu werden, als die Clippers langsam nervös wurden und die Mavericks zwei Minuten vor Schluss auf -7 verkürzten. Mitten in dieses Momentum hinein wanderte der Ball in die Hände von Jackson, der einige Schritte hinter der Dreierlinie abdrückte und den Dagger versenkte.